Meinhard Pahlke

Cuba, Diamant der Karibic

 

Der Diamant  der Caribic, ein Reisebericht ueber Cuba

Entweder man liebt Cuba oder lehnt es ab, denn Cuba ist mehr als eine Insel in der Karibik.
Cuba ist Lebensgefuehl, Rhythmus und Lebensfreude mit einer Bevoelkerung die Lebenskuenstler
 geworden sind als waere das die Folge eines Evolutionsprozesses und nicht die Folge des
amerikanischen Embargos welches die Handelsmoeglichkeiten des Inselstaates stark einschraenkt.
Wer sich die Muehe macht einen fuenfzehn Stundenflug von Europa aus anzutreten um dann 14 Tage in
Valadero " all inclusiv " einschliesslich Belustigungsprogramm zu erleben  sollte sich diesen Langflug
mit Zeitverschiebung und laestigen Ein und Ausreiseformalitaeten ersparen und lieber nach Grand
Canaria oder Lanzarote buchen denn die Hotels in Varadero unterscheiden sich durch nichts von denen
auf  den spanischen Inseln und auch der Hotelstrand und Sonnenfaktor gleichen sich wie ein Ei dem
anderen, denn Varadero ist eine abgeschottete Halbinsel von ca 20 Km Laenge und  ca.1 Km Breite die
beiderseitig mit Hotelkloetzen bebaut ist und die man durch einen Schlagbaum betritt damit der Tourist
aus Europa gleich das Gefuehl hat, dass fuer ihn diese Urlaubswelt gebaut wurde. Das war schon immer
so denn hier hatten Al Capone und der fruehere Stsstschef Batista ihre Villen am schoensten Strand Cubas
und so braucht man nicht weiter zu spekulieren dass waehrend diesen Jahren in Wirklichkeit die amerikanische
Maffia die Insel kontrollierten und Havanna mit ihren Spielcasinos als Privatbesitz betrachteten.
Valadero hat deswegen mit dem uebrigen Cuba ebenso wenig zu tuen wie der
 traurige Ort Guantanamo wo dank  gesetzlosem Raum ungestoert gequaelt und gefoltert werden kann.
Auf Varadero gibt es weder Kriminalitaet noch offene Prostitution, alles ist schoen sauber und gepflegt
und ein Heer von zivilen Sicherheitsbeamten sorgt sich diskret als Touristen getarnt um das Wohlergehen
der devisenbringenden Urlaubermassen.
Inzwischen landet alleine auf dem Flughafen in der Halbinselnaehe alle halbe Stunde ein Flieger aus Europa
der die Hotelburgen fuellt und das alles koennte den Eindruck erwecken dass es dem Land gut geht und
den Menschen ein Auskommen sichert. Tatsache ist jedoch, dass nur die Satellitenstadt Matanzas davon
providiert in der ein Grossteil der Hotelangestellten lebt die durch Trinkgelder zu einem bescheidenen
Wohlstand gekommen sind. Von hier sind es entlang der Kuestenstrasse knapp 120 Km bis Havanna.
Faehrt man jedoch von Matanzas einige Kilometer ins Land bis zur naechsten Kleinstadt sieht man sofort das
erschreckende Armutsbild welches fuer die meisten Cubaner zutrifft. Schuld an dieser Miserie ist nicht nur
der Druck der Amerikaner um Cuba wirtschaftlich abzuwuergen, sondern auch die Tatsache, dass die
Rieseneinnahmen aus den Spielcasinos von Havanna und die Touristendollars alleine in die Taschen von
einer einzigen Familie fliessen. Nur die ueppige Natur und ein unglaublicher Ueberlebenswille verhindert,
dass die Bevoelkerung in bitterster Armut verzweifelt denn Cuba hat alles von dem andere Laender traeumen.
