Flåm
Kurz nach 5 Uhr kroch ich aus meinem Schlafsack heraus, es war natürlich längst taghell. Ein blauer Himmel spannte sich über den Bergen, die Hänge waren bereits von der Sonne beleuchtet. Nach schönem Frühstück im Schlafsack – so kalt war es doch noch in der Nacht geworden – radelte ich gemütlich Richtung Erdal, dort zweigte der Aurlandsvejn von der Küste ab. Ich passierte außerhalb Lærdals einen kleinen, hölzernen Pier, an dem der Fischkutter vertäut lag, den wir gestern umfahren hatten. Ich konnte nicht widerstehen, ich musste ihn mir ansehen. Er war ungefähr 8 bis 10 Meter lang, mit Lärche karweelbeplankt, Bug- und Achtersteven waren aus Eiche, unter der Wasserlinie mit Stahlplatten der Größe 300 x 150 mm beschlagen. Wasserlinie und Freibord waren schön blau und rot abgesetzt. Ansonsten waren die Holzteile dick mit farblosem glänzenden Bootslack überzogen, nur das Deck um das Ruderhaus herum war in tiefem Blau gehalten. Auf dem Vorschiff war eine handgetriebene Ankerwinde festgebolzt, allerdings ohne Anker und Kette – wie viel Kette wird in einem Fjord gebraucht, geht eine solche Nussschale vom Gewicht nicht unter? Ein Niedergang führte zum offensichtlich großen Laderaum im Vorschiff, die Tür war durch ein mächtiges Vorhängeschloss gesichert. Die motorgetriebene Vorrichtung für das Netzgeschirr lag an Steuerbord mittschiffs hinter dem Mast mit einem kleinen Ladebaum. Das Ladegeschirr wurde mit einer kleinen Handwinde betrieben. Das Steuerhaus achtern wies nur wenige Instrumente auf, ein Echolot war vorhanden, gleich hinter der Frontscheibe steckte eine Vielzahl von Messern in passenden Schlitzen. Ein Edelstahlauspuff mit großem Durchmesser führte seitlich am Steuerhaus empor und ragte weit darüber hinaus. Das Schiff machte einen gepflegten, aber etwas unordentlichen Eindruck. Wirre Bündel von Fendern hingen die Bordwände herab, eine Achterspring war nicht gesetzt.
In Erdal bog ich südwärts in die Berge ab, ließ den aufgelassenen, vor sich hin rottenden Fährhafen rechts liegen. Die Straße stieg sofort sehr steil an, ich ließ den entgegenkommenden Fluss schnell weit unter mir. Bei der ersten Rauchpause bot sich mir ein weiter Blick zurück auf den Fjord, die erste (und vorletzte) Fähre nach Gudvangen fuhr unter mir vorüber, das Oberdeck bevölkert von winkenden japanischen Touristen. Sie hatten bereits in Lærdal am Kai gestanden und auf das Schiff gewartet und mich fröhlich begrüßt, als ich vorüber fuhr.
Das Dorf, oder besser, die Ansammlung von Bauernhöfen zog sich recht weit die Straße hinauf; die weit auseinander liegenden Gehöfte waren auch rechts und links hoch an den Berghängen gelegen. Der Autoverkehr war faktisch nicht vorhanden – es war gut so, denn ich kam wegen der starken Steigung nur so langsam voran, dass ich kaum geradeaus fahren konnte. Dichte Laubwälder bedeckten jetzt die Hänge, ich hatte den Eindruck eines noch jungen Baumbestandes, oder waren die Stämme klimabedingt einfach nur kleinwüchsig?
Die Fahrbahn war häufig von Schafen bevölkert, entsprechend viel Kot lag auf dem Asphalt herum. Den Tieren musste ich mich vorsichtig nähern, sie erschraken sehr häufig bei meinem Anblick und rannten unberechenbar in irgendeine Richtung.
Nach den ersten sehr steilen Kilometern wurde die Straße flacher und führte in Serpentinen den nördlichen Hang hinauf. Die Kehren waren sehr eng, die Fahrbahn äußerst schmal. Der Fjord war nun nicht mehr zu sehen, nur noch die steil aufragenden Berge dahinter. Und Wasserfälle gab es wieder in Mengen! An einer sehr schönen Stelle, an der sich drei Wasserfälle zum Fluss vereinten, beschloss ich, mein Picknick abzuhalten. Ich suchte nach einem idyllischen Platz am Fluss, jedoch war der Weg dorthin so glitschig, uneben und steil, dass ich meine Sachen nicht hinunter tragen wollte. Also breitete ich mich neben der Straße an einer kleinen Haltebucht aus, die Schlafsackrolle war mein Sitz, eine umgedrehte Packtasche der Esstisch. Tee und ungezählte belegte Brote, Tomaten, Zwiebeln, Bananen... – es war ein Schlemmen! Von Ruhe konnte allerdings keine Rede sein, dafür war der Verein der Wasserfälle zu laut. Ein Straßenreinigungs-Lkw kroch den Berg herauf, die eingebaute Kehrmaschine war in Betrieb: es wurde tatsächlich die Fahrbahn gefegt! Nach kurzer Zeit quälte sich ein großer deutscher Reisebus die Steigung hinauf; der Fahrer musste ein wahrer Künstler sein, um durch diese engen Kehren zu kommen. Nachdem auch er wieder meinen Blicken entschwunden war, hatte ich nicht lange meine Ruhe. Ein Pulk von sage und schreibe sieben Range Rovers und Land Rovers rollte die enge Straße herunter und fuhr ausgerechnet auf meinen Rastplatz. Aus jedem Wagen stiegen jeweils zwei alte bis sehr alte Paare aus, bekleidet mit leichtester Sommerkleidung in Latschen oder Sandalen. Einige wollten tatsächlich zu den Wasserfällen hinunter klettern; nur mit Mühe konnte ich sie davon abhalten, sie hätten sich mit Sicherheit die Knochen gebrochen. So strolchten sie lärmend in der Gegend herum, spazierten fast mitten durch mein Picknick hindurch und wunderten sich darüber, dass ich so ruhig blieb. Ich wollte einfach nur meine Brotzeit genießen und ausgiebig essen, davon wollte ich mich nicht abbringen lassen. Es war dann doch noch möglich, mit Einigen zu klönen, auch fotografieren lassen musste ich mich über alle Maßen. Ich gab wohl für diese käsebleichen Leute ein merkwürdiges Bild ab, wie ich dort auf meiner Schlafsackrolle im Schneidersitz saß, den zugegebenermaßen recht hohen Hut auf dem Kopf, ab und zu am dampfenden Tee nippte, mir Zwiebelwürfel auf das Tomatenbrot bröckelte und einen rundum mit mir zufriedenen Eindruck machte. Endlich, endlich zogen sie wieder ab, unter lautem Getöse den Berg hinunter, nach Lærdal hin.
Kurz bevor auch ich aufbrach, stoppte ein abwärts kommender Volvo, und das schwedische Paar von gestern begrüßte mich fröhlich. Nach kurzem Schwatz zogen wir beide unserer Wege.
Die Straße stieg nun wieder steiler bergan, die Kurven wurden weiter, der Weg führte um einen weiten Talkessel herum. An den entlegensten Stellen standen Sommerhäuschen, oft nur durch einen steilen Pfad erreichbar. Der Schwede hatte zum Abschied noch gemeint, dass ich mich dort oben auf eine Menge Schnee und Wind freuen könne. Ich tat es wirklich.
Bei Erreichen der Baumgrenze lagen schon viele Schneeflecken auf den Weiden, die umliegenden Berggipfel waren kahle, öde Buckel. Auf ungefähr 1.100 Metern Höhe führte die Straße um den Berg herum und gestattete mir einen letzten, gewaltigen Ausblick: hinter den Fjordbergen erhob sich in der Mitte des Blickfeldes das hochalpine Massiv Jotunheimen mit dem 2.452 Meter hohen Gitterglind, dem höchsten Berg Skandinaviens, rechts dahinter duckten sich die runden Kuppen des Rondane-Nationalparks, zur Linken blendete das gleißende Feld des Jostedalsbreen in der hellen Mittagssonne.
Nach Umfahren des Berges packte mich sofort ein eiskalter heftiger Gegenwind, der meine Geschwindigkeit noch langsamer werden ließ, als sie ohnehin schon war. Der Wind war derart ungemütlich, dass ich für eine Rauchpause ein Stück den Hang hinunter krabbelte, um in einer kleinen durch Heidesträucher geschützten Mulde die Zigarette genießen zu können. Die letzten fünf Kilometer vor der Passhöhe führten durch eine absolute Schneelandschaft. Zwar fuhr ich nicht durch die prophezeiten Schneetunnel, sehr wohl aber durch lange Hohlwege, gebildet aus Schnee mit 4 Meter hohen Wänden, in denen mich der Gegenwind wie in einem Windkanal schüttelte. Längst hatte ich Hemd, Pullover, Jacke, Regenhose und Handschuhe übergezogen, so kalt war es. Kleine Seen lagen dort oben, fast gänzlich von Schnee und Eis bedeckt, das hell weißgrün schimmerte. Ich sah ein großes Gletscherfeld rechts voraus, die Passhöhe konnte also nicht mehr weit sein. Die Straße führte stetig auf und ab, stets ein wenig mehr auf als ab. Endlich erreichte ich den Scheitelpunkt des Aurlandsvejn, erkennbar an drei roten Häuschen, die verloren im tiefen Schnee standen. Genau senkrecht unter mir, allerdings 1.300 Meter tiefer, rollten die Autos durch den Straßentunnel. Eine Abfahrt begann nun noch lange nicht, es war ein ständiges auf und ab, nunmehr ein wenig mehr ab als auf. Eine schöne, dicke, warme Pudelmütze wünschte ich mir, dermaßen kalt war es dort oben. Ich schaute mir nicht mehr die Landschaft an; diese faszinierende Schneewüste, dieses immerwährende Weiß schmerzte in den Augen. Ich hielt den Blick starr auf das graue Band der Straße gerichtet, um den Augen ein wenig Erleichterung zu verschaffen.
Endlich, endlich, kamen Fjordtäler in Sicht. Unfassbar, wie tief sie waren! Ganz weit östlich sah ich eine Straße sich den Berg hinunter schlängeln. Das konnte nur die RV 50 sein, die, aus den Bergen kommend, sich am Ausgang des Tunnels von Lærdal mit der Europastraße 16 vereinigt. Die Fjordtäler waren so steil und so tief eingeschnitten, dass ich kein Wasser erkennen konnte. Nach einer letzten Steigung stand das erlösende Schild am Straßenrand: „8 % Gefälle auf 10 km“. Die 10 Kilometer waren eine einzige Wucht! Glatte Straße, keine Bäume, die Fahrbahn weit einzusehen, Bremsen war nur vor den Kurven vonnöten. Ich konnte das Rad endlich einmal richtig laufen lassen. Schneller als 65 km/h ging es jedoch nicht, dann war bereits die nächste Kurve erreicht. Kein Auto behinderte die rasende Fahrt – 95 Prozent des Autoverkehrs, den ich erlebte, hatten sich an meinem Picknickplatz abgespielt. Schnell wurde der Schnee weniger, und als ich das Ende dieser 10 Kilometer erreichte, war nur noch Grün um mich herum und die ersten Bäume standen am Straßenrand. Ein nächstes Schild: „Serpentinen 5 km“. Schlagartig wurde die Straße schlecht, die Fahrbahn war holprig und voller Löcher, enge, sehr enge Kurven wanden sich um Felsvorsprünge, der Weg wurde sehr schmal mit etlichen Ausweichstellen. Der Reisebus vom Vormittag war mir nicht wieder entgegengekommen. Es war mir ein Rätsel, wie er diese Straße hinuntergekommen ist. Nach einigen Kurven kam der Aurlandsfjord in Sicht. Der Anblick war so atemberaubend, dass mir sofort die Tränen in die Augen schossen. Ich musste erst einmal anhalten, um mich zu beruhigen. Senkrecht stiegen sie Felsen 1.500 Meter aus dem Wasser empor, auf dem engen Fjord zog die 15-Uhr-Fähre nach Gudvangen einen glitzernden Wellenfächer hinter sich her. Flåm war noch nicht in Sicht, Aurlandsvangen weit unter mir konnte ich jedoch bereits erkennen. Langsam rollte ich den Berg hinunter; der schlechte Straßenzustand, die enge Fahrbahn und die grandiose Aussicht zwangen mich zu verhaltener Fahrweise. An vielen Kehren hielt ich an, um das Bild dieses Fjordes geradezu aufzusaugen. Außerdem wollte ich meine Hände entspannen, die mir vom stetigen starken Bremsen schmerzten. Eine hydraulische Bremsanlage wäre schön gewesen. Mit der Wirkung meiner Bremsen war ich durchaus zufrieden; ein bisschen weniger Kraftaufwand auf solchen Extremstrecken wäre aber sehr angenehm. Wie gut in Wirklichkeit meine Bremsen waren, erfuhr ich, als auf einem geraden Stück ich das Rad rollen ließ und mir ein Wagen entgegenkam. Der Fahrer machte keinerlei Anstalten, langsamer zu werden oder auszuweichen. Aneinander vorbei wären wir bei dieser schmalen Fahrbahn nicht gekommen. Also packte ich mit beiden Händen fest zu und brachte mein Rad auch in der nächstgelegenen Ausweichstelle zum Stehen. Ich hatte nicht einmal Grund zum Schimpfen, schließlich hat der bergauf Fahrende das Vorrecht.
Unten in Aurlandsvangen entledigte ich mich erst einmal des Großteils meiner Kleidung. Warm war es; die Leute liefen in kurzen Hosen und Röcken, in T-Shirts und leichten Blusen herum. Eingemummelt wie ein Polarforscher hatte ich wohl einen merkwürdigen Anblick geboten, als ich in den Ort gerollt war. Direkt am kleinen Hafen lag ein Kafe mit einer Terrasse direkt über dem Wasser. Nach einer solchen Fahrt in der Sonne sitzen, heißen Kaffee schlürfen, leckeren Kuchen genießen, den unfassbaren Anblick dieses Fjordes bestaunen – kann jemand nachvollziehen, wie ich mich gefühlt habe?
