Wilhelm Westerkamp

Der Mensch als tragische Figur?

Der Mensch ein Lebewesen und dadurch zum Tode verurteilt, ist eine tragische Figur und damit ein Fall für die Natur, welches dem Individuum sicher bewusst ist, so bewusst, wie seine Endlichkeit die er nicht ohne Pathos hinnehmen will. Wird ein Baby geboren, muss der Arzt es an seinen schmalen Fußgelenken mit dem Kopf nach unten festhalten, um ihm einen herzhaften Klaps auf den Po geben zu können, damit es endlich zu schreien beginnt, weil sich seine Atemwege öffnen müssen damit der Säugling nicht erstickt. Dies wird heute aber nicht mehr praktiziert, sondern der Säugling wird dann schonend künstlich beatmet.  Das Gebären durch die Frau, zeigt aber voralledem, dass es mit erheblichen Schmerzen verbunden sein kann. U.a. treten dabei diverse Arten von Wehen, Übelkeit und Durchfall auf und zum guten Schluss, steht das Gebären des Säuglings dann endlich an, welches durch laute Schreie der Damen dramatisch begleitet wird und die Hebamme in diesen Momenten die meiste Arbeit hat. So feuert sie die hochschwangeren Frauen verbal laut an durchzuhalten und dies macht sie solange, bis die Neugeborenen ans Tageslicht kommen, manchmal mit geöffneten Augen und manchmal sind sie dabei noch fest geschlossen. Die Schwestern hüllen die Säuglinge dann rasch in wärmende Decken ein und bringen sie schnellen Schrittes in einen weiteren Behandlungsraum, wo die Säuglinge dann auf dem Rücken liegend gewogen werden und ihre „Größe“ anhand eines Maßbandes festgestellt wird. Wenn man den Säuglingen dabei so zusieht, machen sie keinen sehr glücklichen Eindruck und verziehen ihre Gesichter wie saure Zitronen, so als wollten sie damit den Wunsch äußern, wieder in den Schoß ihrer Mutter zurückkehren zu dürfen, was natürlich nicht mehr möglich ist. Ältere Menschen, Senioren und Rentner jedoch, die sehr bald schon von der Erde ins Himmelreich katapultiert werden und sich dem wohl bewusst sind, dass sie sterben müssen wie es alle Generationen vor ihnen auch getan haben, auch wenn dies nur einen schwachen Trost bedeutet – aber immer noch besser als keinen! Bleibt da jedoch der Glaube an Gott ( „unsere Herrlichkeit“), so die Bibel, der aber auch keine Versprechungen diesbezüglich machen kann und an dem man allenfalls glauben kann. So wie man es vielleicht in der Kirche tut, in der falschen Annahme jedoch, dass der Glaube den Menschen ein „Unsterblichkeitsgen“ einpflanzen könnte.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.02.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Ein tiefes Blau - Berlin von Heiger Ostertag



Während eines Berlinaufenthalts lockt eine schöne Unbekannte den Schriftsteller Alexander Veldo in die Räume einer Vernissage. Dort wird er mit einem Bild konfrontiert, das ihn völlig in den Bann schlägt. Am nächsten Morgen ist das Gemälde verschwunden. Die Suche nach dem Bild führt Veldo tief in die faszinierende und vielfältige Welt der Kunst. Im Kunstmilieu selbst begegnen ihm Anne, Julia und Antonie, drei sehr eigenwillige Frauen, mit denen bald ein verwirrendes Beziehungsspiel beginnt. Im Hintergrund des Geschehens agiert der Händler Panduli, der Veldo für seine zwielichtigen Kunstgeschäfte zu nutzen sucht. Veldo macht sich in seinem Auftrag mit Julia auf die Suche nach dem verlorenen Bild. Auf der Reise intensiviert sich das kunstvolle Spiel ihrer Verbindung. Doch bald zerstören Pandulis dunkle Geschäfte die Idylle. Julia verlässt ihn und Veldo lebt kurz mit Anne und dann mit Antonie zusammen. Eine unbestimmte Drohung lastet über den Beziehungen, vor der Veldo nach Ägypten flieht. Vergeblich, denn während einer Schiffsfahrt auf dem Nil treten ihm erneut Anne, Antonie und Julia entgegen und Veldo verliert sich mit ihnen in einer surrealen, Angst erfüllten Traumwelt, aus der er nur mit Mühen entkommt. Schließlich kehrt er mit Anne nach Deutschland zurück, aber ihre Beziehung scheitert erneut. Monate vergehen, die er mit der Verarbeitung und der Niederschrift seiner seltsamen Erlebnisse verbringt. Und eines Tages macht Veldo eine eigenartige Entdeckung.

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