Sylvia Sagmeister

Der schwarze Stein Teil 1

Diese Geschichte ist der Anfang einer viel längeren Geschichte ...
ERSTES BUCH: GEFÄHRLICHE ZEITEN
Für den Anfang ...
Hier sitze ich nun vor meinem Schreibtisch und weiß nicht genau, womit ich beginnen soll. Eine gar wunderbare Geschichte ist mir zu Ohren gekommen, eine Geschichte, die ich euch nicht vorenthalten will, aber ich kann sie selbst noch nicht so recht glauben - doch urteilt selbst, ob wahr oder falsch ...
Vor einiger Zeit saß ich nichtsahnend in meinem Stammcafé, eine Melange vor mir (das obligate Glaserl Wasser nicht zu vergessen), ein Buch in der Hand - ich muss gestehen, einen ganz spannenden Krimi - und war so vertieft, wie man es nur sein kann. Da trat ein alter Mann vor mich, er ging gebückt, als ob er schwer zu tragen hätte, doch seine Augen leuchteten freundlich und heiter, wenn auch ein wenig müde aus seinem Gesicht. Er bat, sich zu mir setzen zu dürfen, es gab kaum mehr freie Plätze. Eine Zeitlang saß er still neben mir, trank seinen Tee, tunkte ein Kipferl darin ein (sagt, liebt ihr das auch so sehr?) und knabberte genussvoll daran. Ich beobachtete ihn verstohlen über mein Buch hinweg. Er gefiel mir. Das Leuchten in seinen Augen strahlte Wärme aus. Er ließ sie freundlich über die Menge schweifen und plötzlich - ich hatte gar keine Zeit mehr, mich hinter meinem Buch zu verstecken - sah er mich an und fragte: "Junge Frau, ich habe eine Geschichte zu erzählen, zu wunderlich um wahr zu sein und doch geschehen. Willst du sie hören?", und ehe ich mich's versah, saß ich an seiner Seite auf einer Bank gleich nebenan im Park (es war Sommer und warm) und war versponnen in eine Welt des Märchens.
Ich hatte die Augen geschlossen und ließ mich von seiner sanften, warmen Stimme forttragen in ferne Länder und zu spannenden Abenteuern. Ich träumte davon dabei zu sein - doch als ich die Augen aufschlug, saß ich allein auf der Parkbank, nur mein Buch in der Hand, als wäre der alte Mann nie an meiner Seite gewesen. Lediglich ein paar weiße Splitter, die in der Abendsonne glitzerten, lagen neben mir. Ich hob sie auf und ein Gefühl der Wärme durchströmte mich. Hatte ich wirklich nur geträumt, war meine Phantasie wieder einmal mit mir durchgegangen? Die Glitzersteine gefielen mir, also ließ ich sie in meiner Hosentasche verschwinden, um sie in meinen Setzkasten zu stellen. In Gedanken versunken kehrte ich langsam heim. Zu Hause suchte ich wie immer meinen Wohnungsschlüssel, steckte die Hand in meine Jackentasche - und fand einen kleinen blauen Zettel, in einer steifen, korrekten Handschrift beschrieben:
Halte auch Du
Deine Augen offen
Merlin g
P.S.: Vergiss nicht!

1) Umura
Nebel, nichts als Nebel, wallende Nebel ringsum. Nicht ein Baum, ein Strauch war zu sehen. Ob sie schon vom Weg abgekommen war? Vielleicht wäre es doch besser gewesen stehen zu bleiben, vorher, bei der Lichtung, wo sie ein nettes Plätzchen, abgeschirmt durch Farne, gefunden hatte. Zu spät jetzt. Alles bedauern hatte keinen Sinn. Weitergehen auch nicht. Der Schlafsack konnte sie ein wenig gegen die Nässe schützen, wenn sie sich eng an die Eiche kuschelte, sollte sie auch kaum gesehen werden können. Daheim sein jetzt! Auch das zu spät.
Erschrocken fuhr sie aus dem Schlaf hoch. Was war das gewesen? Wahrscheinlich nur ein Tier auf Nahrungssuche. Ihr fröstelte. Aus! Keine Zeit und keine Lust auf Angstgefühle. Sie sah sich um. Richtig, sie konnte wieder sehen! Keine Spur mehr von Nebel. Die Eiche. Danke, liebe Eiche, danke für deinen Schutz! Sie lehnte sich an den Stamm. Danke! Fast konnte sie sie hören, ihre Stimme tief, tief unten, verstand was sie sprach: ,Bleibe ruhig, mein Kind, so viel schon habe ich in meinem Leben gesehen, bleibe ruhig, auch deine Zeit wird kommen und deine Schmerzen vergehen, bleibe ruhig.' Ausatmen, einatmen, aus, ein. Ich versuche es ja, ich will, aber ... ,Bleibe ruhig!' ...
"Ismelda!"
,... bleibe ruhig, Kind ...'
"Ismelda!"
