Hubert König

Die Entführung des Patrick Star

Kurzgeschichte von Hubert König
Veröffentlicht am 14.09.2014


Guten Morgen!

Um genau fünfzehn Minuten nach sechs Uhr begann das Ananashaus in der Schneckenstraße 124 zu beben. Die Gläser mit den bunten Limonaderesten tanzten am Esstisch und Gary hatte sich vollständig in sein Schneckenhaus zurückgezogen. Der Nebelhornwecker tat seinen Job, er weckte zuverlässig die kleinen Krebse, Würmer und Fische, die sich Nachts in SpongeBobs Löchern versteckten und nach dem Einschalten des Weckers in Panik davon stoben, nur bei SpongeBob selbst versagte er.

Nach einem zehnminütigen akustischen Inferno öffnete sich sein linkes Augenlid ein paar Millimeter, danach widerwillig das rechte. Arme und Beine gewannen an Festigkeit und streckten sich unter unkontrollierten Zuckungen zur Decke. SpongeBob verharrte weitere zwei Minuten in dieser Haltung und sprang danach aus dem Bett, als ihm bewusst wurde, dass in Bikini Bottom wieder einer dieser Tage begonnen hatte, welche einem schon früh am Morgen ein Lächeln auf das Gesicht zaubern konnten.

SpongeBob trällerte einen der Ohrwürmer der letzten abendlichen Radiosendung, während er seine Zähne putzte, die Augen wusch, sich mit Seifenwasser vollsog und dann in der Toilette entlud. Er fluchte kurz, als der Schwall die Muschel verfehlte und die Schweinerei den gesamten Boden des Badezimmers überflutete, nahm sich danach zum hundertsten Mal vor, endlich eine schwammtaugliche Toilette einzubauen und rutschte kurzerhand am Bauch durch das Bad, um die schäumende Brühe aufzusaugen. Das Rutschen war ausreichend lustig, sodass sich SpongeBob keine Mühe machte, das WC zu treffen und das Ganze fünf mal wiederholte, bevor er sich zum Frühstück einen Korallenkaffee zubereitete und dazu ein Weizenbrötchen mit Quallengelee aß.

Der restliche Tag verlief danach genauso, wie er begonnen hatte. SpongeBob durfte den ganzen Tag in der Krossen Krabbe Burger braten und Mr. Krabs ließ ihn sogar nach Dienstschluss den Kassenschluss machen, da Thaddäus Migräne bekam, nachdem der letzte Gast das Lokal verlassen hatte.

Ein solch gelungener Tag musste in SpongeBobs Augen dementsprechend gefeiert werden und ihm stand der Sinn nach Spaß mit Patrick auf den im Abendrot versinkenden Quallenfeldern, am Strand von Bikini Bottom.

Wo ist Patrick?

Der Anblick von Patrick Stars Wohnung hatte das Potential, den ganzen Tag nachträglich zu vermiesen. Stühle waren umgekippt, der Kühlschrank stand offen und war völlig leergeräumt. Walmilch und Cracker waren am Boden verteilt und vereinten sich zu einem rutschigen Matsch.

Es wimmelte bereits überall von Meerflohkrebschen und Borstenwürmern, die sich mit den Essensresten den Wanst vollschlugen, aber von Patrick gab es keine Spur. SpongeBob suchte ihn unter dem Bett, am Blafon, an dem der Seestern, auch wenn er das nur ungern zugab, öfter mal ein Nickerchen machte und durchwühlte sogar Schränke und Schubladen, in die nur Teile von Patrick passen konnten.

SpongeBob begann zu grübeln. Eine Stunde verging. Schweißtropfen liefen an seiner Stirn herunter und wurden sofort wieder aufgesogen. Nervöse Finger kratzten an den Schwammecken, bohrten in den Löchern, fanden Krümel und Krusten und schnippten sie in die Wohnung.

In Bikini Bottom kehrte die Nacht ein und in SpongeBobs Gehirn begann sich eine Lösung abzuzeichnen. Die Antwort auf alle Fragen, nein, die eine Frage für die alle Antworten gültig waren. Sein Herz raste, die Hände wurden schweißnass und zitterten. SpongeBob war noch nie so aufgeregt, wie in diesem Moment.

Patrick hat ihn unmissverständlich zu dem ultimativen Versteckspiel aufgefordert.

SpongeBob lief nach Hause, um sich ein paar für ein solches Abenteuer unverzichtbare Utensilien einzupacken. Eine Lupe, um Spuren untersuchen zu können, ein Notizblock und einen Stift, um das Ergebnis der Spurenanalyse aufschreiben zu können. Brötchen mit Seetang und Quallengelee für den kleinen Hunger zwischendurch, ein zwei-Mann Zelt in dem Patrick und er Platz haben würden. Einen Hammer zum Einschlagen der Heringe, Heringe natürlich auch und ein Taschenmesser, um aus Korallenästen Figuren schnitzen zu können. Ersatzbatterien für die Stirnlampe kamen ebenfalls ins Gepäck.

Der Plan

In Planktons Restaurant, dem stadtbekannten “Abfalleimer”, stand der letzte Gast auf, starrte angewidert auf die Reste am Teller und ging, im Bewusstsein nie wieder hierherkommen zu wollen, durch die Türe. Für Plankton war es einer der besten Tage seines Lebens, nicht nur wegen der zwei Gäste, die sein Lokal besucht hatten, von denen ihn der letzte noch nicht einmal verklagt hatte, sondern auch wegen dem Plan, den er selbst ausgeheckt und mit viel Liebe zum Detail, aber noch mehr Hass gegen seinen Jugendfreund und jetzigen Erzrivalen Eugene Krabs, entwickelt hatte.

Ich habe eine 97 prozentige Wahrscheinlichkeit errechnet, dass Du mit dem Vorhaben wieder scheitern wirst“, keifte Karen. „Sei still! Du kennst nicht alle Details. Der Plan wird funktionieren. Er ist zu genial, um schief zu laufen.“ Hätte er seine Frau nicht selbst erschaffen, hätte er sie längst auseinandergenommen und etwas nützlicheres aus den Teilen gebaut, zum Beispiel einen Toaster. „Du hast den Barrakuda beauftragt, Patrick zu entführen, was SpongeBob dazu zwingen wird ihn zu suchen. Die krosse Krabbe wird ohne ihren einzigen Burgerbrater zugrunde gehen und Du wirst mit dem Abfalleimer den Fast Food Markt in Bikini Bottom beherrschen.“ Plankton ließ den Kopf hängen. „War das so korrekt?“, hakte Karen nach. „Ja, das war fast richtig“, antwortete Plankton niedergeschlagen. „Aber wenn Du nochmals nachrechnest, wirst Du erkennen, dass der Plan perfekt ist. Er entstammt einem Genie!“. Seine Energie und sein Stolz kehrten zurück. „Aber...“, begann Karen, worauf ihr Plankton mit einem knappen „Sei still, sonst schalte ich Dich ab!“ ins Wort fiel. Auf Karens Bildschirm waren nur mehr zwei schmale Linien zu sehen, die ihren Mann fixierten.

Schlechter Start

Mr. Krabs begann zu schwitzen. Die Tagesabrechnung vom Montag zeigte, dass drei Personen weniger gekommen waren, als im Jahresmittel. Herzrasen versuchte allerdings erst die Tatsache, dass der Pro-Kopf-Konsum der hundersiebenundzwanzig Gäste, die am Dienstag die Krosse Krabbe besucht hatten, sechs Prozent eingebrochen war. Er ließ sich in seinen Ledersessel fallen und versuchte nicht zu hyperventilieren.

Das laute Klingeln des Telefons holte Eugene Krabbs wieder in die Realität zurück. „Eugene Krabbs, wer stört?“. Vom anderen Ende der Leitung kam aber keine Antwort, sondern nur ein Schnaufen, gemischt mit Brummen und einem Seufzer, der die aufgestaute Enttäuschung eines ganzen Lebens zu entladen schien. „Mr. Krabbs, wir haben ein Problem. Ich korrigiere. SIE haben ein Problem.“ Das war eindeutig Thaddäus Tentakel. „SpongeBob ist nicht zur Arbeit erschienen, also ist niemand in der Küche. Zwölf Gäste forderten nach einer halben Stunde ihr Geld zurück und sind gegangen.“ Mr. Krabbs fiel der Hörer aus der Hand. Das war zu viel für eine alte Krabbe. „Thaddäus, bist Du wahnsinnig? Warum sagst Du mir das erst jetzt? Du musst sofort in die Küche gehen und statt SpongeBob Burger braten, ich vertrete Dich an der Kassa!“.
Das war seine Stärke. Egal wie schlimm das Problem war, er fand immer eine Lösung. Trotz der eingetroffenen Hiobsbotschaften erfüllte Stolz seine gepanzerte Brust und er rappelte sich vom Fußboden hoch. Die aufdringlichen Fragen, ob er vom Sessel gefallen war, sich während des vielen Sinnierens und Grübelns einfach auf den Boden gelegt hatte, ob Thaddäus seine Anweisungen überhaupt noch gehört und wie lange er herumgelegen hatte, machten Mr. Krabbs nervös. Er entschied, darüber nicht mehr nachzudenken und lief, so schnell es mit seinen Krabbenbeinen ging, zur Bürotür hinaus und in das Restaurant.

