Nicolai Rosemann

Bug Hunter

Bug Hunter

Ein kleines, unscheinbares Dorf in den Alpen. 1245 Einwohner, eine Garnison von 213 Soldaten, davon 175 „Freiwillige“ (Wehrpflichtige). Das einzige Gebäude, das auf Fortschritt hindeutet ist die Radarstation am Gipfel eines nahen Berges. Am Fuß des Berges liegt noch eine Baracke für die Soldaten und ihr Munitionsdepot, die Waffenkammer genannt.

Lieutenant Washington, der Commander der Garnison stand hinter Private Auriel, dem Verbindungsoffizier, in der Radarstation. Zusammen gingen sie die neuen Funksprüche durch.
„Dieser ist drei Wochen alt. Aus dem Klendathu System. Es scheint ein Funkfeuer von der Schlacht um Planet B zu sein.“ sagte Auriel.
„Abspielen.“ befahl der Commander.
„Er ist verstümmelt. Es ist nur ein Satz: „Die Rodger Young ist verloren.“ Dann noch ein Teil eines SOS-Rufes. Das ist alles.“
Aber plötzlich ratterte das Fax der föderalen Kommandoeinheit los. Auriel entnahm das Fax und trug den Empfang ein. Dann überflog er es.
„Vom Abwehrring. Ein Bugasteroid hat die Verteidigung umgangen und nähert sich den Alpen.“
„Sicherheitsalarm. Alle Sektoren auf Alarm Gelb bringen, falls der Asteroid auf dem Radar erscheint Alarm Rot. Aber auf jeden Fall soll man Waffen ausgeben.“ befahl Washington. Dann verließ er das Gebäude.
Draußen stieß er beinahe mit Sergeant Mayer zusammen.
„Was ist los, Sir?“ fragte sie.
„Wir haben Alarm Gelb, vielleicht bald Rot. Die Bugs haben uns ein Geschenk geschickt, das sich schnell nähert.“ sagte Washington.
„Sollen wir Vorkehrungen treffen?“ fragte Mayer.
„Ja. Drei Soldaten sollen alle von der Garnison zusammentrommeln und dann die Verteidigung organisieren. Wir sollten zumindest die Wachmauern aufbauen und die Kanonen aufstellen. Und sollte nicht passieren gibt es eben ein kleine Übung.“
„Ja, Sir.“ sagte Mayer und salutierte. Dann rannte sie los.
Washington sah ihr nach. „Ein guter Offizier. Sie steht vor einer großen Karriere.“ murmelte er. Dann ging er weiter. Unterwegs begegnete er noch einigen anderen Soldaten, aber sie waren alle mehr oder weniger beschäftigt.
Plötzlich ging der Alarm eine Stufe höher. Washington nahm sein Funkgerät heraus und rief Auriel an: „Was ist?“
„Planquadrat F5. Der Asteroid wird in 10 Minuten aufschlagen. Alle sollten sich schützen. Ich mache eine Durchsage.“ meldete Auriel.
„Gut. Sagen Sie Anderton, daß er, sobald wir wieder raus sind, eine Patrouille aufstellen soll. Dann soll er den Krater suchen und jede eventuelle Bugmaterie zerstören. Wenn wir etwas hier nicht brauchen, dann sind es Bugs.“

Einen Tag später standen Washington und Anderton vor der Waffenkammer der Basis. In einem Truppentransporter saßen dreizehn Mann, auf dem Geschützturm saßen ein Schütze und ein Späher.
„Sie wissen was zu tun ist.“ sagte Washington. Anderton nickte nur und stieg dann in das Fahrerhaus des Truppentransporters. Der Fahrer startete und fuhr los. Washington sah dem LKW nach bis er um die Ecke bog und ging dann zurück zu seinen anderen Männern. Als er die Tür schloss fielen die ersten Schneeflocken.

