Egbert Schmitt

Desire for SALSA

 

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Vorweg gesagt, geneigter Leser meiner NACH-INFO
eines Teilausschnitts der Nürnberger BLAUEN NACHT 2014 ....

 
… es ist und war (gewesenermaßen) ein wirklich gelungener Spät-Abend
in der gut besuchten neutitulierten Staatsphilharmonie.


Die Klassik-Latin Versuchung als - Desire-Wunsch - ist geglückt.

 

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Crossover-Begegnungen für‘s vorwiegend jüngere Blaue-Nacht Publikum,
mit der - etablierten Klassik - haben oftmals kontrapunktive „Gschmäckle".

Zumindest was die Auffassung von Symphonischer Musik, über (und oder)
frei improvisierter Notengebung, anderer Unterhaltungsmusik betrifft.
 
Nur im deutschsprachigem Raum, besonders innerhalb der öffentlich-
rechtlichen Rundfunkanstalten, wird - seit Äonen - eine klare Trennlinie
zwischen U (Unterhaltung) und E (Ernste) gezogen.


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Samstags, im fast ausverkauften und gesponserten Theater, eher nicht.
Hier funktionierte - dieses Experiment - vortrefflich.
Was auch am stark verjüngten Klangkörper des rein klassischen Orchesters lag.
 
Stark verjüngt deshalb, weil - um diese Uhrzeit - der ältere Staatsmusiker - gerne (!)
bei solchen Außerplan-Events, einem seiner protegiert-versierten Musikschüler
die generöse Sitz-Gelegenheit gibt, sich lacierte Berufspraxis zu holen,
was die neue Hochschule - im alten Wast‘l (Altenstift)- nur bedingt anbieten kann.
 
Somit sei AUCH an dieser Stelle HIER - der DATEV - mal Dank gezollt,
die es durch - ihr gezieltes Engagement - ermöglicht, den NEUEN LÖWEN
Spielstätten aufzutun, die angehenden Musikern (auch im Jazz)
- eine Projektionsfläche zum Experimentieren – anbietet !


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Seit Nürnberg und die bayerische Landesregierung das KONServatorium
in eine Hochschule, sowie den Opern-Bildungstempel in ein Staatstheater wandelte,
ist der Standort Nürnberg musikalisch erwachsen geworden, auch ohne - gängelden BR –
in München, mit seinen - mehrfach vorhandenen - überbordenden Klassikorchestern.
 
Sei‘s drum, die Samstag nächtlich dargebotenen fränkisch-musischen Ergüsse
waren allesamt famos, auch der (oder die) Beginner im Sinne eines Carlos Jobim
- rein klassisch – dargeboten.

 
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Was mich an meine karge Fernsehkindheit und an tropisch-vertonte Bücher
von Rudyard Kipling, Daniel Defoe (Die Schatzinsel) und - die glorreichen Sieben
(Malboro-Western) - erinnerte, …  ! ? !… bis die Vorbühne hochfuhr und die glorreichen
(doch 13 Musiker plus (tatsächlich) einem Sax/Flötisten der Salsa-Formation
sich dazugesellten.

Über die notierte Auswahl der Stücke beider Gruppierungen und deren Qualität
zu referieren, ist müßig. Alles Könner ihres Faches. Durchwegs.
 
Wie schon mein verblichener Erzeuger als Studio-Nürnberg Musiker
dahingehend (fränkisch) zu sagen pflegte:
Horch-(a-Moll), es gibbd Leud, dey ham ehm suwoos glernd. Punktum.


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Es ist wie im Swing-Jazz eines Sundaynightorchesters.de (sehenswert Tafelhalle),
wo es bei bestimmten Passagen - einem kalt den Buck'l runterrutscht –
(NBG-Mentor-Ausspruch: Peter Herbolzheimer), was mir gleich zu Anfangs
bei „Besame-Mucho" dem Latin-Eingangsstück unterlief.
 
Nicht wegen den scharfen Bläser-Break-Sätzen eines - Tobias Weidinger (WDR, NDR, HR,
SWF-BigBand) an der Lead-Trompeter bei Conexion-Latina, sondern - nach ein paar Takten
des gefühlvollen Front-Sängers, - als unvermindert ein philharmonische Klangteppich
der 45 (in Worten fünfundvierzig) Streicher leise unisono aber brachial einsetzte.
 
