Iris Klinge

Der "böse" Pluto

Als wir einige Zeit als kleine Familie in Paris lebten, machten die Franzosen manchmal eine Bemerkung über uns, die mich damals etwas irritierte. „Cela pete le feu“   - etwa übersetzt als „das sprüht Feuer“ – hörten wir öfter, aber ich verstand nicht, was damit gemeint war.

Fest stand, dass wir alle vier, jeder auf seine Weise, „explosiv“ waren, mit einem Willen ausgestattet, der nur allzu oft mit dem Willen der anderen kollidierte. Die Kleinste der Familie, unsere Tochter, wurde „Polizeichef“ genannt, denn alle mussten nach ihrer Pfeife tanzen.

Erst viel später, als ich anfing, mich mit der Astrologie zu beschäftigen, fand ich die Erklärung für dieses Phänomen. Alle vier hatten wir eine starke Mars-Pluto Verbindung im Geburtshoroskop. Laut Experten ist diese Stellung das Radikalste, was es in einem Geburtshoroskop gibt.

Der Pluto als Gott der Unterwelt buddelt alle Geheimnisse aus, die in einer Familie oder im Leben anderer vorhanden sind. Je nach Stellung im Horoskop ist er mehr oder weniger aktiv. Bei manchen Menschen spielt er so gut wie keine Rolle und lässt sie unbekümmert durchs Leben gehen. Vielleicht sind diese Menschen einem größeren Einfluss durch den Saturn ausgesetzt, was eine ständige Hemmung und Blockade in ihrem Leben mit sich bringt. Oder der Neptun übt einen großen Einfluß auf sie aus, was zu ständiger Vernebelung führt. Der Neptun bringt aber auch eine große Hilfsbereitschaft mit sich, je nach Stellung.

 
So lästig der Einfluss dieses „bösen“ Planeten Pluto auch sein mag, er macht uns stark. Nach dem Prinzip „Stirb und werde“ zwingt er uns, genau hin zu schauen, und uns in Frage zu stellen, um immer wieder neu anzufangen. Er rüttelt am Gebäude der Selbstzufriedenheit und deckt alles auf, was unter der Oberfläche morsch und faul ist. Dieser Prozess ist für viele äußerst unangenehm aber notwendig für eine Weiterentwicklung.

Meine erst kürzlich begonnene Ahnenforschung aufgrund von wieder gefundenen Dokumenten meiner Vorfahren brachte auch die Geburtsdaten meiner Groß-und Urgroßmütter zu Tage. Mit Verblüffung stellte ich fest, dass auch sie diese Pluto-Mars-Verbindung in ihrem Horoskop hatten. Sie waren wohl sehr starke Frauen gewesen.

Und die Reihe setzt sich wie ein roter Faden weiter fort. Meine drei Enkelinnen sind ebenfalls von diesem Pluto „Bazillus“ befallen. Am schlimmsten die allerkleinste, die mit ihren 15 Monaten bereits die ganze Familie dominiert und meine Tochter zwingt, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, damit die anderen beiden Kinder nicht „unter die Räder kommen“.

Für mich ist die Beschäftigung mit der Astrologie das beste Werkzeug, um die Zusammenhänge und Vernetzungen zu erkennen, die innerhalb der Familien bestehen. Und wer diese versteht, kann rechtzeitig handeln.

Pluto ist ja auch der Planet des Todes. Anhand von Todesdaten fange ich jetzt erst an, den „richtigen“ Zeitpunkt für das Sterben eines Menschen zu begreifen. Es hängt von der aktuellen Stellung des Pluto ab und wie sich die anderen Planeten des Geburtshoroskops zu dieser aktuellen Position verhalten.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.12.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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