Es gibt kilometerlange Orangenplantagen, Tabakfelder so weit das Auge reicht und deren Blaetter Weltruhm
erlangt haben nachdem sie von einer geschickten Arbeiterin in den Faktorien  stundenlang gerollt
wurden bis sie als Cuba Zigarre auf den Markt kommen und noch als Romeo und Juliet zollfrei am Flughafen
50 US $ das Stueck kosten. Nur Zigarren, die in Havanna gerollt wurden duerfen sich " Havanna " Zigarren
nennen Alle anderen sind Cubanische Zigarren. Sie sollten sich unbedingt in Cuba das Vergnuegen goennen
eine dieser Zigarre-fabriken zu besichtigen wo hunderte Arbeiterinnen an Tischen sitzen und fuer einen US $
am Tag aus Tabakblaetter Zigarren rollen waehrend auf einem Podium vor ihnen ein Vorleser sitzt der ihnen
waehrend dieser  Arbeit
eintoenigen Arbeit Geschichten vorliest. Da ein US $ auch in Cuba zum Leben zu wenig und zum Sterben zu
viel ist, finden einige der wertvollen Zigarren trotz strenger Kontrollen unbemerkt den Weg nach aussen
um den kargen Lohn auf diese Weise aufzubessern denn Not macht erfinderisch. Ein Arbeiter besorgt die
Banderolen, ein anderer die Kiste und andere die Fuellung.
Die Bevoelkerung Cubas ist aus der ehemaligen Sklaverei entstanden und quasi fuer einen Grossteil der
Bevoelkerung bis heute geblieben. Die moerderische Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern ist auch fuer einen
harten Mann nur auszuhalten wenn die Not ihn dazu zwingt und er noch jung und gesund ist um den Job
machen zu koennen. Der Zuckerrohrhauer wird am fruehen Morgen zu einem Feld gebracht wo der Vor-
arbeiter entschieden hat um welche Kategorie es sich handelt. Stehen die Stauden dicht bei dicht, kann ein
geuebter Hauer den bereitgestellten Anhaenger in relativ kurzer Zeit beladen indem er mit seiner Machete,
die er selbst von seinem Geld von zu Hause mitbringen muss die Stauden fluessig abschlaegt.
Kategorie zwei bedeutet, dass der Zuckerrohr lichter steht und es mehr Anstrengung bedarf um den Wagen
zu beladen weshalb das Feld groesser ist um das Soll zu erfuellen. Bei Stufe drei, wenn nur vereinzelt Stauden
stehen hat es der Mann schwer und ist froh wenn er gegen Sonnenuntergang fertig ist und damit einen einzigen
US $ verdient hat fuer eine Arbeit, bei der ein europaeischer Mann nach einer Stunde kraftlos aufgeben muesste.
Gehen Sie dafuer lieber in die dazugehoerige Zuckerfabrik wo unter abenteuerlichsten Verhaeltnissen die
Stauden mit Maschinen gepresst werden wo teilweise noch das Baujahr liebevoll mit 1938 Maschinenfabril
J. Mueller , Leipzig eingraviert ist. Diese Maschinen  pressen noch immer den unersaettlichen Nachschub
fuer Coca Cola und brennen Rum aus der Melasse, ein ehemaliges Afallprodukt das durch Zufall entdeckt
wurde und der weltbekannten Familie Baccardi zu unermesslichem Reichtum verholfen hat.
Da die Felder fernab der Staedte liegen kann der Arbeiter nach einem langen Fussmarsch in seinem Dorf-
laden noch nicht einmal das Noetigste fuer den verdienten Dollar kaufen weil oft das Angebot so spaerlich
ist, dass ausser einigen Dosen Limonade, etwas Zigaretten und einige Dosen nichts da ist.
Normalerweise vergreift sich der Cubaner trotz der Armut nicht an fremden Eigentum wie Mongolen und
Ungarn, teils aus Furcht vor
Bestrafung oder weil er einfachste Dienstleistungen gegenueber einem Touristen fuer Geld anbietet.
So kostet jede Auskunft und das Aufpassen des Autos immer einen US $ und derjenige, der es versucht
durch Knausigkeit zu druecken wird erleben, dass er quer durch die Stadt so lange verfolgt wird bis er den
Dollar bezahlt hat.
Wenn jedoch auf dem Land ein Fest ansteht und man nichts anzubieten hat geht der Cubaner mit dem
Messer auf die Weide und schlachtet an Ort und Stelle eine Kuh die wie jede Kuh in Cuba Staatseigentum
ist und  unter besonderem Schutz steht. Und dennoch kann der  Ortspolizist der beste Esser am Tisch sein.
