Christine Wolny

DER WEIHNACHTSENGEL, DER DAS TANZEN ENTDECKTE


 
DER WEIHNACHTSENGEL, DER DAS TANZEN ENTDECKTE

Nur einmal im Jahr durfte der Weihnachtsengel auf die Erde.
Er hatte dort viele Aufgaben zu erfüllen und weil er sie so gut machte, durfte er jedes Jahr hinunter fliegen.
Der Engel war das ganze Jahr mit Vorbereitungen beschäftigt. Er gönnte sich kaum Pausen, war immer beschäftigt und stets gut gelaunt.
Sein Schrank war bereits schon im Oktober mit Geschenken voll gestopft, während die anderen Engel erst im November sich langsam Gedanken machten.
Sie waren auch im Laufe der Jahre der Schenkerei überdrüssig geworden, weil sie feststellten, dass die meisten Kinder sich nur noch technischen Schnickschnack oder einfach nur Geld wünschten. Kaum ein Mädchen wünschte sich eine Puppe oder einen Puppenwagen, ein Junge eine Holzeisenbahn......
Und Strümpfe, Handschuhe, Mütze und Puppenkleidchen standen gar nicht mehr auf dem Wunschzettel.
Also müssen Engel das ganze Jahr wachsam sein, um doch noch ein Geschenk, welches Freude macht, zu finden.
So ein Engel war unser Weihnachtsengel.
Er dachte aber auch ein wenig dabei an sich.

Vor Jahren war er bei einer Weihnachtsfeier dabei, an der getanzt wurde, und da entdeckte er eine Leidenschaft in sich, auf die er nicht mehr verzichten wollte.

Lange sah er den Tanzenden zu, doch dann wollte er wissen, warum die Menschen beim Tanzen lächeln und gelöst wirken.
Also hängte er sich an ein tanzendes Paar und schwebte mit diesem übers Parkett. Er lauschte auch den Komplimenten, die der Herr der Dame machte und musste dabei schmunzeln.

MIT IHNEN TANZE ICH AM LIEBSTEN,
ODER SIE TANZEN JA WIE EINE FEDER.....
ODER IHR PARFÜM HAUT MICH UM.

Niemand konnte ihn sehen, doch das Paar wunderte sich, dass das Tanzen so wunderbar klappte, und es machte ihnen so viel Freude, dass sie keinen Tanz ausließen.
Auch die anderen Tanzpaare hatten ihren Spaß und strahlten über ihre gelungenen Tanzschritte, denn der Engel wechselte bei jeder Musik das Tanzpaar. Manchmal hielt er sich an der Dame fest, dann schwebte sie wie eine Elfe, ein anderes Mal beim Herrn, und er fühlte sich wie ein Turniertänzer.
Für den Engel war das Schweben ja eine Leichtigkeit, denn die Flügel halfen ihm dabei.
So kam es, dass der Engel auch eine Riesenfreude empfand
und sich schon Wochen vor Weihnachten auf den Tanzabend freute.
Ihm gefielen auch die Schlager, die der Musiker so gefühlvoll sang, und wenn kein Engel in der Nähe war, summte er sie mehrmals im Jahr vor sich hin.
Im Himmel gab es so etwas nicht. Also freute er sich jedes Jahr auf Weihnachten, nahm natürlich heimlich am Weihnachtstanz teil und hatte jedes Mal seinen Spaß daran.


© C.W.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Christine Wolny).
Der Beitrag wurde von Christine Wolny auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.12.2013. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Christine Wolny als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Traumhaft schöne Wassersinfonien von Herta Nettke



Schöne Momente an der Ostsee, an der Elbe, am Teich, in der Prignitz sowie bei unterschiedlichen Wetterlagen.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (2)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Weihnachten" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Christine Wolny

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

DER OSTERHASE MIT NAMEN HORST von Christine Wolny (Autobiografisches)
Elina, kein Tag wie jeder andere von Adalbert Nagele (Weihnachten)
Der Tod eines Sterblichen von Savah M. Webber (Trauriges / Verzweiflung)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen