Vanessa Janik

Schatzsuche

Die Sonne schien hell durch die Fenster des Kindergartens und erinnerte die 6 Freunde daran, was für ein besonderer Tag heute für sie war.

Vor ein paar Tagen hatten die Kinder beim Spielen im Sand eine uralte Schatzkarte ausgebuddelt und heute sollte der Tag sein, an dem sie sich gemeinsam auf die Suche machen würden. Lange hatten sie gebraucht um die alten Schriftzeichen auf der Karte zu übersetzten, doch nun war es endlich soweit. Ein Junge las nun die übersetzte Karte laut vor, damit auch die anderen endlich wussten was dort steht.

Als der Junge die Karte zu Ende vorgelesen hatte, verwandelte sich die Welt um sie herum plötzlich in einen großen, grünen Urwald. Begeistert sahen sich die Freunde um. Sie entdeckten Lianen die von den Bäumen hingen und kletterten sofort daran hoch. Hofften sie doch, dass sie aus den Baumkronen besser die Umgebung sehen könnten. Und tatsächlich, hier oben in der Spitze des riesigen Baumes konnten die 6 Kinder Kilometer weit sehen und soweit sie sehen konnten ragten grüne Bäume in die Höhe, in denen bunte Vögel saßen, Faultiere schliefen und sie sahen sogar Affen die sich mit ihren Schwänzen von Baum zu Baum schwangen. Sie waren ein bisschen neidisch auf die Affen, weil die sich so schwingen konnten, als eines der Kinder bemerkte, das sich nicht nur das Kindergartenaußengelände verwandelt hatte, sondern auch sie. Sie waren nun keine Menschenkinder mehr, sondern kleine Äffchen. Vergnügt begannen die Freunde nun auch, sich von Baum zu Baum zu schwingen. Zwischendurch machten sie eine kleine Bananenpause und schnell waren zwei Stunden vergangen. Erschöpft legten sie sich jeder auf einen Ast und schliefen bald ein.

Ein plötzliches TÖRÖÖÖÖÖ hallte durch die Bäume und weckte die Kinder aus ihren Träumen. Noch ein wenig verschlafen schauten sich die 6 Freunde nach der Quelle des Lärms um und entdeckten eine Reihe riesiger Elefanten, die sich ihren Weg durch den Wald bahnten. Während die Freunde noch überlegten, wie sie wohl am schnellsten von Ihren Ästen und zu den Elefanten gelangen konnten, hörte man auch schon ein 6faches Knacken und nicht 6 kleine Äffchen landeten auf ihren Popos, sondern & Elefantenkinder. Wieder hatten sich die Kinder verwandelt. Sie tröteten dem Anführer der Dickhäuter zu, sie seien Freunde auf der Durchreise und auf der Suche nach einem Schatz und ob sie wohl eine Weile mitmarschieren dürften. Der Bulle hatte nichts dagegen und so stampfte eine um 6 kleine Elefantenkinder erweiterte Herde durch den Urwald. Jeder hielt den Schwanz des anderem im Rüssel um sich nicht zu verlaufen. Als sie eine Weile trötend durch den Wald marschiert waren kamen sie an ein großes Wasserloch. Alle Elefanten freuten sich über eine kleine Abkühlung und jeder von ihnen sprang mit einem Satz in das klare Wasser. Die Freunde wollten sich gerade gegenseitig mit deiner Wasserdusche aus ihrem Rüssel nassspritzen, als sie bemerkten, das sie gar keine Rüssel mehr hatten und ihnen stattdessen eine lange rote Zunge gewachsen war. Sie hatten sich in kleine bunter Urwaldfrösche verwandelt. Ein Blick nach vorne zeigte ihnen auch wieso. Vor ihnen – direkt hinter dem Wasserloch – lag ein enger Weg, den sie als Elefantenkinder niemals hätten entlanggehen können. Also hüpften sie aus dem Wasser und den Weg entlang der vor ihnen lag. Denn so sehr ihnen das Planschen im Wasser auch Spaß gemacht hatte, sie mussten ja noch einen Schatz finden. So hüpften die 6 vergnügt quakend vorbei an Sträuchern, Bäumen, Schlingpflanzen und Farnen und kamen bald darauf an einem Strand an.

Vor ihnen lag das Meer und ein Großes Piratenschiff lag in Ufernähe vor Anker. Gerade noch überlegten sie noch wie sie als so kleine Tiere wohl am schnellsten zu dem Schiff kommen konnten, als es leise „pling“ machte und aus den bunten Fröschen, waren in Nullkommanix Waschechte Piratenkinder geworden. Nun konnten sie zu dem Schiff schwimmen. Dort angekommen kletterten sie die lange Strickleiter hinauf die sie auf das Schiff führte. An Deck erwartete sie bereits die Piratenkapitänin. Aufgeregt und erfreut über den Besuch der 6 Freunde lud sie die Kinder und die Mannschaft auf einen Tee ein. Während sie Tee tranken und Kekse aßen erzählten sie der Kapitänin von ihrer Suche nach dem Schatz. Die Kapitänin wusste natürlich wo der Schatz zu finden war und sagte es den Kindern. Sie und ihre Mannschaft konnten den Schatz leider nicht hinauf holen, da keiner von ihnen tauchen konnte. Denn die Truhe lag ganz tief unten auf dem Meeresgrund. Die Kinder bedankten sich und versprachen zu teilen sobald sie den Schatz aus dem Meer geholt hatten. Danach sprangen sie ins Wasser. Sie wollten gerade tief Luft holen, als sie bemerkten, dass sie sich in Fische verwandelt hatten. So war es natürlich ganz einfach zu dem Schatz zu tauchen und ihn an Land zu bringen. Sie brachten ihn zu dem Piratenschiff und die Kapitänin holte ihn an Bord. Die Fische schwammen noch eine Weile im Wasser herum, machten Drehungen und spielten Fische fangen, weil ihnen Fisch sein so viel Spaß machte.

Dann war es aber an der Zeit sich den Schatz anzugucken und sie verwandelten sich wieder in kleine Piratenkinder. Als sie erneut an Deck geklettert waren, öffneten sie vorsichtig die Truhe und sahen, das sie anstatt voller Gold und Silberstücken, gefüllt war mit leckeren Süßigkeiten. Sie verteilten sie gerecht unter sich auf und hielten dann ihr Versprechen der Schiffsmannschaft auch etwas abzugeben.

Müde und Stolz legten sich die 6 Freunde direkt auf dem Deck des Schiffes zum Schlafen hin und schnarchten dann laut vor sich hin.

 

Alle reinkommeeeeeeeeeeen!!!“ ertönte eine laute Stimme die die Kinder sofort aufweckte. Als sie sich umsahen, sahen sie Schaukeln, Rutschen und die vielen Kinder aus ihrer Gruppe. Sie waren also wieder auf dem Außengeländer des Kindergartens. Die Freunde begannen sich zu fragen, ob das wohl alles nur ein Traum gewesen sei, doch ein Blick auf den Boden vor ihnen zeigte ihnen die Wahrheit. Direkt vor ihnen stand der Süßigkeitenschatz der nun mit den anderen Kindern und den Erzieherinnen geteilt wurde. Als alle etwas von dem Schatz bekommen hatten, klingelte es auch schon an der Tür und die Eltern holten ihre Kinder für heute aus dem Kindergarten ab.

 

Was für ein Tag für unsere mutigen Schatzsucher.......

 

 

 

Ende

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.05.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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