Als der alte Meyer starb, waren seine Kinder über auf der Welt verstreut. In seiner eigenen Kotze liegend und nach alter Scheiße stinkend, keuchte er sich in den Tod, den er schon so lange herbei sehnte. Eine kleine, salzige Träne lief sein altes, hässliches Gesicht herunter und landete auf der Bettwäsche die selten oder nie gewechselt wurde. Der Ausdruck seiner Augen war seltsam und widerlich zu gleich. Diese Augen hatten Dinge gesehen, die normale Menschen nie oder nicht ohne Traumata ansehen konnten. Sein Geist war Dunkelheit, er war ein Dschinn. Ein Diener des Bösen, geboren auch rauchlosem Feuer. Dass er starb war gut, dass seine Kinder lebten, war es nicht.
So wurden sie gerufen. Gelockt, mit Geld und Reichtum und sie fielen ein, wie es angedacht war. Fielen über das Anwesen her, wie Fliegen über eine tote Maus in der Sommerhitze. Einer nach dem anderen kam und suchte seine Gier zu stillen. Was sie allerdings fanden, waren ihre Geschwister und damit ihre Konkurrenten um den großen Schatz des alten Furzes.
Das Töten begann mit dem Einschlagen eines Kopfes mit einer Eisenstange. Wurde fortgeführt mit einem Messer zwischen die dritte und vierte Rippe. Abgerundet durch wunderbares Gift in der Suppe, war es nur noch eine, die den Schatz bekommen sollte.
Als sie das Zimmer öffneten und das Mädchen den verwesten Leichnam ihres Vaters sah, lachte sie laut und tanzte, die schlanken Beine um sich schlagend wie ein Muli, um den Toten herum und lachte, lachte, lachte. “Wahrlich, dies ist der größte Schatz. Der gri.., gra... , größte Schatz” sang sie. Sie spuckte auf den Leichnam, sie urinierte auf den Körper, sie schiss in die Augen des Vaters. Dann wurde sie ganz still und fühlte die Leere des Elends. Spürte den Druck der Existenz. Sah ihre eigenen Fehler.
Der Strick spannte sich mit einem festen Ruck und das dünne Genick der jungen Frau brach wie ein Streichholz zwischen den Zähnen eines Zuhälters. Ihr Darm leerte sich blubbernd in das durchsichtige Seidenhöschen und dann war es still.
Ach, was für ein schöner Tag!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.02.2013.
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