Mitten in der Nacht hämmerte es an die Tür der Kommandozentrale. Washington schreckte hoch. Er war über seiner Konsole eingeschlafen.
„Sehen Sie nach!“ befahl er dem Wachoffizier. Dieser nickte kurz und ging den Korridor zur Tür. Washington legte den Kopf auf den Tisch und gähnte. Plötzlich fühlte er, wie der Tisch erbebte. Sofort war er wieder hellwach.
„Haben Sie etwas auf dem Radar?“ fragte er den anwesenden Verbindungsoffizier. Dieser schüttelte den Kopf und setzte Kopfhörer auf. Er lauschte kurz. Seine Augen weiteten sich. „Bratender Speck!“ schrie er und griff nach seiner Waffe. Aber im selben Moment sackte der Boden unter ihm weg.
Washington ergriff eine Waffe und rannte zur Tür. Im Korridor kam ihm der Wachoffizier entgegen. Er blutete aus einer Wunde am Arm.
„Isch würde nich da raus gehen, Sir. Da is nämlich ein schlecht gelaunter Bug. Isch hab ihm drei Beine entfernt, aber es hält den nich auf.“ sagte er.
„Zurück können wir auch nicht. Die Bugs haben ein Loch in die Zentrale gerissen.“ sagte Washington. „Aber der Bug draußen ist wenigstens angeschlagen. Zusammen werden wir mit dem wohl fertig.“
„Wat is mit dem Funker? Lebt er noch?“
„Die Bugs müssen ihn gezielt geholt haben. Sie haben genau unter seinem Stuhl das Ausstiegloch geschlagen. Bevor ich eingreifen konnte war er weg.“ sagte Washington. Die Tür der Kommandozentrale wurde von innen getroffen. Dann noch mal. Eine Beule bildete sich im Metall.
„Isch glaub da will ener raus. Wir sollten besser gehen tun. Is besser für unsere Gesundheit.“ sagte der Soldat und öffnete die Ausgangstür wieder. Beide stürmten gleichzeitig raus und eröffneten das Feuer. Sie trafen das Nervenzentrum des Bugs und töteten ihn so. Sonst war es ruhig, nur das Treibstofflager brannte.
Sergeant Mayer kam auf sie zu. Sie war unverletzt, aber ihr Helm hatte eine Schramme abbekommen. „Sir, Private Cooper hat sich über Helmfunk gemeldet. Man hat sie aufgerieben und nur noch er und Private Martinez leben. Sie sind mit Schiern auf dem Weg ins Tal zur Hauptkommandozentrale. Laut Order dieser Zentrale sollen sich dort alle Einheiten einfinden. Wir sollen keine Zeit verlieren.“ sagte sie.
„Und was soll aus den Einwohnern werden?“ fragte Washington.
„Einen Moment.“ antwortete Mayer und schaltete auf Funk um. „Zentrale. Hier Einheit 114/6. Was soll aus den Zivilisten werden?“
„Hier Zentrale. Sie sollen selbst sehen wie sie da raus kommen. Wir brauchen alle Soldaten hier unten! Beeilen sie sich gefälligst!“ antwortete ein Funker.
„Geben Sie her, Sergeant!“ befahl Washington.
„Hier Lieutenant Washington. Was soll das heißen?“
„Was es heißt Lieutenant? Sie sollen so schnell als möglich hier herunter kommen um den Angriff der Bugs abzuwehren. Das ist eine Order von ganz oben. Wenn Sie wollen verbinde ich Sie mit General Perez.“
„Das wird nicht nötig sein. Wir kommen runter. Washington ende.“ sagte Washington und wollte den Helm zurückgeben. Aber hinter dem Sergeant stand ein Bugkrieger und rammte ihr selben Moment zwei Beine in den Rücken. Washington hatte nicht einmal Zeit sie zu warnen. Der Private und er töteten den Bug.
Washington kniete neben den Sergeant. „Sie dürfen nicht sterben! Das ist ein Befehl!“ sagte er. Aber der Sergeant saß ihn nur starr an. „Es war mir eine Ehre neben Ihnen zu dienen, Sir. Es tut mir Leid, dass ich die Beförderung verpasst habe.“ sagte Sergeant Mayer und starb.
„Private! Sammeln Sie alle Leute die Sie finden können! Wir rücken ab – Zivilisten in die LKWs, die anderen sollen Schier nehmen. Ich hoffe es hat bis ins Tal geschneit.“ befahl er.
„Ja, Sir. Isch werde mein beschtes tun. Verlassen se sich drauf!“ antwortete er und rannte los. Washington ging Waffenkammer und nahm so viele Waffen wie er tragen konnte mit.