Rauschwaden traten gemeinsam mit kakophonen Klarinettentönen aus der Küche in das Restaurant. Die Mehrzahl der Gäste hatte noch keine Burger. Die wenigen, die bisher bedient wurden, waren damit beschäftigt nachzudenken, ob sie es wagen sollten, von ihrem Burger zu kosten. Bei ein paar Unglücksraben hatte bereits der Hunger über den Verstand gesiegt und ein Mundvoll roher, verbrannter, versalzener oder schlicht Übelkeit erregender Pampe sorgte bei ihnen für Erbrechen oder Durchfall, der schneller einsetzte, als es die Gesetze der Physik erlaubten. Zwei Gäste waren für mehr als eine halbe Stunde erblindet.

Mr. Krabbs blieb in dieser Situation nichts anderes übrig, als gegen seine tiefste Überzeugung zu verstoßen und Abscheuliches zu tun. Er erstattete den Kunden ihr Geld zurück. Denjenigen, die es am schlimmsten erwischt hatte, schenkte er sogar einen Gutschein für ein Gratis Menü. Thaddäus musste unbedingt gestoppt werden, solange die Küche der Krossen Krabbe noch benutzbar war. Eugene Krabbs stieß die Küchentüre mit den Ellbogen auf. Thaddäus starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen und einem fragenden Gesichtsausdruck an und sagte vorwurfsvoll „Mr. Krabbs, bitte stören sie mich nicht. Ich bin beschäftigt!“.

Thaddäus, wenn Du nicht sofort die Küche verlässt, gibt es morgen frittierte Tintenfischringe!“, plärrte der Chef. Thaddäus ließ, ohne ein Wort zu verlieren, zwei verkohlte Fleischlaibchen auf den Herd fallen, auf dem sie innerhalb von Sekunden in Flammen aufgingen. Er legte das Grillbesteck beiseite, verstaute die Klarinette in seinem Rucksack und ging, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, aus der Küche schnurstracks zur Kasse.

Mr. Krabbs beobachtete den phlegmatischen Abgang mit einer gewissen Bewunderung für die Gelassenheit, mit der Thaddäus sein Versagen in der Küche wegsteckte, oder war es möglicherweise absolutes Desinteresse an seinem Job? Für solche Gedanken war jetzt keine Zeit, die zahlende Kundschaft wollte bedient werden. Mit Krabbenburgern und Limonade, einer Tasse Kaffee zum Dessert und Kuchen zum Tee. Kurzum, die Krosse Krabbe musste gerettet werden!

Das Rezept für den legendären Krabbenburger stammte von Eugene selbst, das war schon lange her und er konnte sich nicht mehr an alle Details erinnern, also begann er fürs Erste damit, sich in der Küche zu orientieren. Fleischlaibchen waren noch vorrätig, denn SpongeBob bereitete sie immer für ein paar Tage im Voraus zu und fror sie danach ein. Tomaten und Gürkchen waren ebenfalls in rauen Mengen im Lager, auch Salat, aber keine Sauce. Panik machte sich breit. Majonaise war schnell gefunden, Salz und Pfeffer ebenfalls, Zucker und Ketchup waren auch da, aber es fehlte noch etwas. Im Regal standen etliche Gewürze, bei denen Mr. Krabbs Fantasie nicht ausreichte, um deren Sinn zu erfassen. Die krosse Krabbe war immerhin ein Burgerrestaurant, natürlich das beste in der Stadt, aber kein Haubenlokal.
Am linken Ende des Regals fand er schlussendlich das gesuchte Gewürz versteckt hinter anderen Gläsern stehen. Auf dem Klebeetikett stand, mit der Handschrift eines kleinen Kindes geschrieben, „!! ABSOLUT GEHEIM !!“. Eugene Krabbs hatte keine Zweifel, dass es sich dabei wirklich um die geheime Zutat handelte, immerhin verriet das schon die Aufschrift.

Ab diesem Zeitpunkt herrschte Reges Treiben in der Küche der Krossen Krabbe. Fünf Minuten später stand ein Tablett mit sieben Krabbenburgern an der Durchreiche. Sie dufteten nach gebratenem Fleisch, frischem Gebäck und exotischen Gerüchen, die man sonst nur in den teuersten Lokalen Bikini Bottoms vernehmen konnte. Den Gästen lief das Wasser im Munde zusammen und Mr. Krabbs hörte die Dollarmünzen klingeln, während er der jubelnden Masse ihre Speisen und Getränke servierte, Komplimente verteilte und sich um die Gesundheit der Großcousine dritten Grades mütterlicherseits erkundigte.

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich in Bikini Bottom die Nachricht über die besten Burger, die je in der krossen Krabbe zubereitet wurden, Schulen wurden kurzzeitig geschlossen, die Ärzte ließen ihre Patienten am OP Tisch liegen und das Wachpersonal verließ bis auf den letzten Mann das hiesige Gefängnis. Eine Warteschlange, die wegen ihres Ausmaßes in die Geschichtsbücher Bikini Bottoms eingegangen ist, wand sich durch die gesamte Stadt.

Desaster

Mr. Krabbs erlebte den schönsten Tag seines Lebens, dicke Schweißtropfen standen auf seiner Stirn, aber die Euphorie behielt noch die Oberhand. Noch besser als die zufriedene Kundschaft würde die Tagesabrechnung werden, die alle Rekorde sprengen könnte, wenn nichts unerwartetes passieren würde, wie zum Beispiel die plötzliche blasse Gesichtsfarbe von Gustav, einem der treusten Stammkunden, die kurz darauf auf rot wechselte und zusammen mit seinen weit aufgerissenen Augen, die langsam nach rechts und links schielten, nichts Gutes verheißen wollte.
Wie ein Nebelhorn tönten und dröhnten Gustavs Gase, dass es die Bügelfalten an seiner Hose glättete. Eine flirrende Gaswolke breitete sich rund um Gustav aus und auf einen Schlag war es ruhig in der Krossen Krabbe. Mit der Ausdehnung der Wolke nahm auch der Abstand der Gäste zu Gustav zu. Sich zu Tode schämend stand Gustav auf, zupfte sein Jackett zurecht und räusperte sich kurz. „Ich bitte Sie vielmals um Entsch...“ Weiter kam Gustav nicht, er konnte zwar noch sprechen, aber niemand verstand ihn mehr. In der krossen Krabbe tönte und brummte es aus jeder Richtung in verschiedensten Tonlagen, kurz und heftig, sanft in die Länge gezogen, kunstvoll moduliert, ab- oder anschwellende Lautstärke oder einfach nur ein gleichmäßiges Trompeten mit einem abrupten oder fallweise verzwickten Ende.

Das Atmen fiel den Gästen schwer und wer sich noch auf den Beinen halten konnte, half bei der Rettung der kollabierten Opfer oder flüchtete in Todesangst durch den Notausgang zu dem Parkplatz. Mr. Krabs stand röchelnd im Speisesaal und gab sich selbst Ohrfeigen, um aus dem Albtraum zu erwachen. Er bemerkte aber bald, dass er munter war, oder, mit viel Glück, noch zu tief schlief.

So leise war es in der krossen Krabbe um diese Uhrzeit noch nie. Wenn auch mal die Gäste ausgeblieben waren, hatte zumindest das Zetern und Meckern von Thaddäus das Haus mit einer wenig liebenswerten Form von Leben erfüllt, aber in diesem Moment waren keine Geräusche, außer dem leisen Zischen des laufenden Gasherdes, zu hören. Noch bevor sich der Gedanke in Eugene Krabs Kopf fertig formen konnte, drang eine wabernde Wolke an Verdauungsgasen in die Küche ein und entzündete sich. Die Explosion riss die Küchentüre aus den Angeln und schleuderte sie in das Restaurant, verfehlte Mr. Krabbs, der schreiend Richtung Ausgang um sein Leben lief, um Haaresbreite und krachte gegen einen Tisch.

Einen Augenblick nach der ersten Explosion, entzündete sich die wabernde Wolke im Restaurant an einem aus der Küche rollenden und Flammen speienden Gewürzglas mit der Beschriftung „!! ABSOLUT GEHEIM !!“. Die Detonation katapultierte das Dach der krossen Krabbe in die Weiten des Ozeans und aus jedem Fenster, jeder Türe und der kleinsten Ritze schossen mit Burgern, Gürkchen und Tomaten gespickte Stichflammen.

Eine brennende Hose und ein versengter Krabbenschwanz waren durchaus ein ernstzunehmendes Problem. Mr. Krabs kümmerte das aber in dem Moment wenig, denn die krosse Krabbe war zum zigsten Mal dem Erdboden gleichgemacht worden. Wie oft genau, wusste nur die Versicherung.

Eine Woche zuvor

Ivan der Barrakuda hieß eigentlich Dieter Fischkopf. Er war deshalb bereits dreimal in psychologischer Behandlung und seit zwei Jahren nahm er einmal pro Monat an einem Selbsthilfeseminar am südöstlichen Riff teil. Er war aber guter Dinge, denn am Vortag hatte er in seiner Stammkneipe einen Auftrag angenommen. Der Mittelsmann gab ihm Anweisungen, einen geistig zurückgebliebenen Seestern zu entführen und ihn an einem sicheren Ort gefangen zuhalten. Weiters sollte er einen Freund des Seesterns, dessen Identität, wie die des Auftraggebers, geheim blieb, gezielt auf dessen Fährte locken und ihn von seinem besten Freund möglichst genau nach einer Woche finden lassen. Ivan wurde versichert, dass es sich dabei um eine Geburtstagsüberraschung handelte, was ihm aber einerlei war. Es hätte auch eine Entführung oder ein Auftragsmord sein dürfen. Er erledigte jeden Job zur Zufriedenheit des zahlenden Kunden und ohne Spuren zu hinterlassen.

