Andreas Rüdig

Bate coxa

Das Portugiesische Wort Bate Coxa bedeutet auf Deutsch so viel wie Schenkel-Knaller. Es beschreibt eine alte brasilianische Kampfkunst. Der Kampf wurde vor allem von groß gewachsenen Schwarzen ausgeübt, wie die sportwissenschaftliche Literatur berichtet. Beim Bate Coxa geht es darum, den Gegner mit Schlägen auf Oberschenkel und Gesäß zu Fall zu bringen. Wer die Schläge aushält und sich auf den Beinen halten kann, ist am Ende der Gewinner. Und umgedreht: Wer zu Boden geht, ist der Verlierer. Der Literatur zufolge werden beim Bate Coxa Wetten um Geld, Wertsachen und ja, auch Frauen abgeschlossen.
 
Bate Coxa ist unter Umständen gefährlich. Verletzungen sind zwar nicht das Ziel des Kampfes, vor allem nicht willentliche Verletzungen, aber eben auch nicht ausgeschlossen.
 
Hast du das gehört, Ägidius?
 
Ja, aber natürlich, Balduin.
 
Mir ist da etwas in den Sinn gekommen, Ägidius.
 
So, was denn, Balduin.
 
Wir beide lieben doch Brunhilde, nicht wahr?
 
Ja, sehr sogar. Wie kannst du daran zweifeln?
 
Bei mir nicht so sehr, bei dir schon. Aber egal. Mir ist da gerade so ein Gedanke gekommen.
 
So? Welcher denn?
 
Wir werden Bate coxa miteinander kämpfen?
 
Bate Coxa? Aber warum wohl?
 
Na, dann werden wir wissen, wessen Frau Brunhilde ist.
 
(etwas quengelig) Müssen wir das denn wissen? Reicht es denn nicht, wenn wir einen flotten Dreier mit ihr leben?
 
(in befehlsgewohntem Tonfall) Nein. Balduin, Du bist auf Dauer etwas langweilig. Und darum werden wir jetzt den Kampf ausfechten. Mache dich jetzt schon mal fertig für den Kampf und bereite Dich auf Deine Niederlage vor.
 
 
Emmericher Tageblatt vom 30. Februar
 
(Zeitungsbericht) Bota Coxa ist eine brasilianische Kampfform, die von den importierten afrikanischen Sklaven abstammt. Seine Spezialität besteht darin, sich gegenseitig den Arsch zu versohlen. Wessen Gesäß zuerst wie der eines Pavians aussieht oder wer sich zuerst auf den Boden fallen läßt, der hat unzweideutig verloren.
 
Ägidius und Balduin wollten gestern diesen Kampf bei uns am Niederrhein wiederbeleben. Also haben sie sich im Adamskostüm gestern auf einer freien Wiese vor ihrem Hause getroffen. Na ja, so ganz im Adamskostüm waren sie dann doch nicht – sie trugen lediglich ein Penishodenhöschen.
 
Was Ägidius eindeutig zum Nachteil gereichte. Kaum hatte der Kampf begonnen, rief Balduin auch schon aus: „Zicke zacke zicke zacke Hundekacke!“ – „Wo? Wo?“ wollte Ägidius prompt wissen. Er schaute sich fragend um. Was Balduin prompt ausnutzte. Ein gezielter Schlag auf das Gesäß von Ägidius, dieser strauchelte und setzte sich mit einem lauten „Plumps“ auf seinen entblößten Hosenboden.
 
Seitdem herrscht Ruhe der Herren Ägidius – Balduin. Keine Streitigkeiten muß, wer gerade Brunhilde genießen darf. Und Brunhilde weiß, wer ihr Meister und Gebieter ist….
 
„Na warte, Balduin – das erfordert Rache …!“

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.09.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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