Obwohl es diesen etwas besser als einem gewoehnlichen Arbeiter geht weil durch die Uniform auch manche
Extraeinkunft erzielt werden kann, reicht das Gehalt oft nicht einmal fuer die Busfahrten zur Wache in der
naechsten Stadt. Aus diesem Grund steht der Polizist ebenso wie viele andere am Strassenrand und
versucht per Anhalter einen Transport zu bekommen um die paar Cents fuer die Busfahrt einzusparen.
Die Bezeichnung Bus ist in diesem Fall weit hergeholt und trifft nur annaehernd zu weil sich das Gefaehrt
Bus nennt. Es besteht aus einem Traktor mit einem flachen Anhaenger das man " Camillos " nennt  auf dem
einige Gartenbaenke
montiert sind. Dort sitzen die Fahrgaeste luftig und unter freiem Himmel und sind gluecklich wenn sie
einen der begehrten Sitzplaetze ergattern konnten. Mittlerweile hat sich zumindest in Havanna die Situation
durch Busgeschenke aus China etwas verbessert. Meine cubanische Begleiterin waere  fast vor Angst
gestorben als ich einmal solch einen Polizisten per Anhalter mitnahm. Das war jedoch voellig unbegruendet,
denn als wir durch riesige Orangenplantagen fuhren wo mich die reifen Fruechte anlachten bedeutete mir der
Gesetzeshueter an einer bestimmten Stelle zu stoppen. Dort zog er kurzerhand seine Jacke aus , breitete sie
unter den Baeumen aus und fuellte sie voll mit Fruechten die in den Kofferraum kamen. Ich habe selten in
meinem Leben so tolle saftige Orangen gegessen und mir als besondere Freude einige Kilo bis nach Hause
mitgenommen.
Alles in Cuba ist mittlerweile improvisiert, zusammengebastelt oder neu erfunden um zumindest den
Anschein des Funktionierens zu wahren. Sehen Sie es deshalb als lustige Annektote wenn Sie in einer
Stadt in einem  Buik, Baujahr 1954 als Taxi sitzen der keinen Motor hat und von einem Pferd gezogen
wird. Das alles erleben Sie wenn Sie sich abseits der Touristencentren bewegen und Cuba so sehen wie
es wirklich ist.Mieten Sie sich deshalb unbedingd einen Wagen, aber achten Sie darauf, dass Sie nicht
gerade eine Rostlaube angeboten bekommen die unterwegs schlapp macht, denn dann haben Sie ein
Problem. Wenn der Cubaner nicht gerade privelegiert ist, ist es schwer einen Wagen einzufuehren weil
Aus und Einfuhr von Autos strikt verboten sind. Cuba ist der einzige Ort auf der Welt wo Antike
lebendig ist und 60 Jahre alte Amischlitten im erstaunlich guten Zustand herumfahren denn jeder Cubaner
der ein Auto besitzt hegt und plegt es mit abgoettischer Liebe weil es das letzte Modell ist, dass er fahren
kann. Sie tuen also einem Autobesitzer die groesste Freude wenn Sie bei ihrem naechsten Besuch einen
Rueckspiegel oder eine Dose Lack mitbringen.
Es sind aber nicht nur einfache Dinge die improvisiert kuenstlich am Leben erhalten bleiben sondern betrifft
auch die Grossindustrie. Auf der Strasse von Matanzas nach Havanna bemerkt man schon Kilometer vorher
einen widerlichen Benzingeruch ohne die riesige Raffinerie gesehen zu haben die aus verrotteten Leitungen
die gesamte Umwelt verpestet und sich irgendwann selbst aufloesen wird. 
Sollten Sie das Glueck haben bei ihren Fahrten durch Doerfer eine kleine Menschenmenge anzutreffen,
halten Sie unbedingt um sich ein seltenes Schauspiel des Zahnarztes nicht entgehen zu lassen. Die Patienten
mussten lange warten, aber jetzt ist Behandlungstag und nun sitzen sie geduldig auf Stuehle im Freien vor
einem Podium auf dem ein Behandlungsstuhl aus dem vorigen Jahrhundert steht. Unter dem aengstlichen
Blicken der Zuschauer beginnt dann der Arzt mit der Behandlung indem er einen Tretmechanismus in Gang
Setzt indem er mit dem Fuss eine Pedale tritt die eine Bohrmaschine antreibt.