Ivan begann mit der Planung. Ihm lag viel daran mit System vorzugehen, denn mit dem Chaos kamen die Fehler. Auch war es nach drei Monaten der erste gut bezahlte Auftrag und er durfte ihn nicht vermasseln. Noch bevor er sein kleines Waffenarsenal zusammenstellte, immerhin sollten dieses Mal alle Zielpersonen überleben und gänzlich unbewaffnet fühlte er sich nackt,  begann er mit dem Ausarbeiten einer Liste zu erledigender Aufgaben.

Nach eineinhalb Stunden hatte er noch keinen einziges Wort geschrieben und Verzweiflung machte sich breit. Leute einfach kalt zu machen war vergleichsweise einfach, darin war er gut. Aber es sollte keine Toten geben. Er hatte sogar Zweifel, ob er jemanden verletzen durfte und obendrein machte es den Anschein, als sollten alle Beteiligten Spaß an der Sache haben. Ivan machte die ersten Notizen.
Kein Blut, keine gebrochenen Beine, keine Leichen.
Der Erste Schritt war getan.

Nach gefühlten fünf Stunden, in Wirklichkeit waren es kaum mehr als fünfzig Minuten, hatte er die Definition der einzelnen auszuführenden Schritte fertiggestellt und kritzelte sie in sein Notizbuch.

  1. Haus des Seesterns finden

  2. Seestern zu einem geheimen Ort bringen

  3. Freund des Seesterns eine Woche lang beschäftigen

Ivan hakte den ersten Punkt sofort ab, denn der hatte sich bereits von selbst erledigt. Eine halbe Stunde zuvor hatte er einen in der Bar entgegengenommenen Zettel, auf dem Name und Adresse des Seesterns notiert waren, in der linken Brusttasche seiner Lederjacke wieder gefunden, als er auf der Suche nach seinem Notizbuch war.

Den Seestern an einen geheimen Ort zu bringen, an dem er für eine Woche freiwillig bleiben würde, überforderte Ivans Kreativität. Die beste Lösung des Problems war vorerst, sich um den dritten Punkt zu kümmern.

Einen halben Tag grübelte er, trank mehr Kaffee, als ein normaler Fisch überlebt hätte und lief hunderte Male in seiner Wohnung auf und ab. Die letzte Stunde lief er aber nur mehr. Er nahm auch nicht mehr wahr, dass ihn seine Jugendliebe Karin besuchte. Er reagierte nicht auf sie, sondern stapfte nur in der Wohnung auf und ab, woraufhin sie weinend die Haustüre zuschlug und schwor, diesen unsensiblen Idioten niemals wiedersehen zu wollen.

Ivan blieb um zwölf Minuten nach sieben Uhr Abends stehen, wäre aber beinahe gestürzt, als seine Beine versuchten, unaufgefordert einen weiteren Schritt zu machen. Noch während sein Verstand versuchte, sich mit seinem Körper über die nächsten Bewegungen einig zu werden, überkamen ihn Glücksgefühle. Er wusste nun, wie er Patricks ominösen Freund eine Woche lang beschäftigen konnte. Um seine Idee umsetzen zu können, würde er aber Unterstützung benötigen. Aus unerfindlichen Gründen musste er in dem Moment an Karin denken, in die er als Halbstarker unsterblich verliebt war. Er war sich sicher, sie mit einem Strauß roter Glasrosen, seinem Charme und einer Schachtel Pralinen für sich und nebenbei für seinen Auftrag gewinnen zu können.

Bordeaux wird durch mehrjähriges Lagern besser, aber Probleme folgen anderen Gesetzen. Der zweite Punkt der Liste war noch immer offen und kein Heinzelmännchen hatte sich in den letzten Stunden um dessen Lösung gekümmert. Ivan hatte seinen Intellekt bereits so stark überfordert, dass es ihm Schwierigkeiten bereitete, sich an seinen eigenen Namen zu erinnern. Er beschloss deshalb, eine Nacht darüber zu schlafen und legte sich ins Bett. Wegen der eineinhalb Kannen Korallenkaffee, die er am Nachmittag getrunken hatte, starrte er aber bis zwei Uhr morgens nur an die Decke.

Pünktlich um sieben Uhr morgens wachte er auf und sprang aus dem Bett. Herzklopfen und zittrige Hände erinnerten ihn an die Koffeinreste in seinem Blut, also begann er den Tag mit nur einem Espresso und einem halben Liter Wasser mit einer Temperatur nahe dem Gefrierpunkt. Ivan trank den Kaffee mit einem Schluck aus, verbrühte sich dabei Zunge, Gaumen und Kiemen und beruhigte den Schmerz im Anschluss durch das in einem Zug hinuntergespülte eiskalte Wasser. Gehirnfrost beutelte ihn für eine halbe Minute und zwang ihn auf die Knie. Als er die Augen wieder öffnen konnte und sich seine verkrampft um seinen Kopf geschlungenen Flossen lösten, hatte er einen Geistesblitz, der die Lösung des dritten Problems beinahe in den Schatten stellte.

Fahrt ins Ungewisse

Perla Krabs wartete auf das Ende des Geschichtsunterrichts, als die Sirenen losheulten. Zwei Minuten später raste eine Flotte an Feuerwehr- und Rettungswagen und drei schwarze Limousinen mit abgedunkelten Scheiben und Blaulicht an der Schule vorbei.

Perla kannte die Antwort auf ihre Frage bereits, redete sich aber ein, es gäbe eine Unmenge an Gründen, die die Kolonne in Richtung der Krossen Krabbe preschen ließ. In fünf Tagen war ihre Geburtstagsparty geplant. Alle Freundinnen, außer dem Klassenstreber Pauline, hatten bereits zugesagt. Wenn ihr Vater die Krosse Krabbe wieder einmal in Schutt und Asche gelegt hatte, gäbe es keine Party, das wiederum würde alle ihrer Freundinnen vergraulen, was das unweigerliche Abgleiten in den sozialen Morast zur Folge hätte.

Der Schulbus kam zu spät, da entlang der Route mehrere Straßen gesperrt worden waren. Im Polizeifunk, den Larry, der seinen Bus liebevoll Die gelbe Gefahr nannte, aus Langeweile abhörte, war von spontaner Selbstentzündung die Rede. Ein Hintergrundgeräusch, dass sich als hysterisches Kreischen eines Straßenpredigers entpuppte, ließ aber den Verdacht auf marsianische Terroristen fallen. Als der Bus anhielt, verkrampfte sich Perlas Körper. Ihr Unterbewusstsein wollte sie daran hindern einzusteigen und die Reise in das Chaos anzutreten.

Perla, ich bin ja schon so aufgeregt. Deine Geburtstagsparty wird der Hammer.“ Der Palettendoktor Alex, von dem Perla noch immer nicht wusste, ob er ein Mädchen oder ein Junge war, umklammerte Perlas Oberarm und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Das Pottwalmädchen vergaß kurz, sofern ihre Befürchtungen der Wahrheit entsprachen, das von ihrem Vater verursachte Debakel und starrte den an sie geschmiegten Fisch Teenager an. Der Berührung verursachte ein Kribbeln in Körperteilen, die Perla bisher ignoriert hatte. „Setze Dich hin, der Bus fährt gleich,“ flüsterte Alex leise genug, um die anderen Fahrgäste nicht unnötig auf Perlas geistesabwesenden Gesichtsausdruck aufmerksam zu machen. „Hihi, aah. Ja, also... Verdammt, wie bin ich in diesen Bus gekommen?“ Perla war wieder munter. Während der fünfzehn Minuten andauernden Fahrt gingen ihr tausend Gedanken durch den Kopf. Nützliches aus der Kategorie „was werde ich heute zu Mittag essen“, weniger sinnvolles wie „welche Farbe müssen meine Schuhbänder haben, damit sie zur Farbe meines Lippenstifts passen“ und apokalyptische Gedankenfetzen, bei denen jeder in der dem Erdboden gleichgemachten Krossen Krabbe Punsch trinkende Jugendliche, oder ihren Vater enthielt.

Alex saß neben ihr im Bus und sang kaum wahrnehmbar ein Lied aus den Charts. Dem Gesichtsausdruck des Fisches nach zu schließen, wartete er, oder sie, darauf, neben der Straße einen Märchenprinzen oder ein rosarotes Seepferd zu entdecken. Der Palettendoktor brach seine Suche mit einem leisen Seufzer ab und sah Perla, ohne das Lied zu unterbrechen und mit großen Augen an. Nach gefühlten zehn Minuten wandte er, oder sie, den Blick wieder dem Busfenster zu und legte dabei den Kopf auf Perlas Schulter.

Ankunft

Drei Jahre alte Busreifen quietschten und rauchende Gewebestücke blieben am Asphalt liegen. Die Kinder in der Gelben Gefahr gaben ein Konzert an Kreischlauten, Flüchen und „Äh, schon wieder“ von sich, rutschten an den Sitzflächen in Fahrtrichtung bis sie sich die Knie anstießen und mit dem Kopf, oder wenn sie schnell genug waren nur mit der Hand, an die Lehne des Vordermannes schlugen. Drei Schultaschen legten einen nachahmungswürdigen Flug von dem Gepäckfach in der letzten bis zur dritten Sitzreihe zurück und landeten ordentlich aufgereiht am Gang. Zwei standen allerdings Kopf und unter der vorderen Tasche wuchs eine Saftpfütze.

