Klaus-Peter Behrens

Artefaktmagie, Teil 43

Der Tag verging, ohne daß etwas passierte, und die Gefährten schöpften Hoffnung, daß ihnen die Göttin des Glücks doch wohl gesonnen war. Taren und Michael hatten ausführlich über das Erlebte berichtet, und die Stimmung der Gefährten war entsprechend gedrückt. Die Streitmacht des Wandlers war von beeindruckender Stärke. Die kriegserfahrenen Zwerge spekulierten über die Durchschlagskraft der Katapulte, und ihre Vermutungen waren niederschmetternd. Hinzu kam, daß die Bruderschaft dem Gegner zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen war. Wenn Glyfara sich recht erinnerte, standen gerade einmal fünfzig Mann unter Waffen, und die gleiche Anzahl könnte im Ernstfall zusätzlich unter Waffen gestellt werden. Aber selbst dann wären sie dem Heer des Wandlers noch immer im Verhältnis von mindestens zehn zu eins unterlegen. Glyfara hatte keine Ahnung, wie sie mit dieser Bedrohung fertig werden sollten. Der Bruderschaft stand zwar ein Zirkel aus Magiern vor, allerdings verbot die Satzung der Bruderschaft das Erlernen von Tötungszaubern. Diese, der schwarzen Magie innewohnende Zauberei, wurde von der Bruderschaft strikt abgelehnt. Glyfara begann sich zu fragen, ob der Bruderschaft dieser an sich positive Grundsatz  nun möglicherweise zum Verhängnis werden würde. Wie sollte Sie gegen eine derartige Übermacht bestehen, ohne über effektive Verteidigungsmaßnahmen zu verfügen? Die einzige Hoffnung bestand darin, den Schlüssel an seinem Bestimmungsort zum Einsatz zu bringen. Aber was dann passieren würde, wußte niemand wirklich genau. Selbst wenn es der Bruderschaft gelingen sollte, den Riß im Dimensionsgefüge wieder für ein paar Jahrhunderte zu verschließen, wäre das Problem der Wandlerarmee dadurch nicht gelöst. Seine Rache würde furchtbar sein und die Bruderschaft bis auf den letzten Mann vernichtet werden. Dann aber würde das Wissen um die Macht des Schlüssels in Vergessenheit geraten, und der Wandler hätte genug Zeit, einen anderen Weg für seine Armeen zu finden. Angesichts der unlösbaren Probleme, die sich vor ihr aufbauten, je mehr sie über die Situation nachdachte, seufzte sie lautstark, worauf Michael ihr tröstend die Hand auf die Schulter legte. Er konnte sich denken, was die Elbin bedrückte.
„Keine Sorge, wir werden es schon irgendwie schaffen“, machte er ihr Mut. Glyfara sah ihn dankbar an. „Wir müssen es einfach schaffen, anderenfalls ist diese Welt zum Untergang verdammt“, flüsterte sie, wobei die Festigkeit ihrer Stimme schwankte.
„Problem“, brummte der Wühler zustimmend.
 
Bis spät in die Nacht setzten sie ihren Weg durch das einsame, hügelige Grünland fort, nur um kurz zu rasten und mit dem ersten Morgengrauen wieder aufzubrechen. Im Laufe des nächsten Tages ließen sie die feuchte Region Grünlands allmählich hinter sich und gelangten in die Ebene von Gro, eine bis zum Horizont reichende, steinige Steppenlandschaft, die nur gelegentlich von kleineren Gehölzen unterbrochen und von scheuen Nomaden bewohnt wurde. Vier volle Tage rumpelte ihr Wagen über die weithin einsichtige Landschaft, dann endlich wich die Steppe nach und nach einer bewaldeten Region, deren massive Lücken deutlich machten, wozu dieser Wald genutzt wurde.
„Bruchwald ist der größte Holzlieferant des Nordens“, erläuterte Glyfara angesichts der staunenden Gesichter ihrer Gefährten, als ihr Wagen das erste Mal an einem haushohen Stapel aufgeschichteten Holzes vorbei rumpelte, an dem ein paar Arbeiter gerade damit beschäftigt waren, mittels Ketten und ein paar kräftig wirkenden Pferden einen riesig erscheinenden Holzstamm vom Stapel herunterzuziehen. Sie winkten freundlich, als die Gefährten an ihnen vorbeizogen, wobei ihre Mienen jedoch deutlich ihre Verwunderung über die ungewöhnliche Reisetruppe widerspiegelten.
„Sie transportieren die Stämme doch nicht auf diese Weise in die nächste Stadt?“, fragte Michael.
„Nein, nicht weit von hier fließt der Gelbstrom. Die Stämme werden nach erfolgtem Verkauf dort hin gebracht und von speziell geschulten Flößern den Strom hinab befördert. Das ist eine gefährliche Aufgabe, die immer wieder Opfer fordert, aber gut bezahlt wird“, erklärte Taren.
Im Laufe des Tages kamen sie an diversen weiteren hoch aufgeschichteten Holzstapel vorbei und durchquerten sogar ein erstaunlich weitläufiges Holzfällerlager, in dem sie ihre zur Neige gehenden Vorräte zu einem überhöhten Preis wieder auffüllten. Am späten Nachmittag des folgenden Tages ließen sie den Wald hinter sich und durchquerten nun eine trostlose Ebene, deren unzählige Baumstümpfe verkündeten, daß auch hier einst ein stolzer Wald gestanden hatte. Michael erinnerte der Anblick an seine letzte Geschichtsarbeit, die die Entwicklung der Lüneburger Heide zum Thema gehabt hatte. Auch dort hatte einst ein Wald gestanden, der dem Holzbedarf der nahen Stadt Hamburg zum Opfer gefallen war. Die Bilder aus jener Zeit hatten ihm jedoch nur eine unzureichende Vorstellung davon liefern können, wie trostlos ein rücksichtslos gerodeter Wald wirklich aussehen konnte. Es war bedrückend. Michael war daher dankbar, als sie endlich die Ausläufer der Holzstadt Hymerot am Ufer des Gelbstroms erreichten und das trostlose Gebiet hinter sich ließen. Zu seinem Erstaunen wies der Fluß in der Tat eine gelbliche Färbung auf, die seiner Vermutung nach auf einen lehmhaltigen Flussboden schließen ließ. Mit dem Namen der Stadt konnte er hingegen nichts anfangen. Bezeichnungen wie Düsterwald, Gelbstrom oder Felsenturm waren schlüssig. Den Namen dieses Ortes konnte er sich jedoch nicht erklären. Auf seine Frage nach dem Ursprung des Namens erläuterte Glyfara, daß dieser eine Ableitung aus der alten Elbensprache sei und so viel bedeute wie „Heim aus Holz“. Michael nickte. Das wiederum machte Sinn. Es reizte ihn, diese Stadt aus Holz näher in Augenschein zu nehmen, doch zu seiner Enttäuschung wies Glyfara Taren an, den Wagen auf einen holprigen Pfad zu lenken, der sie abseits von Hymerot in einem Bogen um die Stadt herum zum Fluß hinunter führte, wo eine alte, kaum noch benutzte Brücke den gelben Fluß überspannte. Natürlich war auch sie aus Holz gefertigt und ächzte beängstigend, als der Wagen über ihre moosbewachsenen Bohlen rumpelte. Entsprechend erleichtert atmeten alle auf, als sie wohlbehalten die andere Seite erreichten, wenngleich Michael ein wenig enttäuscht darüber war, daß keine Zeit für eine Besichtigung dieser Stadt geblieben war.
