Anja Leffir

Freiheit - Beneidenswert!

Sie sitzt im Park auf einer Decke und genießt den Anblick. Sie betrachtet die Bäume, Blumen und den Himmel wie ein Kunstwerk. Sie hört den Vögeln beim zwitschern zu. Sie hat sich einen Tag frei genommen. Sie brauchte unbedingt Zeit um abschalten zu können…, wenigstens einen Tag! Und zwar ganz für sich alleine! Sie atmet tief durch – mehrmals. Sie möchte ihre Gedanken sortieren. Morgens um diese Uhrzeit sind zum Glück nur wenige Leute im Park unterwegs. Normalerweise ist sie gerne unter Menschen. Aber in letzter Zeit fällt es ihr schwer. Sie ist es leid, gefragt zu werden, wie es ihr geht. Als würden die Leute sie durchleuchten wollen. Sie selbst will manchmal nicht wissen, wie es ihr wirklich geht. „Gut“ ist zwar stets die Antwort, aber glauben kann sie es sich selbst nicht. Sie ist es auch leid, andere aus Freundlichkeit zu fragen, wie es ihnen geht und sich anschließend deren Liebes- oder Leidensgeschichten oder Sorgen anzuhören.

Vor der Sitzbank direkt an der Parkwiese landet eine Taube. Sie scheint nach Brotkrümeln zu picken, die sicherlich von einem anderen Parkbesucher dort verstreut worden sind. Die Taube ist alleine. Auch sie scheint ihre Ruhe haben und genießen zu wollen. Ganz wie sie selbst! Sie schaut der Taube hinterher, als sie davonfliegt - und beneidet sie. Dieser Vogel ist frei. Er kommt und fliegt davon, wann er es möchte. Eine Taube lebt in dem Moment. Sicherlich macht sie sich keine Sorgen um die Zukunft. Die Vergangenheit ist sicherlich vergessen. Wie oft hat sie schon gehört, dass auch sie selbst abschalten sollte, nicht an früher und später denken…., den Moment genießen. Heute tut sie das. Sie genießt diesen Moment. Aber sie weiß, dass sie das nicht immer können wird. Der Mensch ist nicht frei wie ein Vogel! Verantwortung lässt dies nicht zu.

Sie wünschte sie wäre ein Vogel!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.09.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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