Wohin trieb er? Weiß er denn nicht wo er ist? Oder hat ihn der Stumpfsinn erfasst?
Wer weiß das schon und wer könnte dazu wirklich etwas sagen? Er lässt sich nun treiben, entspannt auf dem Rücken liegend und die Augen dabei fest geschlossen haltend. Seine Atmung ruhig und regelmäßig, der Puls bei etwa 60 und der Blutdruck ideal bei 120:80. Er öffnete jetzt seine blauen Augen und starrte immerzu an die triste Decke im Zimmer.
Er fühlte sich jetzt gut und klar im Kopf, wie schon lange nicht mehr! Er könnte jetzt Bäume ausreißen vor überschüssiger Kraft, doch er sollte sich ja entspannen und regelmäßig und betont ein- und ausatmen. Aber auf Dauer würde ihm langweilig davon, so gleichgültig wie er auf dem Rücken lag und nicht von der Stelle kam.
Denn seine Ungeduld in seinen Gliedern zuckte manchmal durch seinen ganzen Körper, als würde ihm Strom induziert. Dies brachte ihn komischerweise zum Lachen, es war aber ein falsches Lachen, ohne jeden Kontext, nur so, um sich abzureagieren und seinem Unbehagen einen Ausdruck zu verleihen. Er war ein phantasievoller Mensch, mit einer kreativen Ader, die nicht alle Mitmenschen mit ihm teilten. Doch mit der Zeit gewöhnte er sich daran, wie alle anderen Dinge, die er in seinem Leben zu bewältigen hatte.
Er starrte jetzt jedoch erneut gegen diese verdammte Decke, die nicht aus seinem Blickfeld verschwinden sollte und es vermutlich auch nicht tun würde! Ja, er war ein unterdrücktes Individuum, welches nicht mehr von der Stelle kam und sich im Kreise drehte wie ein Karussell auf dem Jahrmarkt. Niemals mehr würde er sich von der Stelle bewegen und niemals mehr einen Fuß auf die Erde setzen. Sein Wille war gebrochen, der Wille zum Leben und dies war zuviel für ihn, für einen jungen Mann, in den besten Jahren. Doch wen interessiert das heute noch?
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.08.2014.
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