Zügig ging es nun weiter gen Norden. Die Tagen reihten sich aneinander wie die Perlen auf einer Schnur, ohne daß sich etwas Aufsehen erregendes tat. Gleichwohl ließen sich die Gefährten von den vergleichsweise ruhigen Tagen nicht darüber täuschen, daß die Gefahr ihnen nur mit ein paar Tagesreisen Abstand folgte und der eigentliche Kampf erst noch bevorstand. Einstweilen freuten sie sich jedoch über das friedliche Vorankommen, während sie darüber diskutierten, wie das Abenteuer wohl zuende gehen würde. Auch Taren, die inzwischen auch den letzten Rest an Scheu abgelegt und gerne mit den Zwergen oder Grüneich herum alberte, beteiligte sich gerne an den Diskussionen, wobei sich ihre Beiträge durch eine blühende Fantasy auszeichneten, was Grimmbart regelmäßig auf die Palme brachte. Dabei merkte der Zwerg gar nicht, daß Taren sich nur einen Spaß daraus machte, ihn mit kuriosen Vorschlägen zur Verteidigung auf den Arm zu nehmen.
„Wie beim Barte des ersten Zwerges willst du eine ganze Burg verstecken? Das ist unmöglich“, knurrte Grimmbart entrüstet auf einen entsprechenden Vorschlag Tarens.
„Wir müssen sie eben gut tarnen“, erwiderte Taren, wobei sie Schwierigkeiten hatte, das Grinsen zu unterdrücken.
Tarnen?
Grimmbart schnappte hörbar nach Luft. „Wie soll das denn gehen?“
„Du hast eben keine Phantasie“, rügte Taren.
Die Gefährten verkniffen sich bei Streitgesprächen dieser Art regelmäßig das Grinsen, war es doch eine willkommene Abwechslung zu der ansonsten eher eintönigen Landschaft, die sie durchquerten.
Abends maßen sich die Zwerge gerne mit Taren im Zielwurf, Wurfaxt gegen Wurfmesser, wobei die Zwerge sehr zum Vergnügen von Taren fast immer verloren, was insbesondere Grimmbart regelmäßig erboste. Streitaxt hingegen sah das Ganze deutlich gelassener. Auch wenn die junge Frau genauer traf, war ihr Messer der Durchschlagskraft der Wurfaxt nicht gewachsen, und nur darauf kam es an.
Michael, Glyfara und Grüneich, die dem Wettstreit regelmäßig mit Belustigung zusahen, führten währenddessen lange Gespräche, in denen Michael viel über diese seltsame Welt erfuhr. Auch staunte er über die eher sanftmütige Seele Grüneichs, die nach und nach unter der rauhen Schale zutage kam. Der finster wirkende Troll, in dem jeder nur die bedrohliche Kampfmaschine sah, entpuppte sich als melancholischer Zeitgenosse, der sich nach einem ruhigen Leben fernab von Kampf und Tod sehnte. Michael konnte allmählich verstehen, wieso er auf das riskante Angebot Glyfaras eingegangen war, bot es ihm doch das, was er anstrebte, ein friedliches Leben auf einem eigenen Stück Land, vorausgesetzt, er würde dieses Abenteuer überleben. Bei derartigen Gedanken zuckte Michael innerlich immer zusammen, denn wer garantierte ihm, daß er dieses Abenteuer überstehen würde. Glyfara, die in diesen Momenten zu spüren schien, was in Michael vor sich ging, munterte ihn dann regelmäßig wieder auf, indem sie jeden Zweifel an dem Erfolg ihres Unternehmens energisch von sich wies, vorausgesetzt, es würde ihnen gelingen, die Bruderschaft der Elben unbeschadet zu erreichen. Auf diese Weise verging die Zeit wie im Flug, bis Glyfara eines Mittags stolz verkündete, daß sie endlich ihre Heimat erreicht hatten. Begeistert sprang sie vom Wagen und wirbelte ein paar mal um die eigene Achse, wobei ihr Blick jedes Detail der Umgebung hungrig aufsog. Grüne Hügel erstreckten sich in alle vier Himmelsrichtungen, gelegentlich durchbrochen von ein paar Hainen. Wie hingetupft leuchteten in der Ferne hier und dar weißgetünchte Bauernhäuser in der Mittagssonne, während weiter im Norden ein niedriger Gebirgszug den Horizont begrenzte. Dort in den Bergen lag die geheimnisvolle Bruderschaft der Elben, das langersehnte Ziel der Gefährten.
„Bald werden wir zur Abwechslung wieder einmal in einem Bett schlafen“, verkündete Glyfara mit freudiger Stimme, worauf die Gefährten erleichtert aufatmeten. Die Strapazen der holprigen Reise und das Übernachten auf dem Boden schienen endlich zuende zu gehen. Auch Grüneich war zufrieden und stellte wohlgefällig fest, daß sich die Gegend hervorragend zur Landwirtschaft eignete. Michael war sich sicher, daß der Troll in Gedanken bereits ein Haus baute und den Boden bestellte. Michael  hingegen wurde zunehmend unsicherer. Die Bruderschaft war seine einzige Hoffnung, wieder nach Hause zu gelangen. Sollte sich diese Hoffnung zerschlagen, würde er auf ewig hier festsitzen, in einer Welt, in die er nicht gehörte. Mit entsprechender Unruhe sah er daher dem kommenden Tag entgegen.
 
Der nächste Morgen begrüßte sie mit einem verhangenen Himmel, aus dem es im Laufe des Vormittags zu regnen begann. Michael hoffte nur, daß dies kein böses Omen war, aber der Tag verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Der Tag näherte sich bereits dem Ende als sie das Ufer eines träge dahin fließenden Flusses erreichten, der von einer Brücke aus Stein in einem anmutigen Bogen überspannt wurde. Auf der anderen Seite befand sich ein dichter Wald, der von einer gut zweihundert Meter hohen Felswand begrenzt wurde, die durch eine schmale Klamm in zwei Hälften gespalten wurde. Weiter dahinter gewannen die Felswände rasch an Höhe. Michael schätzte, daß sie sich gut und gern bis zu eintausendfünfhundert Meter rund um den Talkessel, in dem die Bruderschaft laut Tarens farbenfroher Schilderung ihren Sitz hatte, in die Höhe erhoben. Besser konnte ein Ort nicht verborgen werden. Ein Pfad führte von der Brücke in den Wald hinein und von dort vermutlich weiter zur Klamm.
