Die Geschichte handelt vom Jahre 1978. Ich war damals Personalratsvorsitzender einer kommunalen Klitsche. So bezeichne ich nach meinen gesammelten Erfahrungen fast alle Verwaltungen in Gemeinden und Städten.
Die damalige Gewerkschaft ÖTV (jetzt Verdi) veranstaltete für die Personalräte ein Seminar in Bad Honnef in einem Haus ausgerechnet der KAB (Katholische Arbeitnehmerbewegung. Die Unterkunft war spartanisch, aber man konnte sie akzeptieren. Erstaunt war ich dann doch, als uns am Morgen nach der Anreise ein Frühstück serviert wurde, das ich so noch nicht gesehen hatte. Es gab Brot, nicht mehr ganz frisch, auf das die Schweine schon offenbar warteten zum eigenen Verzehr. Am Tisch saßen jeweils sechs Seminarbesucher. Für jeden Tisch gab es einen Teller mit Aufschnitt auf dem sich drei Scheiben Sülzwurst und drei Scheiben Käse befanden. Drei Scheiben Butter gab es auch noch. Dazu kam Gastgebermarmelade, die sich ihren Weg vom Brot herunter suchte. Wie man das alles auf sechs Personen verteilen sollte, war mir nicht klar.
Ich stand auf und zog die Konsequenzen. Kurz entschuldigte ich mich und suchte den Ort auf. In einem Café bestellte ich mir ein ordentliches Frühstück. Es dauerte etwas länger, so dass ich Teile des Seminars versäumte. In der Mittagspause schaute ich kurz, was angeboten wurde und machte mich wieder auf die Flucht in ein Lokal in der Nähe. Das Abendessen nahm ich dann auch gleich in diesem Lokal ein. So entging mir der Fraß, der da angeboten worden ist. So machte ich das dann alle vier Tage.
Am letzten Tag versammelten sich dann alle Teilnehmer zu einer Abschlussbesprechung. Vom Gewerkschafstsekretär wurden wir gefragt, was uns am meisten am Seminar beeindruckt hatte. Es gab von verschiedenen Teilnehmern allerhand üblichen Blabla. Doch dann meldete sich ein Mann um die dreißig Jahre, der mir bisher nicht aufgefallen war. Seine Antwort:"Am meisten beeindruckt hat mich der graue Kartoffelsalat, den man hier offensichtlich von der Währungsreform aufgehoben hat, um ihn uns hier zu servieren."
Mir war dieses Ereignis entgangen, aber versäumt habe ich wohl nichts. Wenn ich heute noch in einem Lokal eine undefinierbare Masse bekomme, denke ich immer an diese passende Beschreibung zurück.
Unlängst bekamen wir hier ein Essen (Forelle vom Grill mit Kartoffeln und grünem Salat) Leider war alles total versalzen und nicht genießbar. Nach etwas rumstochern, reklamierten wir diesen verunglückten Versuch. Der Kellner bot uns daraufhin nach Rücksprache mit dem Chef des Hauses als Entschädigung einen Kaffee an. Wir verzichteten, denn das Essen wäre dadurch nicht besser geworden. Wir bezahlten, und diesem Lokal bin ich seither ausgewichen.
18.08.2013 Norbert Wittke
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Norbert Wittke).
Der Beitrag wurde von Norbert Wittke auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.08.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Norbert Wittke als Lieblingsautor markieren
Sex für Golfer
von Klaus-D. Heid
Nutzen Sie die Entspannungspause am 19. Loch, um etwas über die sexuellen Eigenarten von Golfern zu erfahren. Amüsieren Sie sich beim Lesen dieses Buches - und betrachten Sie anschließend Ihre Clubfreundinnen und -freunde aus einer völlig anderen Perspektive. Klaus-D. Heid und Cartoonist Guido Bock zeigen Ihnen, wie Golf zu einem ungeahnt erotischen Ereignis wird.
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: