Manfred Bieschke-Behm

Eine Weihnachtsgeschichte Anno 2015



Unser Ochse und unser Esel haben keine besonderen Namen. Sie heißen ganz einfach Ochse und Esel. Dieser Umstand wäre natürlich kein Grund über sie eine Geschichte zu schreiben. Aber es gibt andere Begebenheiten, die lohnen, in eine Geschichte verpackt zu werden. Aber alles der Reihe nach:
 
Wie immer stehen Ochse und Esel gelangweilt im Stall. Sie dösen vor sich hin oder schieben sich kleine Mengen vom nicht mehr ganz frischem Heu in ihre Mäuler und kauen mit langen Zähnen auf ihm herum. Ihre Unterkunft kann beim besten Willen nicht als komfortabel bezeichnet werden. Mit Abstrichen würde der Begriff zweckmäßig passen, aber selbst dieser Begriff ist fast noch zu hoch gegriffen. Würde ein bisschen mehr Helligkeit im Stall sein, würde das die Sehfähigkeit beider Stallbewohner erhöhen und manchen Ärger zu vermeiden helfen. Aber was nicht ist, ist nicht, mault der Esel immer dann, wenn er, wie er behauptet, wegen der Dunkelheit nicht unterscheiden kann, von wessen Futterberg er gerade frisst. Nur an der besonders tiefen aggressiven Bassstimme, die ihm, begleitet von schlechtem Atem, unangemessen laut ins Ohr dringt, wird er darauf hingewiesen, dass er sich wieder einmal vertan hat. ‚Leck mich ...’, denkt er dann und freut sich wie ein Schneekönig über sein gelungenes Husarenstück.
 
Heute herrscht Frieden im Stall. Einträchtig schieben sie der Ochse und der Esel Heu in ihre Mäuler und schauen verträumt geradeaus. Gerade als sie dabei sind weiteres verwertbares Heu in ihre Rachen zu stecken, der Ochse mit seinem Schwanz versucht lästige Fliegen zu vertreiben und der Esel seine Notdurft verrichtet, wird das große Stalltor weit aufgesperrt. Ochse und Esel sind irritiert. Fast fällt ihnen das Heu aus ihren Mäulern. Um diese Zeit wurden sie noch nie gestört. Der Ochse versucht durch senken und zusammenziehen seiner beiden Augenbrauen, seinen Unmut zum Ausdruck zu bringen. Der hereintretende Stallbursche und sein Gehilfe lassen sich von der Zornesfalte nicht beeindrucken und treten näher. Auch der Esel, der seine Maulwinkel breit auseinanderzieht und seine Nüstern leicht nach oben hebt, schreckt die Stallarbeiter nicht ab. „Wer sind wir’ dass wir uns in unserer Ruhe stören lassen?“, murmelt der Ochse schiebt demonstrativ seine Hörner nach vorn und prustet unüberhörbar durch seine Nase. „Lass gut sein“, flüstert ihm der Esel in das dicht behaarte Ohr. „Letztendlich ziehen wir den Kürzeren, wenn wir uns auflehnen. Wir sind auf sie angewiesen. Vergiss das nicht!“
„Ist schon gut. – Ich habe verstanden“, flüstert der Ochse und bewegt seinen bulligen Kopf als Zeichen von Bedeutungslosigkeit auf und ab.
 
Die Stallburschen fangen an, den Stall auszumisten. Zunächst immer um den Ochsen und den Esel herum. Später schieben sie die Tiere in den hinteren Stallbereich und nehmen auch noch das restliche Stroh auf um es nach draußen zu karren.
 
