Chiara Fabiano

Ein kleines Stück Hoffnung

Mein Liebster,
Dunkle Zeiten legen sich in unser aller Häuser und ich fühle mich, als hätte ich die Berechtigung nun erhalten meine Angst zum Ausdruck bringen zu dürfen. Ich kann es beinahe nicht glauben, dass dieser Saal, in dem ich dieses Schreiben verfasse, vor wenigen Wochen noch tanzende Paare barg. Lachende Gesichter, raschelnde Kleider und die hallende Musik spielender Geigen. All das sehe ich, wenn ich an die Vergangenheit denke. Wie fröhlich wir nur alle waren. Ich sehe sie alle vor mir, als wären unsere Feste gestern gewesen. Doch vor allem, und dies ist am wichtigsten, sehe ich dich. Ich sehe dich in diesen Gemäuern, ich sehe dich in dem Garten. Ich sehe dich, wie du auf der Bank saßest, meiner Stimme lauschend. Mein Liebster, ich sehe dich in allem. Nichts auf dieser Erde könnte es schaffen mein Leben, das so trist und dunkel ist, zu erhellen wie eine Nachricht von dir. Dies ist nun der zehnte Brief, den ich dir schreibe. Der zehnte, getränkt in Trauer und Verzweiflung. Von dir zu hören würde mich glücklicher machen als der Friede in diesen dunklen Zeiten der Hoffnungslosigkeit. Ich glaube an deine Unversehrtheit, mögen all meine Briefe auch unbeantwortet bleiben und ich hänge an dem Moment, an dem deine Hände erneut auf meinem Rücken ruhen werden.
In ewiger Liebe, deine Alice

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.04.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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