Wer rief, rief wirklich jemand, war es der Baum? Blödsinn, Bäume können nicht sprechen und doch, für einen Moment war sie gefangen gewesen, die Stimme ... Psychologen hätten sicher wieder Tausende von Erklärungen dafür. Psychologen! Wie sie diese Brut hasste! Ständig hatte sie sie besuchen müssen. Ein Kind mit übergroßer Phantasie! Achtung, sie neige zu Schizophrenie. Wenn sie das nur hörte! Schizophrenie! Nein, sie war nicht gespalten, sie wusste genau, was und warum sie es tat. Nein, nicht schizophren, vielleicht übersensibel, vielleicht auch nur empfänglich für alles, was lebte, wirklich lebte! Die letzten Jahre hatte sie sich ganz in sich zurückgezogen. Freundlich aber still. Dafür keine Psychologen mehr. Sie war älter, vernünftiger geworden, selbst für die anderen Dorfbewohner. Nur in ihrem Inneren lebte sie weiter, empfand weiter und hörte die Stimmen der anderen Lebewesen. ,Danke, lieber Baum, danke!'
"Ismelda!"
Langsam löste sie ihre ausgebreiteten Arme von der Rinde. Tiefe Furchen schmückten ihr Gesicht, sie konnte sie noch mit den Fingerspitzen fühlen. ,Ich werde wiederkommen, Baum, ruf du mich nur!'
"Ismelda!!! Wir warten!"
Wer rief denn da dauernd? Sosehr sie auch angestrengt umherblickte, sie konnte niemanden entdecken. Doch, hoch oben in den Lüften kreiste etwas. Ein Adler. Ein Adler? Ewig schon hatte sie keinen mehr gesehen. Sollte sie doch weiter gelangt sein als sie anzunehmen gewagt hatte? Sie hatte den Eindruck, die Stimme käme eben von dort oben. Nein, nicht auch noch sprechende Adler, die sie noch dazu beim Namen riefen! Wohin sollte das noch führen? Sprechende Adler! Verträumt ging sie weiter, westwärts, langsam, Fuß vor Fuß setzend. Äsops Fabeln strotzten nur so vor sprechenden Tieren. Vielleicht träumte sie nur, träumte von einer Fabel. Es gab so schöne, so lehrreiche, so lustige darunter! Sonst hatte sie Latein nicht ausstehen können, aber die Fabeln ... ein Lächeln umspielte ihre Lippen, ließ sie noch jünger erscheinen.
"Pass doch auf! Du zertrittst mich noch ganz."
Ismelda blieb stehen.
"Entschuldige ..."
Suchend blickte sie sich um. Keiner da. ,Ismelda, wach auf!', schalt sie sich, ,dein Traum beginnt unmöglich zu werden.' Sie rieb sich die Augen. Nein, hier war niemand. Vorsichtig hob sie den Fuß, setzte ihn sanft auf den Boden, schüttelte den Kopf und wollte weiterwandern, die Zeit drängte. Sie wollte noch vor Einbruch der Dunkelheit im nächsten Ort eintreffen. Und es lagen sicher noch zwanzig Kilometer Fußmarsch vor ihr.
"Hier, hier bin ich, schau doch genauer!"
Ein kleines Wesen trat aus dem Halbdunkel des Strauches, unter dem es gelegen hatte.
"Gestatten, Bonifaz mein Name, ich warte schon seit Stunden auf dich."
"Auf mich?"
Komischer Traum.
"Du bist doch Ismelda, nicht wahr? Ismelda, die Halbverrückte, wie sie dich zu nennen pflegen, da unten in deinem Dorf."
Das artete ja zu einem Albtraum aus! Ismelda setzte sich. Nein, soviel Blödsinn auf einmal konnte man nicht träumen. "Hallo, Bonifaz, was willst du denn von mir?"
"Komm mit und ängstige dich nicht."
Der kleine Wicht verschwand im Gebüsch, Ismelda hatte Mühe ihm zu folgen, ihre Neugier war erwacht. Allerliebst war er anzusehen, dieser kleine Wicht. Struppiges Haar, schwarz, mit grauen Strähnen, eine beginnende Glatze schimmerte durch. Wer er wohl sein mochte? Er reichte ihr bis knapp zum Nabel, seine Kleidung schimmerte in allen möglichen und doch keiner einzigen Farbe, als wechselte sie ständig, blieb aber immer in erdnahen, warmen Tönen. Stiefel trug er keine, eher Mokassins, wie die Indianer, dazu ganz enge Hosen, einen weichen Pulli und einen Umhang mit Kapuze, die locker auf den Schultern lag. Logisch, wenn er schon die Größe eines Zwerges hatte, dann durfte die Kapuze nicht fehlen! Sie stapften durch den Wald, eigentlich stapfte nur sie, Bonifaz konnte sie nicht hören. Ismelda versuchte so leise wie möglich aufzutreten und doch knackte es bei fast jedem Schritt unter ihren Füßen. Da nutzten auch keine extra weichen Turnschuhe, vielleicht lag es an Größe und Gewicht. Die Schlankste war sie nie gewesen, zwar auch nicht unbedingt dick, aber ein paar Kilo weniger hätten ihr das Leben erleichtern können - wenn da nicht diese Schokolade wäre. Mmh! Schokolade! Irgendwo in ihren Taschen sollte ein Stückchen stecken. Sie blieb stehen, um sie zu durchsuchen.
