Sie ist übermütig.
So richtig.
Stolpert vergnügt über den Flohmarkt.
Frühling.
Fast die ganze Stadt scheint sich hier zu tummeln.
Keller und Speicher Entrümpeltes lockt.
Ungeliebten Dinge, überflüssige Schätze stehen zum Verkauf auf Tischen.
Zwei Barbies in selbst geschneiderten Pelzmänteln lächeln überheblich.
Auf ein winziges Tischchen gestellt.
Sehen den dahinter sitzenden Damen in Pelzmänteln seltsam ähnlich.
Zwischen Dutzenden an Stühlen der Verkäufer, er isst genüsslich eine Wurstsemmel - im Stehen.
Ein übergroßes Sonnenblumengemälde leuchtete vor einem alten Hocker.
Und die knorrige Frau Winter, die jeden Samstag hier einen Stand hat, ruft ihr wie immer zu
“ Hallo, Frau Professor“.
Eine zahnlos grinsende Beförderung.
Neulich war sie noch Frau Doktor.
Sie wühlt in den Kisten.
Zwischen Tassen mit Röschen, einer verbeulten Blechgießkanne, unendlich vielen Dingen mit Goldrand findet sie einen alten Kakaobecher.
Vergissmeinnichtranken umhüllen eine Inschrift.
„In Liebe“.
In Liebe.
Mit Vergissmeinnichtranken umhüllt.
Wer hat diesen Botschaft wohl schon geschenkt bekommen?
Marie – von ihrer Tante.
Mama – zum Muttertag.
Oma – zum 80sten.
Bestimmt nicht Peter oder Josef oder Bert.
Kakaobecher mit Vergissmeinnichtranken werden nicht an Männer verschenkt.
Auch nicht von Männern.
War das mit „in Liebe“ jemals gemeint?
Sie kauft den Becher.
Investiert 50 Cent in Liebe.
Und grinst.
Ob des Stirnrunzelns ihrer Freundin.
Die den Becher scheußlich findet.
„Was willst du denn mit dem?“
Schmunzelndes Schweigen.
Sie ist übermütig.
Frühling.
Und sie weiß, was sie mit dem Becher will.
Wen die kitschige Botschaft zum Grinsen bringen soll.
Wissend, was gemeint.
Die mit Vergissmeinnichtranken umhüllt einfache Aussage „ In Liebe“.
Die sie wirklich auszusprechen Mühe hätte.
Weil gesprochen so unglaublich.
In Liebe.
Sie geht nach Hause.
Packt die Vergissmeinnicht umhüllte Botschaft „In Liebe“ aus.
Und wartet.
Auf den, für den der Becher ist.
Bis sie weiß.
Er hat sie vergessen.
Sie wird vergessen.
Vergissmeinnicht.
Die damit umhüllte Botschaft.
Wird nie gemeint werden.
„In Liebe“.
Und überhaupt.
In Liebe“ ...wer sagt denn schon sowas?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.01.2013.
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Todes-Mais
von Torsten Jäger
Zwei Kommissare ermitteln, da der Leiter eines Genmais-Versuchsfeldes tot aufgefunden wird – übersät von Bienenstichen. Zunächst erscheint es wie ein Unfall. Sehr bald wird klar, dass es sich um keinen Unfall handeln kann. Doch auch ein Mord erscheint unerklärlich. Wie sollte man schließlich auch einen Bienenschwarm dazu bringen, einen Menschen zu attackieren? Die Kommissare verschaffen sich einen Überblick über die Lebensweise der Bienen und ermitteln in alle Richtung. Einerseits gibt es da eine Bürgerinitiative, die gegen den Genmais wettert. Andererseits existiert der Bruder des Opfers, der in Brasilien ausgerechnet Flora und Fauna erforscht und über ein nötiges biologisches Hintergrundwissen für die Tat verfügen könnte. Und nicht zuletzt gibt es auch noch die Imker in Bodenheim und Umgebung, die nur schwer Honig mit genverändertem Pollen verkaufen können.
Einer der Kommissare – Kelchbrunner – hadert zudem mit dem Schicksal und wirkt in dem Fall sehr subjektiv. Alles scheint sehr verworren.
Erst als ein zweiter Mensch sterben muss, erkennen die Kommissare, worum es in dem Fall wirklich geht.
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