„Wir haben es tatsächlich geschafft“, jubelte Glyfara zum wiederholten Male, die es kaum erwarten konnten, endlich ihr Ziel zu erreichen und wieder einmal in einem vernünftigen Bett zu übernachten. Mit lautem Zuruf trieb sie das Pferd an, das ebenfalls zu spüren schien, daß die lange Reise ihrem Ende zuging. Munter zog es den Wagen mit polternden Rädern über die geschwungene Brücke in den  Wald hinein. Michael hatte sich gewundert, daß an dieser einsamen Stelle eine derart aufwendige Brücke errichtet worden war. Der Fluß sah nach seinem Dafürhalten nicht sehr tief aus und er war sicher, daß es irgendwo eine Furt gab, wo man den Fluß auch ohne Brücke überqueren konnte. Auf seine diesbezügliche Nachfrage erklärte Glyfara:
„Es gibt in der Tat eine Furt. Sie liegt ein Stück weiter den Fluß hinunter. Allerdings ist der Fluß nicht immer so träge wie heute. Bei Regenfällen steigt er sehr rasch an und wird unpassierbar. Dann kann die Furt schnell zur tödlichen Falle werden. Aus diesem Grund bauten unsere Vorfahren diese Brücke und errichteten weiter oben in den Bergen einen Staudamm, um die Wassermenge besser regulieren zu können. Seit dem sind die Bauern, die ein paar Meilen weiter entlang des Flusses leben, sicher vor Überflutungen.“
Nach dieser Ausführung hing wieder jeder seinen Gedanken nach, wie es nun, da sie das Ziel ihrer Reise erreicht hatten, weitergehen würde. Nachdem sie das kurze Waldstück am Fuße der Felswand durchquert hatten, führte der Weg durch die Klamm, die keine zwanzig Schritt in der Breite maß. Links und rechts ragten die massiven Felswände steil in die Höhe. Die Zwerge waren erstaunt, hier keine Befestigungsanlage vorzufinden. Mehrere massive Mauern hätten einen wirksamen und gut zu verteidigenden Schutz gegenüber Angreifern geboten. Aber anscheinend hatte sich die Bruderschaft nie Gedanken darüber gemacht, daß sie eines Tages einem übermächtigen Feind gegenüberstehen könnte. Angesichts dieses sträflichen Leichtsinns konnten die Zwerge nur mit dem Kopf schütteln. Wäre dies ihre Heimat, hätten sie die Klamm in ein wahres Bollwerk verwandelt. Doch dafür war es nun zu spät. Schließlich öffnete sich die Klamm zu einem weiten Talkessel von mehreren Meilen Breite, in deren Mitte auf einer Anhöhe, die nach Norden hin steil abfiel, endlich das Ziel ihrer beschwerlichen Reise auftauchte, die Burg der Bruderschaft. Michael hatte Glyfara während ihrer gesamten Reise noch nie so aufgeregt erlebt, wie in diesem Moment. Ihre Augen strahlten vor Freude, als sie die Gefährten auf jede Einzelheit ihrer Heimat aufmerksam machte. Michael konnte gut verstehen, daß sich die Elbin hier heimisch fühlte. Selbst Michael konnte sich dem Zauber dieses Tals kaum entziehen. Die solide wirkende Burgmauer, der Söller und die vier Festungstürme hatten im letzten Licht des Tages etwas Beruhigendes an sich. Unwillkürlich zog er einen Vergleich zu der Burganlage in Schottland, wo alles begonnen hatte. Es fiel ihm schwer, die vom Feuer schwarz gefärbte Ruine aus seiner Erinnerung mit dieser prächtigen Anlage zu vergleichen. Anders als die bedrückende Atmosphäre in jener Ruine, verströmte die Anlage der Bruderschaft in diesem zauberhaften Tal einen Frieden einer längst vergangenen Zeit aus, der Gewalt, Tod und Krieg völlig fremd waren. Aber das würde sich bald ändern, dachte Michael mit einem bitteren Gefühl in der Magengrube. Er hoffte nur, daß die ausgebrannte Burgruine seiner Erinnerung nicht die Zukunft dieser Anlage darstellte.
Angesichts der friedlichen Atmosphäre erstaunte es ihn nicht, daß das stahlbeschlagene Portal der Burg weit geöffnet war. Lediglich zwei Wachen sahen dem seltsamen Zug, der sich im letzten Licht des Tages näherte, mißtrauisch entgegen. Michael wunderte das nicht. Vermutlich verirrten sich Fremde nicht gerade allzu häufig in diese Gefilde. Als die Wachen jedoch schließlich erkannten, wer auf dem Kutschbock thronte, verwandelte sich das Mißtrauen in Begeisterung. Eine der Wachen blies auf einem kleinen Horn ein lautstarkes Signal, während die andere dem Wagen entgegen eilte.
„Hallo Boregard, schön, dich wiederzusehen“, begrüßte Glyfara den jungen Mann, als dieser ihren Wagen erreichte und neben ihnen herlief.
„Wogur sei Dank. Wir haben nicht mehr an Eure Rückkehr geglaubt. Der Rat wartet seit Wochen auf Euch“, erwiderte die Wache, wobei sie mit großen Augen die Begleitung der Elbin musterte. Zwerge und Trolle waren sehr seltene Gäste in dieser Gegend.
„Ich weiß, aber die Angelegenheit war schwieriger, als gedacht und wäre ohne die Hilfe meiner treuen Gefährten nicht zu schaffen gewesen“, beschwichtigte Glyfara die aufgeregte Wache, während der Wagen durch das Burgtor rumpelte und neben der zweiten Wache zum Stehen kam, die den finster dreinblickenden Troll und die schwer bewaffneten Zwerge auf dem Wagen unsicher anstarrte.
„Ihr wißt, daß Fremde ihre Waffen beim Betreten der Burg abgeben müssen“, startete die Wache den halbherzigen Versuch, Glyfara an der Weiterfahrt zu hindern.
„Versucht es“, grinste Glyfara, worauf Grüneichs Miene sich noch weiter verfinsterte.
„Lebensmüde“, kommentierte der Wühler trocken.
„Auf der anderen Seite können wir eine Ausnahme machen, wenn Ihr für sie bürgt. Außerdem solltet Ihr Euch beeilen. Euer Vater ..... wird Euch brauchen“, gab die Wache nach.
„Was ist mit meinem Vater?“, fragte Glyfara, deren Herz plötzlich zu klopfen begann. Der seltsame Unterton in der Stimme der Wache hatte ihr signalisiert, daß hier etwas nicht in Ordnung war. Doch die Wache schüttelte nur den Kopf.
„Der Rat wird Euch informieren. Ihr werdet erwartet.“
Mit einem Satz sprang Glyfara vom Wagen herunter und eilte durch die engen Gassen dem Sitz der Bruderschaft entgegen. Die Gefährten hatte alle Mühe, ihrer weit voraus eilenden Gefährtin zu folgen. Schließlich erreichten sie ein hübsch dekoriertes, zweistöckiges Gebäude, das beinahe die gesamte Breite der Burganlage einnahm. Auf dem breiten Treppenaufgang wurden sie bereits von vier in prachtvolle Roben gekleidete Elben erwartet, deren besorgte Mienen das Schlimmste befürchten ließ. Eine Aura der Macht umhüllte sie wie ein unsichtbarer Mantel.
„Was ist mit meinem Vater?“, kam Glyfara gleich zur Sache, ohne den Elben eine Chance zu geben, ihre Fragen, die ihnen mit Sicherheit auf der Seele lagen, loszuwerden.
„Er ist schwer erkrankt“, antwortete der Älteste der anwesenden Bruderschaft. Sein Haar war schneeweiß und reichte ihm bis zur Schulter. Wären die spitzen Ohren nicht gewesen, die vorwitzig durch das dünne Haar hervorstachen, hätte man ihn für einen Späthippy der sechziger Jahre halten können, zumal die Länge seines Bartes mit denen der Haare um die Wette eiferte. Auch die anderen Mitglieder der Bruderschaft, deren Gesichter ernste Besorgnis ausdrückten, unterschieden sich kaum von dem Redner.
„Wo ist er?“
„In seiner Kammer. Hyroganus kümmert sich um ihn, er...“ Weiter kam er jedoch nicht, da Glyfara bereits an ihm vorbei geeilt und im Inneren der Räumlichkeiten verschwunden war. Nun waren die Gefährten allein mit dem seltsamen Männerquartett, das eine nicht zu leugnende Aura der Macht verströmte. Taren war daher alles andere als wohl in ihrer Haut, als sich die Aufmerksamkeit der Bruderschaft nun auf die unschlüssig vor der Treppe stehenden Gefährten richtete. Unter dem stechenden Blick des Ältesten wurde es selbst dem hartgesottenen Troll  unwohl in seiner Haut. Immerhin hatten sie es hier mit Zauberern zu tun.
„Und wer seid ihr?“, fragte der Älteste mit einer Stimme, die keine Ausflüchte duldete.
„Nuuun, das ist eine schwer zu glaubende Geschichte“, erwiderte Michael gedehnt.
„Verrückt“, bestätigte der Wühler.
 
Während Michael begann, der Bruderschaft ihre bisherigen Erlebnisse zu schildern, hatte Glyfara bereits den zweiten Stock erreicht und eilte nun durch einen langen Korridor zur Kammer ihres Vaters. Am Ende des Korridors beschrieb dieser einen scharfen Knick, um ein paar Schritte weiter vor der Kammertür zu enden. Gerade als Glyfara das Ende des Korridors erreichte, bog ein gebeugt gehender, alter Mann in einer grünen Kutte um die Ecke, so daß die Elbin beinahe in ihn hinein gerannt wäre.
„Was wollt ihr hier?“, blaffte der Alte beim Anblick der jungen Elbin ungehalten, die so plötzlich vor ihm aufgetaucht war. In der Hand hielt er ein paar Pflanzen, die er eilig unter seiner Kutte verschwinden ließ, während seine Augen Glyfara  durchbohrten. „Ihr habt hier nichts zu suchen!“
„Aber Hyrogano, erkennst du mich nicht mehr?“, stammelte Glyfara verwirrt. Der alte Mann war ihr seit frühester Kindheit vertraut und hatte etliche Male ihre Wunden versorgt, wenn sie sich wieder mal in einem Anflug von Leichtsinn bei einem ihrer Abenteuer verletzt hatte. Und jetzt sah er sie an wie eine Fremde.
„Doch, doch, ich erinnere mich wieder, aber du hast hier trotzdem nichts zu suchen“, brummte der Alte und vertrat ihr energisch den Weg.
„Nichts zu suchen“, schnappte Glyfara. „Mein Vater ist krank, und du willst mir den Zutritt verweigern?“
Bei diesen Worten zuckte der Alte erschrocken zusammen, als habe ihn der Schlag getroffen. Doch Glyfara war zu aufgeregt, um das zu bemerken. Energisch schob sie den Alten beiseite und rannte die wenigen Meter zur Kammer ihres Vaters. Mit einem beklommenen Gefühl öffnete sie die Kammertür und trat ein, ohne sich noch einmal nach dem Heiler umzusehen. Erschrocken zog sie die Luft ein, als sie ihren Vater bleich, mit eingefallenem Gesicht auf seinem Lager liegen sah. Die Augen wirkten trüb und die Lippen bewegten sich wie in einem stummen Zwiegespräch.
„Vater!“
Mit drei Schritten war Glyfara am Bett ihres Vaters und strich mit der Hand über sein graues, schweißnasses Haar. „Ich bin zurück, aber was ist mit dir passiert?“
Die Augen Ihres Vaters starrten sie unverständlich an. In Glyfaras Hals begann sich ein Kloß zu bilden, der ihr die Luft abzuschnüren drohte.
Erkannte auch ihr eigener Vater sie nicht mehr?
Was war ihm bloß widerfahren?
Als sie weggegangen war, hatte er in der Blüte seiner Jahre gestanden und vor Kraft gestrotzt, und nun war er nur noch ein Schatten seiner selbst.
„Vater, erkennst du mich nicht mehr? Ich bin es, Glyfara!“
Für einen Augenblick glomm in den trüben Augen Erkennen auf, das schlagartig wieder erlosch, als die scharfe Stimme Hyroganos erklang.
„Ihr solltet ihm Ruhe gönnen. Er ist wirklich sehr schwer krank.“
Wütend fuhr Glyfara herum.
„Als ich wegging, erfreute er sich bester Gesundheit. Ich glaube, Ihr seid mir ein paar Erklärungen schuldig!“
„Später, jetzt ist es an der Zeit, die Medizin wirken zu lassen. Laßt mich bitte mit ihm allein.“ Demonstrativ wies der Alte ihr die Tür. Glyfara war sprachlos. Das Verhalten paßte so ganz und gar nicht zu dem alten Heiler, den sie gekannt hatte. Irgend etwas stank hier gewaltig zum Himmel, und sie würde herausfinden, was es war.
„Wir sehen uns später“, zischte sie hilflos. Dann wandte sie sich ab und verließ beinahe fluchtartig das Zimmer. Ihre Gedanken rasten, während sie durch die vertrauten Gänge eilte. Als sie sich der großen Eingangshalle näherte, vernahm sie  Michaels Stimme, der gerade zum Ende seiner Erzählung kam.
„Das sind bedrückende Neuigkeiten“, erwiderte der Älteste, der sich mit dem Namen Borur vorgestellt hatte. „Wenigstens habt ihr das Artefakt mitgebracht, wenngleich es uns im Augenblick wenig nützen wird. Gelon, Glyfaras Vater, ist der Einzige in unserem Bund, der die Anwendung perfekt beherrscht. Unser Wissen ist dagegen geradezu bescheiden. Bedauerlicherweise ist er im Augenblick nicht Herr seiner Sinne, so daß wir in ernsten Schwierigkeiten stecken.“ Sein Blick fiel auf Glyfara, die die breite Treppe zur Eingangshalle wie eine Amazonin auf dem Weg in den Kampf hinunter schritt. Ihre Augen sprühten Funken, und ihre Miene verriet Wut, aber auch große Besorgnis.
„Was ist mit meinem Vater passiert?“, kam sie ohne Umschweife zur Sache.