Dreißig Minuten später standen drei LKWs und dreiundzwanzig Mann auf Schier bereit. Die meisten Soldaten waren aber in der Baracke von den Bugs überrascht worden und bereits tot. Washington gab den Fahrern noch eine letzte Order und schnallte sich dann selbst Schier an. Er drehte sich um und hob die Hand um Ruhe zu schaffen. „Wir müssen den LKWs Deckung geben, weil sie durch den Schnee nur langsam vorwärts kommen. Ich will keinen sehen der einfach abhaut, wenn Bugs auftauchen. Habt ihr das verstanden?“
„Das ham se, Sir. Isch werde persönlisch dafür sorgen, dass se tun was Sie denen sagen tun.“ sagte einer der Soldaten. Washington nickte ihm zu. In diesem Soldaten hatte er wenigstens einen Verbündeten befunden, seit er Sergeant Mayer verloren hatte.
„Also vorwärts!“ befahl er und gab den Fahrern das Zeichen zum Aufbruch. Washington sah die anderen Soldaten ebenfalls losfahren. Der letzte stoppte vor ihm und übergab ihm einen Helm. „Martinez über Funk. De Bugs ham de Brücken gesprengt. Wir müssen den Pass nehmen. Aber sonst alles klar.“
„Private! Wie heißen sie eigentlich?“ fragte Washington und schloss zu ihm auf.
„Isch heiße Bergmann, aber alle nennen mich Schenk. Warum weiß ich au net. Aber des wird wohl n Grund ham, oder?“ antwortete der Soldat.
„Gut Bergmann. Sagen Sie den letzten zwei Soldaten sie sollen uns den Rücken freihalten. Ich übernehme die Führung, bleiben Sie also hier hinten.“
„Gut Sir. Aber seihen se bitte vorsichtig. De Bugs verstehen kenen Spaß.“