"Ismelda! Komm doch, wir sind spät dran."
"Wohin führst du mich eigentlich?"
Doch Bonifaz war bereits verschwunden. Eilig folgte sie ihm, aber wo genau war er untergetaucht?
"Bonifaz, warte!"
Da, Gesang, Bonifaz sang! Ein kleines fröhliches Liedchen, flott und voll Freude:
Hü, hü und hott
flott im Galopp,
flink durch den Wald,
bald wird es kalt.
Eins, zwei und drei,
nochmals vorbei,
rundum im Kreis,
immer mit Fleiß.
Hin und auch her,
nimm's nicht so schwer,
bald sind wir dort,
an uns'rem Ort.
Zauberei musste das sein, sie tanzte bald eben so leicht dahin wie Bonifaz. Der schönste Traum, den sie je hatte, und wenn es ein Traum war, wollte sie nie wieder aufwachen! Sie näherten sich einer Lichtung, schon sah sie Sonnenstrahlen das dichte Laub durchdringen. Auch Stimmen glaubte sie zu hören, viele verschiedene Stimmen, weiche und dunkle, zarte und schrille, eine richtige Versammlung schien sie zu erwarten.
Als sie aus dem Dunkel trat, blieb sie überrascht stehen. Vor ihr breitete sich eine riesige Lichtung aus, groß wie drei Dorfplätze, und darauf tummelte sich ein seltsames Gemisch aller möglichen Gestalten. Irgendwie glaubte sie, in einem Märchenbuch zu sein, Zwerge, Wichte, Elben, Kobolde, Feen, Zauberer, Hexen, aber auch Menschen aller Rassen, sogar Indianer (Indianer in einem Märchenbuch? Was war das für ein Traum!) Und inmitten dieser Schar stand ein Turm, klein, keine fünf Meter hoch, ganz rund, sah aus wie eine Warte für Kinder. Auf ihr stand nun ein Wicht, ähnlich Bonifaz, nur war sein Haar weiß und er hielt eine Glocke in der Hand, auf die er unablässig einschlug, vergeblich bemüht, Ruhe zu schaffen. Plötzlich erblickte sie hoch oben in den Lüften einen Adler, womöglich den selben wie vorhin, nur setzte er jetzt zur Landung an, in immer kleiner werdenden Kreisen kam er näher, da bemerkte sie, dass zwischen seinen Schwingen eine kleine Gestalt saß, ganz in helles blaues Gewand gekleidet. Auch alle anderen Gäste auf der Lichtung starrten nun in den Himmel, ganz still war es geworden, nur die Geräusche des Waldes konnte man noch hören.
"Seid gegrüßt, liebe Gäste!"
Eine helle Stimme war zu vernehmen, nicht weiblich, nicht männlich, sie schien aus der hellen Gestalt auszuströmen, leise, zart und doch deutlich, als stünde sie genau neben dir. Keiner rührte sich, alle lauschten gebannt dieser schönen feenhaften Stimme, die direkt bis ins Herz drang.
"Ihr seid hier zusammen gekommen, weil ich euch zu mir rief. Ich danke euch für euer Kommen, keiner ist ausgeblieben, obwohl viele von euch mich nicht kennen, ja von mir bis zu diesem Augenblick nichts wussten. Ich habe triftige Gründe, mit euch zu sprechen, nur soviel sei gesagt: Es geht um Ende und Anfang, um Fortbestand oder Vernichtung des Lebens, wie wir es hier kennen. Ihr wisst, dass in euren Heimatländern die Dinge nicht zum besten stehen, dass Angst und Verzweiflung, Gewalt und Hass vermehrt um sich greifen. Doch dazu später mehr. Vorerst möchte ich euch einladen, euch zu stärken vor den Besprechungen, die vor uns liegen. Ich werde euch zu mir rufen, einzeln oder in Gruppen, wie es für euch am besten scheint. Ich werde euch so zu mir rufen, wie ihr bisher zu mir gefunden habt. Mit dem Herzen."
Die kleine Gestalt stieg wieder auf den Adler und ließ sich von ihm in den höchsten der Bäume ringsum tragen, bis in die Wipfelspitzen. Dort stieg sie ab, verborgen vor neugierigen Blicken, kletterte, nachdem der Adler wieder abgeflogen war, ein wenig tiefer und gelangte so zu einer Pforte: einem ovalen Loch im Stamm, etwa vierzig Zentimeter hoch und zwanzig breit. Eine Wendeltreppe führte in die Tiefe, das kleine Wesen wurde bereits erwartet. Müde nickte es den anderen Vieren zu, ließ sich in ein Zimmer führen, in dem der Tisch bereits reich gedeckt war mit Broten, Honig, Beeren und Milch. Erwartungsvoll blickten es die anderen an, als warteten sie auf eine Erklärung.
"Wartet noch ein wenig, liebe Freunde, ich muss mich erst erholen. Die Gemeinsame Stimme anzuwenden kostet enorm viel Kraft."
