Chiara Fabiano

Die Helden unserer Zeit - Leseprobe

Sie wachte auf, langsam öffneten sich ihre Augen. Wo war sie? Sie spürte keinerlei Kälte, deshalb schloss sie es aus, dass sie sich draußen befand. Ihre Hände fühlten einen weichen Stoff unter sich. Sie erkannte Umrisse einer menschlichen Gestalt. „Guten Morgen“. Es war die Stimme einer weiblichen Person. Eliza erschrak und schreckte auf, dann sah sie, dass sie auf einer Couch lag. Die Frau lachte und half ihr sich wieder aufrecht hinzusetzen. „Ganz ruhig“, sagte sie und nahm Eliza´s Arm. „Wer sind sie?“, fragte Eliza panisch und drückte sich die Hand auf ihren Brustkorb. „Wo bin ich hier?“. Die Frau lächelte. „Es war intelligent von dir weg zu laufen Eliza!“, sagte die Frau. „Woher wissen sie...“ „Doch noch intelligenter war es, die Schatulle mit zu nehmen“. Eliza sah die Frau skeptisch an. Woher wusste sie davon? Ihr Blick fiel auf die Schatulle, die vor ihr auf einem gläsernen Tisch stand. „Darin ist nämlich etwas, dass du mit voller Sicherheit brauchen wirst!“. „Woher wissen sie davon?“, hauchte Eliza. „Erkennst du mich wirklich nicht wieder?“, fragte die Frau schmunzelnd. Eliza sah genauer hin, dann fiel es ihr wieder ein. Die kurzen, goldenen Locken und die runde Brille auf der Nase. „Sie haben sie mir geschenkt“, flüsterte sie. Die Frau nickte. „ Oh ja, das habe ich. Und bis jetzt habe ich es noch nicht bereut, dass ich sie dir gegeben habe“, sie hob eine Augenbraue und nickte leicht. „Ich habe schon lange ein Auge auf dich geworfen, Eliza“, sagte sie und lehnte sich vor. Eliza runzelte die Stirn. „In dieser Schatulle ist etwas sehr wichtiges... Du wirst es benötigen“. „Halt!“, sagte Eliza und hob die Hand. „Worum geht es hier eigentlich?“. Die Frau atmete tief ein. „Du bist etwas ganz besonderes Eliza“, sie sah sie noch eindringlicher an. „Du bist ein Traumjäger“. Aus Eliza´s Gesicht schwand jegliche Farbe in dem Glauben jemand wollte mir ihr scherzen. „Ein was?“, fragte sie. Die Frau nahm erneut einen tiefen Atemzug. „Was würde passieren, wenn sich die außergewöhnlichsten und besten Köpfe unserer Zeit und die davor zusammenschließen würden?“, fragte die Frau. Eliza zuckte mit den Schultern. „Wunder vollbringen?“, stellte sie eine Gegenfrage. Die Frau nickte. „Ganz genau! Nur ist es leider so, dass dieses Wunder viele Jahre nun schon aufgehalten wurde. Doch wir müssen es vollenden“. Eliza zögerte eine Sekunde, dann prustete sie laut los. „Ich glaube sie haben die falsche dafür! Ich bin nichts besonderes! Ich bin eine totale Null, auf der jeder rumtritt, ich hab noch absolut nichts in meinem Leben vollbracht“. Die Frau kniff ihre Augen zusammen. „Hast du dich noch nie gefragt, wieso du dich so hingezogen zu anderen Zeiten fühlst? Weißt du warum deine Mutter gestorben ist?“. Eliza antwortete nicht. Die Frau nickte mit hochgezogenen Augenbrauen. „Ich kann dir eine Antwort auf deine Aussage geben“, sie sah sie konzentriert an, „Du bist eine Zeitreisende.“ Eliza öffnete weit ihre Augen, und atmete nun tief ein und aus. „Du bist in der Lage durch die Zeit zu reisen, wenn man es mit dir trainiert. Du bist ein Traumjäger“. Vorsichtig griff die Frau nach der Schatulle und öffnete sie. Sie hob langsam eine goldene Kette heraus, deren Anhänger eine goldene Rose war. „Hast du nie die Legende der Traumjäger gehört?“, fragte sie. Eliza schüttelte den Kopf, immer noch in Trance vom Anblick dieser Kette. „Die ganzen Superhelden, die wir aus Geschichten und Filmen kennen... Sie gibt es wirklich. Nur wurden ihre Geschichten verfälscht. Der junge Pan zum Beispiel, er war von Geburt aus einer, ein wunderbarer Krieger. Auch diese neuartigen Helden, deren Geschichten wir in Comics und in Filmen sehen können, wie Spider-Man oder Captain America. Sie sind alle Traumjäger, jeder einzelne von ihnen. Deine Mutter kannte sie mehr als gut.“ „Sie meinen also Traumjäger sind Menschen mit besonderen Fähigkeiten?“, fragte Eliza ungläubig. Die Frau nickte. „Traumjäger sind im Stande dazu unsere Welt zu verbessern und sie zu einer Welt zu machen, die wir so noch nie kannten. Vor vielen Jahren jedoch ist eine wirklich wichtige Mission gescheitert, die die Menschheit hätte retten sollen, und das nur, weil auch wir einen Feind haben, den wir bekämpfen müssen. Das können wir jedoch nur mit deiner Hilfe.“, sagte sie ruhig. „Aber warum ich?“, fragte Eliza. „Du bist die letzte lebende Traumjägerin unserer Zeit. Ohne dich, sind wir nicht vollständig. Wir brauchen dich Eliza, und ich werde dich dazu ausbilden. Ab jetzt bin ich deine Mentorin“. Eliza blickte auf die goldene Kette. Würde sie es tun? Würde sie stark werden, und kämpfen, auch wenn sie keinerlei Ahnung davon hatte, was alles auf sie zukommen könnte? „Ich mache es“, sagte sie gewissenhaft nichts verlieren zu können, „Machen sie mich zu einem Traumjäger“.
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.08.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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