Nach Flåm waren es noch acht Kilometer, ein Ausrollen auf einem wunderbar ebenen Radweg direkt am Wasser unterhalb der Europastraße 16. Der Weg führte mich am alten Hafen entlang durch den ältesten Teil Flåms. Der Hafen war die Keimzelle des Ortes, erst später wuchs die Bebauung in das Tal hinein. Ohne Umwege wurde ich in das jetzige Zentrum geleitet: Zur Station der spektakulären Flåmbahn, direkt am Pier für die Kreuzfahrtschiffe gelegen. Umschauen konnte ich mich später, zunächst wollte ich mich heimisch einrichten. Ein schöner terrassierter Campingplatz bot mir einen herrlichen Platz im oberen Bereich mit Blick auf den Fjord und in das Tal nach Myrdal hinein. Alte Bekannte traf ich wieder: das Ehepaar aus dem Salzburgischen mit dem Faible für das Alte Land („Mein Gott, den ganzen Weg sind Sie mit dem Rad gefahren! Nicht durch den Tunnel? Über den Berg? Das glaub´ ich niemals!“), die Gruppe von Engländern vom Picknick am Mittag („Have a cup of tea with us; you like tea, we know! No? Then, sorry!“). Ich weiß, ich habe sie mit dem Ausschlagen der Einladung beleidigt; aber ich wollte jetzt für mich sein. Der Tag hatte dermaßen viele Eindrücke gebracht, dass ich dieses erst einmal verarbeiten musste. Ich wollte keinen Small-Talk machen. Zelt aufbauen, Kaffee trinken, schauen.
Nach angemessener Pause schlenderte ich zum Hafen/Bahnhof. Viele Blumen schmückten das Areal; Kafes und Restaurants luden zum Verweilen ein, viele Menschen spazierten herum. Eine Gruppe von jungen Leuten ließ sich nacheinander in einer Art Autoreifen mit Boden über den Fjord ziehen, nachdem die Versuche auf Wasserskiern sämtlich gescheitert waren. Die Neoprenanzüge mit den ballonförmigen Schwimmwesten ließen die Leute zu grotesken Michelin-Männchen werden.
Ich wollte unbedingt morgen mit der Bahn nach Myrdal hinauf fahren und dann das Tal hinab wandern. Gemäß Fahrplan fuhr der erste Zug um 8 Uhr 50. Nur schade, dass ich keinen Rucksack mitgenommen hatte, mit Verpflegung und Getränken sah es auf der ungefähr 25 Kilometer langen Strecke also schlecht aus. Und eine Tasche, die ich hätte in der Hand tragen müssen, wollte ich auf keinen Fall mitnehmen.
Zurück auf dem Campingplatz gab es wieder einmal Nudeln mit Pastasauce, reichlich mit Knoblauch versetzt. Auf das Frühstück konnte ich mich nicht recht freuen, gab es doch am Campingplatz-Kiosk nur weißes Labberbrot.
Die Plätze für Wohnwagen waren fast alle belegt von dem üblichen Mix: Niederländer, Engländer und Deutsche; Letztere überwiegend aus den neuen Bundesländern, erkennbar neben den Kennzeichen auch an den Jogginganzüge tragenden Insassen, von der Sprache nicht zu reden. Die Plätze für die Zelter waren spärlicher besetzt, zumeist von jüngeren Leuten. Es war vielen Urlaubern wohl noch zu kalt zum Zelten. Auch ein Radlerpaar war unter den Gästen, das sich jedoch sofort in der entlegensten Ecke des Platzes absonderte und damit zu verstehen gab: „Lasst uns in Ruhe!“.
Hinter mir am Hang stieg die Europastraße 16 den Berg hinan und verschwand im schwarzen Tunnelloch nach Gudvangen. Glücklicherweise war der Verkehr sehr gering, sodass das lauteste Geräusch an diesem schönen Abend das Brausen der vielen Wasserfälle war.
Als ich aufstand, beleuchtete die Sonne die gegenüberliegenden Berghänge, darüber wölbte sich ein wolkenloser, dunkelblauer Himmel. Das Brot war besser als erwartet, daher war das Frühstück im Freien ein wahrer Genuss. Im Hafen erblickte ich zu meiner Überraschung die „Costa Romantica“. Ich hoffte nur, dass die Schiffspassagiere Langschläfer waren und nicht auch den ersten Zug nach Myrdal nehmen wollten. Ein solcher Ausflug steht bei einer Norwegen-Kreuzfahrt mit Sicherheit auf dem Programm.
Nach einer wahren Duschorgie – die Sanitäreinrichtungen auf diesem Platz waren wie üblich hervorragend – überlegte ich, was ich denn anziehen sollte: Das Wetter versprach, schön und warm zu werden; also Stiefel, kurze Hose, Hemd und Pullover – keine Tasche. Ich hatte ausgiebig gefrühstückt, konnte wohl auch unterwegs bei der Wanderung abwärts an der Zwischenstation einen Happen erstehen und etwas trinken.
In der Schalterhalle des Bahnhofs herrschte lebhaftes Gedränge. Eine Gruppe von Ostdeutschen wollte über Myrdal nach Bergen fahren und war extrem nervös vor Angst, keine Fahrkarten mehr zu bekommen. Mit wahrer Engelsgeduld beruhigte die junge Frau hinter dem Schalter, die fließend deutsch und englisch sprach, die aufgeregte Meute. Selbstverständlich bekam ein jeder sein Ticket, so auch ich – 125 NOK (ca. 12,80 Euro) für die einfache Fahrt. Ob der fehlenden Rückfahrt fragte mich die Frau, ob ich zurück wandern wolle und gab ihren Neid zu: es sei ein Weg, den ich nie vergessen würde. So wurde meine immense Vorfreude noch mehr gesteigert.
Von der „Costa Romantica“ waren sehr viele Passagiere auf dem Bahnsteig, für sie waren jedoch Extra-Waggons reserviert, sodass ich mir nicht ein unaufhörliches Geschnatter anhören musste – dachte ich. Ich hatte mich zu früh gefreut. Mir schräg gegenüber saßen zwei deutsche Frauen, die ohne Unterlass quasselten und während der Fahrt kaum aus dem Fenster schauten. Und wenn sie es taten, dann nur, um dem kleinen Jungen, der mit ihnen war, zu sagen: „Schau einmal, was für ein schöner Wasserfall! Ist das nicht ein schöner Wasserfall? Nun sag´ doch, dass das ein schöner...!“ (in meinem Tagebuch finde ich über diese Szene die Notiz „So werden Neonazis herangezogen“ – ich muss wirklich sehr wütend gewesen sein). Der Wasserfall war übrigens wirklich schön.