„Kannst du mir mal sagen, was das zu bedeuten hat?“, erkundigt sich der mittlerweile schlecht gelaunte abwechselnd mit beiden Vorderfüßen scharrende Ochse.
Der Esel schüttelt den Kopf und sagt: „Nee, kann ich nicht.“
„Ich hab ehrlich auch nichts anderes von dir erwartet“, erklärt der Ochse und fährt fort: „Ich dachte mir nur: Kannst es ja mal probieren. Allerdings hätte ich mir den Versuch sparen können. Vom Esel kann man nicht mehr erwarten als ...!“
Der Esel lässt den Ochsen seinen Satz nicht zu Ende sprechen. Er möchte nicht schon wieder entwürdigend behandelt werden. Seine Entrüstung ist groß: „Das du immer gleich beleidigend sein musst „, empört sich der Esel mit vorgeschobener Unterlippe und hängendem linken Ohr.
Der Ochse, jetzt erst so richtig in Fahrt gekommen, gibt keine Ruhe. Zu groß ist sein Ärgernis über die Aktivitäten im Stall. Gegen die Stallburschen ist er machtlos, das wurmt ihn. Alternativ muss der Esel als Angriffsfläche herhalten. Süffisant schaut er zum Esel herüber und erklärt ihm: „Nur, dass wir uns richtig verstehen: Uns verbindet keine Liebesbeziehung. Wir sind und bleiben eine Zweckgemeinschaft, und daran wird sich auch nichts ändern. Hast du mich verstanden, du Esel du?“ (Eigentlich wollte er „blöder Esel“ sagen, aber das verkneift er sich).
„Ist mir klar!“, knurrt der Esel durch zwei geschlossene Zahnreihen und lässt hinter sich etwas fallen, was vorne nichts zu suchen hat. Während er sich entleert, denkt er: ‚Wenn du glaubst, dass ich freiwillig mit dir zusammenlebe, hast du dich geirrt.’ Als Zeichen von ‚über den Dingen stehend’ probiert er wiederzukäuen, wenngleich er weiß, dass er im Gegensatz zum Ochsen nicht widerkäuen kann.
Der Ochse, der den aberwitzigen Versuch beobachtet, schaut seinen Nachbarn mit weit aufgerissenen Ochsenaugen völlig irritiert an und denkt: ‚Wie blöd muss man sein und sich mit mir messen wollen. Mit mir, dem Stallchef!’
 
Der Stallbursche und sein Gehilfe bekommen von all dem Geklüngel nichts mit. Viel zu sehr sind sie damit beschäftigt schubkarrenweise frisches, duftendes Stroh in den Stall zu schaffen. Bevor sie die neue Stallunterlage großzügig ausbreiten, drängen sie den Ochsen und den Esel weit zurück bis vor der hinteren Stallwand. Nur gegen ihren Willen lassen sich die Tiere von ihren angestammten Plätzen wegdrängeln. Alle Protestrufe helfen nicht. Sie müssen sich fügen.
Nun stehen sie wie abgestellt dumm in der Ecke und fühlen sich tierunwürdig behandelt. Ein Gutes hat das Ganze. Durch die Zwangsevakuierung fühlen sie sich eng verbunden und sind froh, dass sie sich haben. Geteiltes Leid, ist halbes Leid, könnten beide sagen, wenn ihnen dieser Spruch eingefallen wäre.
Aus der Ferne beobachten Ochse und Esel das weitere Geschehen. Nachdem die Stallburschen das Stroh mit großen Holzforken sorgfältig bis in die letzten Ecken des Stalles – selbst Ochse und Esel kommen in den Genuss von frischem Stroh - verteilt haben, eilen sie hinaus, um gleich darauf wieder hineinzukommen. Beide tragen schwer an einer niegelnagelneuen Futterkrippe, die sie in der Mitte des Stalls absetzten. Großzügig legen sie die Futterkrippe mit Heu aus. Darüber schlagen sie ein samtblaues mit breiter Goldborte eingefasstes Tuch aus.
Jetzt schauen sich Ochse und Esel, man könnte sagen, tief in die Augen. (Nur zur Erklärung: Dieses ‚sich in die Augen schauen’ ist als Zeichen der allgemeinen Verwunderung und nicht der gegenseitigen Bewunderung zu verstehen). Wenn sie es könnten, würden sie sich die Augen reiben. Sie wollen nicht wahrhaben, was sie zu sehen müssen. Dass man ihnen die Futterkrippe neuerdings mit einem Tuch ausschlägt, zeugt von allergrößter Wertschätzung. Soviel Aufmerksamkeit hätten sie nicht einmal zu träumen gewagt.
 „Das wäre doch nicht nötig gewesen“, tröten beide im Chor, das so gesagt von den Stallburschen nicht verstanden wird. Wäre dem so, würden die Stallburschen nicht „Haltet eure Mäuler“ brüllen und weiter ihre Arbeit tun.
 
