Andreas Ahrens

Das Erwachen

Als ich mein linkes Auge aufschlug, sah ich einen Sonnenstrahl in dem Staubflocken wirbeln.
Mein rechtes konnte ich nicht öffnen, da Miez ihre Pfote darauf abgelegt hat. Miez ist meine Katze, ich hab mir nie die Mühe gemacht ihr einen Namen zu geben, das hat sie wohl umgekehrt auch nicht, also sind wir quitt... Sie nennt mich wohl für sich "der", was weiss ich!
Die Gefahr an dieser Situation ist, das sie wach wird bevor ich die Pfote von meinem Auge entfernt habe. Also langsam unter vorgetäuschtem schnurren darunter wegtauchen!
Gesagt, getan... mit nur einem Bösen blick im Nacken schaffe ich es meinen leicht übergewichtigen Körper aus dem Bett zu befördern, nicht ohne einen ungläubigen Blick zur Uhr... ja, ich habe gestern etwas über die Strenge geschlagen. Eine leere Flasche Vodka und ein schummriges gefühl im Bauch beweisen das.
Aber eigentlich hätten mich sowohl mein Handy als auch meine mich liebende Mutter, längst in die Realität zurück rufen müssen, grad auf einem Montag.
Es ist 13:31. Ich bin 34 Jahre alt, wohne bei Mama und bin grad etwas orientierungslos!
Ich unternehme also das sinnvollste und rufe : Mama?!
Ausser ein etwas genervtes schnauben vom Bett, (Ja immer noch Miez, Naomi ist noch nicht reingebeamt) keine Antwort.
Scheiße! Wenn Mom mal nicht antwortet läuft irgendwas echt schief! Und ich überlege wie ich Miez dazu bringen kann vor mir die Treppe runter zu gehen, aber das kann ich wohl nach dem Blick von ihr vergessen.
Bewaffnet mit einer vollen PET Flasche Wasser (Ne bessere Keule hab ich halt nicht gefunden), wollte ich mich grad auf den Weg ins Erdgeschoss machen, als mich der rettende Gedanke an mein Handy davon abhielt. Also zurück richtung Bett, was eh meiner Natur entspricht, und blick auf´s Display... Voller Empfang!?
Erleichtert und mit meinem Gesäß dort wo es hingehört, für die Kuhle in meinem Bett brauchte ich Jahre, rief ich... meine Mom an. Man soll sich in Notfällen an Leute halten die man kennt!
Das beruhigende klingeln ein Stockwerk unter mir, machte mich quasi 5kilo leichter, bis ich merkte das niemand an den Aperat ging.
Also beschloss ich es noch einmal mit Miez zu versuchen. Ein Rest Pizza-Salami die Treppe herunter zu werfen, erfüllte leider nicht die gewünschte Hoffnung. Miez sah mich an und trottete zurück in mein Schlafzimmer...danke! Treuloses Ding!
Nach dem Genuss von etwa 40 Zombiefilmen weiß ich bescheid was los ist! Unten erwartet mich meine untote Mom und frisst mein Gehirn, wärend sich Miez oben eins grinst!
Euch mach ich beiden nen Strich durch die Rechnung!
Ich packe also meine Wasserflasche mit beiden Händen (sollte hart genug für ein Zombie-Hirn sein) und steige langsam die Treppe hinunter...
Die Boxershorts rutschen etwas... ich greife danach... die Haustür geht auf.. sehe den Zettel... "Frohen Rosenmontag, hole Pfannkuchen, Mom"... Miez riecht die Pfannkuchen... rennt durch meine Beine... Ich küsse den Boden, Gesicht zuerst... dunkel, Miez bekommt Pfannkuchen... scheiß Leben!

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.10.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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