Destruktion oder Transformation

Wahrscheinlich ist sich jeder Bundesbürger, der die wochenlang andauernden Diskussionen über die Migranten-Flut quer durch Osteuropa zu uns mitverfolgt hat, darüber im Klaren, dass wir vor einer riesigen Herausforderung stehen. Unsere „heile Welt“ droht auseinander zu brechen. Wir werden mit einer noch nie dagewesenen Situation konfrontiert, die vielen Angst macht.
 
Was bedeutet diese Angst?   - Angst vor Veränderung, Angst vor Verlust unserer Bequemlichkeit, Angst vor dem Neuen, Unbekannten. –Sie ist ein Indiz dafür, dass wir uns weigern umzudenken. Doch ein Umdenken ist unumgänglich.
 
Wer sich als getrennt von den anderen empfindet, hat es schwer. Wer die anderen als einen Teil der großen Völkerfamilie, der wir alle angehören, sieht, hat es leichter. Wie auch immer: die Realität ist da. Alles ist wie es ist. Es ist sinnlos, den Kopf in den Sand zu stecken und die neue Situation zu ignorieren. Alles hat Konsequenzen. Wir haben die Wahl, unsere veränderte Welt zu akzeptieren oder sie zu leugnen. Die Verlierer sind wir, wir können den Kampf nicht gewinnen.
 
Anstatt uns von den Fremden zu distanzieren ist es besser, mit ihnen zu kooperieren. Sie brauchen unsere Hilfe. Nicht unbedingt materieller Art, sondern vielleicht brauchen sie unsere Zeit, ein freundliches Lächeln oder eine Geste des Trostes.
 
Bevor wir Böses von ihnen erwarten, sollten wir ihnen emotionalen Kredit einräumen. Unvoreingenommen ihnen eine Chance geben, ihre Not verstehen lernen und zu lindern versuchen. Erst wenn sie – aus welchem Grund auch immer – gegen unsere demokratischen Gesetze verstoßen, müssen wir uns wehren und ihnen Grenzen aufzeigen.
 
Kämpfen ist destruktiv und bringt keinem der beiden Kontrahenten den Sieg. Die neue Weltordnung akzeptieren, denn die alte ist überholt und gehört dem letzten Jahrhundert an, dem der finstersten Kriege und Kathastrophen.
 
Die Transformation muss in unseren Köpfen beginnen, dann werden auch die anderen irgendwann begreifen, dass ihr Kampf aussichtslos ist.

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