„Gehört das Tuch nicht unter das Heu?“, fragt der Esel sich unsicher fühlend.
„Wieso?“
„Na weil wir – liegt das Tuch oben drauf – nicht an das Heu kommen, um es zu fressen. Ist doch wohl logisch – oder?“
Der Ochse muss eingestehen, dass eine gewisse Logik in der Erklärung des Esels steckt. Aber auf gar keinen Fall würde er zugeben wollen, dass der Esel schlauer ist, als er und sagt deshalb: „Die Stallburschen werden ihren Fehler schon noch einsehen und das Tuch unter das Heu legen. Die wissen doch, dass wir einfache Tiere sind und auf Dekorationen keinen Wert legen.“
Der Ochse irrt sich. Die Stallburschen denken gar nicht daran, an der Ablagefolge etwas zu ändern. Vielmehr überprüfen sie sorgfältig, ob das Tuch die gesamte Strohunterlage sauber abdeckt. Nachdem sie an einigen Stellen Korrekturen vorgenommen haben, sind sie mit sich zufrieden und schlagen als Ausdruck des Wohlbehagens ihre offenen Handflächen gegeneinander. Ochse und Esel finden, dass sich die Stallburschen albern verhalten, und sind zu tiefst enttäuscht, dass sie nicht wissen, wie ihr Fressen herzurichten ist.
„Bestimmt sind das Gastarbeiter, die sich im Stallwesen noch nicht so richtig auskennen“, erklärt der Ochse altklug. Der Esel nickt nur. Er kann mit dem Begriff Gastarbeiter nichts anfangen.
 
Plötzlich nähern sich dem Stall zwei sich unsicher verhaltende Gestalten.
„Hast du die schon mal gesehen?“, erkundigt sich der Ochse, und ärgert sich die Frage gestellt zu haben. Er weiß doch aus Erfahrung, dass vom Esel keine verwertbaren Antworten zu erwarten sind.
„Hätte ich eine Brille auf der Nase, könnte ich dir eine vernünftige Antwort geben“, wiehert der Esel, und zeigt dabei seine mehr schwarz gefärbten, als weißen Zähne.
„Blödmann!“, brüllt der Ochse dem Esel so laut ins Ohr, sodass diesem fast das Trommelfell platzt.
 
Jetzt betreten die Zwei Gestallten den Stall. Die eine trägt etwas Sackähnliches im angewinkelten rechten Arm. Die andere Gestalt stützt sich auf einem Hirtenstab und schleppt schwer an einem Rucksack, die sie über die linke Schulter abgelegt hat. Der Esel vermutet, dass sich in dem sackähnlichen Behältnis Möhren befinden, und fährt in voller Vorfreude mit seiner Zunge wollüstig über sein breites Maul.
„Was ist denn mit dir los?“, möchte der erstaunt dreiblickende Ochse wissen.
„Ich glaube“, stammelt der Esel, „ich glaube, es gibt gleich etwas Leckeres zu fressen.“
„Glauben kannst du in der Kirche. Hier zählen Fakten“, blökt der Ochse und beobachtet mit großem Interesse das Treiben in Futterkrippennähe.
 
Wie sich herausstellt, entpuppt sich eine der Gestalten als Frau. Sie ist es, die das Bündel, behutsam in die Futterkrippe, die fort an nur noch Krippe heißt, ablegt. Beide Tiere, besonders der Esel, beobachten die Frau, die das Bündel etwas lockert, damit zwei kleine fuchtelnde Arme Platz haben sich zu bewegen. Der Esel kann seine Enttäuschung kaum verbergen. Möhren wären ihm lieber gewesen, als ein Menschenkind. Er ist Vegetarier. Das sollte doch allgemein bekannt sein.
Auch der Ochse versteht die Welt nicht mehr. ‚Was soll das ganze Hier?’, fragt er sich und nicht den Esel, von dem er bekannter weise keine aufschlussreiche Erklärung erwarten kann.
 
