Felix Bunke

Augenblicke

Aus dem Jahr 2005:

Die ruhige Nacht lässt seine Schatten auf die ganze Umgebung fallen und eine gewisse Entspannung ist allgegenwärtig. Eine sanfte Berührung reißt mich aus dem Schlaf und ich schaue verstört an das Fußende des Bettes. Ein kleiner Schatten steht da, dessen Umriss sich durch das Licht im Flur verdeutlicht. Schlagartig wird mir klar, wer das ist und warum derjenige immer noch an meinem Bein rüttelt. Mit einem schwächlichen Grinsen schaue ich zu meiner rechten Seite und bemerke dass meine Frau durch die Unruhe ebenfalls geweckt wurde. Wir schauen uns an und lassen, der Situation bewusst werdend, in die Kissen zurückfallen. Eine zierliche Stimme fragt in einem in Unschuld heuchelnden Ton:
"Seit ihr wach?"
Ich beantworte die Frage mit einem mürrischen Brummen. In dem gleichen Ton folgte: "Wisst ihr was heute ist?". Mein Blick wandert zu dem Radiowecker auf dem Nachttisch, der mir 3.49h zeigt. Mit etwas genervte Stimme sagte ich mit unwissendem Unterton:
"Ich glaube heute hat jemand Geburtstag, oder?"
Mit einem Satz sprang das kleine Wesen auf das Bett, sodass Jenny und mir der Schreck ins Gesicht geschrieben war.
"JA ICH!!!!!!!!" schrie es noch im Flug.
Nun gut, es hat doch kein Sinn sich zu wehren, dachte ich bei mir und sagte: "Schatz stehst du auf?" Ich bekam ein liebes, "mach ich" zurück.
Als das Licht dann an war erkenne ich aus dem Schatten im Zimmer, das kleine blonde Mädchen mit den großen blauen Kulleraugen, die Freudestrahlend auf meinem Bauch sitz. "Ich bin jetzt schon drei, Papa!" quiekte sie.
"Ich weiß mein Kleines, Ich weiß."
"Komme lass uns die Geschenke holen, Papa. Die Mama hat gesagt wenn ich wach bin können wir feiern!"
"Klar machen wir sofort aber lass uns bitte erst aufstehen."
Mit einem Satz springt sie von mir ab und saß neben mir in Lauerstellung. Langsam bemühte ich mich aus dem Bett und ich bin froh endlich zu stehen, als meine wunderschöne Ehefrau in der Tür seht und mit warmer Stimme sagt: "Komm Mia, wir gehen jetzt ins Wohnzimmer, da sind auch deine Geschenke."
Mit einem Kampfschrei stürmt die Kleine durch den Flur in Richtung Wohnzimmer und ich schaue  Jenny bloß mit fragendem Blick an. Sie lächelt mir verständnisvoll zu und macht mir mit einer Kopfbewegung klar dass ich auch langsam mit ins Wohnzimmer folgen soll. Mit schmerzenden Knochen tappe ich langsam den Flur entlang als mir Mia  mit strahlenden Augen in den Arm fiel, "Danke, Danke!! Ich hab euch so lieb."
Sie gibt mir einen herzlichen Kuss auf die unrasierte Wange, mit den Worten "Du piekst, Papa".  Als ich dann schließlich im Wohnzimmer angekommen bin nehme, ich meine Frau, die noch in der Tür steht, von hinten in den Arm und wir beobachten gemeinsam unsere kleine Tochter wie sie unbekümmert mit ihren neuen Sachen spielt. Ich flüstere leise in Jennys Ohr " Ich liebe dich" und drückte sie ein wenig fester. Ich gebe ihr noch einen Kuss auf die Schulter und gehe völlig übermüdet zurück ins Bett, in dem ich auch sofort wieder einschlief.
 

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