Wie es ist

Ein Licht. Ein Rauschen und Stille. Endlose Stille. Wer bin ich, wenn nicht ich? Wo finde ich mich? Ein Klopfen. Ein Klopfen? Stille. Ich falle. Ich falle schon seit Jahren. Wann lande ich? Wer wird es wissen? Gedanken, die den Kopf fluten und kein Gedanke hilft. Davon lösen. Die Flut in den Fluss entlassen und die Gedanken betrachten. Gelöst vom eigenen Ich. Und doch ist man nach jedem Versuch wieder nass. Getränkt in Sorgen und Gedanken. Ich bin allein. Mit der Flut allein. Wann kommt Ebbe?
Wie es ist, wenn man selbst sich nicht erkennt. Mit aufgerissenen Augen in tiefster Nacht.
Wie es ist, wenn man die Tränen keinem traurigen Ereignis mehr zuordnen kann.
Wie es ist, wenn man die Stimmen der anderen, nicht mehr hören will.
Die Angst sitzt in der Ecke meines Zimmer, starrt mich an, ohne zu blinzeln. Die Sorge baumelt über mir. Hat sie sich wieder erhängt? Ein Zweifel zieht durch den Raum. Grinst er? Ein Kind bei mir im Bett. Summt ein Kinderlied. Was tut es hier? Wo ist die Mutter? Wann kam es hier rein? Ich stehe auf, an Angst und Sorge vorbei. Bleibe stehen. Im Spiegel sehe ich das Kind. Bin ich es? Das Bett ist leer. Ich flüchte zurück. Spüre Tränen. Überlasse mich der Flut. Treibe davon.
Der Wecker klingelt. Die Augen zusammengekniffen, versteckt vor der Welt. Vorm eigenen Leben? Einen Fuß nach dem anderen zum Bewegen bewegen.
Ein Licht. Ein Rauschen und eine Stimme „Guten Morgen! Hast du gut geschlafen?“
Geschlafen?
„Ja“.

• Autorensteckbrief (Infos & weitere Beiträge)
• MagdaWysweb.de (Spam-Schutz - Bitte eMail-Adresse per Hand eintippen!)

  Magdalena Wysocka als Lieblingsautorin markieren

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen