Andreas Rüdig

Meerbusch

 

Meerbusch ist eine Stadt am linken Niederrhein. Sie gehört zum Rhein-Kreis Neuss. Rund 54.500 Einwohner leben auf einer Fläche von 64 Quadratkilometern. Der ländliche Charakter wird durch die Flächennutzung verdeutlicht: Ungefähr 3.600 ha werden landwirtschaftlich und als Brachland genutzt, 540 ha sind Wald, 300 ha sind Wasserfläche. Zusammen werden so etwa 70 % des Stadtgebietes abgedeckt.

Meerbusch ist in Nordrhein-Westfalen mit weitem Abstand die Gemeinde mit dem höchsten Anteil von Einkommensmillionären an der Wohnbevölkerung (Stand 2012).

Die acht ehemals selbstständigen Gemeinden Büderich, Osterath, Lank-Latum, Ossum-Bösinghoven, Strümp, Langst-Kierst, Nierst und Ilverich bilden die heutigen Stadtteile. Sie wurden erst 1970 zur eigenständigen Stadt Meerbusch zusammengeschlossen. Eine in sich geschlossene Geschichte kann Meerbusch daher nicht als Stadt vorweisen. Wer sich für die örtliche Geschichte interessiert, wird daher auf die Geschichte der jeweiligen Gemeinde zurückgreifen müssen.

Haus Meer ist ein Herrenhaus am nördlichen Rand von Büderich. Es war ursprünglich ein Prämonstratenserinnenkloster, gegründet im 12. Jahrhundert von der Gräfin Hildegundis von Meer. Nach der Auflösung in der Säkularisation 1802 wurde es 1804 von den Krefelder Seidenfabrikanten Friedrich Heinrich von der Leyen und seinem Bruder Konrad von der Leyen erworben und zu einem Schloss der Familie von der Leyen umgebaut. Nach einem Luftangriff von 1943 sind im Wesentlichen nur mehr die Wirtschaftsgebäude erhalten.

„Der EUROGA Kunstweg wurde anlässlich der Europäischen Gartenschau EUROGA 2002plus von der Stadt Meerbusch eingerichtet. Der Rundweg mit dem Titel Mataré und seine Schüler führt durch Büderich zu 17 Kunstwerken, die von Ewald Mataré und einigen seiner Schüler stammen. Der Weg beginnt in einem Park mit den Skulpturen Bank von Erwin Heerich und Windsbraut von Karl Link. Er führt über den Friedhof Büderich, der Teil des Kunstweges ist. Hier befinden sich neben dem Mahnmal von Peter Rübsam zwei von Ewald Mataré geschaffene Grabsteine sowie jeweils ein von Joseph Beuys (für die Familie Dr. Fritz Niehaus, dem Vater von Ruth Niehaus), Erwin Heerich und Karl Franke gestaltetes Grabmal. Das herausragende Werk des Kunstwegs ist zweifellos das Mahnmal für die Verstorbenen der beiden Weltkriege (1959) im Alten Kirchturm, geschaffen von Joseph Beuys. Es besteht aus der von Beuys gestalteten Tür mit den Namen der Toten und dem Auferstehungssymbol im Innern des Turms. Am Landsknecht liegt der posthum nach einem Entwurf aus den 1930er Jahren gebaute Mataré-Brunnen. Eine Skulptur von Wolf Spemann und die von Hermann Focke gestalteten Türen an der Bethlehemkirche liegen auf dem Weg zur Mauritiuskirche, an der Karl-Matthäus Winters Skulptur Josef mit dem Kinde angebracht ist,“ berichtet die Internetenzyklopädie Wikipedia.

Das Schloß Pesch ist ein dreiflügeliges Jagdschloß in Meerbusch, auf halbem Wege zwischen den Ortsteilen Strümp und Ossum-Bösinghoven. Das Haupthaus, ein zweigeschossiges, verputztes Gebäude mit 13 Fensterachsen, liegt in einem weitläufigen Schloßpark umgeben von drei Nebengebäuden, nämlich der ehemaligen Rentei, einem ebenfalls verputzten, zweigeschossigen Gebäude mit 7 Fensterachsen und Uhrenturm an der Nordseite, dem dreiflügeligen Gutshof, einem Backsteingebäude von 1795, an der Südseite, sowie der Schlosskapelle zwischen Rentei und Haupthaus an der Nordost-Seite.

Das Schloß stammt aus dem 14. Jahrhundert. Es ist wohl nicht öffentlich zugänglich und daher auch nicht zu besichtigen.

Die uneinheitliche Entwicklung in der Vergangenheit ist Meerbusch auch heute noch anzumerken. Ein organisch gewachsenes Stadtgebiet mit historischem Stadtkern ist dort nicht auszumachen. Dafür liegen die einzelnen Stadtteile zu weit verstreut; sie sind auch in unseren Tagen noch durch landwirtschaftliche Flächen voneinander getrennt.

 

Haus Meer ist ein gutes Beispiel für diese Situation. In landschaftlich reizvoller Situation gelegen ist es Teil des Naturschutzgebietes Ilvericher Altreinschlinge und des Landschaftsschutzgebietes Rheinaue. Die Straßenbahnhaltestelle „Haus Meer“ liegt praktisch vor der Haustür und wird von der Linie U76 (Düsseldorf – Krefeld) angedient. Wer gerne Fahrrad fährt, kommt hier sicherlich auf seine Kosten. Da das einzig verbliebene Haus aber gewerblich genutzt wird und somit nicht frei zugänglich ist, lohnt sich ein Besuch faktisch auch nicht.

 

Der Bahnhof Meerbusch-Osterrath besteht im Wesentlichen aus 2 Gleissträngen, 2 Bahnsteigen und 1 Fahrkartenautomaten. Sitzgelegenheiten kommen hinzu. Erstaunlicherweise gibt es hier auch Bahnhofsgastronomie.

 

In fußläufiger Entfernung gibt es eine überschaubare verkehrsberuhigte Zone. Rathaus, Sparkasse, Wirtschaftsbetriebe, katholische Kirche – Grundzüge der öffentlichen Verwaltung gibt es also genauso wie örtlichen Einzelhandel. Überregionale Einzelhandelsketten gibt es nicht. Auch kommunale Infrastruktur wie beispielsweise Stadtbücherei oder Verkehrsbetriebe ist für den zufälligen, ortsunkundigen Besucher nicht ersichtlich.

 

Auf den ersten Blick macht Meerbusch einen ruhigen und gutbürgerlichen Eindruck. Bei genauerem Hinsehen kann dem Besucher aber auch ein gewisses Grauen überkommen. Werden hier abends und am Wochenende die Bürgersteige hochgeklappt? Welche Freizeitangebote, welche Zukunftschancen haben hier Jugendliche? Gibt es schon Angebot wie Internet, Handy, Kino und andere technische Errungenschaften? (Mit Pferdekutschen ist man hier jedenfalls nicht mehr unterwegs.)

 

Unter touristischen Gesichtspunkten ist Meerbusch jedenfalls nicht erwähnenswert. Dafür fehlt eigentlich jegliche Attraktivität und Infrastruktu

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.05.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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