Nicolai Rosemann

Der Traum

Der Traum

Als er die Augen öffnete, blendete ihn ein grelles Licht. Nur langsam gewöhnten sich seine Augen daran, aber er konnte trotzdem nur Schatten erkennen. Einige Hände griffen nach ihm, als er auf Befehl einer Stimme hin weiterging. Er fühlte sich wie in Trance und die Wortfetzen, die er hörte, ergaben keinen Sinn. Wieso war er hier? Er wollte fragen, aber kein Laut kam aus seiner Kehle.
Dann war der Gang zu Ende. Nur eine vergitterte Tür stand offen. Widerwillig ging er in den Raum, der dahinter lag. Dann fiel die Tür ins Schloss, ein Schlüssel wurde mehrmals herumgedreht. Dunkelheit.
Geweckt wurde er durch einen Schwall kalten Wassers. Wieder diese Stimme. Sie befahl ihm aufzustehen und den Raum zu verlassen. Wieso sagte sie nicht. Wieder blendete das Licht und dieses Mal waren die Stimmen lauter. Aber er hörte trotzdem nicht was sie sagten.
Er wusste nicht, wie lange er in diesem Raum war. Seit er eingeschlafen war, hatte er jedes Zeitgefühl verloren.
Später brachte man ihn wieder zurück. Was geschehen war, wusste er nicht. Er hatte genug durchgemacht. WAS hatte er eigentlich durchgemacht? Es fiel ihm nicht ein. Nur eines wusste er: Es hatte am Tag, als er hier hergebracht wurde, angefangen.
Später gab man ihm etwas Wasser und ein Stück Brot. Es stillte aber kaum seinen Hunger. Als er wieder einschlief, kamen seine Erinnerungen langsam zurück.
Es war ein Tag wie jeder andere gewesen. Sein Wecker hatte geläutet und er ging zum Schnellimbiss. Nur dieses Mal hatte er eine Pistole dabei. Sein Frühstück hätte er nicht bezahlen können, auch wenn er gewollt hätte. Stattdessen hatte er dem Mann die Pistole unter das Kinn gehalten. Dieser hatte vor Angst angefangen zu schreien und er hatte abgedrückt. Kurz darauf war die Polizei eingetroffen. Er kniete noch neben der Leiche. Er konnte nicht begreifen, was er getan hatte. Er hatte diesen Mann getötet! Ohne Grund (Wenn Armut kein Grund ist). Jeff, der Besitzer, hätte ihm vielleicht etwas geschenkt. Sie waren doch Freunde gewesen. Aber er hatte ihn getötet. Einfach so. Dann hatte die Polizei ihn mitgenommen und in die Zelle gesperrt.
Wieder wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Ein Mann wurde durch die Tür gestoßen. Durch das Licht, das den Raum eine Moment lang beleuchtete, konnte er die Silhouette des Mannes erkennen.
Sein Zellengenosse war nicht gesprächig. Er schien gar nicht zu wissen, dass noch jemand hier war. Er saß nur, wie ein verängstigtes Kind, in der Ecke, genau, wie er am Anfang dagesessen hatte.
Nach einer Stunde, vielleicht auch einem Tag, holte man sie beide aus der Zelle.
Sie wurden auf einen Platz getrieben. Die Stimme sagte wieder etwas, aber er hörte nicht zu. Seit langem sah er wieder die Sonne, das war ihm wichtiger.
Dann nützte er die Chance, oder besser gesagt sein Zellengenosse. Dieser rannte in Richtung Zaun und er folgte ihm, wie ein Lemming. Die Alarmsirene des Gefängnisses heulte auf. Er versuchte über den Zaun zu klettern, doch dieser war elektrisch. Er wurde zurück geschleudert und er sah sich plötzlich selbst tot zu Boden fallen.
Dann schreckte er hoch. Es war keine Alarmsirene, sondern sein Wecker! Er war noch frei, und er hatte Hunger. Als er ging, sah er die Pistole auf dem Tisch liegen. Er steckte sie in die Tasche des Mantels. Dann dachte er an seinen Traum und legte sie zurück.

Mit dieser Geschichte habe ich an einem Wettberwerb einer kleinen Wochenzeitung teilgenommen. Das thema war nicht vorgegeben, die Geschihcte durfte nur nicht länger als eine Seite sein und man durfte als Autor noch nichts veröffentlicht haben und musste unter 21 Jahren alt sein.

Meine Geschihcte wurde aber nie gedruckt, vielleicht lag es daran, dass ich erst 13 war. Denn die gedruckten Geschichten waren alle von Jugendlichen zwischen 16 und 21.

Außerdem sind die Leute feige, die eine Note ohne Begründung vergeben, da diese Geschichte bereits mehrmals negativ benotet wurde.
Nicolai Rosemann, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.06.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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