Sein rechter Tischnachbar beruhigte es: "Nur keine Hektik. Soviel Zeit bleibt schon noch, Belembi, wir sorgen uns doch nur um dich. Du hast große Verantwortung auf dich geladen mit dieser Aktion, ich hoffe, dass die anderen da oben dir ebenso zugetan sein werden, wie wir es sind."
Belembi lächelte: "Mach dir keine unnötigen Sorgen, Alamba, wir sind auf dem richtigen Weg, glaube mir. Aber lass uns unsere Sorgen eine Weile vergessen, komm, erzähl, wie geht es den Unseren daheim? Ich war so lange unterwegs, dass ich begierig auf Nachrichten von daheim bin."
Die fünf kleinen Wesen schmierten dick Butter und Honig auf das gute, dunkle Brot, schenkten Milch in die Gläser, steckten immer wieder zwischendurch eine Beere in den Mund und plapperten reihum durcheinander, erzählten kleine Anekdoten und auch manch traurige Geschichte von ihrem Zuhause, dem Land der Nelben. Ein lustiges Völkchen waren sie, immer vergnügt, wenn sich nur der Hauch einer Gelegenheit dazu ergab. Zu keiner Bosheit fähig, aber dafür für jeden netten Schabernack zu haben. Jetzt lastete eine schwere Verantwortung auf ihnen. So beendeten sie bald ihre Mahlzeit und machten sich auf zum Besprechungsplatz, einer etwa einen halben Kilometer entfernten Lichtung.
"Hallo Bonifaz!"
Ismelda lächelte dem kleinen Wicht zu: "Leistest du mir ein wenig Gesellschaft?"
Sie trug ein großes Blatt mit Broten und eine Karaffe mit einem dunkelroten Saft in der Hand.
"Ich habe genügend für uns beide, wenn du Lust hast."
Bonifaz nickte. "Ich danke dir. Bei soviel großen Leuten ist es für uns Wichte schwer, etwas zu ergattern."
Sie suchten sich ein Plätzchen im Schatten. Obwohl schon der Herbst ins Land gezogen war, strahlte die Sonne mit aller Kraft, so dass sie ihre Jacken ablegten. "Komm, lass uns ein wenig spazieren gehen", schlug Ismelda vor, "wenn sie uns brauchen, werden sie uns zu finden wissen."
Es war richtig nett, Bonifaz ,beschnuppern' zu können. Er war ein netter kleiner Wicht, ständig bereit laut loszulachen oder ein Liedchen zu trällern. Der richtige Reisegefährte. Eines gefiel Ismelda ganz besonders, passt auf:
Ein kleiner Wicht vom Morgenland
sucht überall das Abendland.
DasLand doch leider fand er nicht
drum blieb er ganz ein armer Wicht.
Ein kleiner Wicht vom Abendland
auf einmal vor der Türe stand.
Er bat um Hilfe voller Flehn,
wollt endlich einmal Morgen sehn.
Ob Morgenland oder Abendland
kein Wicht das lang Gesuchte fand.
von Morgen bis zum Abend hin
sah man sie nun gemeinsam ziehn.
Lustig trällernd und lachend tanzten sie durch den Wald. Kein Gedanke mehr an ihr Dorf, nur mehr Freude am Dasein und ein wenig Neugierde bestimmten ihr Handeln. Wohin würde ihr Weg sie wohl führen?
"Sieh nur Bonifaz, dort vorne scheint eine Lichtung zu sein! Lass uns hingehen!"
Sie rannte los, sodass der Wicht Mühe hatte ihr nachzukommen. Aber ebenso abrupt, wie sie weggerannt war, blieb sie stehen, starrte geradeaus und winkte Bonifaz zu sich. Wortlos deutete sie nach vorne. Vor ihnen, auf der Lichtung, saß eine kunterbunte Mischung von etwa einem Dutzend Wesen, mitten unter ihnen die kleine Gestalt in Hellblau, die sie so merkwürdig begrüßt hatte. Jetzt winkte sie ihnen zu: "Kommt nur, mit euch ist die Runde voll!"
Ismelda trat einen Schritt vor, schüttelte überrascht den Kopf und ließ sich neben den anderen Versammelten nieder. Doch nur ein Traum?
"Aber Ismelda, schau doch nicht so erstaunt! Glaube mir, du bist wach und Wachsamkeit wird gefordert. Um eure Fragen zu beantworten und die Rätsel dieser Stunde zu lösen habe ich euch zu dieser Versammlung gerufen. Auch wenn ihr meinen Ruf nicht gehört habt. Ihr konntet ihn im Herzen spüren. Doch nun zum eigentlichen Zweck dieser Runde. Große Aufgaben liegen vor uns und jeder einzelne von euch hat die Kraft in sich, diese zu erfüllen. Aber das Wichtigste zuerst: Ich kenne jeden einzelnen von euch, ihr kennt mich kaum und voneinander wisst ihr noch weniger Bescheid. Wir wollen einander vorstellen.