Perla hatte keine Zeit, sich über Larrys Fahrkünste zu ärgern. Ihr Gesicht hatte bereits deutlich an Farbe verloren und sie starrte mit offenem Mund aus dem Fenster. Schlagartig einsetztender Tinitus schirmte sie von dem Trubel wenig wirksam ab.
Zweihundert Meter östlich befand sich noch vor wenigen Stunden die Krosse Krabbe. Perla konnte nur mehr die Umrisse des Fundaments, hunderte Meter hohe Rauchsäulen und gelegentliche Explosionen an dem noch nicht abgedrehten Gasanschluss erkennen. Ihr linkes Auge begann zu zucken. Alex nahm sie an der Flosse und führte sie, wie ein aus einem tiefen Schlaf gerissenes Kleinkind, aus dem Bus.

Es war nicht allzu schwierig, ihren Vater zu finden. Mit einer Lautstärke, bei der er sich das Mobiltelefon hätte sparen können, schilderte er dem Versicherungsvertreter seines Vertrauens die Ereignisse der letzten Stunden. Gleichzeitig gestikulierte Eugene mit vollem Körpereinsatz, um dem Drama den nötigen Tiefgang zu verleihen und entschuldigte sich nebenbei bei den Passanten, die seinen Armen und Beinen in die Quere gekommen waren.

Herr Muraeno, vielen Dank für ihre Unterstützung.” Mr. Krabs beendete das Telefonat mit einem zufriedenen Blick. Ihm war aber bewusst, dass Peter Muraeno seinen Job verlieren konnte, wenn er den Geldhahn für den neuerlichen Aufbau der krossen Krabbe nicht drosseln würde.

Perla, mein Schatz. Was für eine Freude, dich um diese Uhrzeit schon zu sehen.“ An einem anderen Tag wäre Perla ihrem Vater um den Hals gefallen, hätte ihm einen dicken Kuss auf die Wange gedrückt und um einen Taschengeld Vorschuss angefleht. Der Sinn stand Ihr aber weder nach Umarmungen, noch der Finanzierung eines Nachmittags in der Mall. „Papa, was hast Du schon wieder mit deinem Lokal gemacht?“. Er verzog keine Miene und setzte sein bestes und durch jahrelanges Training perfektioniertes Lächeln auf. „Ach das? Das ist nichts, was Dich beunruhigen müsste. Innerhalb weniger Tage, möglicherweise Wochen, oder spätestens in ein paar Monaten werde ich die krosse Krabbe wieder öffnen.“ Perlas Mund stand offen und ihre Hände begannen zu schwitzen. Ihre Geburtstagsparty würde sie nun wohl absagen müssen.
„Wie ist das passiert?“, wollte Perla wissen. Mr. Krabbs begann zu Grübeln. Er war mit den Gedanken schon zu weit im Wiederaufbau versunken und hatte die Kette an Ereignissen, die zu der Explosion und dem Ende der krossen Krabbe führten, weitestgehend verdrängt.
SpongeBob war nicht zur Arbeit erschienen, Thaddäus hatte ihn daraufhin vertreten und die grässlichsten Burger gebraten, die je eine Fischzunge berühren musste. Um den Umsatz zu retten, habe ich mich selbst in die Küche gestellt, aber möglicherweise die Zutaten durcheinandergebracht.“
Perla wartete noch auf die Pointe, aber für ihren Vater schien die Erklärung ausreichend zu sein. „Das Essen war also versalzen und die wütenden Kunden haben Dein Lokal zerstört?“. Mr. Krabs begann zu lachen. „Ach nein, die Kunden waren von meinen Burgern begeistert.“ Das lachen verebbte und seine Mundwinkel sanken nach unten. Er starrte durch Perla hindurch auf einen Punkt, der nur in seinem Kopf existierte.
„Sie bekamen Blähungen. Aber nicht solche, die ich bereits von den Zwiebelring meets Krabbenburger DeLuxe Wochen kannte. Kein einziger Gast blieb verschont.“ Seine Knie begannen zu zittern und er setzte sich auf einen Stuhl, dessen Lehne zur Hälfte verkohlt war. „Es entsprach eher der Art von Verdauungsproblem, das Schuppen auflöst, Kiemen verätzt und Gebäude wie Silvesterknaller explodieren lässt“.

SpongeBob hat das also verursacht? Wo ist der gelbe Idiot? Ich werde ihn zu einem Badeschwamm verarbeiten und mit ihm die Straße schrubben.“ Perla schnaubte mit entblößten Barteln und stieß eine Fontäne aus Wasser und Zorn aus ihrem Atemloch. Mr. Krabs überlegte kurz, wie er die Wogen wieder glätten konnte, da er Perla aber zu gut kannte, zuckte er nur mit den Schultern. „Tut mir leid, ich habe keine Ahnung. Aber wenn Du ihn findest, bringe ihn bitte in einem Stück wieder zurück.“ „Ich schwöre Dir, ich werde SpongeBob aufbringen.“ Schweigen breitete sich aus. „Auffinden,meinte ich“, korrigierte Perla, drehte sich mit gerümpfter Nase und ohne ihren Vater eines Blickes zu würdigen um und ging nach Hause.

Feiern wie die Profis

Musik und farbige Lichtspiele drangen durch die Fenster auf die Straße. Der Taube Nüsschen Club war bereits von außen so einladend, sodass ihm kaum ein Bürger Bikini Bottoms widerstehen konnte. Eine der wenigen Ausnahmen stellte Thaddäus Tentakel dar, der die Dekadenz dieses “Etablissements” seit Jahren anprangerte.
SpongeBob stieß die Türen auf. Eine Wolke Konfetti flog ihm entgegen und Luftballons tanzten an der Decke im Rhythmus des Goofy Goobers Hot Ice Remix. Seit drei Jahren war es niemandem mehr gelungen, nicht minutenlang und zu einer frenetisch grinsenden Salzsäule erstarrt, einen Schritt nach der Eingangstüre zu verharren. SpongeBob war keine Ausnahme.
Der letzte, der ohne sichtbare Gefühlsregungen den Club betreten hatte, war Robby Grundelmann. Es gab allerdings Gerüchte, dass er bereits bevor ihn sein Enkel im Rollstuhl durch den Eingang schob, vor Aufregung einen Herzinfarkt erlitten hatte. Der genaue Todeszeitpunkt ließ sich nicht mehr bestimmen, da sein lebloser Körper durch Nusscreme und mit Limonade aufgeweichtem Konfetti so dick einbalsamiert war, dass er nach drei durchgefeierten Tagen noch wie soeben verstorben wirkte.

SpongeBob hielt dem Barkeeper den vor einer Stunde, mithilfe des vierten Hinweises der offensichtlich von Patrick veranstalteten Schnitzeljagd, gefundenen Gutschein entgegen. „Einen Doppelnussbecher mit extra viel Sauce und einer Doppelration Pepp.“ Er lachte mit zugekniffenen Augen über seine zungenfertige Bestellung. Zwischen den zusammengepressten Augenliedern quollen dicke Lachtränen hervor und reflektierten Lichtstrahlen in allen Regenbogenfarben. Der Barkeeper verdrehte die Augen und machte sich an die Zubereitung des Eisbechers.

SpongeBob klopfte mit den Fingerspitzen im Takt der Musik auf die Theke. Die letzte Träne kullerte langsam über seine Wange und tropfte vor seinen Füßen auf ein blaues Konfetti. „Spongie, Deine Bestellung!“ Die durch die Nase gequetschte und freizügig modulierte Stimme des Barmanns, dessen schmale Gestalt vollständig hinter dem Nussbecher verschwand, riss SpongeBob für eine Sekunde aus seiner Traumwelt.
Er stellte den Becher vor seinen nervös zappelnden Gast und wartete am anderen Ende des Tresen auf die nächste Bestellung.

SpongeBob führte den Löffel durch die Eiscreme und hob einen Span Vanillehimmel mit, in einem erdbeerfarbenen Sonnenuntergang versinkenden, caramelummantelten Nusswolken ab. Er genoss die Creme mit jeder Geschmacksknospe, atmete ruhig und konzentriert, um die empfindliche Balance von Geschmack und Geruch dieser Offenbarung nicht zu stören. Ein zweiter, ein dritter und ein vierter Löffel fanden ihren Weg. Das sekündlich gesteigerte Synapsenfeuerwerk beutelte sein Nervensystem und schirmte ihn endgültig von der realen Welt ab.

