Chris Peterey

Die Katzenverwandlung

Das Mädchen rannte hoch, während sie fühlte, wie von ihrer Stirn warmer Schweiss tröpfelte, als sie die Tür schloss und sich mit ihrem Rücken sitzend an ihr anlehnte, schwer atmend. Sie schaute sich in ihrem Zimmer um und ging schließlich auf ihren Wandschrank zu, wo sie ihre Videokamera hoffte zu finden. Sie musste andere davon wissen lassen und wusste nicht, was sie sonst tun sollte. Sie war in Panik und konnte nicht mehr geradeaus denken. „Oh, danke. Da ist sie ja!“ Sie brummte, als sie die Kamera aus der Tür hob. Sie schaltete sie an und richtete sie so aus, dass man ihr Gesicht sah.
 
„Hi…“ sagte sie, ihre Stimme klang angespannt und ängstlich. „Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun soll…letzte Woche habe ich einige komische Dinge getan, die ich nie tun würde und ich denke ich habe die Kontrolle verloren. Ich raste aus. Zum Beispiel esse ich ohne Ausnahme nur noch Fisch…ich weiß nicht wieso, eigentlich hasse ich Fisch wie die Pest, aber ich sehne mich so sehr danach. Dann in der Klasse gestern, fing ich an, meinen Arm abzuschlecken. Es war so todespeinlich… Ich weiß echt nicht was mit mir los ist… und ganz plötzlich fahre ich voll auf Garn ab… Bitte, wenn jemand weiß was mit mir los ist, bitte schickt mir ein…AAAAAHHHHH!“ Urplötzlich schrie sie und ließ die Kamera fallen. Mit einem Knall fiel die Kamera zu Boden, immer noch das Mädchen am filmen, während sie langsam und schwankend zur Tür schlenderte.
 
„Oh Gott, was passiert hier!!?“ Sie vergrub ihr Gesicht in ihre Hände, als sie anfing zu schluchzen und zu jammern. Die Kamera schnappte währenddessen jede ihrer Bewegungen auf. Das Mädchen schaute auf ihre Hand, drehte sie um und beobachtete die Handfläche. „Oh mein Gott, was ist denn das!?“ Auf einmal begannen ihre Knochen zu knacken und zu knallen, als sie ihr Handgelenk ergriff und zu weinen begann, nachdem ihre Finger langsam ihre Form änderten. Sie zuckte zusammen und weinte immer noch, als die Hand sich in eine große Tatze verwandelte, die der eines Tieres glich. „Das passiert doch gerade nicht wirklich…“ Sie weinte, als ihre andere Hand das gleiche tat. Sie versuchte die Tür zu öffnen, doch es war sinnlos, ihre Hände waren hier fast völlig nutzlos, und sie betätschelte die Tür bloß, betend, dass sie hoffentlich aufging. „Hilf mir doch jemand! Öffnet die Tür! Bitte!“
Die Kamera saß reglos da, die Qualen des Mädchens filmend, als ihre Wirbelsäule plötzlich herausragte und sie ihren Leib gegen die Tür haute. Tränen flossen ihr Gesicht herab, als sie ihre Wirbelsäule erblickte. Laute abscheuliche Knackgeräusche und ähnliches war zu hören, während jene sich nach unten erweiterte, gegen ihre Jeans hinaufschiebend. „Scheiße, tut das weh!“ Sie begann wieder zu weinen, bevor sie vorwärts hinfiel, wusste aber sich auf den Vieren zu fangen, sie war erstaunt über ihre Geschicklichkeit. Dies passierte abseits des Sichtfelds der Kamera. „Meine Hose…es tut weh…sie drückt sich dagegen! AHH!“ Sie schrie erneut, nachdem ihre Wirbelsäule damit fortfuhr, sich weiter nach außen zu drücken, sie drückte sich hoch gegen ihre Jeans und endete zu etwas, das sich zu einem Schwanz formte. Er begann zu wachsen und zu drücken bis sie anfing um sich zu treten, in Versuchung, die Jeans von sich zu bekommen, die ihr immer noch schmerzte, jedoch ohne Erfolg. Der Schwanz wuchs mit einer solchen Kraft, dass ihre Jeans zwangsweise zerbarst und zerriss, während ihr neues Körperglied immer weiter hinauswuchs. „Ach du scheiße, ich verwandle mich in ein Tier! Bitte helft miiiiii-auuu!“ Sie saß für einen kurzen Moment still, konnte nicht fassen, was für einen Ton sie gerade von sich gegeben hat. Sie war ganz leise, fast komplett ruhig, abgesehen von den sich verändernden Knochen, bis sie begann noch lauter zu schreien. Ihre Schreie erinnerten schon langsam an ein Tier, das in die Ecke gedrängt wird. „Ich will keine Katze sein! Ich will kein Tier sein! Warum passiert miiiiii-auuuuuu?!“ Fell bedeckte fast ihren gesamten Körper. Als ihre Arme vollendet waren, begannen ihre Beine ihre Form zu ändern und sich zu verkürzen, damit sie dauerhaft auf allen Vieren läuft, während sie mehr u! nd mehr zusammenzuckten und ihre Füße ebenfalls ihre Form veränderten. Alles beobachtet durch die leblose Kamera, versuchte sie die Socken auszuziehen. Ihre Zehen wuchsen näher zusammen, Klauen ragten heraus, ihr Gewebe riss und veränderte sich, als es geringfügig aufstieg, und weiches Polster wuchs aus ihren Füßen (wenn man sie noch Füße nennen konnte). Es brauchte nicht all zu lange Zeit bis ihre neuen Tatzen die Socken zerrissen bis nur noch des Mädchens Gesicht menschlich war. Sie schrie lauter denn je, nachdem auf ein Neues Knöchel- und Gelenkknacken zu hören waren, aber ihr Gesicht war nicht im Sichtfeld der Kamera, als es begann, sich zu einer süßen Katzenschnauze zu formen. Ihre Schreie klangen langsam ab, sie veränderten sich langsam zu einem leisen „Miau“ von einer kleinen und schüchternen Hauskatze.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.04.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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