Ich bin Belembi, der Erste der Nelben. Wir entstammen einer Verbindung zwischen Elben und Waldkobolden vor langer Zeit, als die Alten Sagen noch Wirklichkeit waren. Beide Völker gibt es noch, ihr könnt auch ihre Vertreter hier sehen: Esediel vom Land der Flusselben und Kiraka, Vorsteherin der zauberkundigen Waldkobolde. Ihr seht, dass auch die anderen Völker dieser Erde vertreten sind: Graue Feder vom Stamm der Hopi-Indianer, Lilia aus dem afrikanischen Busch, Ada und Merlin, beide der Zunft der Magier zugehörig, Simila, Tochter des Dämonenfürsten, Possiamus, Wassermann der Ostsee und seine Kusine Lora, Wasserfrau aus den Flüssen Deutschlands. Die zuletzt Gekommenen sind Ismelda, ein Mädchen, das keiner bestimmten Gruppe zugeordnet werden kann - ihre Geschichte werdet ihr zur rechten Zeit erfahren - und Bonifaz, Wicht aus den nordischen Bergen. An meiner Seite seht ihr Alamba, sie ist meine Tochter, Miri sowie Erena, beide aus meinem Volk."
Belembi ließ sich wieder nieder, wartete, bis Gemurmel und gegenseitiges Zunicken beendet waren, und fuhr fort: "Eine fehlt noch in unserer Versammlung, eine, die ihr alle kennt und die schon so lange auf dieser Erde verweilt, dass man ihre Jahre nicht mehr zählen kann, sie stammt noch aus dem Geschlecht der Ersten: Umura, die Eule."
Ein Raunen ging durch die Versammlung.
"Sie ließ mich euch zusammenrufen, um mit euch über ein wichtiges Anliegen zu beraten."
Belembi verließ seinen Platz, um im Blätterdickicht zu verschwinden. Gleich darauf erhob sich heftiges Rauschen und ein großer Vogel glitt durch die Lüfte auf die Mitte des Platzes: Umura
Sie war zu einer Legende geworden, in unzähligen Märchen und Fabeln nahm sie den Platz der Beraterin ein und verhalf so immer dem Guten zum Siege. Still war es um sie geworden in den letzten Jahren, fast Jahrzehnten. Wenige noch nahmen ihre Dienste in Anspruch, sie war müde und überließ das Feld gerne Jüngeren. Nur wirklich Wichtiges konnte sie aus ihrem Baum, der fast so viele Lenze zählte wie sie, hervorlocken.
Ismelda starrte gebannt auf Umura. Sie hatte sie immer für eine Erfindung gehalten, aber es gab keine Geschichte von ihr, die sie nicht kannte. ,Oma, erzähl mir ein Märchen von Umura!', lautete ihre ständige Bitte, damals, als Großmutter noch lebte und sie liebevoll umsorgte. Es schien ihr Jahre her. Dabei lagen nur wenige Wochen zwischen dem Begräbnis und ihrem Aufbruch. Vor kurzem erst hatte sie ihrem Dorf Lebewohl gesagt. Und jetzt saß sie hier, umgeben von Fabelwesen, die alle Wirklichkeit geworden waren.

2) Die Versammlung
Umura legte ihr Federkleid zurecht, räusperte sich und begann zu sprechen. Langsam sprach sie und bedächtig, als wolle sie jedes Wort abwägen.
"Liebe Erdbewohner! Ich möchte nicht allzu viele Worte verlieren. Ihr habt alle bereits von mir gehört - wenn auch manche meine Existenz bezweifelten", sie blitzte amüsiert in die Runde, "es gibt gewichtige Gründe für mich, euch hier zusammenzurufen."
Umura schüttelte ihr Federkleid zurecht und nahm eine bequeme Position ein.
"Ihr habt sicher schon bemerkt, dass unsere Erde von einer Welle voll Gewalt heimgesucht wird. Überall wird geschlagen, der Menschheit Erfindung des Fernsehens bringt nur mehr Filme, in denen gekämpft wird, wohin ich blicke, sehe ich Leid und Hass. Ja, eine Zeitlang glaubte auch ich, dass einfach die Anhäufung von Lebewesen auf engem Raum - wie es ja in den Städten der Fall ist - Schuld an dieser vermehrten Aggression hat. Wenngleich ich es nicht logisch fand. Außerdem hielt ich nur die Menschheit davon betroffen und dachte mir: Wenn sie sich gegenseitig umbringen wollen, so sollen sie es tun, dann können wir anderen wieder in Frieden leben, ohne die Angst, von den Menschen einmal vernichtet zu werden. Aber ich sehe jetzt ein, dass es ein Fehler war, die Dinge so laufen gelassen zu haben. Auch in allen anderen Völkern dieser Erde nimmt die Gewalt, der Hass gegen andere zu.
Nun: Ich habe die Ursache für dieses ständige Steigern der Aggression gefunden. Es ist kein Naturphänomen. Es ist - eine Art Krankheit!"
Verwundert schrien die Versammelten auf: "Nein!"
"Das kann ich nicht glauben." - "Unmöglich!" - "Du musst dich irren!" - "Das kann nicht sein", und so fort.
Umura wartete, bis wieder Ruhe einkehrte.
