Vor jetzt schon wieder einer ganzen Reihe von Wochen hatte ich einen Traum, der mich nach dem Aufwachen noch sehr beeindruckt hatte und der mir bis jetzt noch recht deutlich in Erinnerung geblieben ist.
In diesem Traum war ich in Bochum-Riemke westlich der Eisenbahnstrecke, die Bochum auch in der realen Welt in nordsüdlicher Richtung mit Herne beziehungsweise Wanne-Eickel verbindet. In meinem Traum befand sich hier – parallel zu der schon erwähnten Eisenbahnstrecke – ein langgezogenes, verfallenes und im ganzen sehr weiträumiges, aufgegebenes Industriegelände.
Am eindrucksvollsten war hier ein – wiederum parallel zur Eisenbahnstrecke – ebenfalls außergewöhnlich langgezogener, rotbrauner Backstein-Verwaltungsbau mit vier oder fünf Etagen und spitzem Dach, der im Baustil der ersten Jahre des deutschen Wirtschaftswunders nach dem zweiten Weltkrieg errichtet worden war.
Bei der Erkundung dieses wohl mehrere hundert Meter langen, aufgegebenen Verwaltungsgebäudes durchwanderte ich lange, breite Korridore, die ebenfalls den typischen Anblick eines großen Bürohauses der frühen Wirtschaftswunderjahre boten:
Große, mit gelblich schimmerndem Metall gerahmte, gläserne Zwischentüren; gelblich-weiße, schwarz marmorierte Fußbodenbeläge; stillgelegte Aufzüge in dunklen Betonschächten hinter schmalen Metalltüren mit fast türhohen, runden, im Halbdunkel der Türnischen schimmernden Metallstangen als Öffnungsgriffen und großen Fenstereinsätzen aus Drahtgitterglas; Leuchtstofflampen mit altersgelben Milchglasabdeckungen; und schließlich die immer gleichen, grau lackierten Bürotüren, prägten hier den Anblick.
Allgegenwärtig war in diesem großen Bürohaus allerdings der Eindruck des Verfalls und des Aufgegebenseins – wenn ich durch die teilweise offenstehenden, grauverschlissenen Türen entlang der langen Korridore in die verlassenen Büros hinein schaute, sah ich dort zwischen großen Mengen von grauem Staub und einem Durcheinander aus zerfallenden Teilen der Büroeinrichtungen auf den Schreibtischen noch große, elektromechanische Schreib- und Rechenmaschinen, die offenbar ebenfalls noch aus den fünfziger Jahren stammten.
In meinem Traum stieg ich auch in die Kellerräume dieses großen, langgezogenen Verwaltungsgebäudes hinab: Hier fand ich tiefe, bunkerartige und kaum beleuchtete Räume, deren tatsächliche Abmessungen in der vorherrschenden Dunkelheit auch kaum noch zu erkennen waren – ich sah hier fast nur noch die oberen Abschnitte alter, rostiger Metalltreppen und Gitterost-Laufstege, die weiter unten in der Finsternis nicht mehr abschätzbarer, räumlicher Entfernungen verschwanden.
Durch die Fenster der oberen Etagen dieses großen Verwaltungsbaus hatte ich vor meinem Abstieg in die tiefen Kellerräume auch noch einen deutlichen Eindruck vom Zustand der Außenanlagen dieser aufgegebenen, großen Industrieanlage gewonnen:
Zwischen unterschiedlich großen Stücken von tristem, nachindustriellem Brachland mit einem zunehmenden Bewuchs von hutzeligem Gebüsch und ersten, kümmerlichen Bäumen, standen hier eindrucksvolle, vor sich hin rostende Anlagen und Anlagenreste eines ehemals offenbar sehr großen Chemiewerks oder der chemischen Nebengewinnungsanlagen einer sehr großen Kokerei.
Dieser Traum war mir während des Träumens als unzweifelhafte und sehr deutlich empfundene Realität erschienen – nach dem Aufwachen verspürte ich deshalb auch noch während einiger Stunden eine nachhaltige, eigentümliche Belastung meines Gemütslebens…
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.09.2013.
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