Jan und seine Schwester Nina sitzen an einer Bar. Nina ist erst vor ein paar Wochen achtzehn geworden, hat aber noch nie richtig Alkohol getrunken – und das nicht nur, weil sie das Gesetz nicht brechen will. Ihr großer Bruder Jan ist da anderer Meinung und hat sich vorgenommen nicht eher zu verschwinden, als dass sie mindestens ein Glas mit Alkohol getrunken hat.
Jan: „Hey, du bist jetzt 18. Du darfst Alkohol jetzt trinken. Also hau rein! Ich gebe dir einen aus!“
Nina: „Nein danke. Mir schmeckt kein Alkohol.“
Jan: „Woher willst du das denn wissen? Du hast noch nie welchen probiert!“
Nina: „Doch! Sekt an Sylvester.“
Jan: „Das zählt doch nie im Leben! Du hast kurz dran genippt und dann ausgekippt.“
Nina: „Weil er mir nicht geschmeckt hat.“
Jan: „Das war doch auch nur Sekt. Der ist ja auch eklig. Probier doch mal ein Bier.“
Nina: „Ne danke! Das finde ich ja noch ekliger! Eine Bierfahne wie unser Onkel sie nach jeder Feier hat, brauche ich nicht selbst.“
Jan: „Dann such dir einen Cocktail aus! Die Dinger schmecken echt gut und für dich auch nicht so widerlich wie Bier.“
Jan sieht sich zu dem Mädchen um, das hinter der Bar steht und gerade Gläser säubert.
Jan: „Hey du!“
Mädchen: „Lisa.“
Jan: „Hey Lisa. Was hast du denn alles für Cocktails für meine Schwester parat?“
Lisa: „Einige.“ Sie blickt zu Nina. „Deine Lieblingsfrucht und Lieblingsgetränk?“
Nina: „Mango und Cola.”
Lisa: „Da hätte ich einen Mango Daiguiri Cocktail oder einen Cuba Libre.“
Nina: „Der Cuba Libre ist mit Cola?“
Lisa: „Und Rum.“
Jan: „Na komm schon. Dann fängst du eben mit Rum an. Ist doch nicht so schlimm.“
Lisa: „Was heißt fängst an?“
Jan lacht: „Sie ist noch ne Jungfrau, was Alkohol angeht. Und das mit achtzehn!“
Nina rechtfertigt sich: „Na und? Ich hab´s halt nicht nötig mich jedes Wochenende volllaufen zu lassen.“
Jan: „Tust du doch jeden Tag. Zumindest deine Haut. Und dieser Geruch ist ätzend.“
Nina klärt ihn auf: „Das nennt man Desinfektionsmittel und ist eigentlich die beste Eigenschaft die der Alkohol hat.“
Jan zeigt ihr den Vogel: „Aber natürlich! Die beste!“ J
Lisa: „Da gebe ich ihr recht. Außerdem ist es für mich viel angenehmer mit dem Alkohol als Putzmittel über den Boden zu fegen. Dazu noch der verdammte Geruch von verschiedensten Cocktails … es ist nicht schön. Da würde ich noch lieber Kaugummis abkratzen, als hier die Drecksarbeit zu machen.“
Jan: „Aber wir sind ja auch nicht du. Wir müssen nicht die Drecksarbeit machen. Wir können genießen.“
Nina: „Und dann im Koma zu uns gebracht werden oder was?“
Lisa: „Arbeitest du etwa im Krankenhaus?“
Nina: „Ich mach da ne Ausbildung im Lazarett.“
Lisa: „Ja, ich erinner mich. Vor zwei Wochen mussten wir nen Typen abholen lassen der kaum noch sprechen konnte, geschweige denn gehen. Er war mit seinen Freunden da gewesen aber die hatten dann keine Lust mehr, weil sie mit ihm nichts mehr anfangen konnten und haben ihn dann hier allein zurückgelassen. So etwas ist zwar ein hartes aber gutes Beispiel für einen Nachteil vom Alkohol. Sowas ist echt traurig.“
Jan: „Ja, schon … aber ich rede hier von einem, zwei, vielleicht drei Gläsern. Ich hab nicht vor dich ins Koma zu verschaffen, Schwesterchen.
Nina: „Natürlich nicht! Ich hoffe dasselbe gilt auch für dich! Ich habe nämlich keine Lust darauf, dich nachher wie ein Sack Kartoffeln mitschleppen zu müssen.“
Jan: „Hey, ich weiß wo meine Grenzen liegen und die überschreite ich auch nicht. Genauso wenig habe ich vor dich mit Alkohol zu überschütten. Ich möchte nur, dass du es wenigstens mal probierst.“
Lisa: „Dann mache ich dir einen Cuba Libre?“
Nina: „Ok.“
Jan steht auf und geht in Richtung Tanzfläche, wo er schon seit einiger Zeit ein Mädchen im Auge hat.
Nina: „Wohin gehst du?“
Jan: „Ein paar Frauen klarmachen. Du kommst doch ein paar Minuten ohne mich aus, oder?“
Nina: „Klar.“
Jan zu Lisa: „Dann pass aber auf, dass sie auch wirklich alles trinkt.“
Lisa (während sie den Cocktail zubereitet): „Klar.“
Jan zu Nina: „Bis dann.“
Nina schaut ihm hinterher. Er verschwindet hinter einer Schar von Leuten. Keine Minute später schiebt Lisa ihr ihren Cuba Libre hin.
Nina: „Danke.“ Sie zögert eine Weile, weil sie weiß, dass er ihr sicher nicht schmecken wird.
Lisa bemerkt ihr Zögern: „Ich will dich übrigens nicht foltern.“
Nina: „Was?“
Lisa gibt Entwarnung: „Ich hab den Rum weggelassen. Jetzt darfst du mal ne eiskalte Cola probieren. Ist sogar light.“
Nina strahlt und ist beruhigt: „Danke!“ J
Sie trinkt einen kräftigen Schluck.
Lisa gespannt: „Und?“
Nina begeistert: „Super!“
Lisa: „Ohne Alkohol geht’s eben auch.“
Nina: „Und wie!“
Ende
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wir das Thema Alkohol hatten. Ich dachte, dass ich so nochmal
auf eine gute Note komme. Am Ende hat es für eine sehr gut
gereicht :)Meike Schäfer, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.06.2015.
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