"Ich muss euch dazu eine kleine Geschichte erzählen. Vor einigen Jahren, ja eigentlich ist es schon fast dreißig Jahre her, da verließ mich mein Partner. Er starb. Ich hatte meine Trauer schon längst überwunden, wenn ich auch oft noch voll Wehmut an diese Zeit zurückdenke. Aber vor nicht allzu langer Zeit, vielleicht vor einem halben Jahr, wurde ich auf einmal richtig schwermütig, verzweifelte fast ob der Brutalität in dieser Welt, bedauerte auch, nicht mehr so oft zu Rate gezogen zu werden wie früher - obwohl mir dafür längst die Kräfte fehlen - kurz, ich fiel in Depressionen und mochte niemanden mehr sehen. Auch vermisste ich meinen Partner stärker als je zuvor. Also flog ich fort. Ich flog, ohne auf meinen Weg zu achten, tief in Gedanken versunken. Ich flog viele hundert Meilen, machte kaum Pausen, aß gerade soviel, um meine Kräfte aufrecht zu halten und gelangte somit in Gegenden, die ich noch nie gesehen hatte. Ich war so mit meiner Schwermut beschäftigt, dass ich nicht auf mein Umfeld achtete. Doch plötzlich fühlte ich Hass in mir aufsteigen. Hass auf die ungerechte Welt, die mir meinen Partner geraubt hatte. Diese Welle des Hasses durchdrang meinen Körper, stieg vom Herzen ins Gehirn und war dann verschwunden. Das brachte mich zur Besinnung. Ich war davon so schockiert, dass ich mich auf den nächstbesten Baum - einem verdorrten Etwas, das ich sonst nicht beachtet hätte - niederlassen und meine Gedanken zur Ruhe bringen musste."
Umura atmete heftig. Die Erinnerung an diesen Schock ließ sie die Augen schließen.
"Du empfandest Hass? Du?" Bonifaz schüttelte verwundert den Kopf. "Du bist doch der Inbegriff der Rechtschaffenheit, der Gerechtigkeit und der Umsicht! Du kannst doch gar nicht hassen!"
Umura nickte: "Das dachte ich auch. Bis zu diesem Zeitpunkt. Aber lass mich weitererzählen. Das dicke Ende kommt noch. Ich saß also auf diesem freudlosen Baum und begann mich umzusehen. Meine Schwermut war auf einmal verflogen, ich spürte den Drang in mir, diesem Geheimnis nachzugehen. Ich befand mich in einer kargen Wildnis. Kaum eine Pflanze lebte dort, einige Flechten, ein paar Disteln, sonst nichts als kahle Steinwüste und der dürre Baum, auf dem ich rastete - und das, obwohl ich nicht im kalten gebirgigen Norden war, der doch eine gewisse erhabene Ausstrahlung hat. Ich wusste nicht genau, wo ich mich befand, aber ich war stetig in den Südosten geflogen und es war auch immer wärmer geworden. Ich hatte den Eindruck, dass diese Gegend einmal schön gewesen war, bis irgendetwas sie zerstörte. Ich tippte (und das ist ein Vorurteil, das selbst ich kaum abzulegen imstande bin) auf eine Teufelei der Menschen, eine Atombombe oder ähnliches. Da bemerkte ich eine dünne Wolke, die aus einer Erdöffnung aufstieg. Es war kein Rauch, es war eher wie ein nebelhafter Schleier, der sich sogleich verflüchtigte, und doch durchströmte mich eisiger Schauer, als wäre ich in den kalten Nordwind geraten. Plötzlich wurde mir klar, dass ich gerade durch diese dünne Wolke geflogen war, als mich die Welle des Hasses durchrollte."
Umura blickte jeden einzelnen lange an.
"Ich sehe Zweifel in euren Augen. Ich sehe, dass ihr mir glauben wollt, aber nicht könnt."
"Hast du noch andere Beweise?", hörte sich Ismelda zu ihrem Erstaunen fragen.
"Beweise? Ich bin nicht sicher, welche Beweise du erwartest, Ismelda. Aber meine Geschichte ist noch nicht zu Ende. Doch zuerst möchte ich euch um ein wenig Wasser bitten. Wenn du vielleicht so nett bist, Alamba?"
Gespannt wartete die Runde, bis Alamba mit einer Schüssel Wasser wiederkam. Kein Wort wurde gesprochen. Nur der Wind blies leicht über die Köpfe der Anwesenden. Ismelda wickelte sich in ihre Jacke. Die Sonne war am Untergehen, ihr war kalt. Und die Geschichte schien nicht angetan, ihr Herz zu erwärmen.
