Wolfgang Scholmanns

Rentnern gelauscht

 


Moin Jan, hasse Windpocken?“
Moin Fritz, scheinst mir en Witzbold zu sein. Datt sind Mückenstiche.“
Watt, so viele?“
„War gestern ma inne Wald und da haben mich die Mistviechers fast aufgefressen.“
„So watt kenn ich. Hab letztens, als ich mit Karl bei et Angeln war, auch Bekanntschaft mit diese kleine Quälgeisters gemacht. Karl hat mir dann irgend sonn Spray  gegeben, der einen vor diese Viechers schützen soll. Na ja, ganz so schlimm wie du sah ich ja nich aus. Weisse watt viel gefährlicher is?“
 „Nee, watt denn?“
 „Zecken! Die lauern in et Gras und in et Gebüsch. Früher hat man uns erzählt, datt diese Parasiten auf Bäume leben würden. Stimmt allerdings nich. Bis zu ne Höhe von ca. 1,5 Meter sollen se sich nach neueste Erkenntnisse aufhalten. Oft krabbeln se von Grashalme aus Spaziergängers anne Beine hoch und beißen an warme, weiche Hautstellen zu. Den Biss spürsse nich, weil de Parasitenbiesters de Hautstelle vorher betäuben.“
“Woher weisse datt denn schon wieder, Fritze?“
„War doch letzte Woche bei de Arzt und hab meine Tabletten abgeholt. Da lagen Broschüren harum, die darüber informieren. Hab dann sofort en Termin gemacht, für ne Zeckenimpfung, weisse?“
„Ach, da kann man sich gegen impfen lassen?“
Ja, gegen FSME, ne oft tödlich verlaufende Hirnhautentzündung. Häufig übertragen de Viechers aber auch Borreliose. Hasse bestimmt schon ma wat von gehört. Dagegen gibt et aber wohl noch nix. Die macht sich zuerst durch en immer breiter werdenden Ring um de Bisstelle bemerkbar. Dann werden de Symptome rheumaähnlich und bisweilen sogar chronisch. Wenn de Erkrankung früh genuch erkannt wird, kann se meist erfolgreich mit Antibiotika behandelt werden.“
„Da kannse heutzutage noch nich mal mehr en Waldspaziergang genießen. Früher hasse von sowatt nix gehört. Na ja, dann werd ich ma gleich en Termin bei Doktor Schwarz machen, wegen ne Zeckenimpfung. Nee, nee, nee, wat et nich alles gibbt! Tschüss Fritz.“

 

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Wolfgang Scholmanns).
Der Beitrag wurde von Wolfgang Scholmanns auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.10.2014. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Wolfgang Scholmanns

  Wolfgang Scholmanns als Lieblingsautor markieren

Buch von Wolfgang Scholmanns:

cover

Oma Dorfhexe - Eine kleine Geschichte vom Niederrhein von Wolfgang Scholmanns



Anna und Frank ziehen mit ihren Eltern in ein kleines Dorf am Niederrhein, wo sie die alte Dame kennen lernen, die die Dorfkinder oftmals mit dem Namen "Oma Dorfhexe" betiteln.

Bei ihr lernen sie, wie man mit Reusen fischt und die Fische räuchert, sie gehen mit ihr Pilze sammeln und lernen sogar, wie man mit Heilkräutern umgeht.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (3)

Wolfgang Scholmanns hat die Funktion für Leserkommentare deaktiviert

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Alltag" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Wolfgang Scholmanns

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Wünscht euch ein stabiles Elternhaus! von Wolfgang Scholmanns (Wie das Leben so spielt)
So ändern sich die Zeiten von Norbert Wittke (Alltag)
Oberschwester von der Schwarzwaldklinik Büttenrede von Margit Kvarda (Humor)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen