Sandra Gawehn

die kleine Elfe

Es war einmal ein schmucker Täuberich, mit dunkelgrau schillerndem Gefieder. Seinen Hals zierte ein silberfarbener Reif. Er war wirklich hübsch an zu sehen. Gemeinsam mit seiner Familie lebt er in einem gemütlichen Nest, im Gebälk des Daches, der riesigen Basilika. Saß man draußen auf dem Gesims, hatte man tagsüber einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung. Schien die Sonne, konnte man die Silhouette der weit entfernten Berge sehen. Auf deren Gipfeln der Schnee glänzte. Nachts war man den Sternen, dem Mond, zum Greifen nah.
Nun trug es sich zu, dass der Täuberich auf einem seiner täglichen Rundflüge über das nahe gelegene Tal, eine Entdeckung machte. Er hielt gerade Rast um sich am kühlen Wasser des Weihers zu erfrischen. Da sah er sie. Vielmehr hörte er zunächst nur ein feines Stimmchen. Ein Kichern. Vorsichtig trat er näher ans Schilf. Auf der Spitze eines, sich gefährlich dem Wasser zuneigenden, Blattes, saß ein klitzekleines Wesen. Nicht größer als eine Daumenlänge, in einem moosgrünen Kleidchen. Ihre dunklen lockigen Haare kringelten sich um ihre Schultern, standen ein bisschen frech nach allen Seiten hin ab. Um den Hals trug sie eine Kette aus winzigen Türkisen, in deren Mitte ein silbernes Schneckengehäuse befestigt war. Aus ihren, graugrün leuchtenden  Augen, sprach Klugheit. Ja, das musste eine Elfe sein. Noch nie war ihm eine begegnet. Jedoch hatte er schon von diesen magischen Wesen gehört. War das heute sein Glückstag? Fragte er sich im Stillen. Ihre winzigen nackten Füßchen baumelten im Wasser umher. Beschworen kleine Wellen herauf, immer wenn sie  mit ihrem großen Zeh die glatte Wasseroberfläche berührte. Die Kleine unterhielt sich gerade mit einer großen, grüngelb schillernden Libelle, die sich an ihre Seite gesellt hatte. Das weise Tier riet ihr zu mehr Vorsicht. Ob sie denn nicht wüsste, dass es viel zu gefährlich sei, so nah am Wasser zu sitzen. Im Weiher lebte nämlich ein griesgrämiger, räuberischer, alter Hecht. Dem waren die Jungfische drunten nicht genug Beute, so dass er an warmen Tagen nicht scheute, an die Wasseroberfläche zu kommen, um nach Fliegen, Mückenlarven und anderen Insekten zu schnappen. Das Wissen um den Räuber dort unten, konnte die Kleine nicht erschüttern. „Pha, der wird mich ausspucken, weil ich ihm unmöglich schmecken werde“, sagte sie unbekümmert. Sprach‘s und tunkte mit ihrem Zeh abermals ins Wasser. „Du wirst schon sehen was du davon hast, törichte kleine Elfe“, sagte die Libelle und verschwand. Der Täuberich saß die ganze Zeit mucks Mäuschen still da. Hatte alles mit angehört. Er war fasziniert von diesem mutigen, kecken kleinen Ding. Nahm sich von nun an vor, jeden Tag am Weiher zu halten. In der Hoffnung, wieder auf die Elfe zu treffen. Ein Rascheln schreckte ihn aus seinen Gedanken. Das Wesen war sich seines Fußbades überdrüssig, stellte sich an, den Rückweg zu ihrem Häuschen unter der alten Weide anzutreten. Geschickten Schrittes, kletterte sie vom Blatt herab. Schlüpfte durch die dichten Halme, geradewegs auf den Täuberich zu. Gerade noch rechtzeitig schwang er sich in die Lüfte, bevor er von dem moosgrünen Ding gesehen werden konnte. Doch er verlor eine seiner weichen Daunenfedern. Kreiselnd fiel sie zu Boden. Geradewegs vor die Füße der Elfe. Sie nahm sie bewundernden Blickes auf……………… 