Die Flåmbahn windet sich von Meereshöhe hinauf auf 866 Meter bei einer maximalen Steigung von 55 ‰ ohne Zahnradantrieb! Der engste Kurvenradius ist 130 Meter bei Normalspur. Die Lokomotiven und Waggons werden speziell für diese Strecke gebaut, können aber aus eigener Kraft über das normale Streckennetz hierher fahren. Die Waggons machen trotz jungen Alters einen altertümlichen Eindruck. Ein hohes Dach wölbt sich als Rundbogen über den unbequemen Klappsitzen. Im Zug, der grundsätzlich mit je einer Lokomotive vorn und hinten bestückt ist, herrscht generelles Rauchverbot. Aus Sicherheitsgründen ist jede Zuggarnitur mit vier unabhängig voneinander arbeitenden Bremssystemen ausgerüstet. Auf die Sehenswürdigkeiten wir während der 55minütigen Fahrt in etlichen Sprachen hingewiesen.
Nach Verlassen des Bahnhofs schlängelte sich der Zug um einen Bergvorsprung herum und gab den Blick auf das vor uns liegende, tief eingeschnittene Tal frei. Noch war der Talgrund recht eben und mit vielen Wohnhäusern bebaut, in deren Zentrum die alte Kirche von Flåm stand. Erst mit Passieren der letzten Häuser begann die Strecke steil zu werden. Am östlichen Hang ging es immer höher hinauf, der Blick öffnete sich auf eine idyllische Landschaft mit schnell dahin fließendem Fluss, blumengesprenkelten Weiden und vereinzelten Gehöften. Doch nach der nächsten Kurve war es nicht mehr lieblich, sondern gewaltig! Steil stiegen die felsigen Bergflanken empor, mächtige Wasserfälle rauschten herab, auf den Bergspitzen glitzerte der Schnee. Mehrfach wurde der Fluss überquert, jedoch nur einmal auf einer Brücke. Ansonsten waren mit dem Abraum aus den vielen Tunnels Dämme durch das Flussbett aufgeschüttet und das Wasser durch Stollen darunter abgeführt. Die Bahnlinie wurde während des zweiten Weltkrieges gebaut; die Gefahr von Sabotageakten ließ die Erbauer weitestgehend auf leicht angreifbare Konstruktionen verzichten. Auf dem Weg nach Myrdal waren 20 Tunnels zu durchfahren, von denen allein 18 von Hand in den Berg getrieben wurden. Warum dies so ist, entzieht sich meiner Kenntnis – Kriegsgefangene als billige, fast kostenlose Arbeitskräfte? In deutschen Reiseführern ist zu lesen, dass diese wirklich beeindruckende Bahnstrecke von deutschen Pionieren während der norwegischen Besetzung gebaut worden sei. Da liegt der Gedanke an Zwangsarbeiter nahe. In norwegischen Beschreibungen ist neutral jeweils nur vom Bauzeitraum die Rede. Offensichtlich wird auf beiden Seiten ein wenig um den heißen Brei herumgeredet; auf der einen Seite wohl aus Scham, auf der anderen aus Höflichkeit?
Heute sind die Tunnel jedoch eine Wucht! Bieten sie doch nach jeder Durchfahrt andere Ansichten dieses wundervollen Tales. Ob am steilen Felshang geschmiegt oder durch dichten Wald fahrend: ständig bieten sich fesselnde neue Ausblicke auf wild dahin schießende Gebirgsbäche, tief unten liegende grüne Wiesen, prächtige Wasserfälle und die weißen Berggipfel. Viele, viele Namen der Wasserfälle wurden über die Bordlautsprecher bekannt gegeben, doch wie sollte ich sie behalten? Einer blieb im Gedächtnis – nicht weil er der schönste war (ich habe kaum etwas von ihm gesehen), sondern weil er zwischen zwei Tunnelabschnitten direkt unter den Gleisen dahin schoss und für diese Attraktion extra ein Haltepunkt mit Aussichtsplattform gebaut wurde. Der Kjellfossen stürzt jedoch mit einer solchen Gewalt herab, dass die Gleisanlage und die Plattform vollständig in Gischt eingehüllt waren. Trotzdem stieg während des Haltes ein Großteil der Fahrgäste aus, um die Objektive der Videokameras und Photoapparate benetzen zu lassen. Es müssen sehr interessante Aufnahmen dabei herausgekommen sein! Ich hatte jedenfalls keine Lust, nass zu werden und blieb daher im Zug sitzen.
Der Rest der Strecke verlief größtenteils im Inneren des Berges, Schleifen, Kehren und Spiralen waren zu durchfahren. An mehreren Stellen bot sich durch Öffnungen in der Felswand ein grandioser, wenn auch kurzer Blick auf das Tal. Durch die Lautsprecher kam in hilfreicher Weise rechtzeitig vorher der Hinweis, auf welcher Seite die nächste Öffnung kommen würde. Ansonsten ist eine solche längere Tunneldurchfahrt nicht sehr erhebend; auch nicht mit dem Wissen um Schleifen, Kehren und Spiralen.
Ein letztes, kurzes Stück an einem beeindruckenden Bergsee vorbei, und Myrdal war erreicht. Auf dem dreigleisigen Bahnhof entstand wieder hektisches Gedränge, weil viele den bereitstehenden Zug nach Bergen erreichen wollten. Besonders ein lächerlich aussehender Radler geriet fast in Panik, weil er nicht wusste, wo er sein sorgfältig auseinander gebautes und akkurat verpacktes Rad sowie seine vom Radanzug wurstpellenartig eingeschnürte erkleckliche Leibesfülle unterbringen sollte. Ich ließ mich von der Hektik nicht anstecken und trank zunächst in aller Ruhe einen Kaffee im Bahnhofskafe. Ich wollte mir die Zeit vertreiben bis zur Ankunft des Zuges aus Bergen Richtung Oslo. Ich hatte auf einer Informationstafel gelesen, dass dieser Zug auch Fahrräder mitnimmt. Wenn ich von Bergen nach Oslo die Bahn nähme, könnte ich länger im Fjordland bleiben. Diesen Zug wollte ich mir ansehen. Als er dann eintraf, war ich einigermaßen überrascht; ein futuristisch anmutender blauer Blitz rollte die Bahnsteigkante entlang. Angestrengt schaute ich nach Fahrradabteilen, sah jedoch keines. Auch in das Innere der Waggons konnte ich nicht blicken. Die getönten und verspiegelten Scheiben verhinderten die Einsicht. Aber ich dachte mir: Wenn es so auf dem Fahrplan steht, wird es wohl auch eine Möglichkeit geben, ein Fahrrad in diesem Zug unterzubringen. Fast lautlos fuhr der Zug wieder an und verschwand, woraus er gekommen war: in einem schwarzen Tunnelloch. Der Bahnhof von Myrdal liegt in einem engen Hochtal, an drei Seiten von Bergen eingeschlossen, nur das Tal zum Fjord hin ist offen. Vergeblich versuchte ich, den Radweg, sprich, die alte Baustraße zu erspähen, die parallel zur Bahnstrecke über die Hardangervidda führt, schließlich sollte er direkt am Bahnhof vorbeiführen.
