Guido J.F. Gdowzok

Pankow im Herbst

Sonntagmorgen. Ich laufe im Regen, vom Schönhauser Schloss kommend, den Majakowski-Ring entlang. Vorbei am Haus von Wilhelm Pieck, tot, und auch an dem von Egon Krenz, verzogen. Und vorbei an der Straße, die nach Hans Fallada benannt ist, aber nicht so heißt. In der Mitte des Majakowski-Ringes, umschlossen von der Ringstraße, stehen neue Architektenhäuser. Um sie gezogen ein neuer hoher Zaun, das silbergraue, mindestens mannshohe Metallprofil ist am Ende abgeschrägt und ragt scharfkantig in den Himmel. Am elektrischen Tor blinken orangefarbene Blinkelampen, das Tor schließt gerade. Niemand ist zu sehen. Da passiert's: Das Tor bleibt mit einem Ruck stehen, öffnet sich ein Stück, schließt wieder, öffnet, schließt ... klemmt mittendrin. So geht das ein paarmal hin und her. Dann macht es Klack, der Zaun ist zu, das Licht ist aus, die Ordnung am Majakowski-Ring wiederhergestellt. Es regnet immer noch. Freiheit ist womöglich immer ganz kurz. Man darf den Moment nicht verpassen.

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In meinen Gedichten, schreibe ich mir meine eigene Realität, meine Träume auch wenn sie oft surreal, meistens abstakt wirken. Schreiben bedingt auch meine Sprache, meine Denkmechanismen mein Gefühl für das Jetzt der Zeit.

Ich vernehme mich selbst, ich höre tief in mich rein, bin bei mir, hier und jetzt. Die Sprache ist dabei meine Helfershelferin und Komplizin, wenn es darum geht, mir die Wirklichkeit vom Leib zu halten. Wenn ich mein erzähltes Ich beschreibe, beeinflusse, beschneide, möchte ich begreifen, wissen, welche Ursachen Einflüsse bestimmte Dinge und Menschen auf mein Inneres auf meine Handlung nehmen, wie sie sich integrieren bzw. verworfen werden um mich dennoch im Gleichgewicht halten können.

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