Zu Hause angekommen, setzte sich die kleine Elfe auf die hölzerne Bank, vor ihrem Häuschen. Noch immer erstaunt über dieses seltsame weiche Ding, sann sie darüber nach, von wem es wohl stammen möge. Sie hielt sich die Feder vor die Nase, schnupperte daran. Plötzlich musste sie niesen. Die wuschelige Daune hatte ihre Nase so gekitzelt, dass sie gleich dreimal hintereinander, hatschi, hatschi,  hatschi ausstieß. Schnell steckte sie sie in ihre Tasche und begab sich ins Innere ihres Hauses. Zwei kleine Fenster ließen gerade so viel Licht herein, das man sehen konnte wo die Möbel standen. Ein kleiner Tisch , zwei Stühlchen, in der Nähe des Kamins ein Sessel, dahinter ein Regal voller Bücher und alter Schriften, merkwürdig gefüllte Gläser. Das Feuer brannte nur schwach. Die kleine Elfe legte zwei Holzscheite auf, hängte den Wasserkessel an den Haken über der Feuerstelle, sagte etwas in der Alten Sprache“ istalri boetk“ –Flammen brennt. Sogleich loderten die Flammen hell auf, brachten das Wasser zum brodeln. Sie bereitete sich einen wohlschmeckenden Kräutertee. Nahm ihren Becher und trat an eine Nische im hinteren Teil der Wohnung. Dort war eine Vertiefung in der Wand. Etwas stand darin. Ein golden glänzender Bernstein. Darin, für die Ewigkeit verschlossen, ein Ulmus-Blatt. Auf dem Stein selbst, stand in Lettern geschrieben „WYRDA“-Schicksal, Bestimmung. Was es damit auf sich hatte, wusste die kleine Elfe nicht. Vor unlängster Zeit übergab ihr, ihre Großmutter diesen Stein. Sie war, so sagte man eine „Seithr“-eine Hexe. Was natürlich nicht stimmte. Sie wurde sehr alt, war weise, sanft und klug. Hatte heilende Hände, kannte die Kräuter und Blumen, beherrschte die Sprache der Tiere. All dies hinterließ sie der kleinen strubbeligen Elfe, als Vermächtnis. Nur Eines konnte sie ihr nicht mehr anvertrauen. Das Geheimnis um den Inhalt des Bernsteins und dessen Inschrift. Warum ausgerechnet der  Ihr Schicksal weisen sollte, konnte die Kleine gar nicht verstehen. Das bereitete ihr ein wenig Kopfzerbrechen. Vielleicht sollte sie Jonas, den alten Raben aufsuchen. Vielleicht konnte er eine Antwort auf all die Fragen geben.
Zurück zu unserem Täuberich. Wie er sich vorgenommen hatte, kreiste er jeden Tag um den Weiher. Nie mehr, hatte er das moosgrüne Ding gesehen. Seit er ihr im Schilf lauschte. Doch heute sollte er Erfolg haben. Es war ein sonniger Herbsttag. Überall lag schon das goldrote Laub der Bäume am Boden. Er entdeckte sie barfüßig, in der Hand einen Korb, gefüllt mit Äpfeln, Nüssen und Kräutern, über die Wiese spazierend. Mit einem Zweig des Hagebuttenstrauchs im Schnabel, flog er direkt auf sie zu. Setzte sich neben ihr nieder und nickte mit dem Köpfchen. Gurrte und legte den Zweig vor der kleinen Elfe nieder. „ Na wen haben wir denn da..ist das etwa für mich?...“ Dankeschön. Aufgeregt flatterte der Täuberich mit seinen Schwingen. In ruhigem Ton sagte sie „Lam“-Vogel bleib hier. Da sie die Sprache der Tiere beherrschte, verfielen die beiden sogleich in eine Unterhaltung. Leicht verlegen begann der Vogel von seiner zufälligen Begegnung am Weiher, zu erzählen. Dass er noch nie zuvor eine Elfe gesehen hatte, es eine Bedeutung hätte, wenn man im Leben  je einem dieser magischen Wesen  gegenüber stünde. Nun, da musste die Kleine lachen, so etwas seltsames hatte sie noch nie gehört….. 
