Ich bin in einem Park. In der Mitte ist ein See. Es ist Abend und ich gehe mit meinen Hund spazieren. Plötzlich läuft er weg. Er läuft zu dem Teich und jagd eine Ente. Ich beobachte wie er mit den Pfoten ins Wasser steigt und sich nicht weiter in das dunkle Wasser traut. Das hohe dürre Gras weht im Wind und der Himmel ist dunkelgrau, wie kurz vor einem heftigen Gewitter. Ein paar Vögel flattern erschreckt auf als mein Hund am Ufer des Sees auf- und abläuft. Die Ente auf die er aus war kann ich nicht mehr entdecken, sie war wie vom Erdboden verschluckt. Ich schaue mich um. Auf dem Klettergerüst auf den eben noch Kinder gespielt haben war nun nichts mehr. Die Schaukel wiegte vor und zurück, so als wäre sie gerade erst verlassen worden. Ich sehe zurück zum Ufer des Sees und suche nach meinen Hund. Er ist weg. Ich rufe seinen Namen und bekomme nur das pfeifen des Windes als Antwort. Ich gehe zum Rand des Sees. Es beginnt zu blitzen und zu donnern. Im Licht des Blitzes sehe ich einen Mann auf der anderen Seite des Sees stehen. Er hat einen Zylinder auf und einen langen Umhang der bis zum Boden reicht um seine Schultern. Er hat einen Stock in der rechten Hand und sieht mich an. Sein Gesicht zeigt nicht die geringste Emotion. Ich weiß nicht warum, doch ich steige ins schwarze Wasser des Sees. Ich schwimme bis zur Mitte und tauchte schließlich nach unten. Ich tauche immer tiefer und plötzlich sehe ich etwas helles vor mir. Eine kreidebleiche Hand scheint nach mir zu greifen. Ich schaue erschreckt nach unten und sehe ein Mädchen. Es sieht mich mit hellblauen, traurigen Augen an streckt seine Hand nach mir aus. Das helle Kleid das sie trug schwang mit den Wasserbewegungen mit. Ich schreie doch niemand hört mich. Mein Mund füllt sich mit Wasser und ich muss auftauchen damit ich nicht ertrinke. An der Oberfläche angekommen schnappe ich nach Luft die sofort meine Lungen füllte. Der Mann der an der anderen Seite des Ufers gestanden hatte schwebt nun ein paar Zentimeter über den Wasser und lacht. Ich schwimme so schnell ich kann an Land und renne. Ich sehe immer wieder das ertrunkene Mädchen vor meinen Augen und ich höre eine helle Stimme in meinem Kopf sagen: Traue niemanden.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.05.2003.
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