SpongeBobs linke Hand machte sich unter anfangs beiläufig wirkenden Bewegungen selbständig und wanderte zielstrebig entlang des Tresens, suchte einen Löffel und schaufelte den Rest des Nussbechers zum überwiegenden Teil in SpongeBobs Mund. Stille breitete sich aus. Nur die Zeigerschläge einer zu später Stunde verlorengegangenen Armbanduhr trugen Wellen eines wachsenden Feuerwerks in den Raum. Aus der Gischt der lautlosen Brandung tauchte ein aufgezäumter Goldfisch auf. Der Barkeeper Ronald hielt mit der linken Hand den Zügel, presste die Fersen in die Flanken des Fisches und feuerte mehrere Schüsse aus einem Revolver in den purpurfarbenen Himmel ab. Durch den sich verdunkelnden Feuerhof, trieben auf kreisenden Luftmatratzen, Cocktail schlürfende Gäste. Ein neckisches „Komm her Junge, wir haben auf Dich gewartet“, unterbrach die Stille und hallte von unsichtbaren Flächen wider.
Ronald stieg nach einem Dutzend leergeschossenen Magazinen von dem Goldfisch ab und nahm hinter dem Tresen wieder Bestellungen auf, die Luftmatratzen wurden zu an der Decke schwebenden Luftballonen und die Gäste tranken an ihren Tischen ihre Cocktailgläser leer. Das überschaubare Universum des kleinen Schwamms kehrte langsam in die Normalität zurück. Benommene Blicke wanderte von der leeren Glasschüssel, über den verschmierten Aschenbecher in seiner linken Hand zu dem, mit einem beinahe zu kurzen, pinkfarbenen Faltenrock und einer weißen Bluse bekleideten Pottwal.

Hallo Perla, Du Perle der Südsee!“ rief SpongeBob. „Halt den Rand, Du taube Nuss, Ich habe noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen.“ Tiefes Grollen riss die Gäste aus zweisamen Gesprächen oder einsamem Sinnieren. Fünfunddreißig Blicke aus dreiundsechzig Augen fixierten Perla, deren aufsteigende Schamesröte und ein verkrampftes Lächeln die Anspannung der achtundzwanzig Gäste so schnell verpuffen ließ, wie sie gekommen war. “Tut mir leid, ich habe heute noch nichts gefrühstückt.” Die Barhocker rund um SpongeBob waren frei, aber durch Flecken geschmolzener Eiscreme klebrig. Mit einem großen weißen Taschentuch deckte Perla die Sitzfläche ab und setzte sich.
SpongeBob starrte sie noch immer mit einem Dackelblick und breitem Grinsen an. “Darf ich Dich zu einem Doppelnussbecher einladen?” Einer solchen Einladung konnte Perla nicht widerstehen. Sie musterte vor der Entscheidung noch die Umgebung. SpongeBob die Ohren langzuziehen war ehrenhaft und die Auswahl des Publikums war unkritisch, aber wenn sie mit ihm in der Öffentlichkeit Spaß haben wollte, musste sie sichergehen, dass sich keiner ihrer Freunde, deren Freunde oder Geschwister am selben Ort aufhielten. Das Lokal war sauber. “Nur einen, danach muss ich Dich zu meinem Vater bringen.” SpongeBob dachte kurz über mögliche Gründe, während seines unerwartet angeordneten Urlaubs und der Umbauarbeiten an der krossen Krabbe zum Chef zitiert zu werden nach, gab aber nach einer halben Minute ohne Ergebnis auf und bestellte zwei Doppelnussbecher mit Sauce. Dieses Mal aber mit einer dreifachen Ration Pepp, denn dem vorigen Becher fehlte noch der richtige Rums.

Ronald brachte die Eisbecher einzeln, servierte den ersten Perla und den etwas kleineren und schief stehenden SpongeBob. Der Boden vibrierte, als Perlas Magen erneut knurrte. Schamesröte stieg ihr dieses Mal nicht mehr ins Gesicht. Ihre Augen fixierten den Eisbecher und ihr ganzer Körper stand unter Spannung. SpongeBob tauchte die Löffelspitze in die süße Creme, versuchte von jeder Zutat ein Quäntchen zu erhaschen, ließ aber nur sein Kinn fassungslos nach unten klappen, als Perla den Becher mit der rechten Hand in ihr weit aufgerissenes Maul schob, die Lippen um ihr Handgelenk herum schloss und einen Augenblick später den leeren Becher ohne erkennbare Eisreste auf den Tresen absetzte. “Noch einmal das selbe für mich und den gelben Zwerg!” SpongeBob setzte zum Protest an, bei seinem Eisbecher fehlte nur ein Bissen, aber Perla stoppte ihn mit einem finsteren Blick und gebleckten Barteln.
Der sich in demselben Muster fortsetzende Abend dauerte noch lange und kostete SpongeBob einen Monatslohn.

Spione haben es schwer

Die Stunden, die Ivan mit dem Erstellen seines Plans verbracht hatte, verwandelten sich vor seinen Augen zu Nussstückchen mit Vanilleeis und flossen auf einem Strom aus Erdbeersauße den Bach runter, denn ein nicht einkalkulierter Störfaktor in der Größe eines Pottwals gefährdete seine Mission.

Der Freund von Patrick war ein kleiner gelber Schwamm. Er hieß SpongeBob Schwammkopf und war ein sympathischer, wenn auch einfältiger und mit der Zeit etwas anstrengender junger männlicher Schwamm. Er saß seit Stunden mit dem Walmädchen Perla Krabs, der Tochter des Restaurantbesitzers, der vor zwei Tagen unfreiwillig Schlagzeilen gemacht hatte, seit dem späten Nachmittag an der Bar des Goofy Goobers Club und vertilgte unvorstellbare Mengen Eiscreme.

Zwei Namen und die Erkenntnis, dass die Essgewohnheiten der Jugend beinahe schlimmer zu sein schienen, als die seiner Generation, waren bisher das magere Ergebnis.
Ivan belauschte die Beiden von einem Tisch in vier Metern Entfernung. Die Nähe zu ihnen erforderte eine unauffällige Tarnung. Zwischen dem Hemd und dem Pullover, beide aus der XXL Ecke eines Diskonters, hatte er ein Decke um seine Taille gewickelt. Mit den Hornbrillen, einer Cordhose und ausgetretenen, aber auf Hochglanz polierten Halbschuhen, stellte er eine bedauernswerte Karikatur eines Buchhalters dar. Nur das Feuer in seinen Augen konnte er nicht verstecken.
Ein Stapel alter Rechnungen, Mahnungen und Kontoauszüge, die er nach der Reihe durchsah und willkürlich mit Zahlen vollkritzelte, oder gelegentlich auch mit Flüchen belegte, war gleichzeitig sein Notizblock und eine Chance, in dem Lokal nicht den Verstand zu verlieren.

Die Gespräche zwischen den beiden Teenagern waren ausreichend substanzlos, um Ivans Anspannung wieder in den Tiefschlaf zu schicken, aber es war nur mehr eine Frage der Zeit, bis sie auf die Geschehnisse der letzten zwei Tage zu reden kamen, eins und eins zusammenzählten und bemerkten, dass jemand ein Spiel mit ihnen trieb. Das musste Ivan unbedingt verhindern, ohne oder notfalls auch mit Blutvergießen.

Zweitausendfünfhundertsiebenundachtzig Muscheldollar machte die letzte Telefonrechnung aus. Das Telefonat mit seiner auf die Seychellen ausgewanderten Flamme hat ihm damals ein Dutzend Zahlungsaufforderungen eingebracht und jetzt die notwendigen Sekunden gekostet, um zu bemerken, dass SpongeBob und Perla verschwunden waren.

Morgentliche Freuden

Der Morgen begann ähnlich wie an den meisten Tagen. Aber eben nur ähnlich. SpongeBobs Mund fühlte sich trocken und pelzig an, als wäre er vor Tagen an den Strand gespült worden. Der Nebelhornwecker schien auch defekt zu sein, er tönte nicht mehr seine liebliche Melodie, sondern grollte wie die Brandung der See während ein Orkan an der Küste eintraf. Aber am verstörendsten war der Geruch. Es roch nach einem verendeten Sardinenschwarm, vergammelndem Seetang und einer Nuance Parfum.

SpongeBobs Herz blieb kurz stehen. Die letzten Stunden liefen in seinem Kopf wie ein wirr geschnittenes B-Movie ab, zuerst rückwärts von seinem sechsten Nussbecher bis zum Öffnen der Eingangstüre des Goofy’s und danach vorwärts, aber nach dem letzten Nussbecher gab es nur mehr Schweigen und Finsternis.

Konnte es sein, dass er sich benebelt von Erdbeerlikör und Nussstückchen in eine Mülltonne schlafenlegte? Der Geruch wollte das bestätigen, aber es war weich und warm, also könnte er auch in einer dieser Schlammpfützen liegen, die sich nach einigen Monaten unter großen Müllcontainern bilden. Er fühlte etwas auf seinem Brustkorb liegen, dass ihm das Atmen erschwerte. Dieses Etwas vibrierte im Rhythmus des Weckers.