Als eine ganze Weile vergangen war, verabschiedeten sich die Beiden. Sie lud den Täuberich zu sich bei der alten Weide ein. Er sei bei ihr willkommen, zu jeder Zeit. Tage vergingen, der Winter hielt Einzug. Kein Täuberich weit und breit. Was sie nicht wusste, er war damit beschäftigt, sein Nest für den Winter auszubessern. Die Kinder waren aus dem Haus. Um seine, plötzlich erkrankte, Frau musste er sich kümmern.  Aus heiterem Himmel wurde sie flügellahm, wollte nichts mehr essen, wurde immer schwächer. Die Angst um den Verlust seiner geliebten Frau schnürte ihm schier das Herz ab. Wenn sich ein Taubenpaar findet bleibt es ein Leben lang vereint. So sollte es auch bei diesen Beiden sein. Er wusste weder ein noch aus. So dass er beschloss, das kleine moosgrüne Elflein aufzusuchen. Der Morgenwind  blies eisigkalt über das große Dach. Fröstelnd schwang er sich in die Luft. Unter den langen, kahlen herabhängenden Zweigen der alten Weide, sah er das Häuschen. Aus dessen Schornstein Rauch aufstieg. Der Täuberich landete direkt im Garten, tippelte zur Tür, klopfte mit dem Schnabel an. Sogleich öffnete sich die Türe, ein feines Stimmchen bat ihn herein. „ Hab schon auf dich gewartet, die Spatzen trällern es schon von den Bäumen. Sei unbesorgt, ich werd mich deiner Liebsten annehmen. Flieg uns nur geschwind zu ihr… “. Mit einem Täschchen um die Taille, setzte sie sich auf den Rücken des Täuberichs.  Im Nest unter dem Dach der Basilika angekommen, machte sich die Kleine sofort daran, Frau Taube zu begrüßen. Diese war trotz starker Schwäche sehr erstaunt über den ungewöhnlichen Besuch. Schon beim ersten Blick in die getrübten Augen der  Taube, wusste die Elfe Bescheid. Schlechtes Futter hatte sie erkranken lassen. Wahrscheinlich  sind es die Menschen die Schuld daran haben. Legten verdorbenes Korn aus um der großen Anzahl Tauben, Einhalt zu gebieten. „..nun Verehrteste, keine Sorge..alles wird wieder gut. Aus ihrer Tasche holte sie ein kleines Fläschchen, gefüllt mit einem sonderbaren Saft. Davon gab sie der kranken Taube ein paar Tropfen..flüsterte „Waise heill“-werde gesund. Warmes Licht umgab das Tier, danach verflüchtigte es sich ins Nirgendwo-  Frau Taube ward wieder gesund. Welch eine Freude überkam den besorgten Täuberich. Inständig bedankte er sich bei der kleinen Elfe…und bot ihr dafür ewige Dienste an…..Schon bald sollte sie dieses Angebot annehmen…
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
So kam es nun, dass die kleine Elfe beschloss sich ihrem Schicksal zu stellen. Den Stein in ihre Tasche packte um sich damit auf die lange Reise zu Jonas, dem Weisen aller Raben, zu begeben. Sie wusste nicht genau wohin ihr Weg sie führte. Daher rief sie den Täuberich zu Hilfe. Schließlich kamen Vögel viel herum, hörten dies und das. In der Tat, bot sich ihr Freund an, die Elfe zu Jonas zu fliegen. Fünf Tage waren sie unterwegs. Tags flogen sie über grünende Felder, weite Ländereien. Nachts ruhten Sie in den Dichten Zweigen der Bäume. Endlich am Ziel angekommen, wurde der Kleinen mulmig zu mute. Was würde sie erwarten? Ehrfürchtig begrüßte sie den Alten, der sie mit aufmerksamen, schwarzen Augen, wie Perlen gleich, ansah. Sie holte den Stein hervor, der sich in ihren Händen warm anfühlte. Begann von ihrer Großmutter zu erzählen und deutete auf die Inschrift im Stein.
Nun, begann der schwarze Vogel zu erzählen; „es ist schon lange her, da gab es den Ulmenkönig. Der hatte einen Sohn, von anmutiger Gestalt. Tapfer, kampferprobt, klug, einfühlsam und sehr talentiert. Einst lernte er ein Mädchen kennen, das dem Weidenvolk entstammte. Oft trafen sich die Beiden. Erzählten sich Geschichten, scherzten und lachten miteinander. Aßen von den Früchten der Begierde. Oft waren sie sich sehr nah. In ihren Träumen vereint. Doch es sollte nie wirklich dazu kommen. Es war sein Geheimnis.  Wie es in den Alten Zeiten der Sitte Brauch war, ward der junge Prinz einer Tochter des Königs der Nachbarlande zugesprochen. Nie hätte des Prinzen Vater es zugelassen, ihn mit einem gewöhnlichen Mädchen zu vermählen.
