Marlene Remen

P e t e r c h e n 3. Teil

Aus unserem Peterchen war ein stattlicher Peter geworden, der
aber immer noch genauso verspielt und verschmust war. Wenn
unsere Tochter in der Schule war und der Kleine im Kindergarten,
hatte ich zwei Begleiter bei der Hausarbeit. Unser Wellensittich
Mucki und auch Peter, sie waren immer bei mir. Ich brauchte mir
aber trotzdem keine Gedanken machen, daß Peter unser Vögelchen
angreifen würde, das hat er nie getan. Manchmal hatte ich das
Gefühl, er würde alles verstehen, was ich ihm sagte. Wir Beide haben
sogar Verstecken gespielt, wirklich wahr. Ich sagte dann zu ihm :
"Geh dich verstecken, Peter !" und das tat er. Natürlich wußte ich fast
immer, wo er war, entweder hinter der Couch oder unter unserem
Bett. Einmal mußte er mich suchen, ich hatte mich hinter der Tür
zum Wohnzimmer versteckt, das hatte er aber nicht mitbekommen.
Er kam ins Zimmer und ich habe "Buh" gemacht, er ist höher als die
Türklinge gesprungen, so überrascht war er. Das war so lustig gewesen.

Peter schlief im Kinderzimmer, es war ein sehr großes Zimmer, welches
wir durch eine Holzwand getrennt hatten, damit unsere Beiden ihr
eigenes Reich hatten. Nur ging die Wand nicht ganz bis unter die Decke.
So konnte er schlafen, bei wem er wollte und er hat das genossen.
Er hat auch ganz schön laut geschnarcht, es war in der ganzen Wohnung
zu hören. Einmal hatte ich abends noch mal nach meinem Sohn gesehen,
der sich erkältet hatte. Was ich dann sah, war so schön, ich sehe es oft
noch vor mir. Peter und mein Sohn lagen zusammen in seinem Bett,
er lag mit seinem Kopf auch auf dem Kopfkissen und sie waren Beide
schön ordentlich zugedeckt. Sie haben gar nicht gemerkt, daß ich im
Zimmer gewesen bin. Einfach wunderbar war das.

An dem Tag, als unser Mucki gestorben ist, wich Peter nicht von meiner
Seite. Ich glaube ganz fest, daß er gefühlt hat, wie traurig ich war und
mich trösten wollte. Ja, er war wirklich eine Seele von Kater, so etwas
hatte ich noch nie zuvor erlebt. Er wurde 15 Jahre alt und ich habe
ihm sehr lange nachgetrauert, meinem Peterchen.


 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.03.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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