Sie waren bereits drei Stunden unterwegs. Der Schnee wurde immer dichter und langsam aber sicher ging den LKWs der Sprit aus.
Washington hielt sich an einer Tür fest und fragte: „Wie weit noch?“
„Drei, vier Meilen. Aber es geht abwärts. Also können wir im Notfall rollen lassen. Die Parkplätze sind gleich da.“ sagte der Beifahrer und deutete auf einen Punkt auf der Karte.
„Gut. Die Schifahrer bleiben hier und sehen ob wir verfolgt werden. Ihr fahrt normal weiter.“ sagte Washington und ließ los. Langsam fiel er zurück. „Bergmann! Wir warten hier ab, ob Verfolger kommen. Stoppen Sie die anderen.“ sagte er über Helmfunk und stellte sich quer. Ein Soldat hätte ihn beinahe überfahren. „Sorry Sir. But I did not see you there.“ sagte sie und stellte sich auch quer. Bergmann fuhr vor und bremste erst im letzten Moment. „Das sind alle, Sir. Einige sind aber verschwunden.“
„Wie, verschwunden?“ fragte Washington.
„Einfach weg. Sie antworten auch nicht über Helmfunk. Ich denke Sie sind einen anderen Weg gefahren.“ sagte ein Soldat und salutierte. „Hinter mir waren drei Mann, und bei der Wegkreuzung war plötzlich ich Nachhut. Aber von dort gibt es auch einen Weg zur Zentrale.“
„Hat jemand irgendwann auf der Flucht Gewehrfeuer gehört? Oder sonst etwas?“ fragte Washington. Seine Hände zitterten.
„Ich Sir. Ich dachte einmal etwas würde sich unter mir durchgraben. Aber ich glaube das war nur Einbindung.“ sagte ein anderer Soldat.
„Ich habe einmal einen Feuerstoß gehört. Aber das war zu weit weg um von uns zu sein.“ sagte eine Frau.
„Sir, vielleicht waren des Martinez und Cooper. Wenn se auf Bugs gestoßen sind…“ Bergmann beendete den Satz nicht. Er schaltete auf Helmfunk: „Martinez, Cooper? Seid ihr da?“
„Da ist nur ein statisches Rauschen auf ihrer Frequenz.“ sagte ein Soldat und schaltete den Funk ab. „Ich glaube die hat es erwischt.“
„Haben wir sonst noch irgendwelche Signale?“ fragte Washington besorgt. Das war alles nicht gut. Leute verschwanden und meldeten sich nicht wieder, Feuerstöße weit entfernt von ihrem Zug. Das war alles sehr verwirrend. Die Stille wurde vom Signal eines Handsensors unterbrochen. „Sir! Da kommt etwas sehr schnell auf uns zu. Von oben!“ schrie der Soldat mit dem Sensor und warf sich zu Boden. Die Schier rutschten den Hang hinunter und zerbrachen.
Im selben Moment kam von oben ein Schifahrer und fiel mit voller Wucht auf die Straße. Der Fahrer riss seine Waffe von der Seite und richtete sich nach oben. Der Lauf schwenkte hin und her. Dann sackte er zu Boden. Der Soldat atmete erleichtert durch und stand auf. „Private „Irving meldet sich zurück, Sir. Melde Bugs über uns. Sie haben sich Parker und Auriel geschnappt.“ sagte der Soldat. „Wir müssen weg, so schnell es geht. Es sind verdammt viele von denen auf der Jagd nach uns. Sie haben uns Mann für Mann geholt und dann in ihr Lager gebracht. Ich und die anderen zwei sind aber entkommen. Wenigstens sind die jetzt tot und warten nicht auf das Verhör des Brainbugs.“
„Wir müssen weg. Sie übernehmen die Nachhut, Irving. Sie kennen ja die Vorgehensweise der Bugs.“ befahl Washington und wendete seine Schier.
„Ja, Sir. Sie haben uns eingekreist. Und wir stehen lange genug hier um eingekreist zu sein.“ sagte Irving und kratzte sich am Kopf. „Außerdem hat Smith keine Schier mehr.“
„Können Sie sich eingraben und auf unsere Rückkehr warten? Wir kommen dann mit schweren Waffen zurück.“ sagte Washington. Der Soldat nickte und setzte sich in eine Mulde am Straßengraben. Zwei andere halfen ihm eine Wand aus Schnee aufzuschütten, die nur breit genug war um daraus zu schießen und zu sehen.
„Wenn das funktioniert, gehen Sie in die Handbücher der Kriegeskunst ein als Erfinder eines Tarnbunkers aus Schnee ein.“ murmelte Smith und salutierte ein letztes Mal.
„Private! Nicht rauchen. Die Bugs merken das.“ sagte Washington und fuhr los. Die anderen folgten ihm und ließen Smith zurück. „So ne Scheiße.“ murmelte er und tastete nach Streichhölzern. Plötzlich fiel aber etwas vor ihm auf den Boden. Er kniff die Augen zusammen und versuchte weg zu sehen. Es war der Torso eines Mannes. Nur Arme und Kopf fehlten.

Washington blieb plötzlich stehen. Unter ihm verlief auch eine Straße. Er wandte sich um. „Sind wir hier schon richtig?“ fragte er. Niemand antwortete. Aber dann erhob eine Private die Stimme. „Ich glaube wir sind eine Ebene zu hoch. Da unten sind Reifenspuren.“
Washington sprang übe die Böschung und fuhr weiter. Er musste nur den Reifenspuren folgen. Doch dann waren plötzlich andere Spuren auf der Straße. Tiefe Risse waren in der Schneedecke, wie von Beinen von Arachnoiden. „Stopp!“ befahl er. „Hier waren mindestens ein Bug. Seid vorsichtig.“ Er fuhr weiter und saß sich dann auf einem Felsvorsprung wieder. Auf der Straße standen die drei LKWs. Die Insassen und Fahrer waren zerfetzt, der Schnee war rot vom Blut der Menschen. Nur zwei tote Bugs lagen zwischen den Leichenteilen. Unten in dem Tal war das Nest der Bugs. Mitten drin stand der Schützenpanzer, den er ausgeschickt hatte. In einem Gehege lagen drei oder vor Soldaten. Eine Stelle des Geheges war geflickt worden.
„Irving! Haben Sie davon gewusst?“ fragte Washington.
„Nein, Sir. Aber wir haben von da unten nichts gesehen.“ sagte er. Er kratzte sich schon wieder am Kopf.
„Zeigen Sie mal her. Nehmen Sie den Helm ab.“ sagte Washington. Zwei andere Soldaten legten schon an. Irving nahm den Helm ab und senkte den Kopf. Die Kopfhaut fiel vorüber und zeigte die blanke Schädeldecke, die aber ein Loch aufwies.
„Das habe ich mir schon gedacht. Ein Bug war in seinem Kopf. Aber das die Bugs die Leute so kontrollieren ist mir neu.“ sagte Washington. „Es tut mir Leid.“ Er legte an und schoss Irving in die Brust. Die fiel tot um. Der Schnee um ihn färbte sich rot.