SpongeBob fand das Rätsel um seine Situation sehr aufregend, er fand aber keine Lösung, also beschloss er seine Augen zu öffnen. Die Spannung wurde unerträglich, der kleine Schwamm begann zu kichern und vor Erregung kribbelte sein ganzer Körper. Er rechnete mit allem, nur nicht mir dem, was er zu sehen bekam. Nichts. Seine Arme huschten rund um seinen Kopf, suchten und fanden einen Lichtschalter, drückten darauf und rasten instinktiv vor seinen Mund, um einen Freuden-Schrei im Keim zu ersticken. Perla lag mit weit aufgerissenen Augen vor ihm und begann zu hyperventilieren.
Ein Schrei, der hundert Flüche enthielt, aber in dem gleichzeitig nicht ein Wort zu verstehen war, stabilisierte Perlas Kreislauf und fegte SpongeBob von dem mit Nusseis befleckten Leintuch. Der Schwamm kroch, seine Hände an die Ohren gepresst, unter das Bett. Perlas Flüche verebbten, aber nur um einem hysterischen Kreischen, dass zwei Gläser und den Spiegel im Bad bersten ließ, Platz zu machen. “Du kleiner gelber Wurm, was hast Du getan? Bin ich in der Hölle?”.
SpongeBob robbte unter dem Bett hervor, wagte aber erst die Augen zu öffnen, als das Grollen des Walmädches in ein Schnauben überging. “Hallo Perla! Ich wünsche Dir einen Morgen, der es mit Deinem Liebreiz aufnehmen kann.” “Danke, ich weiß selbst dass ich wunderbar bin. Lenke nicht vom Thema ab.” Perla bedeckte mit ihrer linken Flosse ihre Augen und zeigte mit der rechten auf das Nachtkästchen. Darauf stand ein gerahmtes Foto, auf dem ein kleiner Schwamm in einem schwarzen Anzug, mit Rüschenhemd und Föhnwelle, einer jungen Dame im weißen Kleid einen Ring auf den Finger schob.
Die Schönheit der Braut verwirrte SpongeBobs Gedanken. Ihr hydrodynamischer Körper konnte nur göttlichen Ursprungs sein, selbst die Flossen waren makellos und in ihren Augen spiegelte sich Verlangen. Oder Hunger. “Was war hier gestern los? Bitte sag mir, dass wir nicht dass gemacht haben, was ich auf diesem Foto sehe! Und was hat Patrick mit alledem zu tun?”. SpongeBob war plötzlich hellwach.
Hinter dem großzügig retuschierten Brautpaar prangte ein Banner mit der Aufschrift “Hochzeitskapelle - Barsch im Glück”, darunter stand Patrick, ebenfalls mit Anzug und Krawatte und sein Gesichtsausdruck stellte klar, dass er soeben etwas ganz besonderes vollbracht hatte.

Observierung

Einen Stümper und aufgeblasenen hirnlosen Idioten hatte Ivan noch niemand genannt, der noch lebte. Die Stunden Planktons waren für den Barrakuda gezählt. Vorher musste er allerdings den Auftrag, der überraschenderweise von dem kleinen grünen Giftzwerg an Ivans wahre Fähigkeiten angepasst wurde, ausführen, seinen Sold abholen und ein paar Tage untertauchen.

Die Sonne war bereits wieder aufgegangen und in Bikini Bottom erwachte das Leben. Ivan lag mit zerrissenen Hosen, einem löchrigen Pullover und ausgelatschten Schuhen auf einer Bank in Sichtweite zum Eingang des Goofy Goobers. Schnarchend und sabbernd drückte er mit der linken Hand eine leere Whiskeyflasche an seine Brust. Passanten ignorierten ihn oder warfen ihm angewiderte Blicke zu. Kurzum, Ivan hatte sich mit seiner Tarnung wieder einmal selbst übertroffen. Unter seiner tief in das Gesicht gezogenen Mütze hielten ein Paar wache Augen den Haupteingang des Goofy Goobers im Visier.

Ivan grunzte und fluchte, als er bemerkte, dass seine gesamte rechte Körperhälfte eingeschlafen waren. Ungelenk legte er sich auf die linke Seite und stöhnte, als die Gliedmaßen zu kribbeln begannen.
“Wäre es dem Herren möglich, seine Rast an einem weniger stark frequentieren Ort fortzuführen?” Der betagte Zackenbarsch Reginald Riff fixierte Ivan durch sein Monokel mit einem “Ich bin besser als Du” Gesichtsausdruck.
Der stärker, als für einen Meeresbewohner üblich, nach Fisch riechende Barsch versperrte Ivan die Sicht zum Goofy Goobers. Einerseits verstand er den Standpunkt des Alten, vor zwei Monaten war ein stadtbekannter Landstreicher spurlos verschwunden, der zuletzt schlafend auf Ivans überdachter Veranda gesehen worden war, andererseits gefährdete er seine Mission. Das konnte er nicht zulassen.
“Gehen Sie mir aus der Sonne”, raunzte er, packte die Lehne mit der rechten Hand und zog sich über die verwitterte Sitzfläche bis er mit dem Kopf anstieß. Der ordnungssüchtige Barsch hatte nach wie vor seinen Standort nicht geändert und starrte ihn auch noch immer an. Ivan wurde nervös. Der bohrende Blick nagte an seinem ohnehin schon überbeanspruchten Nervenkostüm. “Verschwinden Sie endlich. Ich habe das selbe Recht auf dieser Bank zu rasten, wie jeder andere Bewohner dieser Stadt.” Das war Ivans letzter freundlicher Versuch, ihn loszuwerden. Es würde allerdings nicht mehr notwendig werden, seinen berüchtigen Barrakuda Charme spielen zu lassen.

Angstschweiß breitete sich auf Reginalds hoher Stirn aus. Er begann den Anblick einer freien und jedem anständigen Bürger Bikini Bottoms zugängigen Bank, die ihm allem Anschein nach ein paar Blessuren kosten würde, gegen eine verkraftbare Ehrverletzung und der Gewissheit, dass das Leben in Bikini Bottom früher viel besser war, abzuwägen.
Dass man sich rüpelhaftes Benehmen in seinem Alter nicht mehr gefallen lassen muss, war für Reginald eine Doktrin. Dass sich unter der schäbigen Kleidung des Vagabunden  Muskelberge abzeichneten, passte aber nicht in sein jahrzehntelang feingeschliffenes Weltbild, könnte aber zu dem Ergebnis führen, dass er im Krankenhaus aufwachen würde, während der Widerling nach wie vor seelig auf der Bank schlummerte.
Reginald Riff, Bollwerk gegen schlechte Manieren, akzeptierte ausnahmsweise die Niederlage und machte sich erhobenen Hauptes und ohne ein weiteres Wort zu verlieren auf die Suche nach dem nächsten Störenfried.

Das Schicksal trieb offensichtlich üble Scherze mit Ivan. Während ihm der Alte die Sicht versperrte, hatten SpongeBob und Perla den Goofy Goobers verlassen und waren mittlerweile vier Gassen entfernt. Ivan stieß die leere Schnapsflasche auf das Straßenpflaster, versteckte den heilgebliebenen Flaschenhals unter seinem Lumpenkostüm und folgte den beiden wankend.
Instinktsicher wichen die Passanten dem brabbelnden Herumtreiber aus und bildeten eine Bugwelle vor Ivan, trotzdem schien niemand seine Anwesenheit bewusst wahrzunehmen.

Wiedersehensfreude

“Perla, Perla, Perla.” “Möchtest Du mir dieses Mal etwas sinnvolles sagen?”, erwiderte sie gereizt. SpongeBob antwortete nicht, sondern trällerte weiter sein Lied vor sich hin. Bei jedem zweiten Takt wechselte er den Titel, was Perla in den Wahnsinn trieb. Sie hatten die aktuelle Hitparade bereits hinter sich gebracht und waren bei Schlagern angelangt, die etwa doppelt so alt waren, wie sie selbst. “Perla, Perla, Perbdf.” Perla stopfte eine am Straßenrand liegende Bikini Bottom Weekly in SpongeBobs Mund. Da es offensichtlich Wirkung zeigte, verzichtete sie darauf, die Zeitung mit Klebeband zu fixieren.

Wenige hundert Meter weiter fiel das mit Speichel durchtränkte Papier mit einem schmatzenden Geräusch auf den Asphalt. Ein Speichelfaden und Tränen quollen aus SpongeBobs Gesicht und tropften auf die Zeitung, bis sie ein grauer Fuß in den Straßengraben kickte. Das ungleiche Paar stand mit offenem Mund und großen Augen am Gehsteig und starrte auf das Gebäude auf der anderen Straßenseite.

Ein architektonisches Meisterwerk, das Neptuns Schloss in den Schatten stellt, behauptete SpongeBob.
Das Produkt eines pervertierten, burgersüchtigen Idioten, schimpfte Perla.
Ein luxuriöse Bleibe, in der man unbemerkt Leichen zerstückeln und gleichzeitig mondän wohnen könnte, analysierte Ivan aus der Ferne.
Die Hochzeitskapelle “Barsch im Glück” lockte mit einer tomatenroten Leuchtreklame in Herzform, umrahmt von einem blinkenden Reihe kleinerer Lämpchen, deren Farben wohl durch die Verfügbarkeit von Ersatz Glühbirnen bestimmt waren.
Ein Glockenturm ragte über dem Eingang weit über alle Häuser der näheren Umgebung und lenkte von dem Eingangstor ab, von dem sich allerdings nur das rechte Drittel öffnen ließ. Für alle, die nicht durch die Türe passten, warteten jeweils links und rechts vor dem Tor vier auf den Millimeter genau eingerichtete und festgeschraubte belastbare Stühle. Für diese Zaungäste blieb noch der Reiz eines ganzen Ökosystems an Giebeln, Erkern und Schnörkeln an Fassade und Dach.

SpongeBobs Ehrfurcht vor diesem Meisterwerk, versetzte ihn in eine katatonische Starre. Er ließ sein ganzes Leben Revue passieren, nur um sich sicher zu sein, dass seine Existenz ohne das Wissen um diese Kathedrale des guten Geschmacks, irgendeinen Sinn gehabt hatte.
“SpongeBob, wach auf, du sabberst!”, schnauzte Perla. Sie schob ihn brüsk beiseite, ging drei Schritte auf die Türe zu und drosch mit der rechten Flosse auf die Türklingel. Aus einem in die Fassade eingelassenen, aber dennoch fischhohen Lautsprecher, dröhnte  mit ohrenbetäubender  Lautstärke der Hochzeitsmarsch aus der Sommernachtswelle.
Als in den letzten Takten die Orgelpfeifen zu wüten begannen, hüpfte der erstarrte Schwamm synchron zu den Hieben des überlasteten Subwoofers und stürzte die Treppe hinunter. Im Moment seinen Aufpralls öffnete sich die Türe. Helles Licht floss wie eine trübe Flüssigkeit heraus.