Inzwischen hatten die meisten der Zugreisenden von der „Costa Romantica“ wieder in ihren Abteilen Platz genommen und warteten auf die Abfahrt des Zuges. Ich machte mich jedoch auf, den „Rallarvegen“ abwärts zu wandern, den abenteuerlichen Radweg hinunter nach Flåm, der häufig von der Bahn aus zu sehen war und auf den mehrfach über die Lautsprecher hingewiesen wurde. Zunächst führte ein gut begehbarer Schotterweg unterhalb des Bahnhofs sanft bergab, bis ein Felsvorsprung erreicht war. Um dessen Ecke gelangt, stockte mir fast der Atem: ein fast kreisrunder Talkessel, mehrere Hundert Meter tief, tat sich vor mir auf, rechter Hand eine senkrechte Felswand, in deren Inneren die Bahnlinie verlief (die Gleise waren unten im Talgrund zu erkennen), links ein zerklüfteter Berghang, über den in mehreren Stufen ein majestätischer Wasserfall tobte, gegenüber ein schmaler Durchlass in das weiterführende Tal, direkt vor mir ein abschüssiges Schneefeld, einige hundert Meter breit. Wie ging es hier nur hinunter? Über das Schneefeld führten Fußspuren; ich folgte ihnen und gelangte am anderen Ende auf einen Gebirgssteig, der in extrem steilen Serpentinen den fast senkrechten Hang hinabführte. Der Untergrund bestand aus grobem Geröll, herausragenden Felsen, tiefen Rinnen und immer wieder Wasser, Wasser, Wasser. Und dies sollte ein Radweg sein? Ich bin schon manche haarsträubende Strecke, beispielsweise den Rennsteig im Thüringer Wald (den Wanderweg – nicht die Straße!) mit voll beladenem Rad gefahren, aber so etwas hatte ich noch nicht gesehen. An ein Fahren wäre hier überhaupt nicht zu denken gewesen. Abwärts wäre es vielleicht, vielleicht möglich, das Rad zu schieben, aufwärts bestand wohl nur die Möglichkeit, das Gepäck abzuschnallen und die Teile einzeln hinaufzutragen.
Diese Sorgen hatte ich jedoch nicht und machte mich in bester Laune an den Abstieg, immer begleitet von diesem großartigen Wasserfall zu meiner Linken, der durch Engstellen schoss, über Felskanten sprang, auf großen Steinen zerstob und einen Lärm machte, der jedes andere Geräusch im Tal übertönte. Der tief unten sich heraufkämpfende Zug erklomm scheinbar lautlos die Steigung.
Nach ungefähr zwei Dritteln des Weges begegnete mir ein Rennradler, der mich fragte, wie lang diese verdammte Strecke („this fucking trip“) denn noch ginge. Als ich ihm sagte, dass er wohl mit 1 ½ Stunden rechnen müsse, fing er an unflätig zu fluchen. Als ich ihm aber dann noch mitteilte, dass oben ein großes Schneefeld zu überwinden sei, schwieg er, schüttelte den Kopf und nahm grimmig den Aufstieg wieder in Angriff. Für die dünnen Rennradreifen ist dieser sogenannte „Radweg“ nun wirklich nicht geeignet.
Am Talgrund angelangt, konnte ich beim Hinaufschauen kaum glauben, diesen Hang hinuntergekommen zu sein, so steil war er, zumal der Gebirgspfad hinter der ersten Kehre nicht mehr auszumachen war. Im Talboden vereinigten sich der Kjellfossen und der mich begleitende Wasserfall zu einem veritablen Gebirgsfluss. Durch eine Felsenge gelangten wir gemeinsam in das eigentliche Tal von Myrdal, das freilich nicht weit einzusehen war, weil es fast wie ein Fluss mäanderte. Der Weg war nun glatter und ebener, einfach zu gehen und wohl jetzt auch mit dem Rad zu fahren. Hinweisschilder machten darauf aufmerksam, dass die Piste auch der landwirtschaftlichen Nutzung diente und die Begegnung mit entsprechenden Fahrzeugen nicht ausgeschlossen war. Es wurde ausdrücklich vor schnellem und nebeneinander Fahren gewarnt. Die Route hatte auch durchaus nicht den Charakter einer Rennstrecke: neben einigen ebenen Abschnitten war ein ständiges Auf und Ab, kurze Geraden wechselten mit engen Kurven, der Schotterbelag gebot ohnehin eine vorsichtige Fahrweise. Immer noch war das Tal sehr eng, steile Abraumhalden vom Tunnelbau häuften sich längs des Weges, die Bahnlinie lag manchmal unter, manchmal über mir, schmale, blumengespickte Wiesenstreifen säumten den Fluss, der glasklar schnell über das Kiesbett hinab floss oder sich in weiß schäumenden Stromschnellen seinen Weg suchte, die Gischttropfen in der Sonne glitzernd wie Diamanten. Die Sonne stand inzwischen über dem Tal – heiß war´s. Ich vermisste meinen Hut, den ich im Zelt vergessen hatte. Durstig war ich, das war nun kein Problem, das Flusswasser schmeckte kühl und köstlich. Der Hunger meldete sich auch, ich setzte meine Hoffnung auf den Ausweichbahnhof auf halber Höhe; dort sollte es doch wohl ein Kafe oder einen Kiosk geben!
War der Talgrund einmal eine längere Strecke eben, teilte sich der Fluss, Seitenarme mit ruhigem Wasser, die Ufer baumbestanden, boten Schutz vor der Sonne, Bänke luden zum Ausruhen ein. Bizarre Moosinseln, mit allem möglichen Gestrüpp bewachsen, schwammen auf der hier ruhigen Wasseroberfläche. Der Fluss hatte Muße, seine Sedimente zu Boden sinken zu lassen und einen feinsandigen Grund zu bilden. Natürliche Dämme aus quer liegenden Baumstämmen verstärkten noch diesen Prozess.
Kurz vor Erreichen der Mittelstation kamen zwei aufgelassene Bauernhöfe in Sicht, deren Wiesen und Weiden jedoch regelmäßig gemäht werden. Eine Informationstafel am Weg klärte darüber auf. Mit der Einrichtung einer leistungsfähigen Infrastruktur in diesem schwer zugänglichen Land verloren die abgeschiedenen Höfe ihre Existenzgrundlage; eine Entwicklung, die mit dem Bau der Bergenbahn noch forciert wurde.
Ich war nicht wenig erstaunt, als eine Gruppe von Mountainbikern an mir vorbei tobte. Sie waren wohl mit der Bahn nach Myrdal hinaufgefahren, Gepäck führten sie nicht mit sich. Um so mehr verwunderten mich zwei Reiseradler aus der tschechischen Republik, die schwerbeladen den Schotterweg hinunterrollten, die Nationalflagge ihres Landes wild an einem Bambusstock flatternd, der an den hinteren Taschen befestigt war. Wie sind die nur heil die Serpentinen heruntergekommen?