„Glyfara, es ist schön, dich wieder unter uns zu wissen“, erwiderte Borur. „Ich wünschte nur, die Umstände unseres Wiedersehens wären glücklicherer Natur. Dein Vater erkrankte kurz nach deiner Abreise ganz plötzlich von einem Tag auf den anderen. Hyroganos hat sein Möglichstes getan, doch es will sich keine Besserung einstellen. Es bleibt uns nichts weiter übrig als auf das Beste zu hoffen und das Schlimmste zu fürchten. Es tut mir leid.“
„Danke.“
Glyfara schluckte schwer. Ihre Wut hatte sich schlagartig in Hilflosigkeit verwandelt. Mit dieser Situation konnte sie nicht umgehen. Wie durch einen Nebel drangen die Worte Borus an ihr Ohr.
„Deine Gefährten haben uns gerade berichtet, daß unser alter Feind ein gewaltiges Heer aufgestellt hat, das nur ein paar Tagesreisen von hier entfernt auf dem Weg zu uns ist. Ist das wahr?“
Glyfara nickte mit bitterem Gesichtsausdruck.
„Ich fürchte ja.“
„Dann sollten wir keine Zeit verlieren und den Kriegsrat einberufen. Aber zuerst werdet Ihr Euch ein wenig stärken.“ Er klatschte zweimal in die Hände, worauf aus einer Seitentür der Halle eine ältere Bedienstete erschien, die die Ankömmlinge mit großen Augen anstarrte. Es war unübersehbar, daß ihr der Anblick von Trollen und Zwergen fremd war. Borur machte eine elegante Handbewegung, die die Bedienstete einschloß.
„Mia wird Euch Eure Unterkünfte zeigen. Macht Euch ein wenig frisch. Wir treffen uns in einer Stunde zum Abendmahl. Es gibt viel zu besprechen.“
 
Eine gute Stunde später begaben sich die Gefährten und Glyfaras Führung zum Speisesaal. Die Stimmung war gedrückt. Michael hatte sich die Ankunft hier einfach anders vorgestellt. Während ihrer Reise hatte er die Bruderschaft immer als Lösung all ihrer Probleme gesehen, die bloß ein paar Worte zu sagen brauchte, um alles ins Lot zu bringen. Nun jedoch mußte er sich der bitteren Erkenntnis stellen, daß die Bruderschaft selbst in Schwierigkeiten steckte, und der einzige Mann, der daran vielleicht etwas hätte ändern können, derzeit nicht einmal in der Lage war, sich selbst zu helfen.
Sein Blick fiel auf Glyfara, die mit verschlossenem Gesichtsausdruck neben ihm den Gang entlang schritt. Er versuchte sich vorzustellen, was wohl in ihr vorging, aber es gelang ihm nicht. Solche Probleme hatte er zum Glück noch nie gehabt. Auf der anderen Seite war sein Problem aber auch nicht ohne. Glyfara hatte ihm auf ihrer Reise immer wieder beteuert, daß nur ihr Vater unter Mithilfe des Rates der Bruderschaft in der Lage wäre, das Tor in seine Welt zu öffnen, und nun war seine einzige Hoffnung auf Hilfe sterbenskrank. Michael fühlte sich selbst völlig elend bei dem Gedanken, daß er im Falle des Todes von Glyfaras Vater vermutlich auf immer hier festsitzen würde. Das waren alles andere als erfreuliche Aussichten.
„Dein Vater wird schon wieder genesen“, versuchte er ihr und sich selbst Mut zu machen, doch Glyfara schwieg.
„Er muß wieder gesund werden, schließlich habe ich noch ein paar Ansprüche anzumelden“, knurrte Grüneich, der sich nur schwer damit anfreunden konnte, daß es wohl noch einige Zeit dauern würde, bis er sich auf seinem ersehnten Landsitz zur Ruhe setzen konnte. Während er vor sich hin schmollte, gab Taren etwas zu bedenken, was ihr aufgefallen war.
„Wieso hat dieser Heiler dich nicht erkannt? Das ist doch merkwürdig.“ Glyfara hatte ihnen von ihrem Erlebnis erzählt, und dieser Punkt war insbesondere Taren seltsam vorgekommen. Bisher hatte sie Glyfara darauf aber noch nicht angesprochen.
„Worauf willst du hinaus?“
Glyfara wirkte irritiert, so, als sei ihr bisher etwas Wesentliches entgangen.
„Nun, du hast uns erzählt, daß du ihn schon seit deiner Kindheit kennst, und trotzdem hat er dich nicht gleich erkannt.“
„Kurzsichtig“, vermutete der Wühler.
„Es war schummrig in dem Gang, und ich hatte es eilig“, sagte Glyfara zögernd, während sie um eine Ecke bogen und eine lange Treppe, die in den Speisesaal führte, hinunter schritten. Alte Gemälde aus einer längst vergessenen Zeit zierten den Treppenabgang. Taren bezweifelte Glyfaras Erklärung, aber die angenehmen Bratendüfte, die von dem festlich erleuchteten Saal zu ihnen hinauf zogen, lenkte sie von dem Gedanken ab, der ihr gerade gekommen war. Verwunderlich war das nicht, denn selbst Glyfara vergaß für einen Augenblick die Aussichtslosigkeit ihrer Situation angesichts der Aussicht, endlich wieder einmal im Kreise von Freunden ein opulentes Mahl zu sich zu nehmen.
„Das dürfte selbst für meinen Hunger genügen“, brummte Grüneich erfreut.
„Laß uns etwas übrig“, knurrte Streitaxt mit gutmütigen Spott.
Am Fuß der Treppe erwartete sie Borur, der sie zu ihrem Platz an der Spitze einer langen Tafel führte, die mit groben Geschirr und allerlei Leckereien bedeckt war. Da gab es verschiedene Braten und Gemüse, kandierte Früchte, Weinkaraffen, duftendes Brot und sogar Kartoffeln konnte Michael ausmachen. Nach den Entbehrungen der langen Reise kam er sich vor wie im Schlaraffenland.
Amüsiert stellte er fest, daß der Wühler mit hängender Zunge an der Tafel entlang trabte und keinen Blick für die schweren Teppiche übrig hatte, die die aus massiven Steinquadern bestehenden Wände schmückten. In einer Ecke des geräumigen Saals entdeckte Michael ein flackerndes Feuer in einem gewaltigen Kamin, der groß genug war, dass ein Mann aufrecht in ihm hätte stehen können. Nachdem sie auf den hohen Stühlen Platz genommen hatten, machte Borur eine einladende Handbewegung, worauf sich die Gefährten nicht länger zurückhielten und die aufgetragenen Speisen in erstaunlich schnellem Tempo dezimierten. Borur und die anderen Mitglieder der Bruderschaft beobachteten ihr Gelage eine Weile amüsiert. Schließlich griff Melzan, einer der fünf Weisen der Bruderschaft, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte das Thema auf, das allen Anwesenden auf den Nägeln brannte.
„Als weitgereister und erfahrener Krieger frage ich Euch, Meister Grimmbart, wie schätzt Ihr unsere Chancen in der bevorstehenden Schlacht ein?“, wandte er sich an den Zwerg.
„Schlecht“, brummte der Wühler von irgendwo unterhalb des Tisches, worauf Grimmbart, der gerade einen Hühnerkeule abnagte, finster nickte. Aus seinem Bart tropfte ein wenig Soße.