“Hallo Perla, Howdy SpongeBob. Wie geht’s dem frischvermählten Paar?” “Ich verscherble Dich an den Zyklopen, wenn Du die Heirat nicht rückgängig machst.” Perlas Mund bebte vor Zorn. SpongeBob wurde schlagartig munter und rannte die Treppe hoch.
Er zappelte nervös mit den Armen und Beinen und schrie “Patrick, Patrick, ich mach heute Party! Machst Du heute Party?”. Patrick ignorierte Perla und ging auf SpongeBobs Frage ein. “Ja, ich mach heute Party. Machst Du heute Party?” “Yeah, ich mach heute Party, machst Du heute Party?”, konterte SpongeBob. Perla drängte sich zwischen die Zwei und schrie mit sich überschlagender Stimme “ich mach heute Hackfleisch. Wirst Du heute Hackfleisch?”.
Eine kurze Pause entstand. Perlas Antwort passte nicht zur Frage. “Wie konntest Du uns gestern bloß vermählen und übrigens, seit wann bist Du Priester?” Patrick starrte ein paar Sekunden mit starrem Blick geradeaus, während sich rosa Gedankenklumpen zu einer Form modellierten. “Vor einer Woche kam ich hier zufällig vorbei.” Er legte eine weitere Pause ein. Es wurde still. Eine Blase bildete sich im bekannten Universum und schloss sich um die drei Freunde. Perlas Atemgeräusche und ein leiser Furz füllten die neue Realität mit Leben.
“Ein Brautpaar wartete bereits zwei Stunden auf den Priester, der, wie sich später herausstellte, von einem Octopus gefressen wurde, als er friedlich auf der Latrine saß und die Morgenzeitung las”, schilderte Patrick mit einem ernsten Gesichtsausdruck. ”Da bin ich kurzerhand eingesprungen und habe den beiden einen unvergesslichen Hochzeitstag beschert. Und noch vielen anderen mehr.” Er faltete Die Hände und senkte mit geschlossenen Augen den Kopf.
“Das heißt wohl, Du bist gar kein Priester?” Perlas kratzige Stimme stieß sie in das Hier und Jetzt zurück . “Da hast Du noch mal Glück gehabt.” Für Perla war die Erklärung zwar das dümmste, dass sie jemals gehört hatte, aber es bedeutete, dass die Hochzeit ungültig war. “Können wir jetzt bitte wieder nach Hause fahren?”.

Wie gewonnen, so zerronnen

“Ihr geht nirgendwo hin!”, schrie jemand auf der anderen Straßenseite. Eine gespenstische Stille breitete sich aus. Ein Quallenschwarm schrak hoch und schwebte surrend davon.
“Kommt, nehmen wir das Burgermobil. Es steht hinter der Kapelle. Der Schlüssel st...”, drängte Patrick, konnte aber nicht mehr ausreden, da ihm die Worte im Hals stecken blieben. Ein verwahrloster Trunkenbold sprang mit Kampfgeschrei hinter einer Mülltonne hervor, schleuderte mehrere zerrissene Lumpen von sich und entblößte einen muskelbepackten, tätowierten und mit einem Arsenal an Messern, Granaten und Feuerwaffen ausgerüsteten Barrakuda. Er bückte sich nach vorne, bereit zum Angriff und riss brüllend sein mit fingerlangen Fangzähnen gespicktes Maul auf. Geifer spritze auf die Straße und eine auf seinen Rücken geschnallte Minigun begann sich pfeifend zu drehen.
Perla packte SpongeBob und Patrick, die beide mit offenem Mund und feuchten Augen das Spektakel beobachteten, an den Händen und rannte mit ihnen hinter die Kapelle. Als sie die halbe Strecke zum Burgermobil geschafft hatten, trafen die ersten paar Dutzend Projektile die Kapelle und rissen mit jedem Treffer ein ausgefranstes Loch in der Größe von SpongeBobs Pobacken in die Fassade. Ivan hatte zum Glück nur einen zweitausender Gurt mitgenommen und somit war das Inferno nach nicht einmal einer halben Minute beendet.
Zwei Meter vor dem Burgermobil traf eines der letzten Geschoße Spongebob und warf ihn zu Boden. Es war ohne Schaden anzurichten durch eines der Löcher in seinem Schädel geflogen, allerdings traf die Druckwelle mit voller Wucht auf sein Gehirn. Es baumelte in alle Richtungen und mit jeder Schwingung vollführten SpongeBobs Gliedmaßen unkontrollierte Bewegungen.  
Perla schrie hysterisch und hob ihn hoch. “Huhu, das kitzelt aber”, keuchte der kleine Schwamm und fiel wieder hin, krabbelte die letzten Meter auf allen Vieren zum Fahrzeug und setzte sich auf den Beifahrersitz.

Die Jagd

Ivan fehlten nur mehr dreißig Meter, als Patrick den Motor zum Laufen brachte. Der Wagen stieß eine Wolke aus Rauch und unverbranntem Fritierfett aus. Widerwillig lief die kuchentellergroße Schiffsschraube an und sorgte für den rettenden Vorschub. Ivan feuerte mehrere Schüsse ab, während des Laufens war aber seine Treffsicherheit lebensrettend gering.

Drei Projektile einer Maschinenpistole rissen ausgefranste Löcher in die Karosserie, das vierte zerfetzte die Gürkchenfelge rechts hinten. Das Burgermobil begann zu schlingern. “Wir sind verloren”, kreischte Perla. “Ich habe eine Idee, fahr Du weiter”, antwortete SpongeBob voller Euphorie. Perla war sich ziemlich sicher, dass Euphorie in diesem Moment Fehl am Platz war, aber sie war froh, dass ihr der kleine Sonntagsfahrer das Ruder überlassen hatte.
Die unrühmliche Wahrheit war jedoch, dass Perla als einzige schwer genug war, um das Auto mit den verbliebenen drei Rädern in Balance zu halten. Mit solchen Details wollte sie SpongeBob in dem Moment aber nicht belästigen.
Ihr Verfolger pfauchte und keuchte wie ein Dampfschiff, er kam ihnen aber trotzdem immer näher. Perla bog mit quietschenden Reifen von der Korallenallee in die Schneckenstraße ab und rammte dabei einen Mülleimer. Abfall in allen Farben und Konsistenzen flog durch die Luft und traf knisternd, fallweise auch platschend, auf die vier Gesichter.

Patrick zupfte eine Babywindel von seinem Kopf und schleuderte sie Ivan entgegen. Sie hatte zu wenig Schwung und traf nicht das Gesicht, sondern fiel einen Meter zuvor zu Boden. Ivan trat unabsichtlich mit dem linken Fuß auf die Windel, deren gallertartiger Inhalt herausgequetscht wurde und dem Bein jeden Halt raubte. Ivan überschlug sich vier Mal und rutschte einen Meter mit dem Gesicht über den Asphalt. Eine Schrecksekunde später war er schon wieder auf den Beinen, wischte sich Blut aus den Augen, schüttelte Glibber von seinem Schuh und setzte fluchend, und nun wirklich verärgert, die Verfolgung fort.

Das Burgermobil zog eine breite Fettspur, die Halterung des Mülleimers hatte die Ölwanne aufgeschlitzt. Am Armaturenbrett blinkten zwei rote Lämpchen. Auch wenn die Beschriftung fehlte, war Perla klar, dass das nichts Gutes bedeuten konnte.

“SpongeBob, sie mal, was ich hier gefunden habe”, schrie Patrick. Er kramte hinter dem Fahrersitz eine Tüte mit zwei Krabbenburgern hervor. “Dieser Stress macht mich richtig hungrig.”
Perla war mit den Nerven am Ende. Es war grauenhaft, dass sie ein mordlüsterner Irrer aus ihnen unbekannten Gründen verfolgte, beängstigend, dass das Auto keine Seemeile mehr fahren würde, aber dass SpongeBob und Patrick lachend und unbekümmert hinter ihr saßen und Burger aßen, war gruslig.
Krabbenburger. Perlas Gesicht verlor jegliche Farbe.
Patrick rülpste leise. SpongeBob leckte seine Finger sauber. Das Burgermobil stotterte und blieb mit einem Ruck stehen.

Hase in der Grube

“Verdammter Quallendung!”. Perla sprang panisch, aber behende über die geschlossene Türe aus dem Auto und stürtzte zu Boden. Ivan hechtete zeitgleich über das Heck, packte SpongeBob mit beiden Händen und riss ihn aus dem Wagen. Stolpernd kam er zu stehen. Seine rechte Hand umklammerte beide Beine des zappelnden Schwamms. “Ihr habt mich lange genug zum Narren gehalten, jetzt beende ich das ein für alle Mal”, donnerte Ivan, riss sein Maul auf und verschlang SpongeBob auf einen Sitz.