Und dennoch sind trotz dieser mittelalterlich anmutenden Methoden cubanische Aerzte die besten der Welt
und ein Exportschlager. Ueberall in Suedamerika praxizieren Aerzte aller Fachrichtungen aus Cuba und
koennten wirkliche Akzente in der Medizin setzen wenn sie mit moderner Technik zu Hause arbeiten
koennten.
Wer Cuba auf der Landkarte sucht entdeckt eine verhaeltnismaessig kleine Insel im karibischen Meer
zwischen der Suedspitze Floridas und Mexiko. Wer aber dann im Land ist und Cuba erkunden moechte
stellt ploetzlich fest, dass er sich auf einer Insel mit gewaltigen Distanzen befindet welche vom West nach
Ost 1,200 Km messen. Der irrefuehrende Groessenvergleich stammt noch von einer Zeit als Cuba spanische
Kolonie war und gegenueber dem Beherrscher klein zu sein hatte. Das Strassennetz ist verhaeltnismaessig
gut ausgebaut und in einem passabelen Zustand da streckenweise kaum Verkehr herrscht und die Witterungs
verhaeltnisse den Asphalt kaum angreifen. Fuer erste Fahrten wuerde ich vorschlagen sich einen ortskundigen
Fahrer zu suchen welcher auf sie aufpasst und gleichzeitig Reisefuehrer ist bis Sie firm sind und auch laengere
Distanzen alleine zuruecklegen koennen. Am sichersten ist es sich einen Fahrer von einem Vertrauensmann
vorschlagen zu lassen denn in Cuba genuegt es ein Fahrzeug zu haben ohne je einen Fuehrerschein gemacht
zu haben. War ihre Auswahl negativ, kann es ihnen passieren, dass Sie ploetzlich und ungewollt in dem
Heimatdorf des Fahrers landen wo  dieser stolz den Wagen  praesentiert als waere es sein eigener.
Vertrauen sie auch nicht jeder Restaurantkueche am Wegesrand auch wenn der Koch im vollen Ornat und
fleckenlos vor der Tuere steht und zum essen einlaed. Werfen Sie deshalb einen Blick in die Kueche und ver-
gewissern Sie sich, dass auf dem Deckel des Gulaschtopfes keine Kakerlaken Wettrennen veranstalten.
Jeder Fahrer wird Sie ausnahmslos zur Schweinebucht , dem cubanischen Nationalheiligtum fahren wo  seit
einem halben Jahrhundert die  missglueckte CIA Invasion durch Exilkubaner tagtaeglich gefeiert wird. Seit
diesem denkwuerdigen Ereignis wird der Cubaner pausenlos  daran erinnert und ist mittlerweile gegen die
permanente Gehirnwaesche stumpf geworden. Fidel Castro und Che Guevara sind allgegenwaertig auf Post-
karten, T-shirts, ueberlebensgrosse Standbilder, in Bronze gegossene Wandgemaelde und im Fernsehen.
Es empfiehlt sich jedoch gegenueber einem Dritten keine abwertende Meinung zu diesem Thema zu aeussern,
denn es ist nicht ihr Land und die Bevoelkerung hat gelernt damit zu leben.  
Dennoch ist die Fahrt auch schoen, denn dort sind unweit Mongrovensuempfe und man kann in einem Tropen-
park Boot fahren und sich junge Aligatoren in den Arm legen lassen. Es ist der groesste Nationalpark Cubas
mit Indianerdoerfer und wenn Sie ihr Pflichtprogramm absolviert haben biegen Sie auf der Strasse zurueck nach
Matanzas nach 8 Km in den Busch ein und baden Sie in einem glasklaren Felsensee fuer sich ganz alleine.
denn wenn Sie gerne baden und das Meer lieben ist Cuba genau der richtige Ort fuer Sie. Dazu bleiben Sie einfach
entlang der Kuestenstrassen und halten dort wo es ihnen gefaellt. Gegen ein Trinkgeld von 10 US $ bekommen
Sie von einem hilfsbereiten Tankwart oder einem Bistrobesitzer nicht nur ein obligatorisches Clubsandwich und
Cafe, sondern auch eine verlaessliche Auskunft wo Sie preisguenstig ein Haus oder ein Zimmer mieten koennen.
