Auf den Bergen lag noch alter Schnee, grau und still.
Wir saßen in Lumpen gehüllt am Markt und warteten auf
besseres Wetter.
Jemand ging vorbei, hüstelnd; dann nur noch Menschen von ferne.
Helmut nahm einen Schluck und blinzelte.
Weißt du, sagte er und schien etwas in seinem Kopf zu ordnen, ich habe lang
nachgedacht über das Böse.
Ich schwieg. Irgendwo flogen Tauben auf.
Helmut grunzte.
Es macht keinen Sinn, sagte er und biss in ein überreifes Stück Obst.
Keinen Sinn. Vielleicht - er zögerte - gibt es das Böse gar nicht.
Die Sonne zeigte sich.
Für einen Moment war der Sommer zum Greifen nah.
Alles war möglich.
Ich lächelte und reichte Helmut das schimmelige Brot.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.06.2015.
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