Inzwischen schmerzten mir die Füße. Straßenschuhe wie meine Docker-Stiefel sind eben keine Wanderstiefel; beim beständigen Bergabgehen stießen die Zehen vorn an, und um dieses zu vermeiden, verkrampfte ich bei jedem Schritt. Dadurch wurden die Waden und die Knie über Gebühr belastet. Ich hatte ja selbst Schuld: was trieb mich dazu, ohne jegliche Vorbereitung eine solche Gewalttour zu unternehmen? Leider brachte auch die Mittelstation keine Erleichterung. Kein Kafe, kein Kiosk, keine Pølser, kein Kuchen, kein Kaffee! So trabte ich ohne Pause weiter. Das Tal wurde lieblicher, weiträumiger. Blumenübersäte Wiesen erstreckten sich vom Fluss aus zu den Waldrändern hinan, darüber erhoben sich die schwarzgrauen Felswände, oben in weiß übergehend, von einem dunkelblauen Himmel überstrahlt. Welch ein Farbentraum! Trotz meines Hungers und meiner Schmerzen machte ich Luftsprünge! Ein schattiges Birkenwäldchen ließ mich vom Weg abbiegen, ein schmaler Pfad führte unter hellgrünen Baumkronen dahin, eine schmale, zerbrechlich wirkende Holzbrücke überspannte einen Gebirgsbach, dann eine Wegbiegung: ich stand vor dem schönsten Wasserfall, den ich je gesehen hatte. Aus unermesslicher Höhe toste ein mächtiger, gebündelter Strahl herab, zerstob in einem Felskessel zu Staub, zu fächerförmig auseinanderstrebenden Kaskaden, die über ein Gewirr von Felsblöcken in die Tiefe brausten, um sich schließlich am Fuß der Felswand wieder zu vereinen und als einzelner Fall den Gebirgsbach zu bilden, den ich gerade überquert hatte.
Auf einer schmalen Holzbrücke kreuzte ich den Fluss direkt neben dem klotzigen Damm der Bahnlinie. Unterhalb von Brücke und Damm war ein Stollen in den Fels gesprengt, durch den das Wasser weiß schäumend mit Urgewalt hindurch schoss. Vor einigen Jahren war ein Tourist so leichtsinnig, kurz oberhalb dieser Stelle im Fluss zu baden; er wurde von der Strömung mitgerissen, geradezu durch den Tunnel katapultiert und etliche hundert Meter flussabwärts an das Ufer gespült. Wie durch ein Wunder überlebte er diesen Ritt – beim Anblick der sich überstürzenden Wogen, der in den Fluss ragenden, scharfen Felsnasen und etlicher Meter freien Falls schien es mir nicht vorstellbar.
Jetzt wurde der Weg flacher, wandelte sich zur Asphaltstraße und führte in weiten Bögen durch das sich weitende Tal. Mir war längst nach einer Pause zumute. Ich traute mich nicht, mich hinzusetzen – das Aufstehen würde so unendlich schwer fallen! Also kämpfte ich mich weiter, und die Straße zog und zog sich dahin. Endlich kam die Kirche von Flåm in Sicht; von dort waren es noch ungefähr drei Kilometer bis zum Campingplatz, wusste ich. Ich ging inzwischen so langsam, dass ich für diese Strecke über eine Stunde benötigte.
Auf dem Platz angekommen, warf ich mich sofort unter einen schattigen Baum bei meinem Zelt, riss mir Schuhe und Strümpfe von den Füßen und schlief sofort ein. Ich muss nach kurzer Zeit wieder erwacht sein, blickte zum Hafen hinüber und sah, dass an Stelle der „Costa Romantica“ nun ein anderes Schiff am Pier lag. Da musste ich doch hin! Ich raffte mich auf und schleppte mich in Sandalen zum Hafen; an Schuhe anziehen war nicht zu denken. Der Gang dauerte 30 Minuten – gewöhnlich benötigte ich ein Drittel der Zeit für diese Distanz.
Das am Pier liegende Schiff war die „Astoria“, fuhr unter norwegischer Flagge, war jedoch größtenteils von deutschen Touristen bevölkert. Ein Schiff recht altmodischer Bauart mit etlichen Freidecks, schneeweiß, richtig schön.
Die Schiffe in den norwegischen Fjorden wirkten aus der Ferne auf mich stets sehr klein; dies lag aber weniger an den Schiffen als mehr an den gewaltigen Ausmaßen der umliegenden Berge. Wenn ich denn direkt an den Schiffen war, wirkten sie wieder riesig auf mich. So ein Kasten wie die „Costa Romantica“ mit ihren 56.000 Bruttoregistertonnen gewinnt im Vergleich zum winzigen Menschen schon gewaltige Dimensionen. Gern würde ich die „Brilliance of the Seas“ sehen, die gerade in Papenburg fertig gestellt und im Juli die norwegischen Gewässer anlaufen wird. Dieser Koloss von über 90.000 BRT kann in Flåm nicht am Kai festmachen, sondern muss wie die Schiffe in Geiranger auf Reede liegen.
Am Hafen kam ich wieder einmal nicht am Kafe vorbei, ohne mich in die Sonne zu setzen, einen wirklich guten Kaffee zu trinken und einen ausgesucht wohlschmeckenden Bananenkuchen zu genießen. Am Schiff setzte ich mich auf ein schattiges Rasenstück und beobachtete das Treiben der Schiffspassagiere. Es ist schon erstaunlich, wie sich die Leute ausstaffieren, wenn sie einen Landgang unternehmen. Ist es wirklich notwendig, für einen kurzen Spaziergang vom Schiff zum Bahnsteig und dann ein kurzes Beinevertreten auf dem Bahnhof von Myrdal die volle Expeditionskleidung anzulegen? Ein Mann von schätzungsweise 70 Jahren in kurzer Turnhose und ärmellosem T-Shirt eilte quer über den Rasen mit weit ausgreifenden Schritten und wild schlenkernden Armen auf das Schiff zu, konnte aber nicht verhindern, den Eindruck zu erwecken, als hielte er sein dürres Knochengerüst nur mühsam zusammen. Die gewaltige Kraftanstrengung, die ihm das forsche Gehen verursachte, konnte er nur mühsam verbergen. Auf der Gangway hüpfte er von einer Seite der Treppe zur anderen und tat so, als seien alle anderen Leute vor ihm viel zu langsam für ihn und er müsse sie unbedingt überholen. Dazu fehlte ihm aber offensichtlich die Kraft – die Illusion musste er aber aufrecht erhalten.
Mein eigenes Schnarchen erweckte mich aus dem kurzen Schlummer, in den ich gefallen war. Ich beeilte mich, noch in den nahen Supermarkt zu gelangen, um meine Vorräte aufzufüllen. Dort fand ich endlich einmal wieder Lakritz! In einem kleinen Park stopfte ich eine erkleckliche Menge in mich hinein und beobachtete weiter das Treiben auf Bahnhof, Pier und Schiff. Der letzte Zug von Myrdal traf ein: Fast alle Passagiere eilten zur „Astoria“. Die Abfahrt stand kurz bevor – die Hauptmaschine lief schon. Um dieses Erlebnis nicht zu verpassen, eilte ich wieder zum Kai. Langsam, sehr langsam schob sich das Schiff rückwärts in den Fjord hinein. Flåm und der Hafen lagen schon im Schatten, während das Schiff noch von der Sonne beleuchtet wurde und schneeweiß im dunkelgrünen Fjord glänzte.
Zum Abendessen gönnte ich mir wieder einmal Ostepølser mit frisch gekauftem Kartoffelsalat, der leider fast ausschließlich aus recht ekliger Mayonnaise bestand. Endlich lernte ich aber, mit den Teebeuteln der Marke „Lipton´s Yellow Label“ umzugehen. Weil er mir so sehr nach Spülwasser schmeckte, hatte ich immer zwei Beutel für einen Becher genommen und den Tee extra lange ziehen lassen. An diesem Abend bereitete ich ihn genau nach Vorschrift zu: 1 Beutel pro Becher, höchstens drei Minuten ziehen lassen. So schmeckt sogar Yellow Label. Für den Rest des Urlaubs war das Teetrinken wieder ein Genuss.