„Das könnt Ihr vergessen“, brummte nun auch Grüneich, der wohlig zurückgelehnt, die Hände auf dem Bauch gefaltet zum ersten Mal zufrieden aussah. An so ein Leben könnte er sich gewöhnen, gebe es da nicht noch das kleine Problem mit der feindlichen Streitmacht, das man zuvor lösen müßte.
„Das ist doch Unfug!“
Ein kriegerisch aussehender, bärtiger Mann in den Fünfzigern, der es selbst zum Abendessen für nötig erachtete, in einer Art ledernen Rüstung zu erscheinen, war wütend aufgesprungen und funkelte die Gefährten entrüstet an. „Unsere Mauern sind mehr als zwanzig Fuß hoch und fast sechs Fuß stark. Das Tor besteht aus stahlverstärktem Eisenholz, und wir haben fünfzig ausgezeichnete Bogenschützen, die aus völlig geschützten Positionen heraus auf den Feind schießen können. Weitere fünfzig Mann kann ich jederzeit rekrutieren. Außerdem haben wir jede Menge Lebensmittel gelagert und verfügen sogar über eine eigene Quelle. Selbst einer Belagerung könnten wir damit nahezu unbegrenzte Zeit standhalten, und Ihr behauptet einfach leichtfertig, wir hätten keine Chance. Was für ein Unfug!“ Herausfordernd starrte er sie an.
„Wengor hat nicht ganz unrecht. Er ist der Hauptmann unserer Garde und ein erfahrener Krieger. Wir sind in der Tat sehr wehrfähig und nicht so leicht unterzukriegen. Wie also kommt Ihr zu dieser leichtfertigen Einschätzung?“, fragte Borur, worauf Grimmbart demonstrativ das abgenagte Hühnerbein auf den Tisch warf, sich durch den Bart fuhr und den Anführer der Garde einen Augenblick eindringlich anstarrte, bevor er zu sprechen begann.
„Ihr dürft den Feind nicht mit einem menschlichen Gegner vergleichen. Dieser Feind ist zehnmal schlimmer, als es jeder menschliche Gegner je sein könnte. Es sind Bestien, die keine Gnade kennen, und ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe erlebt, wozu selbst eine geringe Anzahl dieser Kreaturen in der Lage ist. Damals war das Verhältnis lange nicht so ungünstig wie jetzt, und trotzdem verlor ich die Hälfte meiner Männer. Alles kampferprobte, hartgesottene Krieger, für die der Kampf zum Alltag gehörte, und doch hatten sie kaum eine Chance gegen diese Kreaturen des Bösen. Jetzt aber stehen wir einer Übermacht gegenüber, bei der auf jeden Bewaffneten auf unserer Seite zehn von ihnen kommen, denn der Gegner hält mindestens tausend dieser Kreaturen unter Waffen. Viele von ihnen sind selbst einem kampferprobten Zwerg an Kampfkraft um ein Vielfaches überlegen. Was das bedeutet, brauche ich wohl nicht auszuführen.“
Betroffenes Schweigen hatte sich nach diesen Worten des Zwerges eingestellt, der die Anwesenden reihum düster ansah, bevor er fortfuhr.
„Aber das ist noch nicht alles! Hinzu kommt, daß sie schwere Waffen mit sich führen. Vor allem Katapulte, deren Durchschlagskraft selbst die massiven Mauern von Gnyrorkum, der legendären Zwergenfeste aus der Zeit vor den großen Kriegen kaum etwas entgegenzusetzen gehabt hätten. Verzeiht mir meine Bemerkung, aber Eure hübsch anzuschauende Befestigungsanlage würde einem gezieltem Beschuß kaum einen Tag standhalten. Die Mauerfugen enthalten zuviel Sand und der Stein ist nicht massiv genug. Euer Tor mag aus stahlverstärktem Holz sein, aber trotzdem stellt es für einen Rammbock nicht mehr als eine Zierde dar, zumal euch der Burggraben fehlt. Diese Anlage wird keinen ernsthaften Angriff überstehen. Da helfen Euch auch Eure Bogenschützen nichts. Wäre ich der Anführer dieser Kreaturen, würde ich zunächst aus sicherer Entfernung in aller Ruhe diese Mauern zum Einsturz bringen und dann im Sturm diese Festung einfach überrennen. Daß es schlecht aussieht, ist mithin keine leichtfertige Behauptung, sondern eine Untertreibung. Diese Festung ist verloren, wenn Ihr versuchen solltet, den Gegner in einem fairen Kampf zu besiegen.“
Während Grimmbart nach dieser Eröffnung die Arme kriegerisch vor der Brust verschränkte, sank Wengor bleich auf seinen Stuhl zurück.
„Wenn das wahr ist, stecken wir in ernsten Schwierigkeiten“, krächzte er mit brüchiger Stimme.
„Das verstehe ich nicht. Ihr habt doch jetzt das Artefakt. Warum verwendet Ihr es nicht und vernichtet diese Kreaturen?“, begehrte Michael zu wissen.
„Das Artefakt ist keine Waffe, die man gegen seine Feinde einsetzen kann. Den Überlieferungen nach dient es nur dazu, das Tor zwischen den Welten auf Dauer zu verschließen. Wir wissen nicht, welche Auswirkungen es auf diejenigen hat, die den Übertritt in diese Welt bereits geschafft haben. Vielleicht werden sie zurück geschleudert in ihre Welt, vielleicht auch nicht. Davon abgesehen, ist  Gelon der einzige, der sich in der Handhabung auskennt. Wir anderen können die Runen zwar entziffern, uns fehlt aber das Wissen, um sie richtig anzuwenden. Um dies zu erlernen brauchen wir viel Zeit“, erläuterte Melzan.
„Und die habt Ihr nicht“, brummte Grüneich.
„Das verstehe ich nicht. Wenn Ihr sie lesen könnt, wieso genügt das nicht, um den Zauber zu bewirken?“, fragte Michael verwirrt.
„Die Wörter sind nur der Schlüssel zu einem tieferen Wissen. Sie symbolisieren mehr oder weniger die vier Ebenen des Feuers, des Wasser, der Luft und der Erde. Jedem Element wohnt ein eigenes, astrales Feuer inne, und nur wer in der Lage ist, die Magie der astralen Feuer miteinander zu verknüpfen und so eine astrale Mauer aufzubauen, um den Durchgang für immer auf jeder Ebene zu verschließen, kann von dem Artefakt Gebrauch machen. Hinzu kommt, daß man dazu die verfluchte Insel im Meer des Vergessens aufsuchen müßte, der Heimat des Artefakts. Einige von uns sind schon weit vorgeschritten in ihrem Können, doch keiner ist weise genug, um das Artefakt wirklich richtig zu verwenden und diese Reise zu wagen, denn sollte auch nur ein Fehler passieren, wären die Folgen katastrophal. Uns bleibt also nichts anderes übrig als zu hoffen, daß Gelon rechtzeitig gesundet, anderenfalls werden wir uns etwas einfallen lassen müssen.“
„Dann sollten wir keine Zeit verlieren. In spätestens vier oder fünf Tagen wird der Feind vor unseren Toren stehen und anklopfen“, knurrte Grimmbart.