Die Preise hierzu sind von Ost nach West und von Nord nach Sued fuer einige Artikel und Dienstleistungen
gleich, sodass Sie kaum noch betrogen werden koennen wenn Sie erst einmal wissen was ein Hamburger, ein     
 Sandwich oder ein frisch ausgepresster Saft kostet 
Alleinreisende Maenner sollten nicht in einem Hotel in Habana, Varadero oder prinzipiell kein Zimmer in einem
Hotel buchen wenn sie vor haben eine Cubanerin naeher kennen zu lernen da es strikt verboten ist ein Maedchen
auf sein Zimmer mit zu nehmen. Umgehen Sie dieses Verbot indem Sie ein Haus fuer 20 US $ am Tag in Strand-
naehe mieten. Das ist nicht nur billiger sondern macht Sie frei wenn Sie Alleinreisender sind der Cuba erleben
moechte. Die cubanischen Frauen sind beruehmt fuer ihre Freizuegigkeit und ihrem Temperament. So kleiden sie
sich auch und sind einem Flirt nicht abgeneigt. Falls Sie sich verlieben sollten und den Entschluss fassen das
Maedchen mit nach Deutschland zu nehmen sollten Sie sich zuerst einmal davon ueberzeugen dass sie einen
Internationalen Passport besitzt. Ansonsten muessen sie diesen beantragen was sehr aufwendig ist und am erfolg-
reichsten mit Hilfe einer Agentur geregelt werden kann. Nach Erhalt des Passportes ist es aber noch keineswegs
sicher, ob das Maedchen auch ausreisen darf. Hierzu ist zusaetzlich eine Flugbuchung notwendig. In einem
freundlichen Reisebuero erhalten Sie diese Gefaelligkeitsbescheinigung gegen eine geringe Gebuehr. Danach
muessen Sie gemeinsam zur deutschen Botschaft die darueber entscheidet, ob eine Ausreise, bzw, ein Visum fuer
Deutschland genehmigt wird. Abhaengig ist dieses von ihren wirtschaftlichen Verhaeltnissen und dem Familien-
stand des Maedchens. Ein Maedchen, welches alleine lebt, keine feste Arbeit nachweisen  kann und deren Familie,
vielleicht nur Vater oder Mutter, entfernt leben hat wenig Aussicht auf einen Flug nach Deutschland. Es gibt Faelle
wo ein deutscher Mann seit Jahren mit einer Cubanerin verheiratet ist und seine Frau nur sehen kann wenn er
regelmaessig nach Cuba fliegt weshalb eine Eheschliessung vor Beantragung des Visas fuer eine Ausreise ohne
Bedeutung ist.
Um Cuba richtig kennen zu lernen braucht man Monate, denn dafuer ist die Insel zu gross und bietet neben land-
schaftlichen Kontrasten von 2.000 m hohen Bergen , atemberaubend schoenen Taelern, unterirdische Fluesse, Tabak
Orangen, Ananas, Bananen , Zuckerrohr, Kaffee , Kakao und Orangenplantagen, endlosen weissen  Straenden Kultur
im Ueberfluss.Man sollte  sich auf Havanna ,  Santiago und Trinidad beschraenken welche auch von der Unesco
zum Weltkulturerbe erklaert wurden trotz der Tatsache, dass das Kulturerbe schneller verfaellt als es restauriert werden
kann da die Cubaner selbst nichts unternehmen um den Verfall  zu stoppen. So ist die  Strandpromenade in Havanna
mit seiner gewaltigen Mauer als Wellenbrecher und den praechtigen Haeusern laengst der Strasse ein Beispiel dafuer
dass diese Stadt einmal ungeheuer reich und schoen gewesen sein muss. Die Fenster der ehemals prunkvolle Villen sind
mit Bretter vernagelt und die Balkone brechen von selbst herunter. Einige Eimer Farbe und der Einsatz von einem
Dutzend Arbeiter haetten genuegt um dieses traurige und abstossende Stadtbild zu aendern. Nur die Regierungsgebaeude
und natuerlich der Platz der Republik sind einer Hauptstadt mit ueber 2 Millionen Einwohnern wuerdig .
