Fritz Rubin

Es waren nicht die Stecker, es war der Akku!

  Es waren nicht die Stecker, nein, es war der Akku.
  
  
Ich fühle mich am PC und im WWW nach gut 16-jähriger intensiver Praxis durchaus wohl, zumindest was das Schreiben und die normale Kommunikation betrifft.
Wenn sich dann aber mal ein Defekt technischer Art einstellt - und das passiert hin und wieder – ja, dann stehe ich auf dem Schlauch und bin absolut hilflos. Nun habe ich das Glück, dass mein Webmaster ein enges Familienmitglied und im IT - Handling ein absoluter Fachmann und Könner ist.
So bedarf es nur eines Anrufes, und mit traumwandlerischer Sicherheit wird dann das Problem per Fernsteuerung behoben.
Ich bin immer wieder von der Schnelligkeit und Präzision dieser Arbeit beeindruckt, staune dann so vor mich hin und bin happy, dass alles wieder läuft.
Mitunter genügt auch ein Telefonat, um die Fehler zu beheben, und diese Ratschläge haben nun gefruchtet, wie es folgende Begebenheit beweist.
Was geschieht, wenn mein Webmaster mal nicht erreichbar ist.
Dazu folgende kleine Episode, frei nach dem Motto: „Fritz allein zu Haus“! und so passiert am Donnerstag der 33. Kalenderwoche des Jahres 2014.
Meine Frau tummelte sich mit ihrer Schwester auf der Kulturmeile in Berlin, ich mit unseren drei Graupapageien in der wohlig-wohnlichen Atmosphäre, also in exotischer Begleitung.
Die „16 – Uhr“ -  Nachrichten in der ARD hatten nur Schreckensnachrichten gebracht, der Wetterbericht verhieß auch nichts Gutes, also die Kiste aus und ran an den PC, meinem Lieblingsplatz seit 1998, das sage ich nicht ohne Stolz, wenn ich an meine damalige Angst vor diesem Medium bedenke.
Der Laptop wurde also aufgeklappt und die Einschalttaste betätigt.
Es tat sich nichts, absolut nichts,
Ratlos, hilflos, so saß ich vor diesem schwarzen viereckigen Kasten, kein Lämpchen „grünte“, es leuchtete auch kein Rotlicht.
Auf der Stirn mehrere Fragezeichen, so sah ich mich im Gedanken, als ich - eingedenk der vielen hilfreichen Aktionen meines Webmasters - die blendende Idee hatte, alle erreichbaren
Stecker zu ziehen, in der Hoffnung, dass sich die „aufgehängte“ Situation damit auflösen würde.
Weit gefehlt, es tat sich absolut nichts, als ich die Stecker wieder an ihrem Ort platziert hatte. Ich spürte die beginnende Feuchtigkeit auf meinem Körper, auf der Stirn kleine Schweißperlen, der Blutdruck erhöhte sich merklich.
Ich zog mein Oberhemd aus und startete einen neuen Steckerversuch, wieder vergeblich.
Mittlerweile war eine gute halbe Stunde vergangen, „same procedure“ – ich hatte Freddy Frimpton vor Augen – Stecker wieder rein, die Lämpchen glühten weder rot noch grün.
 
Panik kam bei mir auf, was sollte ich ohne eigene Internetpräsenz nur machen?
 
Mein Webmaster hatte an diesem Donnerstag Geburtstag, und den wollte ich auf keinen Fall mit meinem Problem belasten.
„Nun denn“, es folgte ein weiterer Versuch, wieder nichts, wie ich es schon befürchtet hatte.
Ich war einem Kollaps sehr nah, was man sich ja wohl gut vorstellen kann.
 
Gut fünfzig Minuten hatten mich diese Aktionen in Atem gehalten, der Kopf war fast leer,
was nun, was tun, als mir Herr „Osram“ ein Licht aufsetzte.
„Du musst nur den Akku vom Laptop für kurze Zeit rausnehmen und dann wieder einsetzen!“
Gedacht, getan.
 
Vorsichtig setzte ich also den Akku wieder ein, drückte mit einem hoffnungsfrohen Seufzer den Einschaltknopf.
Der Seufzer hallte noch durch das Wohnzimmer, als die Lichtlein angingen.
Ich war fassungslos vor Glück, ich hatte es geschafft, nach genau 57 Minuten hatte ich das Problem selbst gelöst.
Mein Freudenschrei  - fast wie beim genialen Siegtor von Mario Götze – ließ unsere Grauen aus ihrem Ruhezustand aufschrecken, es folgte begeistertes Pfeifen, das ich als ehrlichen Applaus empfand und mich in eine euphorische Stimmung versetzte.
Ich konnte daher nicht umhin, meinem Webmaster in einer kurzen Mail mitzuteilen,
dass ich - sein Vater - ganz allein dieses Problem gelöst hatte, ein leichtes Lächeln umspielte wohl meine  Lippen, als ich diese Nachricht abgesetzt habe.
 
Er hat sich bestimmt auch gefreut, da bin ich mir absolut sicher.
 
Und ich, ich bin an diesem Abend mit einem ganz besonderen Wohlgefühl ins Bett gegangen, nach dieser Leistung wohl auch nur allzu verständlich – lächl!
 
© Fritz Rubin, Othfresen, am 16. August 2014
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.08.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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