Während des Abendessens berauschte ich mich an der wundervollen Abendstimmung; die Berge waren noch von der Sonne beleuchtet, das Tal lag im tiefen Schatten, das beherrschende Geräusch war das Brausen der Wasserfälle.
Voss
Ein wunderbarer Morgen ließ mich früh aufstehen; die Frühstücksfreude wurde allerdings durch die inzwischen geklärte Butter gedämpft, die nur noch für den Mülleimer taugte. Ebenso wie der Kartoffelsalat. Dafür fütterte ich mit dem inzwischen trockenen Brot Spatzen, die aufgeregt zwitschernd vor dem Zelt herum hüpften. Ich pfiff auf die unleugbare Tatsache, dass dieses unvernünftig war – es machte einfach Spaß!
Auf dem Weg zum Duschen traf ich eine Frau, die entgeistert die Hände über dem Kopf zusammenschlug und die mir schon bekannten Worte rief: „Den ganzen Weg bis hierher mit dem Rad!?“ Woher kannte mich diese Frau? Ich wusste es nicht.
Am Kai lag ein neues Schiff, die „Costa Marina“. Die Passagiere strömten dem Bahnsteig zu, um den Zug nach Myrdal zu erreichen. Ich hatte Zeit, setzte mich auf eine Bank, ließ mich en Gros zusammen mit japanischen Touristen fotografieren, schaute Menschen, trank Kaffee, freute mich über die Sonne und betrachtete die Fähre nach Gudvangen. Vor dem Bau des Tunnels war sie die einzige Verbindung zwischen Gudvangen und Flåm und entsprechend mit einem großen Autodeck ausgestattet. Nun war dieses Deck zu einem eleganten, verglasten Salon umgebaut worden. Kraftfahrzeuge fanden auf diesem Schiff keinen Platz mehr. Zum Glück war noch ausreichend Platz für Fahrräder vorhanden.
Trotz der frühen Abfahrtszeit war die Fähre recht voll; nicht einmal der happige Preis von 170 NOK (ca. 28,30 Euro) schreckte die Fahrgäste ab. Doch was wurde auch dafür geboten! Die ruhige Fahrt hinaus auf den Aurlandsfjord gestattete genussvolles Zurückschauen auf Flåm und das dahinterliegende Tal – es lag noch weitgehend im Schatten.
Bei Aurlandsvangen versuchte ich vergeblich, die kurvenreiche Bergstraße am Hang zu erkennen, auf der ich von Lærdal gekommen war. Der Ausblick von dieser Straße war toll, wieso konnte ich sie jetzt nicht ausmachen? Bei der Weiterfahrt passierten wir ein kleines Dorf, eigentlich nur ein Gehöft, das nur mit dem Boot zu erreichen ist. Dieser Hof wird noch sieben Monate im Jahr bewirtschaftet. Im Næroyfjord legten wir bei einem Dorf an (ebenfalls nur zu Schiff erreichbar), das lediglich von vier alten Frauen bewohnt ist. Es schien jedoch dort nicht sonderlich einsam zu sein: auf der Uferwiese campierten viele Jugendliche.
Dieser Næroyfjord! Himmelwärts ragten die Felswände, Wasserfälle tosten aus unglaublichen Höhen herab, bis dicht an das steinige und felsige Ufer reichte die Vegetation. An der engsten Stelle liegen die Ufer lediglich 250 Meter auseinander. Vorsichtig manövrierte der Kapitän das kleine Schiff durch die Enge; außer den sanften Bug- und Heckwellen war keine Bewegung des Wassers zu erkennen. Eine unwirkliche Ruhe lag über diesem Naturwunder. Aus dem Decklautsprecher kamen keine Durchsagen mehr, die Passagiere waren fast ausnahmslos ergriffen und still.
Am Zielort, in Gudvangen, musste ich mich zunächst für eine Stunde auf die Pier setzen und dieses wahrhaft unbegreifliche Wunder der Natur bestaunen und in mich aufnehmen. Eingeschlossen von weit über 1.000 Meter hohen Felswänden liegt dieses Dörfchen Gudvangen, bestehend aus einigen wenigen Häusern und dem kleinen Hafen. Die Wasserfälle stürzten hoch oben über die Felskanten (das Wasser schien aus dem Nichts zu kommen) und wurden seitlich von der Sonne angestrahlt. Das zerstäubende Wasser zauberte an vielen Stellen der Felswände Regenbögen in allen Größen hervor.
Das sich anschließende Næroytal wurde von nicht weniger hohen Felswänden gesäumt, die Wasserfälle waren ungelogen bis zu einen Kilometer hoch! Die Straße (Europastraße 16 – wunderbar glatt, kaum Verkehr) wand sich in sanften Kurven entlang des kristallklaren Flusses, dessen Grund mit schneeweißen Kieseln angefüllt war; kleine baumbestandene Inseln teilten oft den Wasserlauf.
Weit voraus waren zwei mächtige Wasserfälle zu sehen. Die Europastraße verschwand in einem Loch, auf einer Bergspitze thronte ein fahnengeschmücktes Haus, das Stahlheim-Hotel, dort wollte ich hinauf. Am davor liegenden, fast senkrechten Hang war die alte Passstraße fast nicht zu sehen, so versteckt war sie in dichtem Wald. Ich freute mich darauf: sie schien ausnahmslos aus sehr kurzen Serpentinen zu bestehen, eine Freude für jeden radelnden Passfahrer. Kurz vor der Tunneleinfahrt zweigte die alte Straße links ab, eine Brücke über den Fluss bot Gelegenheit zu einer kurzen Rast. Zwei Bananen sollten die nötige Kraft für den Aufstieg geben.
Voller Zuversicht radelte ich über die Brücke und nahm die Steigung in Angriff. Eine Stahlkette schien sich um mein Hinterrad zu legen, das Vorderrad bockte hoch wie ein widerspenstiges Fohlen. So etwas hatte ich noch nicht erlebt! Ich hatte zunächst nicht die Spur einer Chance, diese Steigung fahrend zu bewältigen. Sie war steiler als alles, was ich bisher gefahren war, steiler noch als die Strecke von Meiringen in der Schweiz zur Großen Scheidegg hinauf. Es half nur eines: Ich musste schieben. Ein mit 50 Kilogramm beladenes Rad eine solche Steigung hinauf zu schieben, ist einfach nur – Scheiße! Ich ließ es sein und stieg wieder auf das Rad. Hätte ich nicht die vorderen Packtaschen gehabt, hätte ich wieder einen wild gewordenen Esel bändigen müssen. So beugte ich mich tief über den Lenker, um das Gewicht möglichst weit nach vorn zu verlagern und stellte mich auf das linke Pedal. Ich kam nicht einen Zentimeter vorwärts! Das Hinterrad drehte einfach durch. So ging`s also auch nicht. Ich wollte nicht schieben! Abgesehen von der Anstrengung ließ es auch mein Stolz nicht zu. Ein Michael Dauk schiebt sein Rad nicht den Berg hinauf! Ich setzte mich also wieder in den Sattel und versuchte, das Pedal nieder zu treten, ohne das Gewicht vom Hinterrad zu verlagern. Oh Wunder! Es gelang! Extrem langsam kroch ich in Schlangenlinien hinauf, nur den Blick auf den nächsten Baum gerichtet, der mir ein wenig Schutz vor den Sonnenstrahlen bot. Über eine Stunde quälte ich mich in der Mittagshitze unter erbarmungslos brennender Sonne von Schatten zu Schatten, zuweilen überholt von Reisebussen, die im Schritttempo unter entsetzlichem Gedröhne und riesige, stinkende Abgaswolken ausstoßend an mir vorbei krochen. Die Insassen winkten mir fröhlich zu. Mir war nicht nach einer Erwiderung.