"Ihr wollt Beweise. Vielleicht genügt euch, was ich noch erlebte. Ich saß auf dem Baum, voll Schrecken über meine Entdeckung, die ich nicht einordnen konnte. Da durchdrang mich das Gefühl, ich müsse mich unbedingt verstecken, es war gar nicht so einfach in jener Gegend und ich bin nicht gerade klein. Der Baum bot ohne Blätterdach keinerlei Schutz. Aber ich fand doch einen Stein, hinter dem ich mich einigermaßen verbergen konnte. Ich hörte Schritte und Stimmen in einer Sprache, die ich nicht kenne. Ich versuchte mich auf die Gemeinsame Sprache zu konzentrieren, die es mir erlaubt, im Herzen des anderen zu lesen. Aber ich konnte nichts empfangen. Die Schritte entfernten sich, ich getraute mich nach einiger Zeit wieder aus meinem Versteck - und knapp vor mir lag ein armseliges Bündel Etwas, nackt, weder Federkleid noch Menschengewand bedeckten seine Blöße. Es war kaum einen halben Meter lang und lag bewegungslos auf dem kahlen Boden, ich hielt es für tot. Das hatten die anderen wohl auch gedacht. Denn plötzlich vernahm ich in meinen Gedanken einen Hilferuf: ,Ich lebe. Bitte bring mich fort, Umura!'
Ich war darob so erschrocken, dass ich das Wesen ganz perplex anstarrte. Es sah mich aus großen Augen an und schien so schwach, dass ich Angst hatte, es würde die geringste Berührung nicht überleben.
,Nimm mich ruhig hoch, ich habe mehr Kraft in mir, als du glauben möchtest. Nimm mich hoch, trage mich fort, aber komm wieder und leg einige Knochen an diese Stelle, du wirst genügend finden. Sie müssen glauben, dass sich die Geier auf mich gestürzt haben. Und sie werden bald wiederkommen.'
Ich tat wie mir geheißen. Dann nahm ich das kleine Wesen wieder auf und flog mit ihm fort."
Umura atmete tief ein. Sie hielt die Augen starr geradeaus gerichtet, als wiederholte sich in der Ferne noch einmal ihr Erlebnis.
"Ich flog so weit, bis ich einen Baum fand, der mir abgelegen genug und so dicht belaubt schien, dass ich mit meinem Fluggast dort unbeschadet und unbeobachtet verweilen konnte. Ich legte meine Last sanft auf einem mächtigen Ast ab und beeilte mich, Nahrung und Kleidung für das kleine Wesen aufzutreiben. Mittlerweile kannte ich auch den Ort, an dem ich mich befand. Es war ein spärlich besiedelter Landstrich, eigentlich eine Art Steppe, abhängig von den mehr oder weniger selten auftretenden Regenfällen, angrenzend an das Land des Zauberers Sasekin. Und ich fühlte, dass er dahinter stecken musste. Das kleine Wesen hatte sich soweit erholt, dass es mir seine Geschichte erzählen konnte. Es war ein Mädchen aus dem Land der Nelben, das auf einem seiner langen Ausflüge von einem Gehilfen des Zauberers entführt worden war um ihm als Sklavin zu dienen. Ich sehe es hier in unserer Mitte, es ist weitschichtig mit Belembi verwandt. Und Erena ist eine mutige, beherzte Nelbin, die den Kopf nicht so leicht verliert, sie versuchte, einen Fluchtweg auszuspionieren. Um es gleich vorweg zu nehmen: sie fand keinen. Aber sie fand die Quelle des Hasses."
Umura ließ ihren Blick über die versammelte Menge schweifen.
"Ja, die Quelle des Hasses. Auf der Suche nach einem Ausweg strich Erena durch die unterirdischen Räume, in denen sie gefangengehalten wurde. Dabei stolperte sie über einen am Boden liegenden Stein, stützte sich an der Wand ab und spürte, wie diese langsam nachgab. Eine verborgene Tür gab den Blick auf einen dunklen Gang frei. Weil Erena plötzlich Schritte hinter sich hörte, schlüpfte sie durch die Öffnung und schloss den Spalt hinter sich. Sie hatte keinerlei Licht und tastete sich weiter durch die Finsternis - immer in der Hoffnung endlich hinaus zu gelangen. Einige Stunden irrte sie so durch den Gang und gab sich schon fast verloren, als sie einen Lichtschimmer wahrnahm. Außerdem glaubte sie, Stimmengemurmel zu hören. Sie schlich vorsichtig weiter. Und ihr alle, die ihr die Nelben kennt, wisst, dass man sie wirklich nicht hören kann, wenn sie schleichen. Sie musste noch einige Zeit weiter schleichen, doch bald konnte sie die Stimme deutlich vernehmen. Es schien sich um eine einzige Stimme zu handeln, die immer wieder die gleichen Worte wiederholte, wie bei einer Beschwörung. Aber sie konnte keinen Sinn darin erkennen. Bald gelangte sie zu einer Tür, die ein wenig offenstand. Sie schlüpfte vorsichtig hindurch und fand einen runden Raum vor, von dem aus in immer gleichen Abständen Gänge weiterführten. Und einer dieser Gänge war die Quelle des Lichtes und der Stimme. Neugierig war Erena schon immer gewesen, sie musste einfach erforschen, was da drinnen vor sich ging. Sie folgte dem Gang. Und ganz plötzlich, ohne Übergang, befand sie sich in einer hohen Halle, in deren Mitte ein schwarzer Stein stand, dem Nebeldämpfe entwichen. Dahinter befand sich Sasekin, der Zauberer. In der einen Hand hielt er eine Karaffe mit einer dunklen Flüssigkeit, die er auf den Stein tropfen ließ, die andere hielt er über die Dämpfe ausgebreitet und murmelte Beschwörungen. Er entdeckte Erena sofort und versuchte sie zu töten. Sasekin schleuderte einige Tropfen der Flüssigkeit auf das Mädchen, murmelte einen Zauberspruch, und sie fiel um. Aber sie war nicht tot. Entweder hatte Sasekin sich in seinem Zauberspruch geirrt (was ich mir nicht vorstellen kann) - oder die Widerstandsfähigkeit der Nelben unterschätzt. Erena konnte nichts mehr sehen, sich nicht mehr bewegen, aber jedes Geräusch wahrnehmen. Sasekin achtete nicht weiter auf sie und fuhr mit seiner Beschwörung fort. Deutlich konnte Erena nun die Worte vernehmen, die er über dem Stein aussprach und immer kälter wurde ihr, immer verzweifelter versuchte sie aus ihrer Ohnmacht zu erwachen, um Sasekin an seiner Beschwörung zu hindern:
,Elchtor choron ò kurmá,
ze gelchar inglarchem,
elchtor, kurmá, choron,
mesurchton àn buron!'"
