Vanessa Henke

Dark Secrets ♣•♦•♣ (Kapitel 1)

"Was ist los? Wieso schreist du denn so?"
Ich riss die Augen auf und sofort wurde ich entsetzlich geblendet. Ich brauchte ein bisschen, um mich daran zu gewöhnen.
"Hey Katy, du bist spät dran. Los aufstehen!", sagte meine Mum energisch.
"Ja okay, ich beeil mich"
Als erstes ging ich ins Bad und machte mich frisch. Danach zog ich unsere Schuluniform an. Eigentlich gefiel sie mir nicht besonders, aber es war Pflicht, sie zu tragen. Viele meiner Mitschüler beklagten sich darüber, wie grauenvoll sie aussah. Sie bestand nämlich aus einer weißen Bluse, einem blauen Rock, einer Strumpfhose und einem dunkelblauen Haarband, mit dem die Mädchen ihre Haare hochsteckten.
Meine Mum war schon weg, als ich mit dem Frühstück fertig war.

Wie immer holte mich meine beste Freundin Chloe zu Hause ab, um mit mir zur Schule zu gehen. Sie war stets gut gelaunt und sie versuchte mich immer aufzuheitern, wenn es mir schlecht ging. Ein Leben ohne sie war für mich unvorstellbar!
"Was ist denn heute los, du bist so still!", fragte sich mich mit großer Fürsorge in der Stimme.
"Ach ich hatte nur einen schlimmen Traum, nichts weiter", erklärte ich ihr.
Sie schaute mir tief in die Augen und flüsterte: "Schon wieder, das ist doch nicht mehr normal! Du solltest was dagegen tun!"
"Nein, die Leute halten mich bestimmt für verrückt, wenn ich ihnen erzähle, dass ich oft Albträume habe und die dann auch fast immer etwas Schreckliches vorhersagen! Und außerdem kann das von meinem heutigen Traum gar nicht passieren, weil mein Dad ja schon tot ist", antwortete ich ihr.
Daraufhin hatte sie mir viele Fragen gestellt und ich sollte ihr alle Details erzählen, wie der Mann und wie der Weg aussah. Natürlich berichtete ich ihr alles so genau wie es nur ging, aber ich hatte auch einiges vergessen. 

Als wir an der Schule ankamen, verabschiedeten wir uns und ich ging in meinen Wahlunterricht: Kunst. Jeder konnte sich frei auswählen, in welchen Kurs er gehen möchte und ich hatte schon immer eine Begabung beim Zeichnen. Chloe dagegen machte gerne Sport und darum hatte sie sich das für ihren Wahlunterricht ausgesucht. Eigentlich wollten wir zusammen einen Kurs aussuchen, aber wir fanden keinen, der uns beide begeistern konnte. 

Ich bog um die Ecke zu den Toilette, als mich mein alter Sandkastenfreund Jacob abfing.
"Katy, ich muss mit dir reden! Es ist wichtig, hast du in der Pause Zeit?", fragte er mich eindringlich.
Eigentlich wollte ich in Ruhe etwas essen, da ich nicht viel zum Frühstück hatte, aber er sah besorgt aus und ich wollte ihn nicht kränken.
"Geht klar", rief ich ihm im Gehen hinterher. Ich musste mich wirklich beeilen, sonst wäre ich zu spät gekommen und das wollte ich vermeiden.
Gerade noch rechtzeitig stürmte ich ins Klassenzimmer. Dafür kassierte ich einen Kommentar á la "Oh, das war ja klar, dass sie zu spät kommen musste, diese Wichtigtuerin" von meiner Klassenkameradin Abigail.
Sie schien mich zu hassen, weil ich so eng mit Jacob befreundet war und sie in ihn verliebt war. Das waren viele Mädchen, nur Abigail hielt sich für gut genug, sich an ihn ran zu machen. Mir war das eigentlich egal, nur dass sie mich immer fertig machen wollte, nervte mich sehr.

Während wir eine einsame Wüstenlandschaft malten, bekam ich plötzlich schreckliche Kopfschmerzen.  
"Mrs Counter, darf ich kurz an die frische Luft, ich habe schlimme Kopfschmerzen!"
Ich wartete ihr Antwort gar nicht mehr ab und sprang schon von meinem Stuhl auf und lief in Richtung Tür. Ich bekam nur noch einige Worte wie "Kopfschmerzen ha!" und "die will nur wieder im Mittelpunkt stehen" von Abigail mit, aber das interessierte mich nicht. Ich wollte nur raus und dass diese Kopfschmerzen aufhörten!

Ich setzte mich auf die Treppe vor dem Schulgebäude, aber es dauerte nicht lange, dann hörte ich seltsame Geräusche. Ich konnte sie nicht erklären, so etwas hatte ich noch nie gehört. Ich stand auf und schlich um die Ecke, vielleicht war dort ja jemand. Ich blickte auf den Pausenplatz, doch erkennen konnte ich nichts, weil ich von hellem Licht geblendet wurde. Ich hatte noch nie so etwas Helles gesehen. Es war wie eine leuchtende Tür. Sie war irgendwie wunderschön.
Irritiert starrte ich darauf, bis auf einmal jemand aus der Tür kam...

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.03.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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