Andreas Rüdig

Ahaus

Ahaus ist eine Kleinstadt, die im Kreis Borken liegt.

Die erste schriftliche Erwähnung des Adelssitzes Haus an der Aa datiert um 1030. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts erhielt Ahaus die Stadtrechte. Die so genannte Herrschaft Ahaus fiel 1406 an die Fürstbischöfe von Münster.

Auf den 4. Oktober 1650 datiert der Besuch des neuen Fürstbischofs von Münster Christoph Bernhard von Galen. Auf dessen Veranlassung wurde auch 1653 die erste deutsche Fayence-Manufaktur in Ahaus gegründet. Diese wurde bereits 1657 wieder geschlossen. Es kam 1688 zum Abriss der alten Burg auf Veranlassung des Fürstbischofs Friedrich Christian von Plettenberg. Der Neubau des barocken Wasserschlosses nach den Plänen des Ambrosius von Oelde wurde 1690 fertiggestellt. Die Gesamtanlage mit Gartenareal war 1718 fertig. 1763 bis 1767 datiert die Modernisierung des Schlosses unter der Leitung von Johann Conrad Schlaun. Errichtet wurden der gartenseitige Mittelrisalit und die Gartentreppe. Das barocke Wasserschloß zählt noch heute zu den zentralen Sehenswürdigkeiten der Stadt.

1803 fielen Herrschaft und Schloß Ahaus durch den Reichsdeputationshauptschluß an die Fürsten zu Salm-Salm und Salm-Kyrburg (Fürstentum Salm). Nach kurzzeitiger Zugehörigkeit zu Frankreich ab 1810 (in dieser Zeit hatte Frankreich das Fürstentum Salm annektiert) kam die Stadt 1813 unter preußische Herrschaft.

1829 wurde Schloss Ahaus an Hermann Oldenkott aus Amsterdam verkauft und in der gesamten Anlage eine Tabakfabrik eingerichtet.

Der Stadtbrand vom 13. Oktober 1863 zerstörte die Stadt fast völlig. Im Jahre 1881 erfolgte die Gründung einer Zündwarenfabrik. Zwei Jahre später wurde die Westfälische Jutespinnerei und -weberei gegründet. Im Jahre 1886 errichtete die Jutefabrik ihre Arbeitersiedlung, die Kolonie und das heutige Stadtgebiet Oldenburg. Es entstand in einem Teil der damaligen Bauerschaft Ammeln. Der Name Oldenburg führt auf die alte Flurbezeichnung die Ollenburg zurück.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Wasserschloß durch einen Bombenangriff zerstört. 1949 wurde es durch Kreis und Stadt Ahaus wiederaufgebaut. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurden das Amt Wüllen (bestehend aus den Gemeinden Wüllen und Ammeln) am 1. Juli 1969 aufgelöst und Wüllen und Ammeln in die Stadt Ahaus eingegliedert. Am 1. Januar 1975 wurde dann, ausgelöst durch das Münster/Hamm-Gesetz, das Amt Wessum mit den Gemeinden Alstätte, Ottenstein und Wessum (einschließlich Graes) eingemeindet. Die Stadt verlor dabei den Kreissitz an Borken.

Überregionale Bekanntheit erlangte der Ort durch den Widerstand der Bürgerinitiative Kein Atommüll in Ahaus e. V (BI Ahaus) und vieler anderer Gruppierungen gegen den Bau und Betrieb des umstrittenen Brennelementezwischenlagers (auch Transportbehälterlager Ahaus genannt, BZA) und die damit verbundenen Castortransporte.

Seit 2002 beherbergt das Torhaus des Schlosses ein Schulmuseum.

Ahaus ist eine Kleinstadt, die sich viel ländlichen Charme bewahrt hat. Die Stadt liegt im nördlichen Teil des Kreises Borken und sieht sich als dessen Mittelzentrum. Der Bahnhof befindet sich etwas außerhalb des Stadtzentrums; man sollte also nur dann mit Bus und Bahn anreisen, wenn man gut zu Fuß ist.
Das örtliche Leben tobt um das lokale Schloß. Das Schloß stammt aus dem 17. Jahrhundert, mußte nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges aber wieder neu aufgebaut werden. Die nahegelegene Fußgängerzone stammt aus dem Jahre 2007.

Ob Ahaus weitergehende touristische Ziele anzubieten hat, sei einmal dahingestellt. Das wird der interessierte Wandersmann schon selbst beurteilen können. Für einen Tagesausflug dürfe aber ein Besuch der Innenstadt reichen.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.08.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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