„Suchen wir also nach Lösungen“, stieß Wengor grimmig hervor, der seinen Schock schon wieder überwunden hatte. „Jeder Gegner hat irgendwo einen Schwachpunkt, und den müssen wir ausnutzen. Ich schlage vor, den Kriegsrat einzuberufen und eine Strategie zu entwickeln.“
Borur nickte zustimmend. „So sei es. Begeben wir uns in den Saal des Kampfes zur Besprechung.“ Schwungvoll erhob er sich und bedeutete den anderen, es ihm gleichzutun. „Gemeinsam werden wir eine Lösung finden oder untergehen“, sagte er, dann strebte er zielstrebig zum Ausgang des Saals zu.
„Wieso habe ich bloß das Gefühl, daß diese Geschichte noch lange nicht zuende ist“, brummte Grüneich, während er mißmutig den anderen nach draußen folgte.
„Nicht langweilig“, bemerkte der Wühler
 
Der Saal des Kampfes entpuppte sich als Raum, der Michael ein wenig an die Darstellung der Tafelrunde erinnerte. Die Mitte des circa fünfzig Quadratmeter großen Raumes, deren Wände die unterschiedlichsten Waffen zierten, dominierte ein kreisrunder Tisch, den zwölf hochlehnige Stühle umgaben. Auf die Aufforderung Borurs hin, nahmen alle auf den erstaunlich bequemen Stühlen Platz. Leuchtende Glassteine in den Wänden sorgten für ein gleichmäßiges Licht, das sich in zwei blankpolierten Rüstungen, die den Eingang flankierten, widerspiegelte. Abgesehen von ein paar Bücherregalen war der Raum ansonsten eher karg möbliert.
„Ich erwarte Eure Vorschläge“, eröffnete Borur die Sitzung.
„Sehen wir uns zunächst das Schlachtfeld an“, schlug Wengor vor, stand auf und begab sich zu einem der Bücherregale, wo er eine große zusammengerollte Karte herauszog, die er zum Tisch hinüber trug und dort ausrollte. Die Ecken beschwerte er mit vier polierten Steinen, die er aus einer Schublade des Tisches zutage förderte. Alle beugten sich nun vor und studierten die erstaunlich detaillierte Zeichnung. Michael erkannte die Brücke, den Wald, den sie durchquert hatten und ein gutes Stück flußabwärts sogar eine Ansammlung von Gebäuden. Er vermutete, daß es sich dabei um die Häuser der Bauern handelte, von denen Glyfara erzählt hatte.
„Glaubt Ihr, die Brücke ist breit genug für ihre Katapulte“, wandte sich Wengor an die Zwerge, worauf Grimmbart nach kurzem Nachdenken nickte.
„Dann muß sie weg“, entschied der Anführer der Garde resolut.
„Das wird sie auf- aber nicht abhalten“, warf Streitaxt ein. „Sie werden eine Furt finden und dort übersetzen.“
„Er hat Recht“, stimmte Zokurt ihm zu, der im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern der Bruderschaft völlig haar- und bartlos war. Seine Kleidung zierten eingestickte Sternbilder und nicht entzifferbare Runen. „Ein Stück weiter flußabwärts ist der Fluß um diese Jahreszeit seicht genug, um ihn zu durchqueren.“
„Auch für schweres Gerät?“, fragte Streitaxt.
„Ich fürchte ja, aber es wird nicht gerade leicht für sie werden, damit den Fluß zu überqueren.“
„Dann sollten wir diese Gelegenheit nutzen“, warf Wengor ein. „Wir reißen die Brücke nieder, postieren im Wald auf dieser Seite des Flusses unsere Bogenschützen und greifen sie verborgen aus der Deckung heraus an, wenn sie mitten im Fluß sind. Auf diese Weise können sie nicht einschätzen, mit wieviel Gegner sie es zu tun haben und werden sich zunächst zurückziehen.“
„Denkbar wäre es. Möglich wäre aber auch, daß sie es trotzdem zur anderen Seite schaffen und uns den Weg zurück abzuschneiden. Diese Kreaturen lassen sich nicht von ein paar Pfeilen beeindrucken. Außerdem haben sie mindestens eintausend Kämpfer auf ihrer Seite und wir nur fünfzig plus der Zivilisten. Das Risiko ist zu groß“, gab Grimmbart zu bedenken.
„Es sei denn, wir hätten noch eine andere Überraschung für sie parat“, überlegte Glyfara.
„Was ist denn damit?“, fragte Taren und zeigte auf den eingezeichneten Staudamm. „Gibt es eine Möglichkeit, Wasser abzulassen und den Fluß so unpassierbar zu machen?“
Wengor warf ihr einen anerkennenden Blick zu.
„Keine schlechte Idee“, räumte er ein. „Wenn wir Wasser aus dem Staudamm ablassen, wird der Fluß für eine gewisse Zeit nicht passierbar sein, aber das bringt uns auch nur einen Aufschub.“
„Es sei denn, wir lassen alles auf einmal ab, wenn sie gerade dabei sind, ihr schweres Gerät über den Fluß zu bringen“, überlegte Michael, der die Umrisse eines Plans im Kopf zusammensetzte. „Grimmbart“, wandte er sich an den Zwerg, „wie geht eine Armee normalerweise vor, wenn sie auf so ein Hindernis stößt?“
„Nun, zunächst wird ein Teil auf die andere Seite des Flusses übersetzen und das Gelände sichern. Dann werden Seile und Winden befestigt und das schwere Gerät am anderen Ufer zum Übersetzen gebracht.“
„Und was macht der Rest der Armee während dessen?“
„Vermutlich würden die anderen in der Nähe des Flussufers campieren und abwarten. Sie wissen, daß sie uns an der Zahl um ein Vielfaches überlegen sind. Das macht sie selbstsicher, so daß ihre Wachen vermutlich ein wenig nachlässig sein werden.“
„Diese Schwäche sollten wir uns zunutze machen“, warf Glyfara ein. Michael nickte.
„Wie lange wird das Transportieren der schweren Waffen über den Fluß dauern?“
„Wahrscheinlich einen vollen Tag.“
„Und wie stark wird die Mannschaft sein, die dies bewerkstelligt?“
„Nun, es werden nicht alle Männer hierfür benötigt. Ich denke, daß pro Katapult zehn bis fünfzehn Krieger pro Seite eingesetzt werden“, erläuterte Grimmbart, worauf Michael begeistert mit der rechten Faust in seine linke Handfläche schlug.
„Das ist es“, teilte er den ungläubigen Gefährten fröhlich mit. Im Prinzip war es nichts anderes als bei den zahlreichen Strategiespielen, die er schon auf dem Computer gespielt hatte, mit einer Besonderheit. Hier ging es um echte Leben, doch den Gedanken verdrängte er einstweilen.
„Könntest du uns Unwissende an deiner Weisheit teilhaftig werden lassen?“, fragte Taren leicht genervt.
„Natürlich. Unser Hauptproblem sind im Moment doch die Katapulte“, begann Michael den Anwesenden seinen Plan zu erläutern. „Sie zu beseitigen, würde ihre Kampfkraft entscheidend schwächen. Da wir aber selbst nicht in der Lage sind, sie zu zerstören, holen wir uns eine Verbündete zur Seite, die das kann, Mutter Natur.“
„Geht’s auch ein wenig genauer“, murrte Wengor ungehalten.
