Manfred Bieschke-Behm

Triologie "Du wirst immer fetter" - Innerer Monolog

einer frustrierten Ehefrau

'Du wirst immer fetter', was denkt sich mein Kerl eigentlich dabei, wenn er mich so niedermacht? Meint er, er wäre noch immer der strahlende Held, der er einmal war? - Ich habe ihn geliebt. Wirklich geliebt. Hätte nie geglaubt, ihn eines Tages zu hassen. - Liebe? Das ist vorbei. Lange schon. Warum lasse ich mir die ganzen Demütigungen gefallen? Andere würden sagen, ich sei blöd. Recht hätten sie, ich bin blöd. Nach außen immer die heile Welt spielen. Und die Wirklichkeit? Die sieht ganz anders aus. Ich könnte kotzen! Kotzen ist besser als heulen. Mist! Nun kommen doch wieder Tränen. Ich hasse Tränen, die ich seinetwegen vergieße. -  Ich hasse es, ich hasse, ich hasse es. - Den übereilten Kauf der dreiviertellangen Hosen - reiner Frustkauf - hätte ich mir sparen können. Die sitzt vorne und hinten nicht. Um das festzustellen, bräuchte ich keinen Spiegel. - Ob ich nun an der Bluse herumzerre oder nicht, die Fettpölsterchen bleiben.- Ich muss abnehmen! -  Nicht für ihn. Nee, nicht für ihn. Ganz bestimmt nicht - Für mich ganz allein.- Was für eine jämmerliche Figur er abgibt. Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich lachen. Ihn auslachen.  Ich mag es nicht mehr ansehen müssen: seine unter dem Bierbauch hängende Jogginghose und dazu das verschmitzte Unterhemd. Eklig, wie er im Sessel rumlungert und nicht anders mehr im Kopf hat, als fernsehen. - Hör auf zu heulen, du alte Heulsuse. - Mit dem Gesicht, wie er jetzt aussieht, kann ich nicht losgehen. - Wo ist die verdammte Wimperntusche? -  Hat die etwa mein Alter versteckt, um mich wieder einmal zu ärgern? - Ach nee, das ist sie ja. - Eigentlich sehe ich doch noch ganz passabel aus. Die paar Falten im Gesicht lassen sich überschminken. Andere werden auch nicht jünger. Man ist immer so alt, wie man sich anfühlt. - Schön wäre es, wenn mich jemand anfassen würde. Kurt braucht mich … er darf nicht anfassen. Ich würde ihm auf die Finger schlagen, wenn er es wagen würde ... "Ja ich habe dir genug Bier kaltgestellt und auch ein paar Brote gerichtet." - Warum spiele ich für ihn das treusogende Mütterchen? - Ich muss doch bescheuert sein. - Er behandelt mich wie ein "Nichts" und ich spiele hier den Lakai. - Wie blöd muss man eigentlich sein? - "Ich gehe dann." - Der hört mir doch gar nicht zu. Es interessiert ihn nicht, was ich mache. Hauptsache er bekommt das, was er braucht. Aber damit ist jetzt endgültig Schluss. - Mich siehst du nie wieder.    
 
 
 

Trilogie "Du wirst immer fetter": "Es kann spät werden" - "Innerer Monolog einer frustrieten Frau" - "Ehestreit".
Zum gleichen Thema (Inhalt) "Du wirst immer fetter" habe ich drei Versionen geschrieben. "Es kann spät werden" im reflektierendem Stil, "Innerer Monolog einer frustrieten Frau" in verinnerlichter Erzählweise und "Ehestreit" in der Dialogform. Die Leserin, der Leser kann entscheiden welcher der drei Szenen am überzeugendsten wirkt.
Manfred Bieschke-Behm, Anmerkung zur Geschichte

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