„Maria ich bin froh, dass wir eine Unterkunft gefunden haben in der wir uns sicher fühlen können und unser Kind zur Ruhe kommt. “
„Ja Joseph. Es wurde höchst Zeit das wir eine neue Bleibe haben.“
 
„Ich höre neue Bleibe!“, ereifert sich der Ochse. „Hast du das auch gehört?“
„Was soll ich gehört haben?“, fragt der Esel, der noch immer den imaginären Möhren nachtrauert und deshalb nicht ganz da ist.
„Ach lass es du blöder Esel. Wenn es darauf ankommt, kann man sich auf dich nicht verlassen?“
Die wollen uns schon wieder verlassen, sagst du? – Die sind doch eben erst angekommen. Warum wollen die uns schon wieder verlassen?“
„Bist du so blöd, oder tust du nur so?“
Instinktiv rückt der Esel ein Stück vom Ochsen ab. Er ahnt, was jetzt gleich passieren wird. Und tatsächlich! Der Ochse versetzt mit seinem Hinterlauf dem Esel einen Tritt sodass dieser, um mindestens zwanzig Zentimeter, nach vorne pusht.
 
Während sich Maria und Joseph liebevoll um ihr Kind in der Krippe kümmern, sind vor dem Stall neue fremde Stimmen zu hören.
Der Esel wollte fragen: „Du Ochse, hörst du auch das, was ich höre?“, lässt es aber. Er ist sich nicht sicher, ob er durch den Ochsentritt eine leichte Gehirnerschütterung davon getragen hat und deshalb unter Wahnvorstellungen leidet. (Zur Erinnerung: Der Ochsentritt traf des Esels Hintern und nicht seinen Kopf).
 