Die letzten 500 Meter zum Stahlheim-Hotel führten sanfter bergauf, ich konnte wieder entspannter im Sattel sitzen und erhobenen Hauptes auf dem großen, belebten Parkplatz eintreffen. Den Beifall der Menschen, die meinen Aufstieg beobachtet hatten, nahm ich gnädig zur Kenntnis.
Das Stahlheim-Hotel hat eine weitläufige Aussichtsterrasse, die für Besucher zugänglich ist. Sie bietet einen uneingeschränkten Blick hinunter in das Næroytal bis fast nach Gudvangen, das hinter einem Felsvorsprung verborgen ist. Es hielt mich jedoch nicht lange an diesem wundervollen Ort; er war mir zu belebt, die Leute waren mir zu laut, hatten nach meinem Geschmack zu wenig Ehrfurcht vor dem, was sich rings um sie herum auftat.
Die Abfahrt vom Hotel war erheblich weniger steil, es war ein sanftes Gleiten durch eine wunderbare Mittelgebirgslandschaft mit schneebedeckten Höhen, tiefgrünen, dichten Wäldern und dunkelblauen Seen. Als es nicht mehr bergab ging, wurde die Fahrt bei aller begleitenden Schönheit anstrengend: der Gegenwind hatte stark zugenommen, und die sengende Sonne trieb mir den Schweiß aus allen Poren.
An einem idyllischen See kurz vor Voss lag ein schöner Campingplatz; ich überlegte kurz, dort schon die Fahrt zu beenden, jedoch war kein Ort in der Nähe, in dem ich die unbedingt notwendigen Einkäufe hätte tätigen können. Also fuhr ich weiter nach Voss hinein. Voss war lebhaft, bot viele Einkaufsmöglichkeiten, in den Straßencafés saßen viele Menschen und genossen den schönen Nachmittag, ein langgestreckter See mit prächtiger Uferpromenade begrenzte die Stadt nach Westen. Leider war der Campingplatz eine Katastrophe! Ein unebenes unaufgeräumtes Gelände in einem lichten Mischwald bot kaum Stellmöglichkeit für Zelte, lediglich am Zaun zum benachbarten Schwimmbad gab es einen schmalen Streifen Gras, der derart abschüssig war, dass ich die Befürchtung hatte, nachts aus dem Zelt zu rutschen. Allein – es gab keine andere Standmöglichkeit. Die Toiletten und Duschen waren öffentlich und in einem entsprechenden Zustand. Die Rezeption befand sich im Strandcafe´ ungefähr einen Kilometer entfernt. Also entsprach dieser Platz wirklich nicht dem üblichen norwegischen Standard. Ein neben mir zeltender Radler aus Schottland war genau der gleichen Meinung. Er kam von Süden und wollte Richtung Geiranger fahren. Er erzählte mir, dass er vor einigen Tagen auf der Fahrt von Roldal nach Odda über das 1.067 Meter hohe Roldalfjellet gefahren sei. Die Passstraße war noch gesperrt, und er musste Gepäck und Rad über die Schneefelder schieben, teilweise sogar tragen. Es sei sehr anstrengend gewesen, meinte er.
Trotz des miserablen Platzes fühlte ich mich ausgesprochen wohl: zum Abendessen gab es voluminöse Ostepølser mit neuem, wohlschmeckendem Kartoffelsalat. In der Küche lag Stahlwolle bereit, die meine Pfanne zum Glänzen brachte wie lange nicht mehr. Trotz vollen Magens zog es mich zum Strandcafé hin. Ein Kuchen mit Kaffee passte noch hinein. Dort auf der Terrasse zu sitzen war herrlich! Vor mir glänzte der blaue See, dunkle Wälder zogen sich die Hänge hinauf, ein wolkenloser Himmel ließ die Abendsonne das Leben am und auf dem Wasser beleuchten. Von einem Steg aus starteten die Motorboote und ließen Menschen auf Wasserschiern mit einem Gleitschirm in die Luft fliegen, eine Menge Leute hatte es sich auf den Wiesen bequem gemacht, der Duft von gegrillten Würsten und Fleisch zog verführerisch durch meine Nase, ein junges Mädchen brachte den Mut auf, im eiskalten Wasser des Sees zu schwimmen, nach einigen Minuten kam sie schreiend ans Ufer – das Wasser war einfach zu kalt!
Auf dem Rückweg zum Zelt kam ich an einem hölzernen Musikpavillon vorbei, auf dessen Bühne und auf dem Raum vor dem Pavillon gerade eine Kinderkapelle mit exerzierenden und Stöcke schwingenden Tambourmariechen und –Majoren volkstümliche Blasmusikmärsche zum Besten gab. Es war – furchtbar! Die Kleinen spielten eingedrillt, abgehackt, streng, ängstlich auf das Vermeiden von Fehlern bedacht. Schade, ein wenig mehr Freiheit, nicht so viel Drill, und es hätte Musik dabei herauskommen können. Anschließend sollte noch ein gemischter Chor auftreten, den ich mir gern angehört hätte, jedoch wollte die Vorstellung der Kinder kein Ende nehmen. So ging ich heim, trank noch einen Tee, schrieb Tagebuch, kroch in den Schlafsack und harrte der Dinge, die die Gravitation mit Menschen auf einer schiefen Ebene machen würde.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.07.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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von Adelheid van de Bourg
Nach einem schweren Autounfall hat sich Hanna, eine reife Frau von 59 Jahren,
entschlossen einen PC zu kaufen., weil ihr die Ärzte mitteilten, eine Therapie würde
sich, für sie, nicht lohnen. So begann sie selber an sich zu arbeiten und ihr Hirn,
mittels PC, zu trainieren. Sie begann zu chatten. Dort traf sie unter anderem, auf
den, als Herzensbrecher verschrienen Klabautermann, Jonas.
Der ''verliebte'' sich in Hanna und wollte sie unbedingt treffen. Doch Hanna weigerte
sich, das hatte auch seinen Grund. Die Freundschaft mit Jonas aber vertiefte sich im
Chat immer mehr. Das Flirten, mit Jonas, in seiner charmante Art, gefielen Hanna. Erst
nach Wochen war Hanna bereit, persönlich kennen zu lernen, nach dem sie ihn immer
wieder vertröstet hatte [...]
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