Patrick Rabe

Homoheterosexuelle Nachtkakophonie



Quader Quadrolsky erwachte. Es war Nacht. Eine Nacht so finster wie ein Arschlocheisenbahntunnelmitabfahrtsmumie. Quadrolsky wusste, dass er heute seinen Homoheteropapagenogelüsten  im vollen Umfang frönen wollte und zog sich eine Pfeife Pot rein. Dann kleidete er sich in seine Polizeiuniform und rief seine 28 Sklaven zusammen. Schwanzwedelnd und hechelnd krochen sie vor die Füße ihres Herrn. "Leckt den Staub vom Boden!", befahl Quader. Die Sklaven taten wie ihnen geheißen. Mit ihren geilen Zungen rotteten sie millionen Milbenstämme aus. "So!", bellte Quader herrisch, "Wollt ihr nun die Bergpredigt hören oder Krieg und Frieden?" "Krieg und Frieden, Krieg und Frieden!", winselten die 28 Sklaven, denn ihnen grauste vor der Vorstellung, dass sich Quadrolsky wieder in Jesus verwandeln könnte, wie in so manchen verhängnisvollen Nächten. Also holte Quader seine Perücken, Kleider und Uniformen und rezitierte auswendig, verkleidet und mit verteilten Rollen Tolstois Werk. Das machte ihn glücklich und nahm eine ganze Menge sexuelle Spannung von ihm. Nun ließ er Maggilutsch und Tantrafix vortreten, seine transsexuellen Sklaven. Er befahl ihnen, sich in Omas zu verwandeln, die mit seiner Modelleisenbahnanlage durch sämtliche Erdlöcher fahren sollten. Als sie völlig verschmutzt von ihrem Trip wiederkamen, duschte Quader sie mit seinem Sabber und krönte sie zu Königen des Pastinakenlandes. Sklave 8 und Sklave 9 mussten sich nun Märchenbücher nehmen und diese an exakt den Stellen, wo Hexen vorkamen, vollscheißen. Danach trockneten sie diese Scheiße und bastelten ein Knusperhäuschen daraus. Alle Mann/Frau tanzten um das Haus und sangen: "Die Hex ist tot, die Hex ist tot, die böse alte Hex ist tot!"
 
Da kam aus dem Nebelhorn an Quaders Wand ein Luxusliner gefahren mit Kaudia Kiffer und ihren 1000 Dezipeln darauf. Sie zog sich ihre Brüste aus und warf sie zu Quader herüber. Dieser zog sie sich erst an und dann durch die Nase, während Kaudia sich eine Gurkenmaske aus Schlehensperma aufsetzte. "Wal, da bläst er!", rief der tausendste Dezipel mit 99,2 Dezibel. "Ja!", lachte Quader, "Mein Dick ist wieder voll Moby Oil!" Und nun kam die weiße Wahl durch die Wand geschwebt, seitlings geschultert von Herkules 12 Arbeiten. Nachlässig aufgebahrt in Kokswittchens Glassarg, vor dem alle Sklaven und Dezipel niederknieten und "Old lang syne!" furzten. Faust und seine Mütter kamen fistend in den Raum gelaufen und brachten Quader einen Guten-Morgen-Tee, den sie zusammen mit Me Fist To, dem chinesischen Sex-Minister in Quaders Toilette urinierten. Nun wurde eine Runde Lachgas verteilt und alle rissen sich gegenseitig die Nasen ab, um zu demonstrieren, dass Karneval vorbei war (was also bedeutete, dass man die Nasen daraufhin aufaß, weil Fleisch ja wieder erlaubt war). Da erschien Nasi Goreng, der chinesische Nasenminister auf dem Plan und schimpfte ganz fürchterlich. Wie man unschuldige Nasen einfach abreißen und verspeisen könne. Er würde sofort Beschwerde bei Am-nas-ty International einlegen. Daraufhin bekundeten alle Anwesenden Reue und kotzten die Nasen wieder aus. "Das ist Kotze,  das sind keine ganzen Nasen mehr!", keifte Nasi Goreng. "Na ja", bot Quader an, "wir können ja wieder Nasen daraus plastizieren!"  Nasi stöhnte und riss sich in der Mitte durch, weil er seine eigentliche Mission (der Königin Kind zu holen) wieder nicht erfüllt hatte. Quader schüttelte sich: "Hey, Sklave 4, iss diese rumpelstilzigen Überreste auf!" "Was?", protestierte dieser, "Quader, du hast doch 'ne Meiwes!" Also kehrte Kaudia Kiffer Nasi Goreng einfach unter den fliegenden Teppich, damit der kleine Muck ihn zu Winnie Puh ins Hundertmorgenland bringen konnte.
 
Nun rief Quader seinen Nachbarn Bobinger an, der ein 1a Wolfskostüm besaß. "Ey, Bobinger, bring bitte mal die Wofsnummer, wir brauchen das jetzt!" Bobinger zog sich sein Wolfskostüm an und klopfte an Quaders Tür. "Kleines Schwein, kleines Schwein, lass mich ein!" "Nein, nein ,nein!", intonierten Quader und sein Sklavenchor. "Dann rase ich und blase ich euer kleines Häuschen um!" "Mach doch, mach doch!", grunzten Quader und die Sklaven. Da saugte Bobinger Quaders Wohnungstür in seine Nüstern und stürmte herein. Die Sklaven rannten herum wie die Irren. Quadrolsky lachte sardonisch. "So, Bobinger!", sagte er, "Und nun schlachten wir eins nach dem anderen!" Die "Schweine" hatten bereits die Flucht ergriffen, stürzten sich zu Hauf wie die Lemminge über Quaders Balkon und zerklatschten auf dem Asphalt.
 
"Geschafft!", lachte Quader. Er entledigte sich seiner Polizeiuniform und Bobinger streifte das Wolfskostüm ab. Darunter trugen sie edle Sakkos und Schlipse. "Gut", sagte Bobinger distinguiert, "Wo waren wir in unserem philosophischen Exkurs stehen geblieben?" Quader runzelte die Stirne: "Ich glaube, bei der Bedeutung der Wiederkehr des ewig Gleichen bei Nietzsche." "Ja, Dr.Quadrolsky, sie haben Recht!" Bobinger entzündete eine Pfeife mit gutem Tabak, Quadrolsky folgte seinem Beispiel mit einer freudianischen Zigarre und sie sinnierten den Rest der Nacht über Nietzsche und seinen Zarathustra. In den frühen Morgenstunden rezitierte Quader für Bobinger noch die Bergpredigt und verwandelte sich in Jesus, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.
 
 
© by Patrick Rabe
 
Sa, 6. Juni 2015, Hamburg
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.06.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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