Die Stimmen sind keine Einbildung (was besonders dem Esel freut). Sie gehören drei gut gekleideten Männern, wobei einer afrikanische Züge trägt. Sie betreten den Stall und bauen sich vor der Krippe auf. Die Geschenke, die sie bei sich tragen, platzieren sie vor die Krippe. Die Männer, mit königlicher Anmut knien nieder und beten das Kind an. Alle drei sprechen eine Sprache, die den Anwesenden fremd ist.
„Nicht von hier“, belehrt der Ochse.
„Was heißt das?“, fragt der Esel und zuckt nicht zu übersehen zusammen. Zu groß ist die Angst, wieder getreten zu werden.
„Nicht von hier heißt von wo anders!“
„Ach so.“ Mehr sagt der Esel nicht. Eigentlich reicht ihm auch die Antwort. ‚Wieso soll ich mich mit Dingen beschäftigen, die ich sowieso nicht begreife’, denkt er und schaut gleichgültig gestimmt hinüber zum Ochsen.
„Riechst du was?“, will der Ochse wissen.
Der Esel überlegt, ob es klug ist zu antworten. Natürlich steigt auch ihm der Duft von Weihrauch und Myrrhe in die Nase. Ganz schön sogar. Er ist kurz davor niesen zu müssen. Er will es auf alle Fälle verhindern. Es lässt sich nicht verhindern. Er prustet los. Alle im Stall erschrecken sich. Alle Augen sind auf den niesenden Esel gerichtet. Die feierliche Stimmung ist im Eimer. Der Esel schaut blöd aus der Wäsche und der Ochse, was macht der? Er versetzt dem Esel einen in seiner Intensität noch nie dagewesenen zweiten Tritt. Diesmal rückt der Esel nicht zwanzig Zentimeter nach vorne, sondern sage und schreibe fast dreißig Zentimeter.
Der Ochse, der jetzt unübersehbar fast einen Meter hinter dem Esel steht, würde all zu gerne wissen, ob die Migranten, die noch immer vor der Krippe knien, den Stall auch zu ihrer Heimat auserkoren haben und ob mit noch mehr Neuankömmlingen zu rechen ist, und wenn ja, mit wie vielen.
Wer könnte dem Ochsen die Fragen beantworten? Der Esel sicherlich nicht. Jedenfalls kann sich das der Ochse mit seinen negativen Erfahrungen nicht vorstellen. Deshalb behält er die Fragen für sich und hofft demnächst auf einen Gesprächspartner zu treffen, der seinem Niveau entspricht.
Was der Ochse und der Esel jetzt zu sehen bekommen, glaubt keiner von beiden:
Vor der immer noch weit offen stehenden Stalltür drängen sich Schafe mit ihren Schäfern. Alle wollen in den Stall. Dem Ochsen und dem Esel wird es angst und bange. „Das geht so nicht, das geht so nicht“, brüllen sie der Masse entgegen. Sie werden übertönt. Zu groß ist das Volks- und Schafsgemurmel. Jeder der Angekommenen bringt zum Ausdruck, das er froh ist hier zu sein. Fast ist keine Stück Stroh mehr zu sehen, so dicht stehen Menschen und Tiere.
„Man könnte annehmen, draußen herrscht Wohnungsnot“, klagt der Esel und geht vorsichtshalber noch einmal fünfundzwanzig Zentimeter nach vorne.
Der Ochse schaut sich das ganze Geschehen mit großer Sorge an. Er hat Angst um sein Refugium und denkt dabei ausnahmsweise auch an den Esel, dem er sich ein paar kurze Schritte nähert.
Noch nicht ganz in gleicher Höhe stehend teilt der Esel dem Ochsen mit, das er eine starke Einschränkung seiner Persönlichkeit befürchtet. Dazu sagt er: „Die können doch jetzt nicht auch noch alle hier wohnen!“, und scharrt mit den Hufen als wolle er sich demonstrativ Platz verschaffen.
Plötzlich wird es ganz hell im Stall. Von der Helligkeit geblendet schließen Ochse und Esel ihre Augen. Nach einer kleinen Ewigkeit öffnen sie zaghaft jeweils nur ein Auge. Sie wollen wissen, woher die Helligkeit rührt.
Während beide fieberhaft nach der Lichtquelle suchen, sagt der Ochse: „Ich glaube, unsere beste Zeit liegt hinter uns.“
Der Esel hat nicht zugehört, weil er etwas entdeckt hat, was er vorher noch nie gesehen hatte. Mit weit ausgebreiteten weißen Flügen zieht ein Engel seine Kreise. Der Esel glaubt jetzt endgültig, seinen Verstand zu verlieren. Er kennt Sterne, die er sieht, nachdem er gegorene Früchte gefressen hat, aber eine Person, die aus eigener Kraft in der Luft herumfliegt und dabei eine nicht zu beschreibende Helligkeit verbreite, nein, das ist zu viel für ihn.
„Was hat das zu bedeuten“, fragt der Esel den Ochsen ohne den Blick vom Engel abzuwenden mit weit geöffnetem Maul.
„Mein lieber Freund“, erklärt der Ochse sanftmütig, „ich glaube, wir sind gerade dabei die Geburtsstunde einer neuen Zeit mitzuerleben. Es wird einiges von uns abverlangt werden. Vermutlich müssen wir ein bisschen zusammenrücken und lernen zu teilen.
„Heißt das, wir werden künftig weniger zu fressen bekommen?“, erkundigt sich der Esel und malt sich aus ganze Nächte schlaflos verbringen zu müssen, weil sein knurrender Magen ihn nicht zur Ruhe kommen lässt.
Der Ochse versucht den Esel zu beruhigen, indem er ihm erklärt das sie bislang immer satt geworden sind und das sich daran ganz bestimmt nichts ändern wird, auch wenn die einzelnen Portionen etwas kleiner ausfallen könnten.
Der Esel versteht nur ‚kleinere Portionen‘ und ist augenblicklich traumatisiert.
 
„Du Ochse, gibt’s du mir etwas von deiner vor dir liegenden Portion Heu ab?“
 
‚So schnell habe ich nicht geglaubt, dass es mich treffen wird’, denkt der Ochse und schiebt wiederwillig etwas von seinem Heu rüber zum Esel.
 Der sagt laut „IA“, was in diesem Falle so viel heißt wie: gut das es Freunde gibt, auf die man sich verlassen kann. 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.12.2015. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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