Sophie Bitzan
Brauchen wir das wirklich?
Ich habe einmal ein Buch gelesen. Dort ging es um eine Frau, die mit Ihrem Hund in einem Wald spazieren ging und plötzlich war sie vollkommen allein. Sie stieß in jeder Richtung, die sie einschlug, irgendwann auf eine unsichtbare Wand. Außerhalb dieser Wand lagen nur verlassene Häuser und keine waren Menschen zu sehen. Sie musste sich an ein einsames Leben gewöhnen, Holz hacken und Jagen, um zu überlegen. Dabei hatte sie keine Zeit mehr, sich um Kosmetik und hübsche Kleidung zu kümmern.
Und nach einer Weile begriff sie, dass unser ganzer Modewahn, die Designer Möbel und Statussymbole und was man sonst noch so dringend zum Leben braucht, einfach nur nutzlose Belastungen waren. Wenn keine anderen Menschen in der Nähe sind, die diese Dinge bewundern können, erfüllen sie oft keinerlei Zweck.
Wenn man sich dies einmal auf der Zunge zergehen lässt, wird man merken, dass fürs Leben andere Dinge zählen als das teuerste Sofa, das modernste Kostüm und das teuerste Auto.
Wenn wir uns einmal vorstellten, wir wären allein und es ginge darum unser Leben möglichst sinnvoll und freudvoll zu leben, dann würden wir doch sicher einiges ändern. Wir würden wohl nicht nach dem größtmöglichen Verdienst streben, sondern nach Zeit für uns, um uns auszuruhen und unseren Vorlieben nachzugehen.
Ich für meinen Teil ziehe daraus die Lehre, mir zu überlegen, wofür es sich lohnt zu arbeiten, zu kämpfen oder sich überhaupt Gedanken darum zu machen.
Ich gebe zu, dass ich auch einen Kleiderschrank voller Klamotten, ein Sofa, ein Laptop und einiges mehr habe. Aber dies sind keine Markenprodukte und viel davon aus zweiter oder wievielter Hand auch immer. Mir geht es gut damit! Ich habe alles und mehr als ich brauche um meine Leben durchaus entspannt und mit Freude zu genießen.
Ich werde nun bei Neuanschaffungen eine neue Methode anwenden. Wenn ich etwas unbedingt haben möchte, werde ich mir die Frage stellen: „Würde ich das auch haben wollen, wenn es nie jemand zu Gesicht bekäme?“
Wenn ich diese Frage mit "Ja" beantworten kann, dann nehme ich es. Sonst werde ich es zurücklassen und mich nicht damit belasten.
Wie steht ihr dazu?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.02.2013.
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Die Autorin:
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Bücher unserer Autoren:
In Schattennächten: Prosa und Reime
von Rainer Tiemann
Was wäre ein Tag ohne die folgende Nacht? Die tiefschwarz, aber auch vielfarbig sein kann. In der so manches geschieht. Gutes und Schönes, aber auch Böses und Hässliches. Heiße Liebe und tiefes Leid. Dieser stets wiederkehrende Kreislauf mit all seinen täglichen Problemen wird auch in diesem Buch thematisiert. Schön, wenn bei diesem Licht- und Schattenspiel des Lebens vor allem Liebe und Menschlichkeit dominieren. In Prosa und Reimen bereitet der Autor ernsthaft, aber auch mit einem Augenzwinkern, diverse Sichtweisen auf. Auch ein Kurzkrimi ist in diesem Buch enthalten. Begleiten Sie Rainer Tiemann auf seinen Wegen „In Schattennächten“.
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