„Was sollen wir jetzt tun, Sir?“ fragte ein Soldat Washington.
„Isch würde sage, wir tun nen Rückzieher machen und kommen dann mit Verstärkung zurück. Aber des is nur n Vorschlag.“ sagte Bergmann.
„Bergmann. Geben Sie mir einen Atomsprengkopf und die Bazooka. Sie ziehen sich mit zwei Mann zurück zur Basis und holen Verstärkung. Wir anderen halten so lange die Stellung hier.“ befahl Washington.
„Des wir n klenes Problem geben. Smith hat de Atomsprengköpfe in senem Rucksack.“ sagte Bachmann. Er aktivierte den Funk. „Smith. Können Sie kommen. Wir sind nur 500 Meter weg von Ihnen.“
„Das ist ein Problem. Vor mir sitzen gut vier Dutzend Bugs. Die warten auf etwas. Ich kann meine Position nicht verlassen.“ antwortete Smith und schaltete den Funk ab.
„Wir gehen zurück und holen Smith raus. Wir müssen das Nest der Bugs zerstören.“ sagte Washington. „Zwei Mann bleiben hier und verstecken sich. Die anderen kommen mit mir.“
„Isch bleibe hier. Des wird lustig.“ sagte Bergmann. Eine andere Frau meldete sich dann schließlich auch.
Washington und die anderen Soldaten hatten die Schier abgelegt und liefen vorsichtig zurück um Smith aus seiner misslichen Lage zu befreien. An der Wegbiegung blieb Washington stehen und ballte die Faust. Alle blieben stehen.
„Granaten vor. Sie sind um die Ecke. Ich höre sie.“ flüsterte er und nahm die erste Granate vom Gürtel. Er zog den Stift und zählte. Bei drei warf er sie um die Ecke. Zwei Sekunden später explodierte sie. Washington warf schon die nächsten zwei Granaten. Das Röhren der Bugs wurde lauter und plötzlich bog ein Bug um die Ecke. Ein Bein bohrte sich in die Schneewand neben Washington. Er zuckte zurück und feuerte auf den Bug. Das grüne Blut spritzte auf seine Uniform. Dann war es ruhig.
„Smith? Alles klar?“ fragte er.
„Ja, Sir. Aber wieso sind sie zurück?“ fragte Smith.
„Wir brauchen ihre Sprengköpfe. Wir haben das Nest ausgemacht. Aber der Konvoi wurde aufgerieben. Keiner hat überlebt.“ sagte Washington und grub Smith aus. Smith stand auf und steckte seine Glieder. „Danke Sir. Das war nicht bequem da drin.“
Washington nahm seine Waffe und schoss Smith in die Brust. Dieser brach zusammen und röchelte: „Wieso haben Sie das gemacht, Sir?“
Washington riss hm den Helm vom Kopf. Die Kopfhaut war lose und ein Loch in der Schädeldecke. Washington ließ die Leiche los und wischte sich die Finger ab. „Wir müssen zurück. Bergmann und Thomson sind in Gefahr.“
Zwei Soldaten nahmen die Sprengköpfe aus dem Rucksack des toten Soldaten und dann gingen sie so schnell wie möglich zurück.

