In unserer Stadt lassen sich die wilden Languren Affen nur noch selten sehen. Ab und zu schaukelt einer auf der Telefon oder Strom Leitung herum, ohne es zu riskieren, sich auf der Straße fort zu bewegen, denn der Verkehr hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Jedoch laufen sie in vielen buddhistischen Tempeln zur Freude der Touristen frei herum, lassen sich sogar streicheln oder mit Bananen füttern.
In unserer Nachbarschaft grasen die Hühner, Enten und Gänse noch immer entlang der vielen Sandwege, die sich am Stadtrand seitlich der wenigen gepflasterten Straßen in die wuchernde grüne Hölle mit ihren Hütten und schäbigen kleinen Läden schlängeln.
Wie lange noch? Überall wird gebaut. Die Hochhäuser und Apartment Blocks schießen aus dem Boden. In Strandnähe ist schon lange kein Platz mehr für neue Häuser. Dort haben sich die vielen Hotel Anlagen etabliert, die versuchen, die Touristen mit besonders preisgünstigen Angeboten anzulocken.
Unser Haus gehört noch zum Stadtgebiet. Doch wirkt die Umgebung eher ländlich. Pferde stehen vor den Hütten, deren Besitzer morgens zum Strand reiten, um sich ein paar Baht zu verdienen, indem sie die Kinder oder Erwachsene den Strand entlang reiten lassen.
In einer Entfernung von wenigen Metern leben Ziegen und Gnus, die wohl weniger wegen der Milch als vielmehr für ihr Fleisch gezüchtet werden.
Von den vielen streunenden Hunden und Katzen ganz zu schweigen.
In unserem Garten nistet eine Schar Spatzen, die abends mit viel Geschrei um ihren Schlafplatz kämpfen. Exotische Singvögel besuchen uns regelmäßig, und wir erfreuen uns an ihrem Gesang.
Zurück zu den Languren: sie leben wild in den Wäldern im Süden unserer Stadt. Manche sind aggressiv und ausgehungert. Sie können plötzlich über einen ahnungslosen Touristen herfallen, der etwas zu Essen in der Hand hält. Überall warnen Schilder vor den gefräßigen Languren, doch ohne etwas Essbares in Reichweite sind die Besucher vor ihnen sicher.
Wir haben beschlossen, von der Stadt weg an einen langen Sandstrand zu ziehen, wo die Touristen noch nicht Fuß gefasst haben. In wieweit die Verständigung mit den Einheimischen dort klappt, bleibt abzuwarten. Die meisten sprechen kein Englisch, und wir haben Probleme, die Thai Sprache zu lernen.
Eine sehr traurige Geschichte von einem Affen und seiner liebsten Freundin, einer Gans, passierte neulich in unserer Nachbarschaft.
Ein alter Mann hielt sich einen Languren als Haustier. Dieser lebte mit ihm in seiner Hütte zusammen mit einer Gans, zu der das Tier eine enge Beziehung aufgebaut hatte. Als der alte Mann eines Nachmittags unterwegs war, schlug der Blitz in die Hütte ein, die kurz darauf in hellen Flammen stand. Der Affe befand sich draußen, als es passierte. Die Gans war im Haus gefangen. Ihr treuer Freund wollte sie retten und sprang in die brennende Hütte. Beide wurden Opfer der Flammen. Das ist für mich ein Beweis echter Liebe.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.12.2014.
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