„Na, das liegt doch auf der Hand. Wir werden zur richtigen Zeit eine schöne hohe Flutwelle produzieren, die unsere selbstgefälligen, unaufmerksamen Gegner samt Katapulte von der Landkarte tilgen wird. Wenn ich mich recht entsinne, steht das Wasser hinter dem Staudamm viele Fuß hoch. Das ergibt eine gewaltige Flutwelle, die alles zerstört, was ihr im Weg steht.“
„Ein schöner Plan“, räumte Borur ein. „Allerdings hat die Sache einen kleinen Haken. Wir können das Wasser nicht auf einmal ablassen, um eine solche Flutwelle zu erzeugen. Generationen waren damit beschäftigt, den Staudamm zu errichten. Jetzt läßt er sich nicht so einfach beseitigen, auch wenn dies vielleicht unser Problem lösen könnte. Eine nette Idee, aber geboren in einem Jungenkopf, fern jeder Realität. Also laßt uns jetzt wieder mit ernsthaften Ideen beschäftigen. Wengor, Ihr hattet vorhin die Idee, vom Wald aus anzugreifen“, beendete Borur Michaels Vortrag. Der saß ein wenig enttäuscht auf seinem Stuhl und überlegte, während die anderen das Für und Wieder eines gewagten Ausfalls diskutierten. Schließlich kam ihm die Erleuchtung.
„Entschuldigt, wenn ich Euch unterbreche und noch einmal auf meinen Plan zurückkomme“, fiel Michael Wengor ins Wort, der ihn daraufhin finster anstarrte. Er war es nicht gewohnt, von einem Jungen in seinen Ausführungen unterbrochen zu werden.
„Faß dich kurz“, knurrte er.
„Nun, das Problem, das wir haben, ist dieser massive Damm. Da wir das Wasser per Schleuse nicht auf einmal ablassen können, müssen wir den Damm eben zum Einsturz bringen.“
Ein herzhaftes Lachen war die Antwort.
„Oh Junge, du hast wirklich eine blühende Fantasie“, spottete Zokurt.
„Möglich“, räumte Michael ein, aber ich kenne die Zusammensetzung eines explosiven Gemischs, das man mit ein wenig magischer Hilfe vielleicht genug verstärken könnte, um den Damm zum Einsturz zu bringen. Man nennt es Schwarzpulver.“
„Was ist das für ein Pulver?“, fragte Borur mißtrauisch.
„Und woraus besteht es?, hakte Melzan nach.
„Es besteht normaler Weise aus fünfundsiebzig Teilen Salpeter, fünfzehn Teilen Holzkohle und zehn Teilen Schwefel. Könnt ihr mir diese Zutaten besorgen?“
„Holzkohle und Schwefel haben wir in unserem alchimistischen Labor genug. Salpeter ist uns hingegen unbekannt. Wo sollen wir es herbekommen?“, fragte Melzan.
„Ich muß nachdenken“, erwiderte Michael, während er sich an das zu erinnern versuchte, was er im Geschichtsunterricht über das Mittelalter gelernt hatte. Wenn ihn seine Erinnerung nicht trog, bildete sich aus tierischem Urin der chemisch gebundene Stickstoff mit Hilfe von Bakterien zu Nitrat um. Also benötigte er nur nitrose Erde, und die zu besorgen dürfte eigentlich kein Problem darstellen. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht informierte er die Anwesenden über die Idee, die ihm gerade gekommen war.
„Wir sollen Erde aus Viehställen und Schlachthäusern sammeln und mit heißem Wasser kochen?“, wiederholte Zokurt fassungslos den Vorschlag Michaels.
„Lecker“, brummte der Wühler, was ihm einen Tritt von Michael einbrachte, bevor er seinen Plan erläuterte.
„Wir brauchen Nitrat. Durch das Kochen löst es sich aus der nitrosen Erde. Beim anschließenden Eindampfen erhalten wir dann einen braunen Rückstand, der anschließend mit Pottasche zu Kalisalpeter umgewandelt wird. Der muß dann nur noch filtriert werden und schon erhalten wir Salpeter in reiner, kristalliner Form.“
„Klingt, als würdest du etwas davon verstehen“, gab Melzan widerstrebend zu. „Aber bist du dir auch sicher, daß dieses Mittel stark genug ist, um einen Damm zum Einsturz zu bringen?“
„Nein“, räumte Michael kleinlaut ein, worauf ein verärgertes Raunen erklang. „Darum brauche ich Eure Hilfe. Ihr müßt die Wirkung dieses Mittels um ein Vielfaches magisch verstärken, dann könnte es klappen. Wäret Ihr hierzu in der Lage?“
„Das käme auf einen Versuch an“, erwiderte Melzan vorsichtig.
„Lächerlich“, warf Wengor ein. „Wir sollten uns auf unsere herkömmlichen Verteidigungsmittel konzentrieren und diesen Unsinn vergessen. Wir verschwenden nur unsere Zeit.“
„Im Prinzip gebe ich dir Recht“, stimmte Streitaxt ihm zu. „Allerdings hat mich dieser Junge in der Vergangenheit immer wieder überrascht. Ich denke, es könnte nicht schaden, zumindest parallel zu unseren Verteidigungsvorbereitungen die Herstellung dieses Schwarzpulvers zu versuchen. Wer weiß, wozu es gut ist?“
„Und angesichts der gewaltigen Übermacht unserer Gegner müssen wir uns an jeden Strohhalm klammern, egal wie dünn er ist“, knurrte Grimmbart. Michael nickte den beiden für ihre Unterstützung dankbar zu.
„Also gut, wir werden dir die Zutaten besorgen“, beendete Borur die Diskussion. „Allerdings unter einer Bedingung: Melzan wird dich bei deiner Tätigkeit überwachen und dich unterstützen. Wenn dieses Pulver tatsächlich eine so fürchterliche Wirkung hat, möchte ich nicht erleben, daß es diese in den Räumlichkeiten der Bruderschaft entfaltet, wenn du verstehst, was ich meine.“
Michael grinste und nickte zum Zeichen, das er verstanden hatte. „Vielleicht könnt Ihr mir außerhalb eine Werkstatt zur Verfügung stellen. Eine, die Ihr vielleicht nicht mehr braucht.“
„Das ließe sich einrichten. Aber sage mir ehrlich, kennst du dich mit der  Zerstörungskraft dieses Pulvers auch wirklich aus?“
Michael rekapitulierte kurz seine Erfahrungen bei der Herstellung selbstgebastelter Knallkörper. Bei den letzten Experimenten am vergangenen Sylvester hatte er dabei fast die Kellerwerkstatt seines Vaters in die Luft gesprengt. Die anschließende Predigt hatte er immer noch im Ohr.
„Ich denke, das kann man so sagen“, sagte Michael, wobei es ihm schwer fiel, ein Grinsen zu unterdrücken, als er sich überlegte, was sein Vater wohl dazu sagen würde.
 
Wird fortgesetzt

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.05.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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