Die Beiden trafen sich ein letztes Mal. An einem See unter einer Ulme. Dort gaben sie sich ein Versprechen, für die Ewigkeit unzertrennlich zu sein, im Herzen vereint. Tränen flossen auf beiden Seiten. Eine davon, die des Prinzen, kullerte aus dessen klaren blauen Augen, geradewegs auf ein herabgefallenes Ulmenblatt. Etwas Seltsames geschah. Das Wasser der Träne verwandelte sich in Harz. Daraus Bernstein entstand und das Blatt vollständig einschloss. Ein glühender Schein hinterließ das Wort „WYRDA“  im Stein. ..“ Du Kleine Elfe, warst damals dieses Mädchen. Bist eine unlängst Geborene und fast an deiner Liebe zu diesem Prinzen gebrochen“. Ich kannte deine Großmutter sehr gut. Sie war es die mich in jener Zeit um Rat bat. Wir benutzen einen selten angewandten Zauber um dich in eine Elfe zu verwandeln. Hast du dich schon jemals gefragt warum du unter der alten Weide lebst? Du bist ein Kind des Weidenvolkes, besitzt die kostbare Gabe der Magie. Seit dem, verbringst du Gute Taten, versprühst Freude und Glück. Aber du wirst dich nie mit einem deiner Art vereinen können“. Der kleinen Elfe glühten die Wangen, ein Schauer lief über ihren schmalen Rücken. Mit glänzenden Augen, schaute sie den Alten an. „ Danke Weiser Jonas“. Steckte den Stein zurück in ihre Tasche und  flog mit dem Täuberich nach Hause.  Dort setzte sie den Stein zurück an seinen gewohnten Platz. Eines jedoch änderte sich. Täglich schenkte sie ihm Blicke, strich mit ihren zierlichen Fingern über die Oberfläche des Steins. Umrahmte damit die Konturen des Blattes im Inneren.
Jetzt wusste sie, welch Schicksal ihr vorherbestimmt war.
 
 
 
Seit der Rückkehr von ihrer Reise zu Jonas, dem Weisen Raben, vergingen die Tage, ereignislos.
Die kleine Elfe verbrachte viel Zeit damit, ihr Häuschen umzugestalten. Schließlich war der Frühling eingekehrt. Sie putze die Fenster, wusch die Vorhänge, schrubbte den Boden. Ja sie hatte sogar schon eine Vorstellung dessen, wie sie die Wände im Haus mit neuen Farben gestalten wollte. Emsig stob sie durch die kleine Hütte, entstaubte die Bücher und Gläser im Regal. Entfernte die Spinnweben in den Ecken ihrer Behausung.  Und blieb letztlich an der Nische in der Wand stehen. Dort stand er, ihr Schicksalsstein. In goldenem Glanz,  strahlte er ihr entgegen.  Das Pappelblatt  im Herzen des Steins,  eine Erinnerung an ihre große Liebe, aus früheren Zeiten.  Nie wäre sie auf den Gedanken gekommen, dass es ein Leben vor ihrem Elfendasein gegeben hatte. Wie auch.  Ohne die Hilfe ihres Freundes, dem grauen Täuberich und der Offenbarung Jonas, hätte sie nie davon erfahren. Sie hielt einen Moment lang inne, betrachtete den Stein noch einmal, nahm ihn in ihre Hände. Der Stein strahlte eine ungewöhnliche Wärme aus. Dies, so fand sie, war eigenartig.  Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Sollte es möglich sein den Bann des Zaubers  zu brechen? Ja wie nur , wie?  Hatten Großmutter und Jonas sie mit Hilfe einer magischen Verwünschung  in dieses kleine Wesen verwandelt, könnte dies doch auch umgekehrt funktionieren.  Und was war mit dem Stein? Was war aus dem Prinzen geworden. Lebte er noch. Was für ein Leben führte er.  Viele,  viele Fragen ergaben sich.  Sie legte den Stein, bedacht mit einem Kuss,  zurück an seinen Platz. Ihre Gedankengänge verdrängend, setzte sie ihren Frühjahrsputz im Haus fort. Am Ende des Tages war die Kleine so geschafft, das sie, in ihrem Sessel vor dem Kamin, einschlief.  