Es gibt aber in Havanna tolle Restaurants die von aussen nicht erkennbar sind, dass sich hinter einer unscheinbaren Fassade
ein  Patio mit ueppigen Pflanzen und Blumen oeffnet und man in ein Restaurant kommt in dem Lifemusik spielt und das
Leben pulsiert. Wer sich sehr fuer Kultur interessiert findet in Havanna ein Ueberangebot kultureller Einrichtungen von
Museen ueber Denkmaeler, der gewaltigen Festungsbastion und einer historischen Altstadt dass Tage notwendig sind um
alles zu erfassen denn Havanna war seit den ersten spanischen Herrschern schon immer ein karibisches Centrum obwohl
es oft nieder gebrannt wurde und ein Wunschziel fuer Piraten war weil hier die voll beladenen Schiffe nach Spanien in
See stachen.
Sie koennen natuerlich oestlich fahren um zu der Hauptstadt des Zuckerrohrs und Tabak zu kommen oder wenn es ihre Zeit
Erlaubt einen Umweg machen und nach Westen in Richtung Bahia Honda nach La Palma fahren. Von dort sind es noch knapp 30 Km bis in das atemberaubend schoene Vinales Tal. Vorher empfiehlt sich die Halbinsel Jubas zu besuchen die fernab vom ueblichen Tourismus menschenleere Badestraende hat denn Cubaner gehen unter einer Wassertemperatur von 25 Grad nicht mehr baden sodass Sie mit den Krabben alleine sind.   Gaebe es einen erfuellbaren Wunsch in meinem Leben an
welchem Ort ich leben moechte wuerde ich das Dorf Vinales mit seinen gewaltigen Felsen, ueppigster Natur mit Tabak-
Felder, Bananen und Ananas im Ueberfluss waehlen. Ein Ort wie man sich das biblische Paradies vorstellen kann m  it Menschen die freundlich sind und mit der Natur im Einklang leben. In den Felsen gibt es Hoelen in die man hinabsteigen
kann um auf dem Grund mit einem Boot auf einem unterirdischen Fluss zu fahren. Ruhe und Beschaulichkeit praegen hier
das Leben das nur durch das Einbringen der Ernte unterbrochen wird. Danach werden die Tabakblaetter an Baendern zum
trocknen in geschlossenen Raeumen aufgehaengt um aus ihnen cubanische Zigarren zu drehen.
Dort koennen Sie auch ein 180 m breites Felsgemaelde bestaunen das Hoehlenmalerei vortaeuscht denn es wurde in Wirk-
lichkeit von Kuenstlern geschaffen. 
Von Pinor del Rio der gleichnamigen Hauptstadt der Provinz erreichen Sie in 150 Km ueber die leere Autobahn Havanna.
Das wuerde ich aber nur, wenn der Flieger geht denn ebenso wie in Europa ist die Autobahn der letzte Ort um ein Land
kennen zu lernen. Goennen Sie sich noch das makabere Erlebnis in die Nachbarstadt San Christobal zu fahren um an dem Platz zu stehen , der gewaehlt wurde um die damalige westliche Welt mit Atomraketen zu bedrohen. Hier installierten die
Russen ihre Abschussrampen mit denen jede Stadt in den USA vernichtet werden konnte. Erst das Ultimatum des amerika-
nischen Praesidenten Kennedy verhinderte in letzter Sekunde diese Bedrohung und sorgte dafuer, dass die Basen wieder
abgebaut wurden. Die Welt wae noch einmal um Haaresbreite an einer Selbstvernichtung vorbeigeschlittert.
Von hier gelangen Sie in den groessten Nationalpark Cubas und damit in die Schweinebucht wo alles seinen Anfang nahm
und Castro und seinen Mitstreiter Che Guevara unsterblich machte.