Die dunklen Worte verhallten drohend über den Köpfen der Gemeinschaft. Sie zitterten, als hätte sich ein Nebenschleier auf ihre Herzen gelegt, und kauerten sich eng aneinander.
"Hass, Gewalt und Leid,
dem Untergang geweiht,
Hass, Leid, Gewalt,
Vernichtung ohne Halt!"
übersetze Umura und hielt inne. Niemand sprach. Nur die aufgerissenen Augen zeugten von dem Schrecken, der die Versammlung erfasst hatte. Erena hatte sich an ihre Gefährten gedrückt, das Gesicht in den Armen vergraben. Die Erinnerung an den durchlebten Schrecken ließ sie erbeben. Umura sah das Mädchen milde an. "Glaubt mir, auch ich konnte es erst nicht fassen. Aber ich habe seither nachgeforscht. Die Neigung zu Hass und Gewalt wohnt jedem Lebewesen inne. Auch mir, wie ich erfahren musste. Sasekin hat einen Weg gefunden, diesen Hass zu aktivieren. Wie er dies zuwege bringt, wissen wir nicht - noch nicht. Nur dass es eng mit diesem Stein zusammenhängt. Es sind die Teilchen dieses Nebelschleiers, der ihm entweicht. Sie durchdringen jede Mauer und Haut. Sie setzen sich in dir fest und breiten sich aus. Ähnlich wie Bazillen oder Viren. Und wenn du nicht stark genug bist, überrollen sie dich - du wirst ihnen und den Wünschen Sasekins untertan. Dieser Hass kann sich gegen alles richten, gegen andere, gegen die Welt, gegen dich selbst. Und nur selten gelingt es, ein Lebewesen, das ihm verfallen ist, wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Denn dieser Schleier ist überall. Wie eine dünne Wolke hat er sich bereits fast um die gesamte Erde gelegt und nährt die Teilchen, die sich in den Herzen unserer Mitbewohner festgesetzt haben."

Diese Geschichte - eigentlich schon ein Roman - habe ich für meine Kinder geschrieben, weil sie und ich Märchen immer schon geliebt haben. Während des Schreibens ist sie immer länger und länger und meine Kinder älter geworden. Begonnen habe ich vor einigen Jahren und immer daran geschrieben, wann ich gerade Zeit hatte - meist nur in meinem Urlaub. Die Kinder haben einige Zeichnungen dazu gemacht, die ich hier leider nicht einfügen kann.
Jetzt ist sie fertig, umfasst fast 200 Seiten und ich feile noch immer daran herum. Ich möchte auch noch einige weitere Kapitel in diese Plattform stellen, wenn ich sie fertig überarbeitet habe.
Mein Mann wollte meine Geschichte sogar als Buch binden lassen, aber leider ist das ziemlich teuer, weil ich sehr viel mit Farbe gearbeitet habe und etliche Grafiken dabei sind. Deshalb habe ich mich entschlossen, sie hier zu veröffentlichen.
Alle meine schönen Formatierungen fehlen leider, aber trotzdem hoffe ich, dass euch meine Geschichte gefällt.
Sylvia Sagmeister, Anmerkung zur Geschichte

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Sylvia Sagmeister).
Der Beitrag wurde von Sylvia Sagmeister auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.05.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Sylvia Sagmeister als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Der ganz alltägliche Wahnsinn: Heitere Kurzgeschichten von Sabine Peters



Szenen des Alltags, die einen manchmal an den Rand des Wahnsinns treiben, mal von einer ironischen Seite betrachtet und als lustige Kurzgeschichten verpackt.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Fantasy" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Sylvia Sagmeister

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Oh Goldener von Sylvia Sagmeister (Wie das Leben so spielt)
Casandra von Silke Schück (Fantasy)
Der Kurschatten von Margit Kvarda (Humor)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen