Neugierig gemacht hat mich eine Stellenanzeige in der Koblenzer Rhein-Zeitung. Da wurden mehrere Wissens-
vermittler gesucht. Nanu dachte ich, was ist das dann für ein Beruf. Ich las die Anzeige näher. Ein akademischer
Abschluss oder ein entsprechender Titel wurden nicht gefordert. Dafür waren Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
gefragt. Gut mit den akademischen Ausbildungen hätte dies wahrschweinlich nicht zusammen gepasst.
Eine Arbeitswoche von 6 Tagen und nur Frühschicht waren zusätzlich angesagt.
Nun war ich interessiert und dachte an meinen Wissensvermittler. Ich versuchte ihn zu erwischen und hatte
Glück. Als er mir die Verdienstaussichten von 3 bis 4 € je Stunde erklärte, dachte ich mir, da verdienen ja
manchmal die Pfandflaschensammlerrücktransporteure noch mehr, wenn sie bei Veranstaltungen oder bei
der fünftätigen Schulstundenabschlussfeier der Schüler, wenn sie die unbequem gewordenen Getränkeflaschen,
dann in die Papierkörbe oder auf den Bahnsteig selber entsorgten, bevor ihr Rücktransport per
Bahn dann erfolgte. Das Abgrasen dort täglich ein gefundenes Fressen für die Sammler.
Übrigens erklärte mir mein Wissenvermittler dann, dass es kein Lehrberuf sei, sondern nur ein Anlernberuf.
Tägliches Aufstehen zwischen halb vier und halb fünf wäre dafür erforderlich. Aber das sei inzwischen Gewohnheit.
Übrigens nannte man diesen Beruf bisher Zeitungsbote oder Zeitungsausträger. Wichtig sind sie ja für alle die,
die noch zuhause beim Frühstück die Zeitung lesen möchten.
Aber da hat so ein Buchstabenverdreher bei der Zeitung etwas besonderes leisten wollen und den neuen Beruf
Wissensvermittler erfunden. Schön wäre es, wenn man das auch von allen Lehrern sagen könnte. Aber die
meisten könnten dann diesen neuen Beruf nicht ausüben, weil sie nicht mehr nach Hause finden würden.
28.06.2014 Norbert Wittke
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.06.2014.
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