Perla lag noch am Boden, aber sie hatte über ihre Schulter hinweg das grausame Schauspiel mit angesehen. Ihr Herz raste und die Kehle schnürte sich vor Angst zu. Nach Luft ringend, kroch sie hinter ein geparktes Auto.

Ein mit zitternden Fingern gehaltenes Streichholz, entzündete die Zigarre in Ivans Maul. Seit zwei Tagen trug er sie in seiner Jacke bei sich und wartete auf den perfekten Moment. Sie hatte die letzte Stunde aber nicht heil überstanden und war in der Mitte geknickt.
Ivan war von der Jagd noch außer Atem und paffte die Zigarre mit schnellen Atemzügen. Aus der Glut stiegen kurzlebige Flammen auf und nach wenigen Sekunden war er in eine dichte Rauchwolke eingehüllt.
Der Barrakuda reflektierte die vergangenen Tage und kam zu dem Schluss, dass niemand den Job hätte besser erledigen können. Das Walmädchen kümmerte ihn nicht mehr, der Auftrag war mit dem Tod des Schwamms erfüllt.
Um den Seestern würde er sich aber noch annehmen müssen, da er Todesdrohungen ausstoßend auf ihn zugerannt kam. Gebleckte Zähnchen und ein rachsüchtiger Blick ließen keine Zweifel an der Entschlossenheit aufkommen, seinen Freund zu rächen.
Von diesen hehren Absichten gerührt, packte Ivan den Seestern mit der rechten Hand am Kopf und schleuderte ihn, wie eine Stoffpuppe, quer über die Straße.

Ein mannsgroßer, rosaroter Wurfstern flog über Perlas Kopf hinweg und prallte drei Meter neben ihr gegen ein Haus. Mit einem Gänsehaut erzeugenden Quietschen, rutschte Patrick der Fassade entlang auf den Gehsteig. Der Seestern grunzte und drehte sich schwerfällig auf den Rücken.
Ein Donnergrollen befreite Perla aus ihrer Angststarre. Das Geräusch kam aber nicht von dem wolkenlosen Himmel, sondern von Patrick. Perla sah in einer plötzlichen Vision Krabbenburger, Flatulenzen und eine dem Erdboden gleichgemachte Krosse Krabbe.
Patricks schmerzverzerrter Blick richtete sich auf eine Beule, die sich auf seinem Bauch in Zickzack Linien in Richtung seines Hintern bewegte. Mit einem infernalen Dröhnen befreite sich ein wabernder Nebel aus Patricks Unterleib. Kleine Lichtblitze innerhalb des trüben Gases  kündeten das nahende Ereignis an.
Mehrere der Entladungen verebbten zu grell leuchtenden Punkten, die zur Mitte der Wolke strebten und sich bei ihrem Aufeinandertreffen in einer geräuschlosen Explosion aus Licht auflösten und das Gas entzündeten. Die Detonation schleuderte Patrick acht Meter weit weg und warf Perla gegen den Kleinbus, der ihr als Versteck gedient hatte.

Ivan schützte mit der linken Hand sein Gesicht vor herumfliegenden Teilen und ließ seinen Blick nervös von dem flachen Krater inmitten des Gehsteigs, zu seinem eigenen Bauch, von dem wenig vertrauen erweckende Geräusche kamen, wandern. Ein würziger Geschmack reizte seine Geschmacksknospen. Das Aroma breitete sich in seiner Nase aus, gefolgt von einem Kribbeln, dass seinen Hals hoch kroch. Von einem dumpfen Dröhnen begleitet, sprengte der plötzlich ballonförmig aufgeblähte Bauch den Gürtel und die Hosenknöpfe ab. Das Kribbeln im Hals steigerte sich zu einem schmerzhaften Drücken. SpongeBob wurde wie ein Sektkorken aus dem Maul des Barrakudas geschossen und landete mit einem platschenden Geräusch drei Häuser weiter auf der Straße.
Aus dem offenen Maul drang eine Wolke hell erleuchteten trüben Gases. Lichtpünktchen tanzten um die messerscharfen Zähne, sammelten sich in einer Reihe an den Zahnspitzen und rasten gemeinsam in Ivans Schlund. Sein Körper verspannte sich, als stünde er unter Strom. Aus dem Maul, den Nasenlöchern und seinem Hintern stoben blaue Flammen und weißer, leuchtender Rauch. Das Licht schien von Innen durch Ivans blutrot pulsierenden Körper. Einzelne Knochen wurden sichtbar und seine leeren Augenhöhlen leuchteten wie Scheinwerfer.
Perla lugte hinter ihrem gekippten Versteck hervor und starrte den verbrennenden Barrakuda an. Er drehte sich zu ihr und fixierte sie mit seinen strahlenden Augen. Seine rechte Hand wanderte steif nach vorne und bildete eine Faust, nur der Zeigefinger stand gerade ab und zeigte unmissverständlich auf Perla. Sein Kopf drehte sich mit kreisenden Bewegungen nach hinten. Der austretende Feuerstrahl erreichte seinen Höhepunkt und endete abrupt. Ivans gesamter Körper rauchte und glühte noch an mehreren Stellen, als Patrick mit den Worten “Aua, das hat weh getan!”, den nächstbesten Stein hob, nach dem Barrakuda warf und die verkohlte Figur raschelnd zu einem rauchenden Häufchen Asche zusammenbrach. Die Glut war noch nicht ganz erloschen, als ein Blaulichtgewitter losbrach und ein Heer an Haien in Kampfanzügen herbeigestürmt kam und die drei verdutzten Freunde zu Boden warf.

“Alles gesichert, keine Gefahr mehr erkennbar”, brüllte der Leiter des S.W.A.T. Teams ohne eine erkennbare Regung. Perla, SpongeBob und Patrick wurden mit einem Knochen gefährdenden Händeschütteln und einem knappen “Das habt ihr gut gemacht. Keine Verletzten, tolle Leistung. Wir möchten euch bitten, morgen auf das Revier zu kommen. Ihr wisst schon, Formalitäten.” abgefertigt.

Die drei Freunde warfen einen letzten Blick auf das Aschehäufchen und den verwüsteten Straßenzug und machten sich zu Fuß auf den Heimweg, zurück in ihr gar nicht normales Leben in Bikini Bottom.
Allerdings dauerte es mehrere Tage, bis sie dort ankamen, nachdem sie in den Goofy Goobers eingekehrt waren, um das glimpfliche Ende ihres Abenteuers zu feiern und sich Hals über Kopf in das nächste stürzten. Das ist aber eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.

Big Fish is watching you

“Seit einer Woche hatte König Neptuns Nautisches Seher Batallion, kurz NSB, die Geschehnisse in Bikini Bottom überwacht. Das NSB hatte seine Resourcen gebündelt, nachdem eine erhöhte Aktivität bei dem überwachten Straftäter Dieter Fischkopf, auch bekannt als Ivan, beobachtet wurde.
Jede Bewegung des Barrakudas und aller mit ihm gemeinsam beobachteten Personen, wurde aufgezeichnet. Teils mit entlang der Straßen und in Gebäuden mit öffentlichem Zugang montierten Kameras, dem Abhören von Telefonaten und auch mit Spionageborstenwürmern.

Die erste beobachtete Interaktion von D. Fischkopf mit den weiteren Verdächtigen, erfolgte vor sieben Tagen, als er an die Tür von Patrick Stars Haus einen Zettel mit dem Text “Komm zum ‘Barsch im Glück’, wir werden viel Spaß haben, Deine Sandy” klebte. Der Seestern war auf die Finte hereingefallen, aber am selben Abend mit einer vierzigköpfigen Hochzeitsgesellschaft zurückgekehrt. Um Mitternacht waren sie zum Goofy Goobers weitergezogen. Das verwüstete Haus wurde im Anschluss mit Spionageborstenwürmern bis in den späten Nachmittag durchsucht, es konnten aber keine belastenden Spuren gefunden werden.

Auch bei der verheerenden Explosion in der Krossen Krabbe konnte keine Verbindung zu D. Fischkopf oder seinem bis zuletzt unbekannten Auftraggeber hergestellt werden. Für die Forensik wurden Proben der Lebensmittel gesammelt, die als Hauptursache für den Vorfall galten. Es handelte sich dabei um zweihundert Milliliter Sauce, fünfundzwanzig Gurkenscheiben und vier Krabbenburger, wobei die Sauce und zwei Burger auf ungeklärte Weise abhanden kamen. Die beiden anderen wurden in dem Burgermobil platziert, da die intensive Reaktion nach deren Verzehr von den Blinzlern im Labor bestätigt worden war und das vorauszusehende Verhalten des unterbelichteten Seesterns mit einer fünfundneunzigen Wahrscheinlichkeit von einem Team Psychoanalytikern, auch einer Truppe Blinzlern, vorhergesagt wurde.

Der gesamte Einsatz lief wie geplant und ein vorzeitiges Einschreiten des S.W.A.T. Teams war nicht notwendig.”

Thomas Zack laß den Bericht noch zweimal durch, besserte die Rechtschreibfehler, soweit er sie erkennen konnte, aus und übergab sie seinem Boss. Dieser schwärzte den Vermerk über die verschwundenen Beweisstücke und verpasste dem Bericht einen Stempel und seine Unterschrift.
Eine unglücklicherweise vor dem Schwärzen erstellte Kopie wurde von dem Top Agenten Sheldon Notknalp an die Home Reef Security übergeben. Das Original landete im Archiv der NSB und kam nie wieder zum Vorschein.

ENDE.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.09.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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