„Bergmann? Alles klar?“ fragte Washington über Funk.
„Ja, Sir. Kene Zwischenfälle.“ antwortete Bergmann. „Sind alle wieder da?“
„Nein. Smith ist tot. Die Bugs haben ihn infiltriert. Aber sonst alles klar. Wir haben die Sprengköpfe.“ sagte Washington und blieb stehen. Er schaltete den Funk ab und klopfte dem Soldaten hinter ihm auf die Schulter. „Geben Sie mir eine geladene Bazooka.“
Er legte an und trat um die Ecke. Bachmann und Thomson knieten auf dem Boden, je ein Bug hielt sie unten. Vor Thomson saß ein fetter Wurm und hatte so etwas wie in Stachel in ihre Kopf. Eine trübe, durchsichtige Masse wurde durch diesen Stachel aufgezogen. Schließlich löste sich der Stachel aus dem Kopf der Frau und sie sank tot vornüber. Der Wurm wendete sich Bachmann zu. Er holte mit dem Stachel aus. Washington riss das MG hoch und schoss den Stachel ab. Der Wurm schreckte zurück und röchelte vor Schmerz. Die Bugs stürmten auf Washington zu, dieser feuerte aber den Atomsprengkopf ab. Ein Lichtblick überzog das Tal.
Washington wurde von der Druckwelle zu Boden geworfen und verlor sofort das Bewusstsein.

Als Washington wieder aufwachte war ihm heiß. Er versuchte sich aufzurichten, konnte sich aber nicht bewegen. Sei Kopf dröhnte als würden tausende Presslufthammer ihn bearbeiten. Galle stieg in ihm hoch.
„Bleiben Sie ganz ruhig liegen, Sir. Sie sollten es besser nicht sehen.“ sagte jemand neben ihm. Washington drehte langsam seinen Kopf und sah einen seiner Soldaten auf einem Stuhl sitzen. Sie trug den Arm in einer Schlinge und hatte einen langen Kratzer auf der Wange.
„Was soll ich nicht sehen?“ fragte Washington. Erst jetzt bemerkte er wie durstig er eigentlich war. „Wasser.“ flüsterte er.
„Natürlich, Sir.“ sagte der Soldat und legte ihm einen Becher an die Lippen. Gierig ließ er das Wasser seine Kehle hinunter gleiten und verschluckte sich prompt.
„Sie sollten etwas vorsichtiger sein, Sir.“ sagte der Soldat.
„Ich spüre mein linkes Bein nicht. Was ist los?“ fragte Washington. „Sagen Sie schon.“
„Sie haben ihr Bein fast verloren. Ein Bug hat es mit seinem Schnabel beinahe abgetrennt. Zum Glück konnten wir fliehen, als der Brainbug um Hilfe flehte. Sie haben den übrigens in zwei Hälften gesprengt. Ein Team von Ärzten hat ihr Bein so gut es ging wieder geflickt, aber sie werden Sie wohl für einige Wochen in einen Tank stecken müssen. Oder Sie bekommen ein Ersatzbein und übernehmen einen Bürojob.“ sagte der Soldat.
„Dann lieber ein paar Wochen im Tank. Was ist mit den anderen? Haben es alle geschafft?“ fragte Washington besorgt. Bis jetzt hatte er gar nicht an seine Einheit gedacht.
„Hawkins und Ivanova sind tot, Hertz ist schon in einem Tank. Aber ihr geht es an sich ganz gut. Sie hat nur zwei Fleischwunden an den Armen gehabt.“
„Das ist gut. Danke. Sie können jetzt gehen, wenn Sie wollen, Private.“ sagte Washington.
„Sir. Das Oberkommando hat mir etwas für Sie gegeben. Ich darf erst gehen wenn Sie es erhalten haben. Das Oberkommando entschuldigt sich dafür, dass sie nicht persönlich übergeben wurde, aber die Bugs halten uns ganz schon auf Trab.“ sagte der Soldat und förderte einen Orden zu Tage. „Ab heute sind Sie offiziell ein Bug Hunter und werden wenn Sie den Tank verlassen haben einer Kampftruppe zugewiesen. Ihre Tage als Garrisonkommandant sind vorbei, Sir.“ Sie steckte den Orden an seine Brust und salutierte.
„Private Werter. Wenn ich eine Kampftruppe habe, brauche ich auch einen Squad Leader. Wollen Sie das übernehmen?“ fragte Washington.
„Gerne Sir. Aber zuerst wartet der Tank.“ sagte sie und ging hinaus. Washington schloss die Augen und schlief sofort wieder ein.

Bug Hunter hat als Grundgerüst den Flim Starship Troopers nach dem Buch von Robert A. Heinlein.

Die Charktere sind aber neu und in seinem Buch kommen die Bugs nie bis zur Erde. Aber hier versuchen sie eine kleine Invasion.
Nicolai Rosemann, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.06.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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