Sonntagmorgen. Ich laufe im Regen, vom Schönhauser Schloss kommend, den Majakowski-Ring entlang. Vorbei am Haus von Wilhelm Pieck, tot, und auch an dem von Egon Krenz, verzogen. Und vorbei an der Straße, die nach Hans Fallada benannt ist, aber nicht so heißt. In der Mitte des Majakowski-Ringes, umschlossen von der Ringstraße, stehen neue Architektenhäuser. Um sie gezogen ein neuer hoher Zaun, das silbergraue, mindestens mannshohe Metallprofil ist am Ende abgeschrägt und ragt scharfkantig in den Himmel. Am elektrischen Tor blinken orangefarbene Blinkelampen, das Tor schließt gerade. Niemand ist zu sehen. Da passiert's: Das Tor bleibt mit einem Ruck stehen, öffnet sich ein Stück, schließt wieder, öffnet, schließt ... klemmt mittendrin. So geht das ein paarmal hin und her. Dann macht es Klack, der Zaun ist zu, das Licht ist aus, die Ordnung am Majakowski-Ring wiederhergestellt. Es regnet immer noch. Freiheit ist womöglich immer ganz kurz. Man darf den Moment nicht verpassen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.12.2013.
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