Andreas Rüdig

IT-Girl

 

Als It-Girl bezeichnet man eine zumeist junge Frau, die durch stetige Medienpräsenz auffällt. Mit „It“, dem „gewissen Etwas“, sind Sexappeal, Ausstrahlung und Auftreten gemeint. Der Begriff ließe sich also mit „Mädchen mit dem gewissen Etwas“ übersetzen.

Die Bezeichnung „It girl“ kam zum ersten Mal in den USA für den Stummfilm-Star Clara Bow auf („Amerikas erstes Sex-Symbol“), nachdem sie 1927 die Hauptrolle in dem Film It (deutscher Titel: Das gewisse Etwas) nach dem Erfolgsroman It von Elinor Glyn gespielt hatte.

It-Girl kann außerdem eine junge Frau genannt werden, die besonders auffällige bzw. eigene Mode trägt. Sie hat ihren eigenen Stil und trägt nur ausgewählte Kleidung; so wird sie ein Stylingvorbild für viele junge Leute. Ein Beispiel dafür ist Alexa Chung.

2009 wurde dieser Begriff in den Duden aufgenommen. Der Duden beschränkt den Begriff auf junge Frauen, die „durch ihr häufiges öffentliches Auftreten in Gesellschaft prominenter Personen (und ihre starke Medienpräsenz) einer breiten Öffentlichkeit bekannt“ sind. Da es auch junge und attraktive Frauen gibt, die eine starke Medienpräsenz durch ihre eigenen Leistungen genießen, hat die Zeitung Der Freitag in einem Artikel über kluge Frauen das Sprachkonstrukt „Can-Do-Girl“ für den Titel erfunden.

 

Was Frauen können, kann ich (als Mann) auch. Ich möchte auch – quasi als Lauschepper – ins Fernsehen kommen. Arbeit und eigene Leistung sind nichts für mich. Ich möchte eher als „der Mann an ihrer Seite“ wahrgenommen werden.

Ich stehe dann zwar nicht im Zentrum, im Focus des Rampenlichtes. Ich treffe aber trotzdem viele reiche und wichtige Leute. Ergötze ich mich an ihrer Wichtigkeit, fallen dann vielleicht auch ein paar Brosamen für mich ab.

Die erotische Nacht mit einer sexy Frau. Die Einladungen, bei denen ich mich sattessen und durchfressen kann. Das eine oder andere Geldgeschenk, quasi als Belohnung für gewisse Dienstleistungen. Schön Kleidung. Eine schicke Wohnung. Eine gute Zigarre. Ein sportliches Auto. Davon träume ich.

Doch wie an solche einfachen Arbeitsgelegenheiten kommen? Mein erster Gedanke war der an einen Begleitservice. Dort – so dachte ich – bekomme ich den Kontakt zu der gewünschten weiblichen Kundschaft vermittelt. Der Besuch dort war aber nicht sehr zufriedenstellend. Ich solle mein Gewicht reduzieren, wurde mir dort bedeutet, zum Friseur gehen, mir gepflegtere Kleidung und - ganz wichtig! – gute Umgangsformen zulegen. Was bilden die sich ein? So mit mir zu reden?

Der Ausflug ins horizontale Gewerbe war noch ernüchternder. Ich sei alt, häßlich und fett, wurde mir dort bedeutet. Und daher für die weibliche Kundschaft nicht gerade attraktiv.

Also nutze ich dann doch die Dienste von Friseuren, Visagisten, Fitneßtrainern und anderen schönheits- und körperbezogenen Berufen, um meinen eh´ schon vorhandenen Astralkörper zu verbessern.

Glamour-Girls kennen wir doch aus Film, Funk und Fernsehen, nicht wahr? Genau. Also werde ich jetzt auch zum lokalen Fernsehen gehen. Ich werde dort eine neue Show produzieren. „Hilfe! Ich bin kein Star! Laßt mich dort rein!“ So wird das Format heißen.

Das Konzept ist einfach. Ich werde versuchen, mir Zutritt zu den Wohnungen prominenter Damen zu verschaffen und sie dann flachzulegen und Sex mit ihnen zu haben.

 

Ich sehe aus wie geleckt

So richtig schön unbeleckt

Es schwärmen die Damen

Sie wollen den Samen

Ich träume vom Busen

Sie vom Inhalt der Hosen

Es kam zu Liebesspiel

Das Liebesspiel gefiel nicht viel

Also ließen wir das Spielen

Das uns nur mißfielen.

 

Anfangs war die Zuschauerquote eher mager. Niemand wollte einen unansehnlichen Kerl wir mir dazu zuschauen, wie er ältere Schabracken anmacht.

Der Erfolg kam erst mit der siebten Sendung. Da erwischte uns ein gehörnter Ehemann in flagranti. Seine Frau bekam natürlich mächtig Ärger.

Und ich den gewünschten Erfolg. Er sei ein erfolgreicher Geschäftsmann, erzählte mir der Betrogene bei einer Tasse Kaffee. Er sei gesellschaftlich angesehen und könne es sich nicht erlauben, daß sein ihn sein abgetrautes Weib unkontrolliert fremdgehe. Ob ich da nicht gewisse „Aufpasserdienste“ leiste könne?

Natürlich konnte ich. Immer mehr Männer führen mich bei ihren Ehefrauen ein. Ich sollte gesellschaftlich mit ihnen verkehren, wenn die Männer unterwegs waren, im Extremfall auch ihre sexuellen Wünsche erfüllen.

Der Auftrag hörte sich im ersten Moment gut an. Doch im Laufe der Zeit entwickelte er seine Tücken. Wie begleitet man eine exhibitionistisch veranlagte Frau? Die Kleidung, durch die man selbst die Schamhaare überdeutlich sehen kann, trägt? Die zufällige Passanten fragt, ob sie im gefalle und er sie begatten möchte?

Seitdem laufe ich in Lack & Leder herum. Seitdem stehe ich (und zwar nur ich!) im Vordergrund. Wie steht es um Sadomaso? Bin ich ein Fetischist? Ob ich den Schwulenname „Erich“ (Erich = oben er unten ich) trage? Ich genieße es wirklich, so im Mittelpunkt zu stehen…

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.06.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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