Iris Klinge

Das Militär räumt auf

Die Insel Phuket im Südwesten Thailands gelegen ist das Urlaubsziel Nummer eins in Südostasien. Große und kleine Buchten bieten Traumstrände und verlocken zu einem paradiesischen Aufenthalt. Doch leider haben sich in der Vergangenheit unter den Kokospalmen  unzählige Hütten angesiedelt, kleine Restaurants und billige Unterkünfte für Rucksack Touristen. Diese waren illegal und lange Zeit geduldet, denn der Strand gehört dem Staat und kann nicht privat beansprucht werden. Hinzu kommt die Umweltverschmutzung durch Abwässer, die ungefiltert ins Meer gehen. Die Algen profitieren von diesen organischen Abfällen und vermehren sich explosionsartig. Manchmal ist das Wasser nicht mehr türkisblau sondern schmutzig braun, und die Touristen sind geschockt.
 
Nun hat die Militärregierung angefangen, die Strände auf Phuket von den wilden Ansiedlungen zu befreien. Den Besitzern der Buden wurde ein Ultimatum von 30 Tagen gestellt, ihre Habe zu entfernen, bevor die Abrissbirne eintrifft. Manche Restaurant Betreiber jammern, sie würden ihrer Lebensgrundlage beraubt, doch die Mehrheit der Bewohner Phukets ist froh, endlich die früheren paradiesischen Zustand der Strände zurück zu erhalten, denn die Touristen waren teilweise schon zu anderen, unverdorbeneren Inseln weiter gezogen. Einer der Generäle hat sogar seine private Telefonnummer bekannt gegeben, damit Verstöße gemeldet werden, wenn weiterhin Tische,  Bänke und Massage-Liegen  den Zugang zum Strand versperren.
 
Als nächstes Projekt sollen in Pattaya, einem weiteren Sex-Paradies, die vielen Massage-Buden am Strand verschwinden, denn sie sind ein leichter Einstieg in die Prostitution, deren Opfer auch manches Kind wird. Seriöse Massage Salons gibt es natürlich auch. In unserer Stadt massieren blinde Menschen sehr preiswert in verschiedenen Techniken wie Öl-Ganzkörper- oder Fußmassagen. Alle Kunden sind sehr zufrieden und sagen, dass die Blinden sensibler sind als die Sehenden. Und so haben auch Behinderte eine feste Anstellung.
 
Gegen die Straßenkriminalität und den Drogenhandel wird jetzt auch rigoros vorgegangen. Gerade kam die Nachricht, dass ein seit 1998 gesuchter Mafiaboss, Russe, der jahrelang mit falschem Pass hier untergetaucht war, gefasst und an Russland ausgeliefert wurde.
 
Etwa 3 Millionen Kinder leben nicht bei ihren Eltern sondern werden meist von den daheim gebliebenen Großeltern versorgt. Vater und Mutter schuften in den Touristen Zentren und können sich nicht um ihre Kinder kümmern, die oft nicht regelmäßig zur Schule geschickt werden und durch schlechte Kenntnisse später keine Chance auf einen guten Beruf haben. Vor allem die Beherrschung der englischen Sprache fehlt ihnen zu einer gut bezahlten Arbeit im Tourismus Sektor.
 
Dies alles sind Sünden der schnell wachsenden Wirtschaft Thailands, doch diese Missstände will die Militärregierung langsam aber sicher abschaffen. Auch die Hunderttausende illegalen Wirtschaftsflüchtlinge aus den armen Nachbarstaaten wie Myanmar und Kambodscha sollen bald nicht mehr unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen. Der Massenexodus der Illegalen  - aus Angst vor Verhaftung und Abschiebung  - hat der thailändischen Wirtschaft enorm geschadet. Nun sollen sie zurückkommen, legalisiert werden und eine angemessene Bezahlung erhalten.   

Mir scheint, es gibt hier noch viel zu tun, und es wird immer besser.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.06.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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