Andreas Rüdig

Männer und Zicken

Frauen sind Zicken. Gefällt ihnen etwas nicht oder möchten sie eine Sache unbedingt haben, ohne dafür bezahlen zu müssen, quängeln sie solange herum, bis sie ihren Wunsch erfüllt bekommen haben.
 

Aber auch Männer können Zicken sein. Diethard ist ein Beispiel dafür. Er kann eine abgeschlossene Ausbildung als Hauswirtschafter vorweisen, arbeitet heute aber im Büro des Bildungswerkes der Gebäude-Reinigerhandwerks. Dort ist es üblich, daß die Nachwuchskräfte (m/) ihren Arbeitsplatz sauber hinterlassen sollen.

So steht es in der Hausordnung. Eigentlich keine schlechte Regelung, nicht wahr? So lernen die Damen und Herren nicht nur was für`s Leben, sondern auch ganz praktisch für den Beruf.

Doch oh wehe! Eines Tages ging Diethard in einen der Klassenräume, um dort etwas zu holen. Und was entdeckte er? Einen vollen Abfalleimer. Eine vollgeschriebene Tafel. Und - oh Graus! - Staub in den Ecken. An diesem Tag griff Diethard noch selbst zu Putzlappen und Staubsauger und reinigte in Rekordzeit sämtliche Räumlichkeiten.

Am nächsten Morgen packte ihn der heilige Zorn. Mit Putzkittel, Handschuhen und Haube auf dem Kopf suchte er alle 3 anwesenden Klassen auf. "Ihr krieg jetzt eine Hausaufgabe von mir: Ihr könnte erst nach Hause gehen, wenn euer Klassenraum so picobello sauber ist, daß man vom Boden essen kann."

Kurz vor Feierabend brach dann die große Hektik aus. Die Damen und Herren angehenden Gebäudereiniger schrubbten und putzten solange und gut, bis die Klassenräume so sauber waren, daß sie wie neu aussahen.

"Huch, wo bin ich denn hier?" dachte Diethard. "Ich erkenne ja meine eigene Schule nicht mehr wieder." Seitdem ist es in der Schule gelebter Brauch, daß die Nachwuchskräfte Freitagnachmittag ihre Unterrichtsräume selbst säubern. Seitdem ist auch niemand mehr durch die Abschlußprüfung gefallen.

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