Als ich vor zehn Jahren in Mar del Plata, Argentinien lebte, erzählte mir eine Freundin von der versunkenen Stadt Epecuén, und wir beide beschlossen, ein Wochenende am „Mar Menor“ zu verbringen, um uns an Ort und Stelle über dieses seltsame Phänomen zu informieren.
Es war eines der unheimlichsten Momente meines Lebens, als ich in diesem großen See schwamm - unter mir die Dächer der Häuser und auch der Kirchturm, dessen Spitze bis an die Wasseroberfläche reichte. 2004 war wohl gerade die Zeit der größten Überschwemmung in der riesigen Salz-Lagune, denn nach und nach tauchten die Ruinen der Geisterstadt wieder auf und heute ist sie zwar unbewohnbar doch zu einer großen Touristen Attraktion geworden.
Was ich damals nicht wusste, habe ich jetzt durch das Internet erfahren, die Geschichte dieser einst blühenden Stadt und ihren Untergang:
Vor 1985 waren die Bürger von Epecuén durch einen über drei Meter hohen Damm rund um ihre Stadt vor den Wassermassen der Lagune geschützt. In der Regenzeit stieg das Niveau des Sees regelmäßig an, doch es wurde nie höher als der Damm. Dann brachen 1985 besonders starke Unwetter über Epecuén herein. Langsam lief das Wasser in die Stadt hinein, die Straßen wurden zu Kanälen.
Zu allem Unglück ereignete sich dann noch ein Dammbruch mit verheerender Wirkung: der rapide Anstieg des Wassers zwang die Bewohner zur Evakuierung. 1987 stand bereits die Hälfte aller Häuser 5 Meter unter Wasser. 1993 waren es schon 10 Meter. Epecuén wurde während eines Viertel Jahrhunderts zu einer versunkenen Stadt.
Etwa seit 2010 sinkt der Wasserspiegel kontinuierlich und gibt die Reste der Stadt frei. Heute besichtigen die Touristen diese Geisterstadt, doch die ehemaligen Bewohner haben sich längst mit ihrem Schicksal abgefunden und wollen nie wieder zurückkehren. Sie leben jetzt 25 km landeinwärts in neu gebauten Häusern und wollen nicht mehr an den Albtraum von 1985 erinnert werden.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.07.2014.
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