Sie hatte einen Traum. Es war ihre Großmutter, die ihr im Traum erschien. Da sie die Einzige war, woran sich die Elfe  noch lebhaft erinnern konnte. Es war deren  Gesicht, der schlohweiße Haarschopf, die weichen von harter Arbeit gezeichneten alten Hände, die die widerspenstigen sich kringelnden Locken der Kleinen,  hinter die Ohren steckten. Der Anblick ihrer sanften Augen . Sie war es, mit der sie in ihren Kindheitstagen gespielt und gelacht hatte. Es war die Weise Frau, von der sie nur alles Erdenkliche fürs Leben gelernt hatte.  An das Leben als Mensch, ihre große Liebe zum Sohn des Erlenkönigs, konnte sie sich nicht entsinnen. Es war wie verhext, keinerlei Hinweise darauf waren geblieben. Nicht einmal im Grunde ihres Herzens. Oder doch? Dafür musste sie tief, ganz tief zurück blicken. Im Schlaf zog sie die Stirn in Falten, das Atmen fiel ihr schwer. Plötzlich erschien ihr ein vielfarbiges, hell scheinendes Licht , das ihre gesamte kleine Gestalt umgab. Galaxien von Lichtern flimmerten auf. Plötzlich erschien eine Gestalt aus dem Kern der Supernova . Sie trat vor Mirabell, dies war der Name der kleinen Elfe, und begann mit der sanften  Stimme ihrer Großmutter, ja sie war es wirklich, zu sprechen. Sei gegrüßt, mein Kind. Du hast mich gerufen, auch wenn du es nicht bemerkt hast, ich halte immer noch meine schützenden Hände über dich, beobachte dich, sehe wie es in dir arbeitet. Du hast den Weisen Jonas aufgesucht, ich weiß alles. Nun, ich denke es ist an der Zeit dir etwas anzuvertrauen, das dich auf den Weg bringt, das zu finden wonach du suchst. Ein nicht ungefährlicher, aufopfernder Gang steht dir bevor. Aber du wirst ihn sicheren Schrittes beschreiten und all, dir auferlegten Aufgaben, die es zu lösen gilt, meistern. Doch zuerst geh und suche die Pflanze Tulsi, Ocimum tenuiflorum. Auch genannt die Königin der Kräuter. Sie wächst als Strauch mit weiß, roten und purpurnen Blüten, im fernen Indien.  Aber es gibt auch eine Stelle an den Ufern der Vézere. Nördlich von hier liegt ein kleiner Ort namens Sergeac. Hinter der alten von Templern errichteten Kirche, in der Mitte des Dorfes, wirst du es finden. Pflücke 6 Stängel davon und bewahre sie getrocknet in deiner Tasche. Daraus musst du später einen Trunk bereiten, in den du den Bernstein legst.  Lasse ihn drei Tage und Nächte darin. Du selbst, trinke  einen Becher davon. Die Essenzen der Pflanze werden dir helfen, dein Herz und deinen Geist zu öffnen. Kehre zurück und suche Jonas auf. Den Ort kennst du. Dein Freund, der graue Täuberich, wird dich dorthin begleiten. Vergiss den Stein nicht.  Und noch etwas musst du wissen. Jonas wird die Verwünschung von dir nehmen. Wenn Du deinen Prinzen finden willst, denn es gibt ihn. Er lebt. Er konnte dich, seit damals, unter der Ulme,  nie vergessen. Aber, er wurde, wie du weißt, durch seinen Vater einer anderen versprochen und vermählt. Bist du dir ganz sicher, hälst es für richtig und erachtest es als wert, dein Leben als Elfe aufzugeben?   Als Mensch, als Frau wirst du zurück verwandelt, bist verwundbar und sterblich. Deine Gabe, zu heilen, dein dir angeborenes Wesen, bleibt. Was wirst du tun? Lass dir Zeit diese, deine entgültige Entscheidung zu fällen.   

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.03.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Humorvoll schreibt der Autor über eine Kindheit im Jahr 1949 in einem kleinen Dorf in der damaligen "Ostzone".
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