Hella Schümann

Der Schattenkontolleur

Wenn Du durch die Lande spazierst und da geht jemand und schaut meistens auf den Boden, dann ist er es nicht, der Schattenkontrolleur, so gehen viele Menschen. Es fing ganz harmlos an mit dem Schattenkontrolleur, denn er war es, der als Kind das Spiel erfand: Fang den Schatten. Du kennst das Spiel nicht? Es funktionier nur bei Sonnenschein und auf einem freien Platz wie ein Schulhof. Eine Gruppe Kinder läuft herum und einer davon muss auf den Schatten des anderen Kindes treten und Stopp rufen. Nun ist das Schattenkind der Fänger.  
Als der Schattenkontrolleur älter wurde fragte er bei den Wissenschaftlern an, ob man an der Universität Schattenwissenschaften studieren könnte. Die schüttelten die Köpfe und lachten ihn aus.
So machte er sich allein auf den Weg. Zuerst schaute er, wo es überall Schatten gibt, auf dem Boden,  an Wänden und sogar auf dem Wasser. Lustig sahen manche aus oder gruselig. Dann fing er an, die Schatten zu messen und zwar mit dem Hand- und Fußmaß, das hatte er ja immer dabei. Schließlich trug er die Maße in ein kleines schwarzes Buch ein. Jahrelang blieben die Schatten gleich, zur selben Stunde und am selben Ort, doch eines Tages war es anders, die Maße stimmten nicht mehr, es war alles kürzer und an anderer Stelle. Wieder ging er zu den Wissenschaftlern und teilte ihnen die Beobachtung mit, doch die lachten nur über ihn. Das machte den Schattenkontrolleur so traurig, dass er irgendwann krank wurde und starb. Ein paar Jahrzehnte später fand jemand seine Aufzeichnungen und gab sie einem Wissenschaftler, der sie dann als seine eigenen ausgab.  Er kam zu Ruhm und Ehre, denn er hatte schon früh bewiesen, dass die Erde  ihre Umlaufbahn verlassen hatte.

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In meinen Gedichten, schreibe ich mir meine eigene Realität, meine Träume auch wenn sie oft surreal, meistens abstakt wirken. Schreiben bedingt auch meine Sprache, meine Denkmechanismen mein Gefühl für das Jetzt der Zeit.

Ich vernehme mich selbst, ich höre tief in mich rein, bin bei mir, hier und jetzt. Die Sprache ist dabei meine Helfershelferin und Komplizin, wenn es darum geht, mir die Wirklichkeit vom Leib zu halten. Wenn ich mein erzähltes Ich beschreibe, beeinflusse, beschneide, möchte ich begreifen, wissen, welche Ursachen Einflüsse bestimmte Dinge und Menschen auf mein Inneres auf meine Handlung nehmen, wie sie sich integrieren bzw. verworfen werden um mich dennoch im Gleichgewicht halten können.

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