Tina Schneider

Das Schicksal

Einst begann eine eine Zeit in meinem Leben, die mich geprägt hat, wo ich zum ersten Mal über Liebe nachgedacht habe.
Es war der eine Sommer, an den ich unbewusst und ohne es wirklich zu wollen, oft zurück denke und in Erinnerung schwelge.
Es ist alles bereits 3 Jahre her und doch so verdammt festsitzend in meinem Inneren, als ob ich noch mittendrin stecke.
Es war ein turbulenter Sommer, vollgepackt mit den unterschiedlichsten Gefühlen, die kaum zu beschreiben sind.
Ausgelöst von einem unschuldigen Jungen. Ein freundlicher, zuvorkommender Junge. Mit einer Ausstrahlung und einer seltenen Art an sich, was mich an ihn fesselte.
Ein Lächeln hatte gereicht, ein einziges und ich war hin und weg. Und das merkwürdige ist, dass man mit 16 Jahren noch gar nicht die Gründe dafür richtig begreifen kann
In dieser Zeit hatte ich mich so gar nicht damit befasst wieso, weshalb, weswegen. Das wichtigste war zu wissen, dass ich ihn haben wollte.
Doch soweit kam es nie. Der ganze Sommer schlich dahin. Ich war ein Mädchen mit niedrigem Selbstbewusstsein, somit bekam ich nie den Mut dazu ihn anzusprechen.
Die ganzen Wochen verbrachten wir damit uns hinterzusehen und uns anzulächeln. Keiner von uns ergriff mal die Initiative. Kein einziges Mal fand ich die Möglichkeit tätig zu werden. Worin ich tätig war, war an ihn zu denken und mir den Kopf zu zerbrechen, was er mit seinem Lächeln eigentlich bezwecken will.
Und mit diesem Gedanken schlief ich jede Nacht ein.
Doch irgendwann geht auch scheinbar der längste Sommer vorbei - und es passierte immer noch nichts. Allmählich war es an der Zeit all meine Hoffnungen über Bord zu werfen. Ich hatte die ganzen Wochen über darunter gelitten und irgendwann war das dickste Fell zerfetzt. So beschloss ich ihn aus meinem Herzen zu vertreiben. Doch in meinem Kopf spukte er immer noch herum. Ich konnte die unglaubliche Geschichte mit meinem ersten Schwarm nicht einfach abhaken, denn wir hatten noch nicht einmal eine faire Chance und deshalb bleibt das Gefühl von eine unbefriedigter Sehnsucht.

Nun sind 3 lange Jahre vergangen und wir haben unser Leben weitergelebt
Inzwischen gibt es einen neuen Mann an meiner Seite, mit dem ich bereits 2 Jahre zusammen bin. Ich hatte beim einfach das Gefühl und den Glaube, dass es für die Ewigkeit ist. Doch ich durfte auf einer schmerzlichen Art und Weise erfahren, dass nicihts für die Ewigkeit bestimmt ist. Eines Tages kommt das Schicksal ins Spiel und dann wird man auf eine harte Probe gestellt.
Eines verregneten Tages kam das Schicksal wie ein Donnerrollen, laut und unüberhörbar und ich konnte mich nicht dagegen wehren.
Mein Freund, mit dem ich 2 Jahre mein Leben geteilt habe, wurde urplötzlich von einem Auto erfasst und erlag an einer scjlimmen Kopfverletzung.
Sobald man so eine Nachricht erhält, wird der Körper gelähmt, die Seele erstarrt, das Herz schlägt unregelmäßig aber laut. Du willst es nicht glauben, nicht die Wahrheit hören. Du willst vor allem davonlaufen. Vor der Realität, vor der Wirklichkeit, vor das grausame Leben. Doch du kannst es nicht. Und so habe ich die nächsten Monate verbracht. Mit dem bitterlich sehnlichsten Wunsch zu flüchten.
Ich sah die Welt um mich herum und beobachtete traurig, dass die Menschen keine Vorstellung davon haben, was in mir vor sch ging. Sie lebten ihr Leben weiter. Auf den Straßen herrschte der übliche Verkehr, die Supermärkte standen für Einkäufe bereit, es war alles wie immer - doch in nur Bruchteilen einer Sekunde hatte sich alles verändert.
Ein Jahr später kehrte in mir langsam die Lebensfreude zurück und ich begann das Leben wieder mit offenen Augen zu begegenen. Meine Zeit, die Augen vor der Welt zu verschließen und mich in Selbsmitleid zu tränken, schien vorüber.
Und mit diesem Wink zeigte sich unwiderruflich das Schicksal wieder. Wie unberechenbar es sein kann, bewies es an jenem Sommer.
Vor mir stand auf einmal der Junge, der einen festen Platz in meinem Herzen hat - ohne je richtig gekannt zu haben. Das sollte sich ändern. Nachdem man voreinander unbeholfen dastand, sprach er mich endlich an. Das erste Gespräch wird mir wahrscheinlich ewig im Gedächtnis bleiben. Es wird dort eingebrannt, aus Angst es doch einmal zu verlieren. Wir lernten uns endlich kennen und es kam sogar unser gegenseitiges Interesse zur Sprache. So kam alles ans Licht. Das er tatsächlich oft an mich gedacht hat, so wie ich an ihn, und die Hoffnung auf mehr hatte, er es aber nur nicht wagte den ersten Schritt zu tun. Ich offenbarte ihn all meine Gefühle, die ich für ihn hegte und versuchte mir immer noch selber zu erklären, wie er es geschafft hat, mich so in seinem Bann zu zihen, ohne ein Wort zu mir zu sagen. Als ich ihn ansah, erkannte ich es und mir ging ein Licht auf. Es war seine enorme Anziehungskraft und seine vertrauensvolle Ausstrahlung. Er verkörperte eine vertrauensvolle Seele, die ich allein durch seinen Lächlen bemerkte. Ich wusste sofort, dass ich mich bei ihm wohlfühlen würde und war der festen Überzeugung, dass es mit uns funtioniert hätte.
Einfach, weil er mir das Gefühl gab, iihn schon zu kennen.
Jetzt hatten wir endlich die Chance uns kennen zu lernen und hatten auch das Bedürfnis dazu.
Er ahnte aber nicht, dass ich mittlerweile gekennzeichnet von einer tiefen Trauer war, eine Narbe besaß, die nie ganz heilen wird.
Als ich ih die Geschichte erzählte, zeigte er Bedauern und würdevolles Verständnis, Genau das, was ich erwartet und gewünscht habe. Er wollte mir sofort helfen, mich ablenken und beschützen vor diesem hartnäckigen Shcmerz, der ich immer noch im tiefsten Inneren begleitete. Ich kannte mich selber gut genug, um zu wissen, dass sich das niemals ändern wird. Aber ich musste auch feststellen, dass mir der Kontakt mit meiner Vergangenheit gut tut. Ich genoss die Gesellschaft und wollte möglichst nicht mehr darauf verzichten. Wrír kamen, ohne es zu bemerken, näher als mir lieb war.
Die Wochen vergingen, unsere Treffen wurden mehr, unsere Gespräche intensiver, unsere Berührungen absichtlich. Immer weiter dachte ich darüber nach, was mit uns eigentlich geschieht. War es nur Einbildung oder wurde aus uns doch mehr? Mir kam unausweichlich der nächste beängstigende Gedanke. Wollte und konnte ich dies überhaupt schon? Vielleicht musste ich einfach das Risiko eingehen. Mir war bewusste, dass auch mein Leben weitergeht und das sie Zeit alle Wunden heilt - auch wenn Narben zurückbleiben. Er machte mir unmissverständlich klar, dass er langsam aber sicher Gefühle für mich entwickelte und das ich, wie damals, alles bin, was er sich wünscht. Seine Worte waren alles, was Ich mir je erwünscht habe. Doch bevor ich die Chnace ergreife, ordnete ich meine Gedanken neu. Ich malte mir aus, wie meine Zukunft mit ihm aussehen würde und hatte dabei nur positives im Sinn. Weil ich der Meinung war und das Gefühl nicht los wurde, dass wir zusammen gehören. Was wäre ich für ein Mensch, wenn ich dieses einzigartiges Gefühl ignoriert und das Klagen meines Herzens überhört hätte. Ich wollte ihn, soviel stand fest. Wenn man mitten im Leben steht und einen Weg wählen muss, sollte man immer der Stimme des Herzens folgen und blind auf sein Bauchgefühl vertrauen.
Denn nur so kannst du wieder glücklich werden. Das hat mich dazu gebracht meinen alten Schwarm in die Arme zu schließen, um ihn zu sagen, dass ich ihn liebte. Da kam ich zu dem Entschluss, dass das Schicksal vielleicht doch einen Plan wissentlich verfolgt.
Aber das ich ein neuen Kapitel in meinem Leben aufschlagen möchte, bedeutet nicht, dass ich das alte streichen kann. denn loslassen heißt noch lange nicht vergessen.
Ich wollte das Loch in meinem Herzen mit neuem Leben füllen und das mir das jetzt gelungen war, zeigt mir, wie weit ich gekommen bin. Und dadurch hat sich bei mir eine weitere Lebensweisheit eingeprägt: Tragödien kann man nicht kontrollieren, die kommen einfach - doch genauso ist es mit dem Glück.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.09.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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