Sonnenschein. Ein guter Tag für einen Spaziergang. Am Eingang sind schon viele versammelt. Das war klar. Im Sommer ist auf den Straßen und im Park Hochbetrieb wie in einem Kaufhaus in Tokyo. Überall wimmeln Menschen herum wie Ameisen in ihren Uniformen. Kennzeichen der bunten Armeen.
Sie genießen das Stück Sonne vor ihrem erneuten Eintreten in die heiße, graue Masse der Skyscraper. Englisch, das klingt lustig. Wolkenkratzer. Eine kurze Erlösung für jahrelange Hölle. Komisch, was Menschen sich antun. Sie laufen vorwärts, um sich ständig rückwärts bewegen. Die meisten jedenfalls.
Das Gras wiegt sich sanft durch den leichten Wind, er wirbelt Haare in diversen Farbkombinationen auf, bringt sie durcheinander. Einige haben sich dort niedergelassen, um Nahrung zu konsumieren, ihr biologisches System am Laufen zu halten. Kommentarreiche T-Shirts, blumige Röcke. Scheinbar Freizeit in der vollen leeren Welt. Wie selten.
Lachen durchdringt das leise Geflüster des Windes, der Nachwuchs spielt Fangen. Oder Verstecken. Kann man nicht genau sagen. Aber die Lebendigkeit ist ansteckend. Andere schauen zu und ringen sich zu denselben Empfindungen durch. Gefühle sind zu stark, um kontrolliert zu werden. Oder wird immer nur so getan? Die Sonne scheint noch immer.
Auf einmal kommen Seifenblasen durch die flirrende Luft. Diese bunten Blasen sind so schön anzusehen. Es macht Spaß. Und man kommt urplötzlich aus dem Trott. Kopfschütteln: eine nette Frau sagt: „Sie sind doch zu alt für so etwas.“ Ist Spaß haben nur auf Kinder begrenzt? Ohne Spaß kann doch niemand leben. Vor allem nicht überleben. Weiter geht es.
Sie sitzt da, in einem eigenen extra für sie reservierten Bereich. Die Damen in ihren Sommerkleidern. Die Herren, die Pullover fein über den Schultern zusammen geknotet. In Hemd und Bundfaltenhose. Aktenkoffer neben sich. Sie benehmen sich ganz züchtig, grillen brav, unterhalten sich puritanisch. Kleine deutsche Doppelbrave daneben, Miniaturen der Damen und Herren. Man hört kein Lachen. Nichts. Jedem das Seine. Grünblütige Spaßbremsen.
Ein abgelegenes kleines Süßmeer, vom Menschen begrenzt. Silberne Spiegelungen, geheimnisvolles Spielen der Wellen. Der Steg ist leer. Noch. Gleich nicht mehr. Füße berühren das kühle Nass, wünschen sich mehr. Es ist heiß, zu heiß. Die Sonne scheint ja noch. Bald nicht mehr. Bald ist es tagsüber auch nicht mehr warm. Aber das kommt wieder. Irgendwann, nach einer bestimmten Zeit. Regelnde Kreise, Systeme. Genauso wie beim Menschen. In seinem selbst geschaffenen Gefängnis. Bis auf den Auslauf, der ihm ab und zu zugestanden wird. Gibt es Freiheit? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Geschähe es aus Freiheit, wenn die Füße den Rest mit dem See vereinigen würden? Keine Ahnung. Aber ein gutes Gefühl. Mehr noch, Gefühle. Keine Kontrolle über sie zu haben.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.10.2014.
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