Eine Stadt gesehen, jede Stadt gesehen trifft in gewisser Weise auch fuer die Staedte in Cuba zu denn sie wurden alle in den selben Jahren von Spaniern gegruendet und von Piraten zerstoert und gepluendert. Alleine die Groesse unterscheidet sie . Und dennoch sollten Sie sich Trinidad ansehen welches erst seit 60 Jahren durch eine neu gebaute Strasse mit dem Hinter-
land verbunden ist und zuvor 500 Jahre abgeschottet war.  Trinidad wird auch die Hauptstadt des Zuckerrohrs genannt und
davon zeugen bis heute die  praechtigen Palaeste dieser ehemaligen Barone. Zucker und Schmuggel haben diese Stadt reich
gemacht . Die Stadt ist mit ihren 70.000 Einwohnern ueberschaubar und es faellt nicht schwer in der Altstadt mit ihren
bunten Haeusern bei einem Cuba Libre oder einem starken cubanischen Kaffee Kontakte mit der einheimischen Bevoelkerung zu knuepfen. Man sagt, wenn sich drei Cubaner treffen bilden sie eine Band und singen und spielen.
Das trifft in jedem Fall in Trinidad zu wenn sie des Abends in der Altstadt in einem Strassencafe sitzen und Teil der
cubanischen Lebensfreude werden.
Die oestlichste Provinz heisst Santiago de Cuba mit ihrer gleichnamigen Hauptstadt welche viele Sehenswuerigkeiten
hat. Das war nicht immer so denn ehemals war die Provinzstadt Baracoa als Cubas Hauptstadt gegruendet worden bis
sie von Havanna verdraengt wurde. Von hier sind es bis Havanna ca. 1.100 Km fuer die man jedoch mit dem Auto
mehrere Tage braucht. Ueberlandbusse sind fast 6 Tage unterwegs um diese Distanz zu bewaeltigen weshalb es sinnvoll
ist den Wagen abzugeben und  den Rueckweg zu fliegen. Die bisherigen Beschreibungen sind fuer einen Aufenthalt
von mindestens 4 Wochen gedacht um ohne Zeitdruck das Land zu erkunden und zu erleben aber zu wenig um Cuba
von West nach Ost kennen zu lernen. Wer jedoch Zeit hat sollte fuer die Ostprovinz noch eine Woche dranhaengen denn
es lohnt sich. Hier gibt es noch subtropische Urwaelder und den hoechsten Berg Cubas, den Pico Turquino und den foto-
ristisch beruehmeten Tafelberg. Wenn Sie furchtlos sind, fahren Sie einmal von Santiago zum beruechtigten Pass La Farola
um von der Passhoehe einen atemberaubenden Blick auf das caribische Meer als Belohnung zu geniessen.  Santiago ist
die zweitgroesste Stadt in Cuba mit ca. einer halben Million Einwohner. Dennoch ist es eine typisch cubanische Stadt
geblieben und weist wie alle Staedte die gleichen Maengel mit Aufloesungserscheinungen auf weil es an Geld, Pflege
und dem Willen zum Erhalt mangelt. Deshalb sind die Standart Hotelanlagen entlang der gesamten Kueste kein Massstab
cubanischen Lebens weil diese Touristenwelt den Cubanern verschlossen ist. Das er nicht neidvoll und aggressiv gegen-
ueber den Touristen geworden ist haengt damit zusammen, dass er etwas an ihen verdienen kann um seine Situation
etwas zu verbessern und auch, weil der Urlauber in Cuba unter dem besonderen Schutz des Staates steht dass er weder
ueberfallen wird noch sonst ein Leid angetan wird. Sicherheitskraefte und Geheimpolizei sind allgegenwaertig auch wenn
Sie das nicht vermuten und so kann es passieren, dass an einem menschenleeren Strand ploetzlich ein Sicherheitsmann
hinter einer Duene auftaucht und ihr Wohlergehen bewacht oder ihr illegales Verhalten beobachtet. Sie koennen deshalb
unbesorgt auch des Nachts in den Staedten durch dunkele Gassen gehen ohne dass ihnen etwas passiert.