Schaudernd deshalb, weil in Zeiten synthetischer Klänge und eintöniger CD-Ton-Studio
Sessions-Pressungen (Rhythmus: New York; Bläser: Ludwigsburg; Streicher: Colosseum
Nürnberg) HIER und Samstags musikalisch ALLES - am Stück - dargeboten wurde,
was ansonsten im I-MOVE gesampelt, über (fast) schalldichten Pot-Lauscher,
als Konserven-Musi vermarktet wird.

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Latin-Jazz-Musik, wie Conexion Latina seit 1980 Life & professionell spielt,
lebt von Innovationen, Abgrenzungen und Vermischungen.

Salsa-Bands, eine Musik-Stilrichtung des karibischen Raumes,
wurden gegenüber den etablierten kubanischen Charanga-Orchestern
(Cha-Cha-Cha, Mambo, Bolero, Guaracha, Rumba - der frühen 50er-Jahren,
auf eine drastische Besetzung von maximal acht/neun Musikern reduziert.

Seither sind Posaunen erste Pioniere und Eck-Pfeiler der Salsa-Musik.

Von Venezuela oder Kolumbien ausgehend, setzten jene Salsa-Arrangeure
auf einen alleinigen Posaunensatz; prägten somit den lateinamerikanischen
Sound entscheidend, der immer eine Trompete als Führungsschema inne hatte.

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Andere, wie auch Conexion Latina gingen den erweiterten Mittelweg,
indem Sie drei Trompeter sowie drei Posaunisten integrieren,
um den traditionell gewachsenen, dominierenden Gesangsparts
der Percussionisten / Sänger / Conga-Schlagwerker,
vielschichtige scharfe Bläser-Riff-Akzente entgegensetzten.

Unter dem Einfluss der kolumbianischen Folklore hielt später auch
das argentinische Tango-Akkordeon (Bandoneon) Einzug in die Salsa-Musik,
mit dem Wiederaufleben kubanischer Einflüsse, vermehrte mit klassischen
Charanga-Instrumentierung (Querflöte, Violinen und andere Streichinstrumente).

Seither versuchte man stattdessen, Rockinstrumente
(E-Gitarre, Synthesizer, Drum-Set) in die Salsa-Bands zu integrieren.

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Solche fließende Cross-Over-Übergänge bereicherten den 70er BigBandJAZZ
einer - Rhythm Combination & Brass – der RC&Brass-Ära,
welche - Peter Herbolzheimer - im Jazzrock stetig weiterentwickelte.

Seither reine Konzentration aufs Blech (ohne Saxophonsatz),

welcher starke Kontraste zwischen präzisem Satz und solistischem
Freiraum ermöglicht, tragenden zum Grundrhythmus des Rock
bzw. Salsa (= Soße).

Deren damaliger 4ter RC&B-Posaunist Rudi Fuesers dazu bewog,
nach einer längeren Karibik-Reise, die besagte Salsajazz Formation
Conexion Latina zu begründen, die er bis zu seinem Ableben
im 82. Lebensalter begleitete.

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Übergab vorher noch die 13-köpfige Band dem Bassisten Tomas Perez,
der immer größere Problem auf sich zu kommen sah, denn Reisekosten und
Hotelkosten überstiegen regelmäßig das Einkommen.


Summa summarum, somit umfasst Salsa einen ungewöhnlich
breiten Geschwindigkeitsbereich, der sich damit stufenlos auf einer Skala
zwischen ruhigen Balladen und treibenden Stücken bewegt,
die fast schon zu schnell sind um noch tanzbar zu sein.

Gerade diese Variabilität steigert jedoch die Beliebtheit der Musik,

da sie sich verschiedenen Stimmungen anpasst. 

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Weiteren Aktivitäten des unterhaltsamen Abends überlasse ich dem Urteilsvermögen
und Ovationen des illustren (teils störend-quasselten Event-Publikums).

Das nach dem frenetischen  - Applaus-Applaus - (siehe Muppet-Show)
auf einen - Statler and Waldorf-Kommentar - aus der Loge verzichte.

Sich somit gewiss neue Interessierte für weiter Cross-Over Projekte
Live & günstig dargeboten prädestinierten, als der sonst subventionierte
Betrieb (80 Euro pro Sitzplatz) benötigt.


Egbert Schmitt
 
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.05.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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