Wenn Sie tolles Essen lieben sind Sie in Santiago richtig denn niergendwo in Cuba wird mit einer solchen Lust gegessen
als hier im Osten wo der afrikanische Ursprung lebendig geblieben ist und es eine kreolische Kueche gibt, die
es nicht in einer Hotelanlage sondern nur in den einheimischen Restaurants der Stadt gibt. Hauptnahrungsmittel
ist dabei die Kochbanane die ueberall waechst und oft nur aus dem eigenen Garten geholt werden muss. Es gibt
sie als Pommes frites oder paniert als Schnitzel oder auf hundert andere verschiedene Zubereitungsarten, aehnlich
wie unsere Kartoffel. Am schmackhaftesten aber ist ein kreolischer Bohneneintopf und Sie finden mit Sicherheit
Anerkennung wenn Sie dieses Gericht als Fremder bestellen. Eine weitere Gelegenheit sind frisch aus dem Meer
gefangene Langusten in allen Variationen fuer erschwingliches Geld.
In Richtung Flughafen kommen Sie zu der Festung " El Moro " die fast eine Copie der Hafenfestung in Havanna
ist und zum gleichen Zweck, die Stadt vor Piraten zu schuetzen gebaut wurde. Davor lies sich aber der beruechtigte
englische Pirat Henry Morgan nicht beeindrucken und zerstoerte die Festung voellig. Was Sie heute besichtigen
koennen ist ein Nachbau und Sie brauchen eine gute Kondition wenn Sie die verwirrenden Gaenge hinauf und
hinunter ohne jedes System entlang laufen. Eine gute Kondition und Nerven brauchen Sie auch um die meisten
Sehenswuerigkeiten und Aussichtspunkte zu besuchen, teils weil Sie die Anfahrt garnicht finden oder der Weg
mit Serpentinen und schlechtestem Zustand nur fuer einen geuebten einheimischen Fahrer zu bewaeltigen ist. Oben
angekommen befindet sich ein Restaurant das auch kleine , aber gemuetliche Ferienhaeuser fuer ca. 25.00 Euro
den Tag vermietet. Dort kann man auch Tickets kaufen um zu dem hoechsten Aussichtspunkt zu kommen wenn man
zuvor eine Treppe mit ueber 400 Stufen bewaeltigt hat. Hier oben steht auch als Naturwunder ein 20 m dicker
Steinbrocken, der " grosse Stein ".
Wenn Sie sich entsprechend benehmen wird ihnen ueberall nur Freundlichkeit entgegen kommen und man ist ihnen
gerne behilflich vernab der ueblichen Touristenrouten Sehenswuerdigkeiten zu zeigen die sie sonst nie finden wuerden.
Auch in den Orten und Staedten finden Sie rasch Anschluss wenn Sie auf die Leute zugehen und sich zu ihnen setzen.
Da der Cubaner nicht bettelt weil er einerseits zu stolz dafuer ist und es anderseits auch verboten ist, wird bei dieser
Gelegenheit zufaellig einer der Anwesenden Geburtstag hat und deshalb erwartet wird, dass Sie eine Flasche Rum
auf den Tisch stellen. Ein billiges Vergnuegen wenn Sie dadurch mit 3.50 Euro einige Menschen einen Abend gluecklich
gemacht haben.
Und vergessen Sie nicht noch genuegend Geld in der Tasche zu behalten um fuer ihren Rueckflug die notwendige
" Ausreisegebuehr " bezahlen zu koennen, denn es ist schon vorgekommen, dass alles restliche Geld dem Maedchen zum
Abschied gegeben wurde und es dann Probleme gab.
Aber Sie werden ja wiederkommen und die zweite Erlebnisreise noch besser erleben weil Sie viel gelernt haben und
sich  zu Hause angekommen noch oft als Cubaner fuehlen. Sie werden das pulsierende Leben vermissen wenn unsere
Staedte wie leergefegt sind wenn das letzte Geschaeft schliesst und das Lachen der Menschen welches uns fremd ist.

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Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Meinhard Pahlke).
Der Beitrag wurde von Meinhard Pahlke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.03.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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